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Freitag, 19. Dezember 2014

Triggernder Jahresrückblick ☟

"Die Katze lässt das Mausen nicht."
(Dirk Thiele)
©Allianz-Arena: harry-j-bauer.de
©Olympia-Eröffnungsfeier: Spiegel Jahresrückblick
©Airport: Stuttgarter Zeitung
I. Quartal. Der Jahresstart begann furios: pitschnass zu einem Bewerbungsgespräch erschienen und wenige Tage später ein attraktives Jobangebot bekommen, von Modelagentur bis Bundesverwaltungsamt über Statistisches Bundesamt, unschätzbare Bewerbereinblicke/-erlebnisse, mithin wertvolles Vertrauen, geschenkt bekommen und nicht zuletzt drei Tage vor Arbeitsantritt die Führerscheinprüfung gewuppt. Pure Dankbarkeit. Über "Sochi" ging es anschließend zunächst nach München und inzwischen tief verwurzelt nach Stg - zugegeben, mit Bedenken, aber, wenn heute da oben bei mir der Sprachfilm "S2 nach Filderstadt. Nächste Station: Filderstadt " abläuft, dann spricht eine positive Assoziation, die da five facts emotional tangiert. Feierabend. Fürstliches Luxusappartment. Laufen. Blog. Essen. Pure Vorfreude.   
II. Quartal. 07:16:07h mussten vergehen, ehe ich 94,39km an Wettkampfdistanz zurückgelegt hatte. Vom Düsseldorfer Rheinufer ging es weiter entlang des Niederrheins, erst nach Meerbusch, ehe in Duisburg, wo die Ruhr das Zusammentreffen bereicherte, der zweite Marathon 2014 die erste Saisonhälfte beschließen sollte. Wiederholungswürdig in 2015.
©Super-Mario: Gribaudi
©Mario Götze: Spiegel Jahresrückblic
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III. Quartal. Götze euphoriesiert Republik - ein formidables Turnier. Ganz großes 'Danke schön!' noch einmal an TCS, die mich großzügig mit der Teilnahme am Berlin Marathon beschenkten. Lasst mich in dem Kontext einen kurzen Gedanken vorausschauen; "Now you're in New York. These streets will make you feel brand new. The lights will inspire you", klingt für 2015 so schlecht nicht, aber genug der Träume. 
IV. Quartal. Baby-"Euli" hat meiner kleinen Welt wirklich gut getan, stets artig, zuverlässig und zuvorkommend, hat sie sich zu meiner sehr geschätzten Assistentin gemausert. Sie ist und bleibt die aktuelle und mondäne Grand Dame des deutschen Tennissports, Angelique Kerber, eine echte Kriegerin, die obschon die Karten beim Fed Cup Finale eindeutig für Tschechien standen, mit ihrer beeindruckenden Kämpfernatur und burschikoser Emotionalität aufwahrtete. Riesen Respekt! Kaum war ich eine Stunde angekommen, schlüpfte ich gestern direkt in Laufschuhe/-gewand, um mich ins so sehr geliebte Düsseldorfer "Bonsenviertel" (wahres Klischee), wie es einige nennen, zu stürzen, als es für mich vielmehr den deutschen Winternight Boulevard, inkl. erlebbaren Rodeo Drive, symbolisiert. Willkommen Weihnachtsstimmung! War sonst noch was? Achja, 45,7kg [15,27].   Ihr 4kg, wo seid ihr? 
Klare und selbstkritische Worte: das ist nicht gesund. Dennoch ist die Zahl auch Ausdruck der extrem harten Trainingswochen, immerhin seit November deren 16,5h [wöchentlicher Ø] und das kann ganz schnell Substanz von drei, vier Kilos kosten. Fünf Monate verbleiben mir indes bis zum dritten Marathon-Start am Rheinufer, um die Zahl wieder nach oben zu korrigieren und bis dahin werde ich liefern. Zur Ehrlichkeit gehört auch, dass ich es mir nach der langen Wettkampfsaison verdient habe, mal wieder für ein abgestecktes Zeitfenster wie ein fliegender Engel fühlen zu dürfen - ich liebe es-, und wahr ist auch, dass Dünnsein bis zu einem gewissen Grad ein legitimes Lebensgefühl ist. 

Dienstag, 21. Oktober 2014

"Essen ist Leben"

"Es gibt nur kleine Schritte nach vorn."
(aus Wintermädchen Ƹ̴Ӂ̴Ʒ, S. 352) Germany
©Amazon.de
Die Schlüsselfrage, die ich mir zu dem Buch gestellt habe, ist, ob es eine 'Anleitung zum Tod' oder vielmehr 'Hilfe zur Selbsthilfe' bietet. Ich bin mir sicher, dass es letzteres trifft. Auch wenn das Buch kein literarisches Feuerwerk ist, so muss einen die schonungslos beschriebene Folge einer ES einfach wachrütteln und wenigstens die letzten intuitiven Alarmschläge in einem aufwecken. Lässt sich das Buch in einem Wort zusammenfassen? Ja, bittersüß! Am Ende war es ein Gefühl zwischen ich-mag-nicht-mehr-hinsehen und vier, fünf sehr amüsanten Formulierungen. Unabhängig davon, habe ich einen kleinen Kreis an Zitaten zusammengetragen, die für mich bleibenden Charakter haben.
  • "Ich bin achtzehn. (..)" "Nicht, wenn ein Gericht entscheidet, dass du für dich und andere eine Gefahr bist".
Ich erinnere mich noch sehr gut, als ich im Sommer 2008 im Zimmer meines Hausarztes saß und er mir zwei Alternativen anbot. A1. Selbsteinweisung ins Krankenhaus A2. Entmündigung und Ernennung eines (fremden) Vormunds. So schnell wie ich in 5 Krankenhaustagen mit Trinknahrung (1kcal/ml) vier Kilo zunahm, waren sie auch wieder weggeschmolzen..
  • "Er gibt endlich zu, wie schlimm die Lage ist, glaubt aber nicht daran, dass die Behandlung anschlagen wird. Weil du nicht gesund werden willst. Er sagt, dass sich nichts bessern wird, solange du nicht gesund sein und ein richtiges Leben führen willst. Und ich bin im Großen und Ganzen derselben Ansicht."
Ich auch.
#2010, #THS Mainz
#"Ich lache und trinke
aus Versehen ein bisschen
heiße Schokolade".
  • "Aber warum isst du denn Brownies, wenn du nicht dick werden willst?", fragte das elfengleiche Mädchen, das ich war. "Weil ich Hunger hatte". (Tränen liefen ihr die Wangen hinunter und trafen auf ihr verschmiertes Kinn)
Herzergreifend!
  • "(...) und man mich Zwang, Butter zu essen (...)"
Es war ziemlich genau vor 5 Jahren, an einem Abend mitten im Herbst, als ich kurz nach meiner Anreise zum ersten gemeinsamen Abendessen in der Klinik durfte musste und ich mich widersetzte auch nur 1g Butter auf mein Brot zu schmieren. Beim anschließenden Gespräch im Zimmer der Chefärtzin wurden mir wieder zwei Alternativen angeboten. A1. Keine Butter essen und direkt wieder nach Hause fahren A2. Je 10g Butter mit Belag essen und bleiben. Ich blieb bekanntlich, eines jedoch bleibt: auch Heute esse ich kein Gemüse, das in Butter gebadet hat - auch nicht, wenn es nur unter Butter geduscht hat!
  • "Schwindel/Schwerkraft/Fußboden/Dunkelheit"
Wie oft bin ich selbst - schwarz vor Augen - einfach bewusstlos umgekippt? Zu oft.
  • "Du gehst jetzt da rein und erzählst dieser Frau die Wahrheit. Sag ihr, was in deinem Kopf los ist und warum du diese Dinge tust."
Genau das ist es, was eine Behandlung so schwierig, beinahe unmöglich, und einen Babysitter gleichwohl notwendig macht: das Belügen. An erster Stelle das Belügen sich selbst gegenüber, mit dem man sich seiner Eigenverantwortung und jedweder Selbstfürsorge beraubt..
©Robin Alexander, #die Welt
  • "Sie meinte, die Welt wäre besser, wenn es immer Waffeln gäbe statt Brot."
"Only incremental steps are possible"
(wintergirls by Laurie Halse Anderson) United Kingdom

The key matter that has to be answered is whether the book is a code of practice ending with death or may activate or rather reopen your eyes and mind to be able to help yourself. I guess the latter. The kind of writting is not like Goethe or Schiller but relentlessly regarding the effects of an eating disorder. To cover the book in one word I would call it bittersweet. It switches from amusing expressions to merciless self-contempt. "Food is life"❤❤❤❤

Dienstag, 2. September 2014

Dies, Das, Ananas

"Es ist gar nicht so, dass man unbedingt der Talentierste sein muss, 
sondern man muss ein harter Arbeiter sein" 
(André Pollmächer über Marathonlaufen, noch 26 Tage bis Berlin)

Diese wundertollen Bilder habe ich mir von
der guten xAurora anfertigen lassen, die ihr
Handwerk wirklich aus und mit Herz und Hand
versteht; da ich die Skizze, also vielmehr
die Frau in der Skizze links sehr viel sym-
pathischer finde, also sie mag, wenn ich sie
ansehe, und sie ja die Hauptprotagonistin iwo
au ist, werde ich mir beide im blauen Rahmen
(s.u.) einrahmen lassen und es wird noch dazu
einen ganz besonderen Platz bekommen, nur wo,
weiß ich noch nicht :) (Patrik: [ba_hats])
Das war die Pflicht, die dazu kongruente Kür ist altbekannt „Wenn du laufen willst, dann lauf eine Meile. Willst du aber ein neues Leben, dann lauf Marathon.“ (Emil Zátopek) Auch bis zum letzten Trainungskilometer werde ich mir immer wieder die Worte von Kate Moss in meine Gedanken legen: "Nichts schmeckt so gut, wie sich Dünnsein anfühlt"; dann muss es einfach klappen, muss. Ach, weil's so gut in den Prolog passt, noch eine kleine Anekdote aus dem unbedeutenden Leben der Kate Moss. "Foto-Shoot in einem Abbruchhaus. Moss muss mal. Ein Assistent sagt, die Toilette sei im ersten Stock, aber Vorsicht, da sei keine Tür. "Und wie soll ich dann bitte schön reinkommen?"" (welt.de) - Völlig richtig!  [ba_devil]
Ich will diese Bronzefarbe als Haarfarbe haben,
ganz unbedingt; #Kate Moss 2013 (welt.de)
#KW 36, #purple love
Nun da ich seit 1. August meine eigene Wohnung hier habe, übrigens am Fuße der Hauptstraße - das macht eine Freude sag ich euch, wenn um 3 Uhr nachts noch die PS-Raudis und Brummis voll Kante am Fenster vorbeisausen, also würd mich wundern, wenn man hier in einem Jahr auch nur eine Nacht durchschlafen kann, also ohne Pillen seh ich das nicht, definitiv nein - aber zurück zum Thema: aus besagtem Umstand, u.a., zog ich es doch lieber vor noch einen Monat in der Luxussuite meines Bruder's dranzuhängen; naja, iwann findet jede Party ihr Ende. Apropros Ende, kürzlich sah ich ein Youtube-Video, das den Namen "Seeparkklinik Bad Bodenteich" trug, also unweit meiner alten Heimat, gut, sagen wir: vielmehr der meines Cousins, aber das tut der Wichtigkeit keinen Beitrag liefern, damit also zum Inhaltlichen, dem Bericht eines Klinikaufenthalts: "Ich hab so um 8 oderso abends angefangen zu essen und dann hab ich halt so langsam gegessen, dass es immer iwie bis 6 Uhr morgens oder so gedauert hat. Nachts war ich für mich alleine."; "Ich verdiene das Essen nicht, wenn ich nicht vorher Sport gemacht habe"; "Nach dem Abi kam so eine Leere. Ich musste dann iwo anders Leistung erbringen.." - ich weiß nicht wieso, aber ich konnte (kann) mich damit do identifizieren. So, ab jetzt lasse ich aber nur noch Bilder sprechen. Versprochen.
#black&white, #Marathon preparation
#Neuzugänge August, #140€ Couch, #1€ Bügel,
#Salzkristallleuchte (inkl. LED's), #neuer
Kleiderschrank :D Naja, nennen wir es Acces-
soires, #10 Paar Laufschuhe hier, restl. 10
im Norden, ja muss...!

Montag, 14. Juli 2014

Idealization of thinness and paradise of chocolate

"Magersucht ist keine Modekrankheit, sondern schon lange bekannt (1689)."
(Stephan Zipfel, Ärztlicher Direktor der Psychosomatischen Medizin Tübingen)

I. Die freie Journalistin Nora Burgard hat ein Projekt (hier)zur wissenschaftlicheren Aufarbeitung von "Magersucht: Wieso (ver)hungert jemand freiwillig?" initiiert. Dort lassen sich, wie ich finde, weiter- und damit zielführende, selbtempirische Zitate finden, die zugleich authentisch wie treffend wirken.


"Die Magersucht war und ist „jemand“, der leider immer wieder auftaucht
und versucht, über mein Verhalten zu bestimmen, mein Leben einzunehmen und mir vorzuschreiben, wie ich seiner Meinung nach leben soll." (Daniela, 23 J.)

"Die Essstörung bestimmt seit ich 17 Jahre alt bin jeden einzelnen Tag
meines Lebens. Es gibt Phasen, da fühle ich mich einigermaßen unabhängig,
aber die meiste Zeit steuert sie meinen Tag, mein Essen, meine Gedanken
und Gefühle." (Julian, 24 Jahre)

"Ich habe für die Magersucht gelebt. Sie war meine beste Freundin, meine bessere Hälfte. Sie hat mich perfekt gemacht und ich konnte mich so als Mensch akzeptieren. Ich konnte ihr alles anvertrauen, mich bei ihr fallen lassen und sie hat mir Halt, Struktur und einen Lebenssinn gegeben." (Sophia, 20 Jahre)

"Anorexia is my everything. It is my time planner, my motivation to do something and my excuse not to do something. It is the reason for my pride as well as my shame, my joy and my pain. It is my strength and my weakness, my friend and my foe, my armor and my Achilles’ heel." (Regina, 24 Jahre)

Trigger-Gefahr: 
"Ich habe keine Angst. Ich habe mich mit dem Tod angefreundet. Mir ist langweilig. Und es ist Zeitverschwendung, 4 kg zuzunehmen und dann entlassen zu werden. Die 3 ist schon schwer. Ich hätte lieber wieder die 2. Aber das geht nicht, wenn ich leben will. Meine Freundin ist vor einem Monat an Magersucht gestorben. Sie hatte 28 kg bei 1,70 m. Ich habe Angst, dass ich eigentlich gar keine Magersucht habe. Das ist das Einzige, was mich von anderen unterscheidet. Wenn ich andere Magersüchtige mit Einser-Abi sehe, komme ich mir noch wertloser vor. Meine Freundin hatte nur einen Realschulabschluss, das erfüllt ja nicht gerade das Klischee, dass alle Magersüchtigen hochintelligent und perfektionistisch sind. Ich passe auch nicht in dieses Schema." 
(Melisa B.*)

Für mich ein weiteres Plädoyer, dass es richtig ist, einen Mittel- als Ausweg zu finden. Andersrum könnte es paradoxer Weise (auch) in eine Selbstaufgabe münden.


„Ich habe panische Angst vor der 4 auf der Waage“
(Melisa B. (*Name geändert) im Dialog mit Nora Burgard)

II. In ihrem Journal-Beitrag (hier) schreiben Wozniak et al. (2012) in ihrem Befund: "Anorexia nervosa appears (...) in the middle and upper socio-economic status, in whose profession a good appearance and thinness are considered as a professional and especially desirable requirement..". It is further "characterized (...) as the determined pursuit of thinness". "According to Bruch (1982) the psychical factors associated with the appearance of the disorder are:
1. Adolescent crisis and new experiences, as inclinatory factors.
2. Raising a child that is only ostensibly "normal". They usually
hide behaviors with lack of recognition, enhancement and
confirmation of child's abilities.
3. The preponderant psychological mechanism, which is the complete
control of the body, as an effort to maintain a level the dominance over
their selves."
Mir gefiel auch das offene Bekenntnis, a "group of scientists support the view that anorexia nervosa is an open question in medicine and there is no psychiatric theory to support sufficiently by its own the causes of anorexia nervosa", auch weil es meine eigene, schier endlose Ursachenforschung erklärt. Nicht zuletzt, "they believe that the importance of psychological, social and biological factors varies to each individual. So the prognosis of the disorder is extremely difficult to be defined, as it is influenced by the structure of personality. "

"Generally the prognosis is not good." (Wozniak et al., 2012)

III. "Studies report that the 1/3 of the patients is cured, at the 1/3 there health condition is improved and at 1/3 the disorder becomes chronic. We found (...) abrupt weight loss at a rate of 25% of the normal body weigh". Lasst mich kurz nachrechnen, 52kg langfr. Ausgangsgewicht in Relation zu 39kg Klinikeingangsgewicht, macht exakt? Genau, 25%. (relativierende Anm: Das Health Science Journal (Greece) hat einen h-Index (Hirschfaktor) von 4, d.h. praktisch keinen wissenschaftlichen Einfluss)

IV. Hab' letzte Woche jeden Abend die komplette GNTM-Staffel 4 - bis zum Finale gestern - durchgesuchtet; ab heute geht's direkt mit #5 weiter - u.a. in der Jury Christian Schuller :p (Schade, dass es die Jury-Konstellation nur 1x gab)
Fotos are @by Christian Schuller
V. 
#Meine Form der Kunst, #Ritter Sport XXL
#Auslösung des Bilderrätsels: 20 x 250g
#5kg, #Kaufland 50%, #Optimierungsbedarf

Dienstag, 10. Juni 2014

zaburzenia w odżywianiu ☃

 “Als ich Normalgewicht hatte, war ich unglücklich, 
also wird zunehmen mir nicht helfen” 
 (Übergeneralisierung nach Fairburn 1999)

Eine kleine wissenschaftliche Psychologie-Stunde gefälligst? Bitte schön! Schweiger und Sipos (2009) beschäftigen sich in ihren Forschungspapieren mit Symptomen einer ES. Nun, woran erkenne ich also, dass ich - möglweise. - eine ES habe? Ein Auszug.
"Vermeidung von Nahrungsmitteln, deren Kaloriengehalt nicht eindeutig bestimmbar ist, z.B.wenn Oma Suppe gekocht hat" ✔
#KW24, #to be explained soon
"Verwendung von Süßstoffen" ✔
"(Selbst)beschränkung auf eine oder zwei Mahlzeit(en) pro Tag ✔
"Benutzung von Salz, Pfeffer und anderen (scharfen) Gewürzen (...)" ✔
"Vermeidung von Essen in Gemeinschaft, um Ablenkung beim Essen zu vermeiden." ✔
"Einsatz von bestimmten Vorstellungen um den Konsum von Nahrungsmitteln unattraktiv zu machen,
die Sie sonst gerne essen würden. Z.B. die Vorstellung, dass Schokolade durch Mäusekot verunreinigt ist oder die Vorstellung, dass der Koch in die Suppe gespuckt hat." WAS??? Nein!
"Nutzung von Zungenpiercings oder Selbstverletzungen im Mundraum, um die Nahrungsaufnahme zu erschweren" BITTE? Nein!
"Großteil der Nahrungsaufnahme findet zwischen 20:00 und 06:00 statt, essen wenn andere schlafen oder nach nächtlichem Erwachen" ✔
"Störungen des Herzrhythmus" ✔
"Störungen der Sexualhormone" Äh, nein!

Ihr könnt das ja mal für euch durchdeklinieren - weniger als Bestätigung finden könnt ihr ja nicht-, und von Bestätigung ist au' nicht mehr weit zu Akzeptanz, von der aus schon bald die Überzeugung winkt. Übrigens, weitere nice-facts-to-know aus der Studie: "Durch Krankheiten verlorene Jahre gesunden Lebens, bei Essstörungen: 2.125 Jahre" - da hab ich bezügl. der akuten Phase ja exakt das wissenschaftliche Ergebnis getroffen, na, is' doch auch was! Und das beste, auch bei der "ausgewogenen" Ernährung lieg' ich mit - Kohlenhydratanteil ca. 50%, Fettanteil 35%, und Eiweißanteil 15% - voll im Trend der Studie - läuft!

Damit zu den (Selbst-)Reflexionsformen der ES (s. Prolog; Fairburn 1999)
“Wenn ich dünn bin, bin ich etwas Besonderes” (Selektive Abstraktion)
“Wenn ich in einer Woche ein Kilo zunehme, werde ich in zwei Jahren 130 Kilo wiegen” (Dichotomes Denken)
“Wenn ich jemanden mit Übergewicht sehe, mache ich mir Sorgen, dass ich selbst bald so sein werde” (Selbstreferenz)
“Wenn ich zwei Kilo zunehme, kann ich keine Shorts mehr tragen” (Katastrophisierung)
“Ich fühle, dass ich zu dick bin, also bin ich zu dick” (Emotionale Beweisführung :D)

Last, not least, die Persönlichkeitsdimensionen (Big Five) gemäß Eysenck (1916-97). 
Festgelegt vs offen für neue Erfahrungen
Unorganisiert vs gewissenhaft
Introvertiert vs extrovertiert
Kritisch, barsch vs umgänglich, verträglich
Gelassen, entspannt vs angespannt, nervös
Gut, ich sag' mal so: die Übergänge sind fließend. Aber schaut euch unbedingt die Grafik an (Personality Disordered), die's nämlich viel interessanter und amüsanter :p
Zunächst schwankte ich zw. 2 (lila Auto) und 7 (pink) Auto; generell eher Narcissist, aber in dem Autobild denn doch ganz klar Histrionic!^^ Übrigens, Zufall oder Schicksal, dass ausgerechnet die zwei pot. Autos meine Farben tragen - ein Schelm der Böses dabei denkt...würd mich ja mal interessieren, welches Auto "euer geparktes" wär :p


Dienstag, 29. April 2014

słodko, słodziutki, szybko ☂

Es waren einstweilen zwei Tage des puren Schmerzes, weniger in der Kopfverarbeitung, denn in den - von Krampf durchzogenen - Oberschenkeln, da jeder Schritt sogleich zur Qual aufsteigt. Ein Blick auf die Zwischenzeiten verriet, wie bitter, weil nah dran, es tatsächlich war.
10km:    00:40:46
Halbmarathon:    01:27:17
30km:    02:06:01
40km:    02:55:12
Mit 49Min für die vierten zehn Kilometer kannst du einfach den Traum unter 3h zu bleiben ne verwirklichen - in real kam's mir übrigens noch viel langsamer vor, aber 10Min trennt eben Laufwelten. Nichtsdestoweniger, mit einer 40er Zeit zu beginnen, ist extrem stark, genauso wie in 1:27h den halben Mara zu überqueren und damit zugleich 1:30Min (10km) bzw. 3:00Min (21km) schneller als bei meiner Bestzeit im letzten Frühjahr (3:04h). Ein Problem für den Abfall danach ist auf sicher auch meine Selbst-Utopie, da ich mich am Start direkt hinter die Kenianer, Äthiopier und einen André Pollmächer (2:13h) stelle, statt mich in Bescheidenheit zu zieren und mit der letztlich erfolgreicheren 3:00h-Pacemaker-Gruppe weiter hinten zu starten. Dennoch bleibt es bemerkenswert bei 30km eine 2:06h zu laufen, immerhin sogar eine gute 3/4h-1h schneller als für eine vergleichbare Strecke im Training und damit ein Unterschied von Tag und Nacht.

Übrigens, selbst die 3:06h hatten einen charmanten Nebeneffekt, als ich zum Massagezelt kam und ohne Warten direkt auf eine Bank durchgehen konnte - ohne großes Zögern packte ich erstmalig diese Gelegenheit beim Schopfe und sollte wenig später mit einer Massur von zwei wunderschönen jungen Damen belohnt werden. Für einen Moment war es wie im Paradies, meine Tränen wie verflogen. "Die armen Frauen", dachte ich, als ich auf meine schlammgeschundenen Beine blickte; es würde bestimmt wenig Spaß machen, jene Beine im Akkord durchzukneten und doch waren sie noch für ein entzückendes Lächeln zu haben - ganz große Geste. Auch das sind Helden(innen) dieses Sports.
 
Man würde meiner ernährungstechnischen Vorbereitung auf einen 42km-Wettkampf auf sicher nicht Unrecht
tun, würde man sie als Pionier-Ansatz bezeichnen. So entschied ich mich heuer für eine Snickers-Diät - warum? Meine Problemstellung ist es, in einer Woche vor dem Wettkampf sehr viel Energie in die Muskel- und Fettzellen zu bekommen, ohne mich dabei mit einer
Neuzugänge, #KW18
großen Menge belasten zu müssen. Genau dafür wurden Snickers erfunden; sie machen süchtig, sind klein und das Zucker-Fett-Verhätnis ist sehr ausbalanciert. Weil Ausnahmen die Regel bestätigen, musste ich mir einen Salat, vor allem aus Paprika, blauen Oliven und Ruccola , gönnen - einen göttlicheren Salad Bowl kann's für mich nicht geben, als meine Zunge alle drei Ingredienzen nur allzu sehr liebt.

Samstag, 29. März 2014

Von 39kg auf 42,195km

‚Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen‘. 
 
Das war lange meine Einstellung zum Leben, ja, sogar meine feste Überzeugung. Es kam der Punkt, da ich den Glauben daran verlor. So ging ich Ende 2009 in einen fränkischen Kurort, um mich stationär behandeln zu lassen. Wollte ich nie, hat sich so ergeben. Erste Amtsakt: Brot mit Butter! „Butter?“, dachte ich, „never in your best dreams!“; Alternative? Direkt wieder nach Hause. Kurz überschlagen: x Stunden Anreise, und sowieso der ganze Aufwand, „ach was, jetzt, da ich schon mal hier bin – Butter ist super!“. So ging ein Tag ins Land. Wie sah es dort aus? Zunächst einmal gibt es 40 Menschen (von 14 bis 50J.), die das Glück hatten, so einen begehrten Platz zu bekommen, und die gleiche oder ähnliche Probleme (MS, Bulimie) einte, davon – und das wiederum empfand ich als sehr charmant – inkl. mir nur zwei männliche Wesen. Unter so vielen Frauen fühlt man sich doch gleich viel wohler; die Atmosphäre friedvoller und wärmer irgendwie. Aber eine volle Stunde nach dem Essen in ‘nem Beobachtungsraum eingesperrt – zum Lesen übrigens ganz hervorragend! Doch wie machen das die Bulimiker, dachte ich mir manchmal, die müssen doch innerlich brennen.

Mein Plan war mich so weit wie nur irgendwie möglich von den ES-gestörten zu distanzieren – die Gefahr noch viel mehr getriggert zu werden, schien mir zu groß. Diese Intuition sollte sich als sehr wahr erweisen. Also ging ich einfach mal in ein anderes Stockwerk über uns, und da spielten Menschen im Aufenthaltsraum Karten. Ich liebe Kartenspielen, das ist wohl der einzige Punkt wo ich mit Schopenhauer verschiedener Auffassung bin. Auch alles psychisch kranke Menschen dort oben, aber ohne ES-Bezug; Schlafstörung, Burn-Out, Selbstakzeptanz – Probleme psychischer Art, die ich wiederum nicht verstand, aber was ich für mich als einen guten, weil auch lehrreichen Ort hielt.

Auf der anderen Ebene indes sorgte ich für Unmut, oder sollte ich besser sagen Neid. Alle
So ähnlich war's (©ebay.de)
mussten so eine komische Atemtherapie und Tai Chi machen – gar nicht meine Welt, ging mir so richtig auf die Nerven, also handelte ich für mich stattdessen Ergotherapie aus. Kam natürlich bei den anderen nicht so richtig gut an, was ich aber nicht als meinen Missstand erkennen konnte. Dann kam erschwerend hinzu, dass der übliche Weg, sich über gute Essleistungen vom Ersten, zum Zweiten, bis zu einem dritten, freien Tisch hoch zu arbeiten, für mich nicht galt, als ich den Zweiten übersprang – aber auch da handelte ich für mich nur eine faire Lösung aus; wenn andere ihre Verhandlungschance nicht erkennen und nutzen oder sogar verspielen – sorry, not my blame. Bei der Ergotherapie sah ich in einem Inspirations-Büchlein eine Katze, die man aus Holz schnitzen konnte, um sie dann später mit Licht und in „Gold“ glasiert ins Fenster zu hängen – ich liebte diese Schablone sofort. 

Leider, muss man sagen, es is‘ scho verdammt viel Arbeit, so eine Holzfigur detailgetreu und minutiös zu schnitzen. Aber ich wollte es unbedingt, weil ich Katzen mag und weil ich genau
Kam per Post vom Bruder - brachte ツ  
wusste, ich würde es der Nachbarin meiner Mutter schenken, die Katzen noch viel mehr mag. Mit Überstunden und freundlicher Unterstützung der Ergotherapeutin konnte ich es just in time finishen. Es war eine gute Idee, viele mochten dort das Ergebnis. Meine Mutter erzählt mir noch heute, dass sich die Nachbarin jedes Jahr wieder freut, sich die Katze im Winter ins Fenster zu hängen. Und dass sich meine Mutter ärgert, nie so etwas bekommen zu haben, mag bedauerlich für sie sein, hatte jedoch seinen guten Grund – denn wer Katzen in seinem Haus ne duldet, der darf au ne den Anspruch erheben sich eine ins Fenster zu hängen.

Die zwei Monate waren eine Bereicherung für mein Leben, ansatzweise sogar die beste Zeit meines Lebens. So ungewöhnliche Menschen, ganz verschiedene Geschichten, die sie dorthin führten und die meine vorherige These, induktiv von mir selbst erschlossen, wieso jemand derart erkrankt, als falsch dekuvrierten. Vorbei die Zeit, da ich auf den Zug wartend, in klirrender Kälte den Bahnsteig auf und ab ging, um natürlich Kalorien zu verbrennen, die ich nie zu mir genommen hatte! Stattdessen erinnere ich mich an die schönen Stunden in dem riesigen Park, morgens um 5 Uhr, wo der Nebel langsam Aufstieg, an die beste heiße Schokolade in einem kleinen Eckkaffee Bamberg‘s, die ich je trank, an die Bücher, die ich an der Heizung gelehnt und von dieser gewärmt, wie im Schnellzug lesen konnte und an viele Kleinigkeiten, die das Leben erfreuen, an die ich zuvor nie dachte oder die mir zuvor je sichtbar geworden waren. Diese Bausteine gaben mir die ursprüngliche Kraft, fortan oder wenigstens eines Tages wieder für den großen Traum, die Drei-Stundengrenze bei einem Marathon zu unterbieten, zu kämpfen
Doch ohne die Menschen, ohne euch, die ihr inzwischen diesen Blog begleitet, wäre es mir unmöglich 365 Tage im Jahr diese Motivation aufbringen zu können, dafür möge jeder der das liest mit einem großen Herz beschenkt werden

Samstag, 25. Januar 2014

Laufen bleibt doch die beste Medizin

Wer hätte das gedacht? Eine Luxemburger Studie konnte nachweisen, dass das Verletzungsrisiko von Läufern, die regelmäßig ihre Laufschuhe wechseln, um 39% im Vergleich zur Kontrollgruppe (nur ein einziges Paar) sinkt. Liebe Luxemburger, hättet ihr vorher meinen Laufschuhschrank gefragt, ihr hättet euch die Kosten der Studie ersparen können. Beim Brainfood-Guide der kürzlich erschienen Runner's World-Ausgabe (02.'14) hielt sich der Erkenntnisreichtum auch in engen Grenzen. Mandeln, Lachs, Eier, Grünkohl, Molkeneiweiß und Joghurt wurden dabei besonders gelobt. Ach was! Als zusätzliche Gedächtnishelferlein werden Rosenkohl, Trinkschokolade und Olivenöl genannt. So so. Na, wenn die Lottokugel diese sechs beschrifteten Kügelchen auswarf, wird's wohl stimmen. Solange Kakao da - in welcher Form auch immer - auftaucht, muss sowieso alles wissenschaftlich astrein gelaufen sein, sagt zumindest mein Herz. Dennoch eine sehr erstaunliche Botschaft hatte das Blättchen denn doch noch: bei Läufern sinkt das Arthroserisiko (=Aua des Knies) dramatisch im Vergleich zu Nichtläufern. Ehrlich jetzt: jeder würde doch das Gegenteil vermuten. Tja. 

~

Und weil das bis dato alles schon so überwältigend interessant war, nehmen wir doch gleich noch die jolie mit ins Boot. Ärger mit der Haut? Kurzer Blick nach links und rechts: "Kenn ich irgendwo her!". Wer wiederum kennt das nicht. Aber nicht mit der jolie. "Sie" weiß sogar gleich deren fünf - mehr oder weniger - logische Argumente warum sich das Hautproblem mit einem regelmäßigen Bad zum Guten ändern wird - oder im originalen Wortlaut: "einfach mal vollaufen lassen!". Liebe jolie, danke für diesen grandiosen Tip; ich hab' bloß keine Wanne. 

Achja, am 21.1 diesen Jahres war der Weltknuddeltag - hätte ich das mal gewusst! Die jolie hat dieses jetzt sogar zum Anlass genommen eine neue Serie, die den spritzigen Titel "Sperma zum Frühstück" trägt, zu initiieren. Die jolie hat sich ja inzwischen einen guten Namen gemacht, wenn es darum geht dem Menschen zu zeigen, was im Leben wichtig ist und was nicht. Mit dieser Serie untermauert sie nachhaltig ihren Aussagegehalt für letzteres. 

Kommen wir damit zu dem sinnvollen Gehalt: es wird über das Leben der jungen Diana Fey erzählt, die über ihr vorheriges Leben mit der Bulimie abrechnet. Der Leser gewinnt schnell den Eindruck, diese Frau hat wirklich etwas zu erzählen. "Den Geschmack von Blut in meinem Mund werde ich nie vergessen. Ich hatte Todesanagst", "Unverstanden, unbeachtet, alleingelassen. (...) Beste Voraussetzungen für eine Essstörung". "Bei uns wird keiner groß und schlank, weil wir alle klein und dick sind" (Ich mag die Oma :D) "Denn neben Bulimie pflegt Sie ihre Sehnsucht nach Aufmerksamkeit" "Ich habe meine Gefühle nicht ausgelebt, sondern ausgekotzt" - diese und viele andere lesenswerte und emotionalen Erfahrungen über ein Leben mit Happy End und faden Beigeschmack finden sich auch in ihrem Buch ("Kotzt du noch oder lebst du schon?").

Zum Ende der Ausgabe kommt auch noch Joseph Gordon Levitt ("10 Dinge die ich an dir hasse") zum Fightclub! "Wie schafft man es mit Scarlett Johannson zu spielen? Easy. Schreib ein Drehbuch, gib dir selbst die Hauptrolle, führ Regie. Voilá!" (zu Don Jon)

Hatten wir sonst noch den einen oder anderen Bonmot für "unsere" Leser? "Guckst du!": 
Liebe auf den ersten Blick!
Einfach nur weltklasse,
der Strauß♥ #Genie Bouchard
"Charisma ist die besondere Ausstrahlungskraft eines Menschen". (über Miranda Kerr, vermute ich)
"Ich hätte nie gedacht, dass ich mal in Filmen lande – mit einem Gesicht wie meinem. (Audrey Hepburn über sich selbst) [Wir schon, Frau Hepburn, wir schon!]
"„Ich hatte immer eine Abneigung dagegen, sexy auszusehen, aber da bin ich drüber hinweg.“ (lässt sich Kristen Stewart zitieren)
Und was können wir über/von Miranda Kerr lernen? „Ich bin sehr bestimmend.“. "81-60-86, knapp 52 Kilo bei einer Größe von 1,75 Metern". "„Es klingt komisch, aber wenn ich nicht weiterweiß, springe ich auf und ab. Nach einer Minute fühle ich mich besser. Alles fällt von mir ab, und ich sehe Dinge klarer.“ - Herrgott, man muss diese Frau einfach lieben. Bitte, weiter so! 

Samstag, 27. April 2013

Warum?

Der erste Fundort für den Start in ein Kulturwochenende ist die 3Sat-Mediathek und dort fand ich ein Video das in diesem Themenbeitrag absolut seine Berechtigung hat:

Essstörung - Sarahs Weg aus der Bulimie

Es wird eine Geschichte erzählt, die bei nicht wenigen Menschen Authentizität oder Nostalgie hervorrufen dürfte. Berührt werden dabei alle inhärenten Funktionsträger des Menschen die ihn zu eben jenen machen:

  • Der scheinbar unauflösbare Konflikt zwischen Aversion vor Normalität und Müdigkeit gegenüber dem essgestörten Leben, sogleich aber auch zwischen der Sehnsucht wieder zu leben und dem Schutz der ES
  • Ein Blick in die tiefsten Abgründe des Daseins
  • Der Erkenntnis, dass ein Mensch "unabhängig vom Gewicht wertvoll" sein kann
  • Der Angst auch nur eine Maus zu sein oder zu werden, deren einziger Lebenstropfen darin besteht, dem Stück Käse hinterher zu hächeln und dabei auszuteilen, um das größte Stück davon abzugreifen!
  • Einem Plädoyer, seine Gefühle niemals über das Essverhalten zu regulieren
  • Einer Ode an das Leben, doch der anscheinend unüberwindbaren Ohnmacht, selbst die Melodie spielen zu können..
Geliebt habe ich das Leben eines Essgestörten Menschen und noch mehr in den Genuss eines Klinikaufenthalts kommen zu dürfen - eine Traumwelt mit realen Zügen, so vielen realen Erlebnissen, die ein Essgestörter gar nicht schnell genug und auf einmal zu verarbeiten vermag, aber doch wahr und schön zugleich - und das, obwohl ich weiß, wieviel Hohn und Zynismus in diesen Worten steckt, aber ich bin und bleibe ehrlich. 
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Mario Götze tauscht schwarzgelb gegen rotblau ein
  • Wut
  • Unverständnis
  • Habgier
  • Fassungslosigkeit
  • Trauer
  • Frust
  • Enttäuschung
  • Angst
Diese Meldung verschlug mir minutenlang die Sprache und das, wo ich doch nur zu gerne als Prediger des Liberalismus des Einzelnen Position bekenne..

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Die Medien entdecken eine neue Partei für sich und uns: die Alternative für Deutschland 
  • Der letzte deutsche Mohikaner Jörg Asmussen gesteht sich implizit ein, dass die EZB-Mittel den Gesetzen des Marktes, explizit der Währungswissenschaft und -realität, erliegen
  • Demoskopen schätzen das Potential der Partei auf aktuell 4% auf Bundesebene ein
  • Prof. Dr. Bernd Lucke erklärt Bodo Ramelow (Linkspartei) "Unter den Linden" die Wirtschaft
  • Dr. Frauke Petry erklärt dem rheinland-pfälzischen FDP-Chef Volker Wissing, warum Deutschland die AfD braucht
  • Beide Vorstandssprecher der AdF bringen es mit ihrem Familien zusammen auf 9 Kinder und zeigen damit, das sie für gute Politik - hier der Familien - nicht nur verbal brillieren können, sondern sie auch leben!
  • Die Liste von renommierten Parteibefürwortern ist lang und darf sich mit so klangvollen Namen wie Prof. Dr. Joachim Starbatty, em. Volkswirtschaftslehre Professor in Tübingen, schmücken.
  • Was spät kommt währt am längsten

Und doch verspür ich weder ein tiefes Interesse für Parteipolitik zu werben, noch mein Grundprinzip, dass Ruhe die Erste Bürgerpflicht ist aufzugeben!

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Es sind nur drei bedeutende und weniger bedeutende Beispiele, die aber verdeutlichen, wie schwer es ist auf Fragen Antworten zu finden!

Dienstag, 28. August 2012

Lässt sich die Realität einer Essstörung mithilfe des ökonomischen Modells von Barro und Gordon erklären?

Es ist doch immer wieder verblüffend wie punktgenau ökonomische Modelle verschiedene Zustände und Ereignisse fernab ökonomischer Realität zu erklären vermögen. Oft reicht es schon nur etwas Transfervermögen aufzubringen; eine Modellumbastelung erübrigt sich ceteris paribus.

Ich werde mal versuchen mal meine heutigen Gedanken und Erkenntnisse so vereinfachend zu übertragen, dass auch ein Nicht-Ökonom den Modellerklärungszusammenhang nachvollziehen kann. Angeregt dazu hat mich ein Blogpost von "mypassion". Dort ging es im weiteren Sinne um den Einfluss von Eltern zur Heilung eines Kindes mit einer Essstörung.

Modellieren wir einfach mal die Ausgangssituation: Essgestörter hat seine - nennen wir sie glücksverlustfunktion - die er zu minimieren versucht, indem er sein gewicht minimiert und seine Eltern glücklich macht. Es besteht also ein trade off zwischen der eigenen Gewichtsabnahme und dem Glücklichmachen der Eltern, die keine Gewichtsabnahme wünschen. Wichtig ist dabei, dass der Gewichtungsfaktor der Gewichtsabnahme stärker ist als der des Glücklichmachen der Eltern! Spieltheoretisch tritt er nun in ein Spiel mit seinen Eltern ein, denen er zunächst in der Periode t ankündigt sein gewicht zuzunehmen. Da er in der ersten Periode noch glaubhaft ist, werden ihm die Eltern glauben und daraufhin ihre Erwartungen über das Gewicht des Essgestörten positiv bilden, d.h. dass er seine optimale Ankündigung im Sinne der Eltern wahrmacht und zunimmt. Nach Bildung dieser Erwartung überlegt der Essgestörter nun, ob er sein Gewicht wirklich erhöht. Da er rational ist minimiert er seine Glücksverlustfunktion und kommt zu dem Ergebnis, das es für ihn in t+1 nun optimal ist doch lieber Gewicht abzunehmen, weil er dann glücklicher würde. 
Mit zunehmender Spielanzahl verliert der Essgestörte die Reputation seiner glaubwürdigkeit bei seinen ebenfalls rationalen Eltern, wird mihtin nicht mehr reliabel für Sie. Diese überlegen nun, wie Sie dieses Zeitinkonsistenzproblem lösen können. Da Sie beide einen Freund der Familie kennen, der Ökonom ist, ziehen Sie ihn nun zu Rate. Er kennt das Modell und die Lösungsvorschläge, die in der Literatur diskutiert wurden, um das Problem zu lösen. Er schlägt die Kontraktlösung von Walsh vor. Sie besagt angewendet auf unser Beispiel, dass die Eltern einen Vertrag mit dem Essgestörten aushandeln müssen, der ein Bonus- und Malussystem enthält das Anreizkompatibilität für eine Gewichtszunahme schafft. Sie verhandeln, dass er 100g pro Tag zunehmen muss, schafft er dies nicht werden ihm Laptop und Handy entzogen. Schafft er die Vorgabe, um das ex ante Gewicht zu erreichen, wird sein Taschengeld erhöht. Entscheidend ob der Vertrag zielführend ist, ist ob die Vertragsstrafe bzw. -Belohnung, die nun in die obige Glücksverlustfunktion eingeht hoch genug ist, dass eine Gewichtsabnahme nicht mehr die optimale Handlung ist. In der Ökonomie lässt sich übrigens - nicht unintuitiv - so ein optimaler Vertrag berechnen und aufsetzen. Bei Interesse werde ich vielleicht noch mal andere Lösungsvorschläge vergleichend darstellen.