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Montag, 30. März 2015

Tautologien zwischen Schönheit und Schicksal

"Wer den Regenbogen will, muss den Regen in Kauf nehmen"
(aus: Das Schicksal ist ein mieser Verräter)
Warum verdammt, auch nach gut 60 Jahren,
definiert der Duden "Schönheit" nicht mit
'Audrey Hepburn'? Die zwei lieben sich einfach!

©Sixx
Was macht man, wenn man an einem Sonntagmorgen, da einem eine gestohlene Lebensstunde geschenkt wird, vom prasselnden Regen an der Fensterscheibe begrüßt wird? Dankend ablehnen? Ja, könnte man, wenn man naiv ist, aber wenn man klug ist, dann zieht man seine Schublade mit Schwarzweiß-Filmen aus dem untersten Schrankfach und kramt nach Audrey Hepburn-Beschriftungen. Sieh' da, ein Herz und eine Krone (1953). In den Cinecittà Studios zu Rom gedreht und mit Audrey's erster Oscar-Prämierung vollendet, bleibt es ein zeitloses Meisterwerk, das das Herz zum Lächeln bringt. In dem Film prägt sie einen Satz, der es wert ist, zitiert zu werden: "Was die Welt braucht ist Bescheidenheit, Würde und Anstand in den Seelen der jungen Menschen!" Diese Worte hätten heute nicht an Wert verloren, ja, sie könnten sogar treffender nicht sein. Aber dazu später mehr. Kurzer Exkurs: In dem Film waren 1000 italienische Lira exakt 1,5 US-$ wert. Unvorstellbar, dass die hochinflationierte und fast wertlose Lira 50 Jahre später in einer Währungsunion, u.a. mit Deutschland, zusammenschmilzt, die im Zeitverlauf etwa in einem 1:1-Kurs mit dem US-$ schwankt. Ökonomisch, aber selbst für jeden Laien, erkennbar völlig absurd. Da hätte doch selbst der Italiener damals schon gesagt: 'Sei scema?'. Aber die Politik wollte den jungen Menschen dort lieber großes Leid zufügen-, oder sie zu einer Zukunft andernorts zwingen... 

Weil ich es so oft inzwischen auf anderen Blog's als Buch- und/oder Filmrezension gelesen habe, möchte ich den zweiten Filmtipp auch noch in die Runde werfen: Das Schicksal ist ein mieser Verräter. Zweifellos, der Film ist ein Ort, an dem reichhaltige Dialoge keine Magerkost sind und an dem feuerwerkbunten Bonmots Vorfahrt geschenkt wird. Wenn man die Lebens- und Leidensgeschichten dieser jungen Menschen in einer Krankenakte niederlesen würde, man würde zu tiefst larmoyante Charaktere erwarten. Aber man würde enttäuscht. Es sind diese Worte, die den Charakteren Substanz und authentische Lebensenergie verleihen, und mit denen man sich zu jederzeit identifizieren kann.

"Das einzige, das ätzender ist als an Krebs zu sterben, ist ein Kind zu haben, das an Krebs stirbt."
"Depressionen sind eine Nebenwirkung vom Sterben..."
"eine kleine Unendlichkeit schaffen..."
"Sie wollte nur einen Bewunderer"
"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen, von wem"
©From Russia with Love, #so much love them
Zwei Zitate vermag ich indes noch besonders hervorzuheben.

"Ich habe Angst, vergessen zu werden"

"Ich genieße es schöne Menschen anzusehen"

Der eine Satz drückt exakt das aus, was ich mein halbes Leben lang als Kind gedacht habe. Ich wollte etwas nach meinem Tod hinterlassen, woran sich die Menschen erinneren, etwas ganz Großes, wofür ich bereit gewesen wäre alles zu opfern, um das zu schaffen. Vielleicht durch ein Buch oder einen Olympia-Sieg, aber ich bemerkte mit der Zeit, das erste war inzwischen nichts Besonderes mehr, keine Aussicht auf ein Schiller- oder Goethe-Revival, und für das zweite war ich leider nicht geboren, und Talent ist nun mal die Eintrittstür eines solchen Weges. Es reichte aber do' schon, diesen Satz auf seine eigene Familie einzugrenzen, sozus. im Sinne einer Tit-for-Tat-Lebensweise, als man gut und liebenswürdig ist, zu den Menschen, die man mag, denn dann werden sie einen auch nicht vergessen. Das letzte Zitat bringt mich freilich wieder zum Anfang dieser Geschichte, Audrey Hepburn. Ohne den Anblick schöner Frauen würde ich auf sicher nach einer Woche in tiefste Melancholie verfallen und jede Lebensfreude verlieren - naja, vielleicht würden mir meine Eichhörnchen im botanischen Garten darüber hinweg verhelfen, aber für den Moment würde ich von diesem Experiment do' dankbar absehen wollen...

©Gesa Felicitas Krause, #noch 27 Tage

Finally GNTM-Playlist..
Light - Sleeping at last
Rhodes - Darker Side
Cinematic Sunrise - Good-bye Friendship, Hello Heartache

Dienstag, 10. März 2015

"Zufriedenheit ist größtes Glück"

 „Das Vergleichen ist das Ende des Glücks
 und der Anfang der Unzufriedenheit.“ 
(Søren Kierkegaard)
Artikel der Woche
Der SPON titelte kürzlich, dass die australischen Behörden hunderte Koalas töteten. Begründung: "Koalas vermehren sich  in Australien so rasant, dass sie nicht mehr genügend Nahrung finden. Um sie vor dem Hungertod zu bewahren, haben die Behörden jetzt Hunderte Tiere eingeschläfert." (©Foto: corbis) Menschliche Logik: Ich löse einen schlechten und unbefriedigenden Zustand, indem ich einen noch schlechteren und noch unbefriedigteren Zustand schaffe. Potz Blitz!
Nur Mal so als Vergleich: Ist das nicht als würde man die Menschen, die in Ostasien und/oder Afrika verhungern, mit einem tödlichen Gift injizieren? Das wären die logische Konsequenz und der argumentative Zirkelschluss. Sapperlot! Denn: Wir wollen doch niemanden verhungern lassen!
Aber nun da sich der Mensch die Krone der Evolution aufgesetzt hat, ganz im Zeremoniell Ludwigs XIV., gelten für ihn freilich andere Gesetze, als z.B. Wälder zugunsten von Nutzanbauflächen weichen müssen. Dass das mit der Verteilung trotzdem nicht so ganz klappt, muss ich nicht weiter ausführen.
Dass es aber nicht möglich ist, ein paar Tausend Eukalypten zu pflanzen, also dem Problem des Hungers der Koalas entgegenzuwirken, ihnen mithin Nahrungsquellen zu schaffen, nein, das ist unmöglich. Mag ja Geld kosten oder die Evolution, vll. sogar die Symbiose, ins Ungleichgewicht stürzen.
Uns, die wir Tiere lieben (außer Hunde!), muss das bedrücken :( 
Nicht das jmd. auf die Idee kommt, das Seeberger Popcorn hätte sich versehentlich auf meinen Wunschzettel verlaufen; nein, es wurde mir ohne mögliche, wohl aber mit beabsichtigter Gegenwehr, in meinen Einkaufskarton gelegt. Die Beigabe war in einem "Der perfekte TV-Abend"-Päckchen eingehüllt; nach dem Auspacken, dachte ich mir dann aber, mh, nicht schlecht, dass die mir das dreist in den Karton gelegt hat. Bei sowas gerne wieder! Achja, so'n 250g Tütchen "Wasabi" würd' ich keinem weiterempfehlen, macht aua auf der Zunge, und zwar ganz doll!-.-
Ich hatte ganz früher Mal eine graue Buffalo Fleecejacke, inkl. Kapuze, absolut stunning, also dachte ich mir, komm, gönn dir mal wieder.. :p
Übrigens beim Training zum Schlossberg rauf, versuchte sich eine gefühlt 1,90m lange Brunette, sportlich eingekleidet - womöglich schaute sie letzte Woche GNTM-, an jenem Anstieg. Gut, es blieb beim Versuch. Wo wir wieder bei Halbwahrheiten wären, als der so als "gesund" gepriesene Apfel eben doch nicht ausreichend Sprit liefert, um einen ambitionierten 50hm Anstieg hochzuklotzen...
Entdeckung der Woche
Bin stolze 20Min vor'm Wecker aufgewacht und hab sogleich die Chance beim Schopfe gepackt zwei Bahnen früher zu nehmen (10Min-Takt), und wie der Zufall wünscht, saß dort eine junge Abiturientin, die in ihrem Reclam-Heftchen laß und ihr Stowasser um Antworten ersuchte. Ganz schmale Lippen, lange, dunkle Haare, schöne Augen, ungeschminkt, perfekte Silhouette. Und es ist, als wäre dort eine Magie, die sie umgibt. Es mag aus der Unnahbarkeit, die sie ausstrahlt, herrühren, wo ich mich zugleich selbst wiederfinde. Ich fahr' jetzt übrigens immer zwei Bahnen früher :) Seither bin ich morgens stets gut gelaunt, also noch besser als ohnehin schon^^ (Übrigens, willkommen in den 1970er; gestatten: Ornella Muti; ©Fotos: pinterest.com)
Titel der Woche

Dienstag, 3. Februar 2015

☛ Twin power ☚

"Der Nichtschwimmer schiebt es auch gerne auf die Badehose"
(Sven Fischer, Biathlon-Olympiasieger)
"Die Geschwisterbeziehung ist die längste, d.h. zeitlich ausgedehnteste Beziehung im Leben eines Menschen. Zwischen Geschwistern existieren mehr oder weniger ausgeprägte, ungeschriebene Verpflichtungen, die sich in solidarischem, Anteil nehmendem, hilfsbereitem und hilfreichem Verhalten manifestieren können", schreiben die Forscher. Niemand sollte meinen Bruder darauf ansprechen, wie oft er schon meine Umzüge quer durch Deutschland begleiten durfte, ja, wer, wenn nicht er, so isse's eben, ergänze ich nickend.
Dennoch sei  gerade "die Ambivalenz das auffälligste Merkmal geschwisterlicher Bindungen. Liebe und Hass, Eifersucht und Solidarität, Nähe und Distanz". Dualismen, als prägendes Element. Wobei ich für meinen Geschwistervergleich eher dick und dünn, Pinky und Brain, Selbstbescheidenheit und Eigengroßzügigkeit, bemühen würde. Oder um das Argument zu pointieren: "ich bin geworden, wie ich bin, weil ich nicht werden wollte wie du".
Prof. Hartmut Kasten, einer der führenden deutschen Forscher auf diesem Gebiet, resümiert über den Ma­jo­ren­ni­tätsprozess, wie ich diese Entwicklungsphase bezeichnen würde, "besonders ein enger Kontakt zu Schwestern ist nun von großem Vorteil: Er verringert Depressionssymptome und fördert auf diese Weise das Wohlbefinden der Geschwister". Und wenn ich schon das Wort der Fachexpertise sprechen lasse, ohne dabei selbst aus eigenen Erfahrungen schöpfen und die Thesen damit bewerten zu können, schieb' ich gleich auch noch den nächsten hinterher: "Verbringt die eine Schwester Stunden mit dem Lesen, entscheidet sich die andere lieber für die Freizeit mit ihren Freunden. Wissenschaftler nennen diesen Prozess die Deidentifikation". Ob in dem Kontext treffend, weiß ich nicht, aber mir fiel auf, dass in meiner Facebook-Freundes-Web-Chronologie (zur Rechten) die häufigsten Gesprächskandidaten on Top sind, analog die seltensten just below erscheinen, und mein Bruder seit Beginn an stets ganz oben steht. Das hinterlässt bei mir leise Zweifel an den Gegensätzlichkeitsthesen der Forscher.
„So wie du will ich nicht werden.“
Einen hab' ich noch für heute. Tyler Vendetti schrieb "10 fabulous German words with no English equivalent" und die Top's möchte ich euch nicht vorenthalten.
Mein absoluter Favorit:

#1: Kummerspeck <-> "excess weight gained from emotional overeating"
Meine Nummer zwei, auch ganz schön zur heutigen Thematik übrigens:
#2: Backpfeifengesicht <-> "a face that cries out for a fist in it. For example: - Teenagers who complain about “terrible” Christmas gifts they got, like cars. Further examples: Hitler, "selfie's" or Disrespectful bros".
Und weil's so gut ist noch die Nummer drei:
#3: Vergangenheitsbewaeltigung <-> "the struggle to come to terms with the past = Listen… you can’t take back that one time you sneezed all over your crush or got catfished by a 12-year-old boy on the Internet. What makes the past so special is that it cannot be changed. The Germans know this concept so well that they made a whole new word for it, one that I will not type out again because it might take me a year or two". Auch einfach wieder herrlich-süffisant aus der amerikanischen Brille wiedergegeben.
Na komm, zwei gehen noch!
#4: Allgemeinbildung <-> "everything that any adult capable of living independently can reasonably be expected to know. There is technically a phrase for this in English, “common sense,” but allgemeinbildung turns it into one word and gives you another excuse to speak German".
Und der letzte, bitte!
#5: Treppenwitz <->
"the things you should have said but only occur to you when it is too late = Also known as, every comeback you’ve ever had that only came to you 20 minutes after the other person walked away. The Germans have a word for that, treppenwitz, and it perfectly describes my existence".

Mittwoch, 10. Juli 2013

Was wäre wenn...?

Was wäre eigentlich, wenn wir keine Menschen, weder Frau noch Mann, wären, sondern ein Wesen aus der Welt des Tierreichs? Sicher, jeder hat den Gedanken schon einmal durchlaufen, wenn auch nur im Spaß oder zumindest ist er in eine solche Rolle geschlüpft. Welches Tier würdest du wählen?

Ein kleines oder großes?
Ein schönes oder hässliches?
Ein intelligentes oder dummes?
Ein starkes oder schwaches?
Ein schnelles oder langsames?
Ein fleißiges oder faules?

Die Wahlmöglichkeiten erscheinen grenzenlos. Was haben Tiere, was Menschen nicht haben? Welcher Reiz könnte in einem Tausch bestehen? Viele Menschen hegen den Wunsch mal einen Tag mit einem populären und/oder reichen zu tauschen; ist es aber nicht viel spannender mit einem Tier zu tauschen? Müssen Tiere nicht auch so etwas wie Tugenden - oder wenigstens Sozialkompetenz - entwickeln, was die Fähigkeit zur Erziehung bedingte, um Überlebensfähig zu sein, oder reicht die aus der frühen Not erlernte Nahrungsgewinnung? Wenn Menschen emotional sind, assoziieren wir damit Gefühlsausprägungen wie Glück, Angst, Freude, Schmerz und so weiter. Niemand würde widersprechen, das ein Tier Schmerz oder Angst empfindet - im Gegenteil: für viele ist es elementarer Lebens- und Überlebensbestandteil.

Doch kann ein Tier glücklich sein?
Reicht dafür bloßes Empfinden oder muss dazu strukturiertes Denkvermögen gegeben sein?
Ein 360°-Blick vom an menschenüberfüllten DD-Hbf genügt, um zu erkennen, dass strukturiertes und ausgeprägtes Denkvermögen nicht zum glücklich sein notwendig sein dürften - oder viele Menschen sind unglücklicher als sie zugäben. Mehr noch, wenn dem nicht so wäre, dann wüssten sie auch nicht was Glück ist, und das sei niemandem gewünscht.
Halten wir also zunächst fest, dass elementare Bestreben eines Wesens - das Glück -, d.h. der Ansporn jeden Handelns, das können wir auch Tieren zusprechen.
Was ist überhaupt Glück?
Selten gestellte Frage, umso öfter beantwortete.
Glück ist relativ.
Das scheint plausibel - zumindest sollte erst mal nichts dagegen sprechen. Wenn Glück relativ ist, dann gibt es nichts, was zunächst nicht das Potential zum Glücklich sein hat. Doch woran erkennen wir jetzt Glück? Kann beispielsweise eine Flasche Wasser glücklich machen?
Nein, würdest du spontan sagen? Doch, würde ich mit Bezug auf die oben festgestellte Relativität entgegnen. Stell dir vor, du bist in Deutschland. An einem wolkenlosen Sommertag, 30Grad im Schatten und gefühlte 60Grad in der Sonne, aber du entschließt dich die Laufschuhe zu schnüren. Entlang des plätschernden Wassers des Flusses - muss schön sein -, denkst du dir. Ist schön. Du läufst weiter und weiter, der Schweiß beginnt dir vom Körper abzuperlen, als seist du ein lebendiger Wasserfall. Dennoch überquerst du die 2-Stunden-Grenze, ehe du beginnst Fata Morganas zu sehen, die gigantischen Wasseroasen gleichen. Wie von Wasser beflutete Sprudelbecken, so nah und doch so fern. Ehe du dich versiehst, bittest du eine alte Dame, die in Begriff ist, den Friedhof zu betreten, um ihre Gießkanne. "Leer", antwortet die Dame und schüttelt verduzt mit dem Kopf. Nach geschlagenen drei Stunden bist du wieder am Startort zurückgekehrt. Die letzten 60 Minuten, sie waren eine Qual. Wasserentzug pur, aber es war geil, verdammt geil. Du strahlst, wohl wissend es geschafft zu haben, aber noch mehr freust du dich auf eine große Flasche Wasser.
Gluck, gluck, gluck. Es braucht nur drei kurze Schlücke und da war es. Ja, du hast es verspürt - wenigstens für einen kurzem Moment, das was viele als Glück bezeichnen würden. Glück ist situativ und kann auch materiell sein.