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Dienstag, 10. März 2015

"Zufriedenheit ist größtes Glück"

 „Das Vergleichen ist das Ende des Glücks
 und der Anfang der Unzufriedenheit.“ 
(Søren Kierkegaard)
Artikel der Woche
Der SPON titelte kürzlich, dass die australischen Behörden hunderte Koalas töteten. Begründung: "Koalas vermehren sich  in Australien so rasant, dass sie nicht mehr genügend Nahrung finden. Um sie vor dem Hungertod zu bewahren, haben die Behörden jetzt Hunderte Tiere eingeschläfert." (©Foto: corbis) Menschliche Logik: Ich löse einen schlechten und unbefriedigenden Zustand, indem ich einen noch schlechteren und noch unbefriedigteren Zustand schaffe. Potz Blitz!
Nur Mal so als Vergleich: Ist das nicht als würde man die Menschen, die in Ostasien und/oder Afrika verhungern, mit einem tödlichen Gift injizieren? Das wären die logische Konsequenz und der argumentative Zirkelschluss. Sapperlot! Denn: Wir wollen doch niemanden verhungern lassen!
Aber nun da sich der Mensch die Krone der Evolution aufgesetzt hat, ganz im Zeremoniell Ludwigs XIV., gelten für ihn freilich andere Gesetze, als z.B. Wälder zugunsten von Nutzanbauflächen weichen müssen. Dass das mit der Verteilung trotzdem nicht so ganz klappt, muss ich nicht weiter ausführen.
Dass es aber nicht möglich ist, ein paar Tausend Eukalypten zu pflanzen, also dem Problem des Hungers der Koalas entgegenzuwirken, ihnen mithin Nahrungsquellen zu schaffen, nein, das ist unmöglich. Mag ja Geld kosten oder die Evolution, vll. sogar die Symbiose, ins Ungleichgewicht stürzen.
Uns, die wir Tiere lieben (außer Hunde!), muss das bedrücken :( 
Nicht das jmd. auf die Idee kommt, das Seeberger Popcorn hätte sich versehentlich auf meinen Wunschzettel verlaufen; nein, es wurde mir ohne mögliche, wohl aber mit beabsichtigter Gegenwehr, in meinen Einkaufskarton gelegt. Die Beigabe war in einem "Der perfekte TV-Abend"-Päckchen eingehüllt; nach dem Auspacken, dachte ich mir dann aber, mh, nicht schlecht, dass die mir das dreist in den Karton gelegt hat. Bei sowas gerne wieder! Achja, so'n 250g Tütchen "Wasabi" würd' ich keinem weiterempfehlen, macht aua auf der Zunge, und zwar ganz doll!-.-
Ich hatte ganz früher Mal eine graue Buffalo Fleecejacke, inkl. Kapuze, absolut stunning, also dachte ich mir, komm, gönn dir mal wieder.. :p
Übrigens beim Training zum Schlossberg rauf, versuchte sich eine gefühlt 1,90m lange Brunette, sportlich eingekleidet - womöglich schaute sie letzte Woche GNTM-, an jenem Anstieg. Gut, es blieb beim Versuch. Wo wir wieder bei Halbwahrheiten wären, als der so als "gesund" gepriesene Apfel eben doch nicht ausreichend Sprit liefert, um einen ambitionierten 50hm Anstieg hochzuklotzen...
Entdeckung der Woche
Bin stolze 20Min vor'm Wecker aufgewacht und hab sogleich die Chance beim Schopfe gepackt zwei Bahnen früher zu nehmen (10Min-Takt), und wie der Zufall wünscht, saß dort eine junge Abiturientin, die in ihrem Reclam-Heftchen laß und ihr Stowasser um Antworten ersuchte. Ganz schmale Lippen, lange, dunkle Haare, schöne Augen, ungeschminkt, perfekte Silhouette. Und es ist, als wäre dort eine Magie, die sie umgibt. Es mag aus der Unnahbarkeit, die sie ausstrahlt, herrühren, wo ich mich zugleich selbst wiederfinde. Ich fahr' jetzt übrigens immer zwei Bahnen früher :) Seither bin ich morgens stets gut gelaunt, also noch besser als ohnehin schon^^ (Übrigens, willkommen in den 1970er; gestatten: Ornella Muti; ©Fotos: pinterest.com)
Titel der Woche

Montag, 5. Januar 2015

Am Ende bleibt der Schmerz

"Lieber hässlich leben, als schön sterben."
(Mei Ling in Metal Gear Solid)
Zwischensequenz: #Solid Snake, #Sniper Wolf
Die Liebe zu dem episch-epochalen Meisterwerk Metal Gear Solid, einem der Game-Klassiker schlechthin, aus dem Jahr 2000 (PC-Version) entsprang einem opportunistischen Geniestreich, als unser Nachbar das Spiel in einem Real-Markt sah, und feststellte, dass sich ein 70DM Spiel schlecht mit 5DM bezahlen lässt, also suchten wir nach einem Sonderpreis-Etikett zu 5DM und fanden es an einem Fußball, einmal abgeklebt und auf den Barcode des Spiels geklebt, bitte schön! Der Coup glückte, und die Erkenntnis blieb: Dreistigkeit und Mut werden (zu) oft belohnt.
#20 Tage, #400-Lauf-km, #Happy Hours
15 Jahre später schaue ich mir das Let's Play an, und lasse mich dabei von den Dialogen ein um's andere Mal verblüffen, als sie mit klugen Bonmot's wie "wer durch das Melonenfeld geht, der richte nicht seine Sandalen" (Mei Ling) aufwarteten. Ein echtes Lehrstück für's Leben, gepaart mit der passenden Musik - pure Emotion. Würde man den Charakter des Spiels mit einem Wort beschreiben müssen, ich würde den "Schmerz" wählen und genau diesen Gedanken möchte ich kurz vertiefen.

Dabei werden wir endlich wieder in philosophisch-psychologische Muster eintauchen, und uns der aktuellen Psychologie Heute Ausgabe (02/2015) sowie Arthur Schopenhauer's Erbgut widmen. Ihr erinnert euch, dass Schopenhauer's elementarste These darin bestand, dass "der Vernünftige auf Schmerzlosigkeit, nicht auf Genuss ausgeht", mithin also "nicht dem Vergnügen, sondern der Schmerzlosigkeit nachgeht". Demnach sei "aller Genuß und alles Glück negativer, hingegen der Schmerz positiver Natur". Dank jenes positiven Charakters ist die Abwesenheit von Schmerz "der Maßstab des Lebensglückes". In der Konsequenz ist "das Verkennen dieser Wahrheit, durch den Optimismus begünstigt, die Quelle vielen Unglücks".

#noch 1 Monat
#GNTM 2015
Ausgehend von der "Erkenntnis der Negativität des Genusses und der Positivität des Schmerzes" erachteten die Kyniker die "absichtliche Verwerfung der Genüsse" als nötig. Denkt dabei mal an ein ganz einfaches Beispiel: ihr esst ein wundervolles 3-Gang-Menu, mit dem besten Stück Schokoladenkuchen, einer bombastischen Buttersauce, der pure Genuss also, aber was passiert danach im Kopf? Keiner mag mir erzählen, dass er danach im Kreise tanzt und Hurra singt! Die meisten dürften doch fühlen und denken: OMG, was für Kalorienbomben! Bitte nicht die Waage, nicht jetzt, nicht Morgen.. - das ist es, wovor die Kyniker und Schopenhauer in seiner Eudämonologie warnten.

Insofern ist es eine Torheit der Amerikaner "Streben nach Glückseeligkeit" in ihre Verfassung zu schreiben. Psychologie Heute greift diesen Ansatz nunmehr in Thesen, wie der Schmerz biete "Lebenssinn und Zuversicht", er habe "eine euphorische Komponente: Als Kampfoder-Flucht-Reaktion steigert er die körperlich-seelische Mobilmachung", "Schmerz ermöglicht Kontrolle", biete eine Plattform für "Mitgefühl, Aufmerksamkeit und Zuwendung" (Exkurs: wenn mein Bruder mich auf dem Boden hatte, schrie ich vor Schmerz! Er ging. Tatsächlich war es nur vorgespielt von mir) und sei zudem "ein Warnsignal", auf. "Man leidet zwar Qualen, doch fühlt sich dabei lebendig und vital", allein "die Wunden (SVV) wecken eher Scham als Stolz. Abschließend fragt das Magazin daher in rhetorischer Manier, ob "das gute Leben wirklich ein schmerzfreies Leben ist?". Wir wussten bereits vorher: nein.

Mittwoch, 24. Dezember 2014

Weihnachten in fünf Akten ✍

„Es gibt keine Garantie, dass es besser wird“
(Mats Hummels, Borussia Dortmund)
"Wenn ich Fleisch sehe, geht's mir gut!"
(Mein Bruder über Essen; rechts, wie man sieht)
Eine kleine Weihnachtsgeschichte. I. Akt. Nach einer kurzen Kleiderschrank-Sondierung daheim, standen zwei neue Hosen auf meiner Pflicht-Agenda, also steuerten wir den ersten H&M um die Ecke an. Zwei annehmbare Hosen sollten sich schnell finden lassen, Problem: eine gab es nur noch in 100-facher Ausführung in 152 bzw. 164; suboptimal, als mich nur eine 158 schick aussehen lässt. Kein Problem, dachte ich dennoch, und ließ die Kassendame direkt im nächsten H&M anrufen - auch dort vergebens. Ein Tag später. Es ging in die Modestadt, entlang der Kö zum Jan-Wellem-Platz und Klingellingelling, genau noch die eine gewünschte Jeans in meiner Größe, ergo: das läuft bei mir.

II. Akt. Der Abend vor Heiligabend. Wie in den letzten zwei Jahren hat sich meine deutsche Lieblings-Rockcoverband Pfund in der Kneipe um die Ecke angesagt. Wir sind zu zwölft auf's Konzert, und als ich leicht in Gedanken versunken schien, durchkreuzte eine brachiale Handschranke meinen Weg - "Perso, bitte!", "kann er das ernst meinen? Offensichtlich kann er"; er schaut drauf, schaut verlegen weg, schaut nochmal, sagt nichts. Er muss gedacht haben: 'Doof war ich ja schon immer, aber so selten doof seit gestern nicht'. Fun fact: just vor mir passierte eine 15-jährige die Security. Manche Dinge ändern sich eben nie. Highlight des Abends: Trotz Nirvana, Kings of Leon, The Killers oder U2, ganz klar Spin Doctors Two Princes! Side fact: die beiden schnellsten deutschen Marathonläuferinnen, Anna und Lisa Hahner, mögen und kennen Pfund ebenso wie ich aus'm Rheinhessen, da ich sie bereits als junger Student auf der Mainzer Johannisnacht hören durfte - "Nachtigall, ick hör dir trapsen".

Von und für Marie-Claire Alice
III. Akt. Der Morgen vor dem Weihnachtsmann. Bereits in meiner edelsten Laufklamotte eingepackt... 
Wenn ich schon
kein Sonnenschein bin,
dann wenigstens
ein kleiner Schelm ッ
"Bringst du bitte auf dem Weg die vorbestellten Weißbrote mit!", hallt es mir zur Tür raus nach. Ezepze, wollte ich meinen, doch nicht mit den sechs Meisterinnen hinter der Bäckertheke. "Weißt du wo die 19 ist?" "Nö" (5 Min später) "Weißt du vielleicht wo die 19 ist?" "oO. Keine Ahnung. Mein Problem? ..." (10 Min später). Es ist ja nicht so, dass man bei 100 Vorbestellungen die sensationelle und ideenreiche Erkenntnis haben könnte, chronologisch von 1 bis 100 zu sortieren, nein, denn was das ganze Jahr über schon nicht funktioniert, brauch auch an Weihnachten nicht zu funktionieren, also authentisch, wie die Damen sind, wird im Tannenbaum-Prinzip einfach dort abgelegt, wo gerade Platz ist. Thumbs down.

IV. Akt. Kürzlich traf ich mal wieder den Postboten auf dem Rückweg meiner kleinen 20km-Laufrunde, kurzer Austausch über Altes und Neues, ehe ich mich ein letztes Mal in 2014 verabschiedete, als ich zu erklären wusste, dass meine Trainingspause bereits vor Neujahr kommen wird. "Das glaubst du dir doch selbst nicht - ich weiß doch, dass du do täglich deine Runde drehen wirst". Er sollte Recht behalten. So bleibt auch an diesen Weihnachten alles beim Alten: Laufen, laufen und noch mehr laufen - ihr kennt das ja! Thumbs up.

V. Akt. Hab' zwei wundertolle Briefe von kreativen Bloggerinnen bekommen und es rechtzeitig geschafft wenigstens mit zwei Karten - natürlich mit ganz viel Liebe! - zu antworten. Auch mein Bruder bekommt seine dämlichen Tupperdosen, sehr liebevoll eingepackt - wie man auf dem Bild rechts sieht-, versteht sich! Bei meinem Besuch der Landeshauptstadt hatte ich für das kommende Schrottwichteln noch einen günstigen Mickey Maus-Adventskalender abgegriffen, da ich selbst keinen Schrott besitze (Wieso sollte ich auch?), wollte ich das unnützlichste und damit schrottafinste Present ins Rennen schicken, und was passt am 24.12. besser als ein Adventskalender? Weil 10 Cent etwas bescheiden anmuten, hab ich, großzügig wie ich bin, noch ein altes BVB-Trikot draufgepackt, wenn das ne die Krone der Unbrauchbarkeit derzeit ist, dann kommt heute der Osterhase...
Die gute Emaschi hat sogar meiner
großen Liebe "lila" bedacht. Lovely.

Montag, 26. Mai 2014

Vanya ♫

"Denn das Leben ist ein verlorenes Gut, wenn man es nicht so gelebt hat, wie man es hätte leben wollen."
George Coșbuc  

Jedes Jahr ereilt mich ein Traum, der Traum, nochmal wieder in der 10ten oder 11ten Klasse als Schüler einzusteigen - am besten mit ganz viel Französisch. Es ist dieser Traum, den ich aus der Feuerzangenbowle und von Heinz Rühmann in mir trage. Warum? Weil ich eine unfassbare Lust darauf hätte und weil es möglich wäre. Niemand würde es merken und es hätte stets den Reiz etwas Verbotenes zu sein, gleichwohl man sehr schnell in diese Rolle wachsen würde, und iwann vergisst, dass es ein Spiel ist. Ja, es ist dieser gewisse Charme, es tun zu können, der mich dafür reizen würde, nicht dieses, das man oft hört: 'beim zweiten Mal würde ich vieles anders und besser machen', nein, warum auch? - letztlich war es ja stets erfolgreich, Stolpersteine hin oder her, diese waren sogar als willkommene Abwechslung zu begrüßen; viele haben ja heute zwei, drei oder noch mehrere Studienabschlüsse, aber wer kann schon sagen: ich hab' zwei ABI's?!

Als Vorbereitung auf den RRM, #Duisburg, habe ich mir für meinen neuen, lilanen Ipod eine
So geht abnehmen heute...
neue Playlist zusammengebastelt - ganz viel Armin van Buuren, Trance pur also, einfach eine schöne Melodie, mit einer noch schöneren Frauenstimme, das reicht doch, um schnell, hochmotiviert und zufrieden zu sein. Ansonsten werde ich es in dieser - glücklicherweise regnerischen - Woche mit, 'beim Essen alles geben, sportlich nichts bewegen', halten; gelingt mir das nicht, werde ich das Ziel in 42km nicht sehen, dafür sind meine Beine einfach zu schwer, die Muskeln zu müde, mein linkes Knie kaputt und meine rechte Verse getrieben von den 100en km heuer. Vor mir war eine Mutter an der Kasse, die sich'n Panini-Päckchen erbat - sie bekam es; weil mir letztes Mal ungefragt so eins zugesteckt wurde, hab ich mich der Bitte glatt angeschlossen - und bekam zwei. Die junge Frau an der Kasse wird gedacht haben, 'na, kleiner, süßer Junge, kauft ganz brav seine Schokolade, das
4x1 macht 5 Widdewiddewitt
und Eins macht Zweie (5x250g)
kann ich mal unterstützen'. Richtig so.
KO - Vanya (Ti Mo Remix)
am Marathon-Start und alles
ist möglich - mehr Selbstvertrauen 
geht nicht..

Donnerstag, 15. Mai 2014

nostalgia ❣


"Glücklich allein ist die Seele, die liebt.“
(Goethe, in: Egmont; Mainz, 1789)


"Nostalgie ist ein äußerst wertvolles Gefühl."
(Annette Schäfer in Psychologie Heute; 06/2014)

Eine deduktive Analyse. Vorwärts, es geht zurück. Oder: Egal ob "ein Musikstück, ein Duft, ein Foto, ein wiedergefundener Brief", all dies sind teils melancholische Emotionen, die uns gut tun, schon allein da sie uns den Weg ebnen, wofür es sich zu leben lohnt, mithin ein erkaltetes Herz wieder zu entflammen. Warum die Forschung Nostalgie "sehr lange Zeit als lähmende, gar dysfunktionale Emotion angesehen" hat, erschließt sich mir nicht, würde es doch implizieren, dass allein Realität und Gegenwart des Glücksstrebens erster Freund sind, doch können die Gefühle in Gedanken und Träumen (voraus- oder rückblickend) nicht selten viel genüsslicher sein?
Heute weiß man, "Nostalgie beeinflusst die Stimmung, das Selbstbewusstsein, die Sozialbeziehungen, den Blick aufs Leben, selbst das körperliche Wohlbefinden", womit man meiner Wahrnehmung gerecht wird. Beschützt es uns nicht auch vor blinder Fortschrittsgläubigkeit? - mir jedenfalls kann kein Mensch erklären, warum ich durch ein Smartphone auch nur eine Gefühlsnuance zufriedener sein sollte, mithin warum es meinem Leben einen echten Mehrwert liefern sollte. Ganz im Gegenteil: ich möchte nicht dass ein Smartphone für mich denkt und arbeitet, solange ich noch geistig fit bin, traue ich mir das durchaus selbst zu. Und bis jetzt bin ich noch an jedem Ziel angekommen - ganz ohne Smartphone, wohl aber mit eigenem Menschenverstand. Nostalgie jedenfalls, "so das Resümee der Forscher, wirkt wie ein Vorrat an Hochgefühlen, von dem man in Zeiten von Einsamkeit oder Langeweile zehren kann.
Ein Abschluss-Plädoyer:
- "Es kurbelt das Selbstbewusstsein an. Jene, die sehnsuchtsvoll zurückdachten,
hatten besseren Zugang zu positiven Selbstattributen und reagierten auf
Kritik weniger defensiv als die Zukunftszugewandten."
- "Wehmütige Gedanken lassen das Leben bedeutungsvoller erscheinen.
In einer Untersuchung mit amerikanischen Studenten konnten von
Natur aus nostalgische Teilnehmer ihrem Leben mehr Sinn abgewinnen als
nüchterne Zeitgenossen."
- "Wer in nostalgischen Erinnerungen schwelgt, dem wird wärmer."
#Half Life I, Siedler II, #Bundesliger Manager Hattrick
#Hochfelln, #1674m, #Berchtesgardener Land, #Chiemsee
#
Groove Coverage, #Ozzy Osbourne, #Dreamer, #Not a girl
#LG, #Johanneum, #Fußball, #Heimat
#
Champions League, #1998, #BvB, #Santiago Bernabéu
#
Sommerurlaub, #Hintersee, #Taubensee
#Scooby Doo, #Steffi Graf, #Roland Garros, #French Open
Ein Versuch. Alle Bilder, die ich spontan mit Nostalgie assoziierte, habe ich in einer Collage vereinigt. Mein Favorit ist und bleibt Ozzy Osbourne's Dreamer, weil es für mich und im Kontext der Nostalgie vorbehaltlos authentisch ist. Der Blick des Mädchen's zu seiner Rechten hat mich schon immer fasziniert, auch weil ich darin jemanden sah, bei dem ich erstmals ein Gefühl des Verfallenseins wahrnahm. Unvergesslich sind für mich auch die Pausenhof-Fußballspiele mit einem Tennisball, bei dem sich die Sitzbänke als Tore verdient machten - ohne den Ausgleichssport/-wettkampf war ein Gymnasialtag mit Chemie, Bio, Physik oder Mathe schlicht unerträglich; dort gab's für mich wirklich nichts zu gewinnen :D Sowie ich eine Gelegenheit sehe, wieder dorthin in den Norden zu laufen, würde ich sie wahrnehmen; dass Herz trägt doch stets ein Stückchen Heimat mit sich.
#O.C. Carlifornia, #Mischa Barton, #ma, #Mode, #stilvoll

Mittwoch, 7. Mai 2014

Debunking ♤

"Breit`es aus mit deinen Strahlen,
senk es tief in jede Brust:
Eines ist nur Glück hienieden,
Eins: des Innern stiller Frieden
"
                      (Franz Grillparzer - Der Traum, ein Leben; 1834, #Biedermeier)
 
#fighting after finish, #hall of fame
Ich sitze in der S-Bahn. Es ist noch früh, meine Augen sagen viel zu früh, drum entscheide ich mich in den verbleibenden Minuten der meinen Traumwelt hinzugeben. In einem Moment wache ich erschrocken auf, da mich die Bilder der Vergangenheit einholten. Es war finstere Nacht, zwischen 4°° und 4³°Uhr; der Weg vom Bett führt mich ins Bad, als ich dort wenig später bewusstlos zusammenbreche. Minuten der gefühlten Ewigkeit vergehen, da ich wieder aufwache und eine Platzwunde am Auge sehe. Einmal mehr war der Schutzengel bei mir, so scheint es. Ein Gefühl der Angst vermag ich jedoch nicht zu verschweigen. Es vergehen ein paar Stunden, während ich mich nochmals schlafen legte, ehe ich gegen 8°°Uhr aufstehe, mein Ziel:
#Hände abklatschen - I like!, #Motivator
Englischklausur "Writing about business". Die Wunde hatte ich mit einem Pflaster versorgt; es war beinahe wie an jedem Morgen zu der Zeit - so ging ich also auch ohne Frühstück zur Klausur. "Das sieht gar nicht gut aus!", sagte die Lehrbeauftragte, eine wirklich sehr nette Frau. "Sicher, dass Sie die Klausur mitschreiben können? - ein Arzt wäre vielleicht ratsamer". 

Während der Klausur hatte meine Parallelwelt Pause, sie war nicht existent, nicht eine Sekunde des Gedankens würde ihr in diesen 90Min zuteilwerden. Das Ergebnis, eine 3,0, das ist
#After 6hours of German r(f)ail-connection-.-
sicher, wäre auch unter anderen Umständen nicht besser ausgefallen, zu leichtsinnig mein Umgang mit der englischen Ortografie und Grammatik und doch bleibt es für mich erschreckend, wie stark die Macht, mithin der Einfluss der Gedanken, die im eigenen 'Ich' ihre Ursprungsquelle wissen, auf das menschliche Verhalten wirken. Ich möchte mir nicht vorstellen, dass unser Leben nichts als ein Kindertheater ist, wo wir wie Marionetten von kleinen, teuflischen Wesen über uns durch unser Leben gelenkt werden und sie uns stets mit schelmischem Grinsen unserer Schwächen bloßstellen. Ein sehr kluger Mensch sagte mal zu mir, geteiltes Glück sei Doppeltes und lieferte mir dankenswertwerter Weise gleich die praktische Begründung mit; wenn dem also so ist, hält dann nicht auch geteilte Verteidigung - z.B.: jene Befreiuung vom Marionetten-Untertan - doppelt? Sollten wir uns nicht demnach auch einen Verbündeten suchen, der uns beide und damit den Einzelnen besonders schützt?
 ~
Czekolada i ja, stanowią jedność.
 
Rewe-Fortsetzung: Was wurde aus den fehlenden 12 Tafeln? Nachdem mein erster Joker nicht stach, bin ich am darauffolgenden Tag nach der Arbeit zwei Haltestellen vorher ausgestiegen, um dort im Rewe meine Noisette aufzusuchen - vergebens, gab nur die vier ungenießbar-langweiligen Standards (Zartbitter, Alpenmilch, Nuss und Nuss Nougat-.-). Aber ich hatte als Plan B noch einen Rewe City auf der naheliegenden Karte im Hinterkopf mit eingekreist, der zeitliche Puffer war auch noch gegeben, also auf! Und sieh' da, ein sehr gut sortierter Markt, extrem nobel und modern, und viel wichtiger: hatte zu meinem erfreulichen Erstaunen auch Noisette mit im Sortiment gelistet, sogar gleich 3x2kg Boxen, also nahm ich eine 2kg-Box und eine Tafel dazu, damit's rechnerisch aufgehen würde. An der Kasse das gleiche Spiel als tagszuvor; "ich verkaufe maximal 10 Tafeln!", also entgegne ich: "dann machen wir 12 und alle sind glücklich..". "Nein, du kriegst 9." und ihre Augen untermauern den Ausdruck in ihren Worten so, dass du weißt, dass letzte Wort gehört ihr! 

#Petticoat ღ, #Audrey Hepburn
#Miranda Kerr, #bukolisch ©gmx
Da waren es also immerhin schon 21 Tafeln in toto. Zuhause angekommen, musste ich später noch Wasser holen, also bin ich zum Rewe von Montag und denk' mir, hey, versuchen kannst du's ja, und mache noch den Schwenk zum Schoki-Regal, wo ich drei der letzten fünf Tafeln Noisette mitnehme; an der Kasse glaube ich sogar meine 'Tante Kassiererin' zuseh'n und gehe bewusst zu ihr - "Na, gönnen sie mir noch drei?", frage ich, und die junge Dame antwortet: "ich versteh kein Wort", woraufhin ich schwieg und später für's Tagebuch-Protokoll resümierte: 24 Tafeln -

Samstag, 5. April 2014

$-back ❤

"Der menschliche Schädel zerspringt bei einem Druck von ca. 200kg, aber die menschliche Seele ist weitaus empfindlicher."
(Präambel zu Cashback)

JA! Was für ein Film...das war ganz nach meinem Geschmack :p - fast, so ein wenig, als würde meine Gedankenwelt (nach-)gezeichnet. So eine ganz besondere Reise hinter die Fassade des menschlichen Seins - was passiert dort eigentlich, in dem Bereich, den niemand lesen und so auch kaum, allenfalls intuitiv, verstehen kann. Dort, wo sich das Menschliche auch mal in Abgründen verirrt - oder im Gegenteil. Dass Frauen die oberste Quelle der Inspiration - somit das höchste Gut dieses Planeten sind - wird sehr detailliert und tiefgehend gezeichnet. Ihre Form, der Zauber ihrer Nacktheit, ihre Volkommenheit und all das, was ihr damit unerschöpfliche Macht verleiht. "Die schlechte Nachricht: die Zeit fliegt; die Gute: du bist der Pilot!". "Die Kunst anderes zu tun, als die Arbeit, für die man bezahlt wird...". Diese Bonmot's haben große Klasse. In diesem Film steckt sehr viel Wahrheit, mehr wohl, als uns wahr sein möchte. Allein die Erinnerung, mit zehn oder elf, da die Eltern wegfahren ("So ein Jammer, wirklich tragisch") und da sich die Gedanken schon bevor sie überhaupt das Haus verlassen und die Tür knirscht, nur noch auf die Welt der Tantra-Bücher im Zimmer der Eltern verschweifen. Oder wie Goethe dazu sagen würde: "Drum sage ich zum Augenblicke: Verweile, du bist so schön!". Dafür kann es nur ❤❤❤❤❤ geben!

~
Nur mal so, was ich ja schon immer gesagt haben wollte...
©loveitsomuch.com
Nicht das es mich zu Tränen rührte, aber es ist ja wie es ist, auch in diesem GNTM-Jahr wird wohl für mich die Staffel noch im April ihr jähes Ende finden. Wenn Sam und Sarah sich guter Dinge an diesem WE in Berlin fotografieren lassen, dann weißt du, nichts ist gut oder pferderenntechnisch betrachtet: Du hast schon wieder auf die falschen Pferde gesetzt - so is' das eben, wenn man nur das ganz Besondere sucht, das meistens gleich den Außenseiter mit einschließt.Aber es wär doch auch zu einfach, sich eine Jolina rauszupicken, wo du weißt, die passt in jede Kampagne, klassische Schönheit, das was du eigentlich jeden Tag siehst, wenn du noch keine zehn Meter aus der Tür raus bist und wo das Finale bereits abonniert ist. Naja, ich hab ja noch meinen Samstagsbraten, frisch aus'm Penny. Ja, ich wollt mal wieder was anderes. Und weil ich gerad' schon dabei bin, inzwischen gibt es Tempotücher, die parfümiert sind wie eine 40jährige Kölnerin, die 4711 aufgetragen hat. Da denkst du im ersten Moment, dich springt der Teufel an - mitten ins Gesicht. Dass schlimmste: Hier liegen zig davon rum, weil mein Bruder süchtig nach den Dingern is-.- Gehabt euch wohl!

Samstag, 29. März 2014

Von 39kg auf 42,195km

‚Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen‘. 
 
Das war lange meine Einstellung zum Leben, ja, sogar meine feste Überzeugung. Es kam der Punkt, da ich den Glauben daran verlor. So ging ich Ende 2009 in einen fränkischen Kurort, um mich stationär behandeln zu lassen. Wollte ich nie, hat sich so ergeben. Erste Amtsakt: Brot mit Butter! „Butter?“, dachte ich, „never in your best dreams!“; Alternative? Direkt wieder nach Hause. Kurz überschlagen: x Stunden Anreise, und sowieso der ganze Aufwand, „ach was, jetzt, da ich schon mal hier bin – Butter ist super!“. So ging ein Tag ins Land. Wie sah es dort aus? Zunächst einmal gibt es 40 Menschen (von 14 bis 50J.), die das Glück hatten, so einen begehrten Platz zu bekommen, und die gleiche oder ähnliche Probleme (MS, Bulimie) einte, davon – und das wiederum empfand ich als sehr charmant – inkl. mir nur zwei männliche Wesen. Unter so vielen Frauen fühlt man sich doch gleich viel wohler; die Atmosphäre friedvoller und wärmer irgendwie. Aber eine volle Stunde nach dem Essen in ‘nem Beobachtungsraum eingesperrt – zum Lesen übrigens ganz hervorragend! Doch wie machen das die Bulimiker, dachte ich mir manchmal, die müssen doch innerlich brennen.

Mein Plan war mich so weit wie nur irgendwie möglich von den ES-gestörten zu distanzieren – die Gefahr noch viel mehr getriggert zu werden, schien mir zu groß. Diese Intuition sollte sich als sehr wahr erweisen. Also ging ich einfach mal in ein anderes Stockwerk über uns, und da spielten Menschen im Aufenthaltsraum Karten. Ich liebe Kartenspielen, das ist wohl der einzige Punkt wo ich mit Schopenhauer verschiedener Auffassung bin. Auch alles psychisch kranke Menschen dort oben, aber ohne ES-Bezug; Schlafstörung, Burn-Out, Selbstakzeptanz – Probleme psychischer Art, die ich wiederum nicht verstand, aber was ich für mich als einen guten, weil auch lehrreichen Ort hielt.

Auf der anderen Ebene indes sorgte ich für Unmut, oder sollte ich besser sagen Neid. Alle
So ähnlich war's (©ebay.de)
mussten so eine komische Atemtherapie und Tai Chi machen – gar nicht meine Welt, ging mir so richtig auf die Nerven, also handelte ich für mich stattdessen Ergotherapie aus. Kam natürlich bei den anderen nicht so richtig gut an, was ich aber nicht als meinen Missstand erkennen konnte. Dann kam erschwerend hinzu, dass der übliche Weg, sich über gute Essleistungen vom Ersten, zum Zweiten, bis zu einem dritten, freien Tisch hoch zu arbeiten, für mich nicht galt, als ich den Zweiten übersprang – aber auch da handelte ich für mich nur eine faire Lösung aus; wenn andere ihre Verhandlungschance nicht erkennen und nutzen oder sogar verspielen – sorry, not my blame. Bei der Ergotherapie sah ich in einem Inspirations-Büchlein eine Katze, die man aus Holz schnitzen konnte, um sie dann später mit Licht und in „Gold“ glasiert ins Fenster zu hängen – ich liebte diese Schablone sofort. 

Leider, muss man sagen, es is‘ scho verdammt viel Arbeit, so eine Holzfigur detailgetreu und minutiös zu schnitzen. Aber ich wollte es unbedingt, weil ich Katzen mag und weil ich genau
Kam per Post vom Bruder - brachte ツ  
wusste, ich würde es der Nachbarin meiner Mutter schenken, die Katzen noch viel mehr mag. Mit Überstunden und freundlicher Unterstützung der Ergotherapeutin konnte ich es just in time finishen. Es war eine gute Idee, viele mochten dort das Ergebnis. Meine Mutter erzählt mir noch heute, dass sich die Nachbarin jedes Jahr wieder freut, sich die Katze im Winter ins Fenster zu hängen. Und dass sich meine Mutter ärgert, nie so etwas bekommen zu haben, mag bedauerlich für sie sein, hatte jedoch seinen guten Grund – denn wer Katzen in seinem Haus ne duldet, der darf au ne den Anspruch erheben sich eine ins Fenster zu hängen.

Die zwei Monate waren eine Bereicherung für mein Leben, ansatzweise sogar die beste Zeit meines Lebens. So ungewöhnliche Menschen, ganz verschiedene Geschichten, die sie dorthin führten und die meine vorherige These, induktiv von mir selbst erschlossen, wieso jemand derart erkrankt, als falsch dekuvrierten. Vorbei die Zeit, da ich auf den Zug wartend, in klirrender Kälte den Bahnsteig auf und ab ging, um natürlich Kalorien zu verbrennen, die ich nie zu mir genommen hatte! Stattdessen erinnere ich mich an die schönen Stunden in dem riesigen Park, morgens um 5 Uhr, wo der Nebel langsam Aufstieg, an die beste heiße Schokolade in einem kleinen Eckkaffee Bamberg‘s, die ich je trank, an die Bücher, die ich an der Heizung gelehnt und von dieser gewärmt, wie im Schnellzug lesen konnte und an viele Kleinigkeiten, die das Leben erfreuen, an die ich zuvor nie dachte oder die mir zuvor je sichtbar geworden waren. Diese Bausteine gaben mir die ursprüngliche Kraft, fortan oder wenigstens eines Tages wieder für den großen Traum, die Drei-Stundengrenze bei einem Marathon zu unterbieten, zu kämpfen
Doch ohne die Menschen, ohne euch, die ihr inzwischen diesen Blog begleitet, wäre es mir unmöglich 365 Tage im Jahr diese Motivation aufbringen zu können, dafür möge jeder der das liest mit einem großen Herz beschenkt werden

Samstag, 15. März 2014

Homo ludens ♠

 Sehnsucht ist ein Erlebnis, das ich schätze.

Alsdann, meine Wochentopics in drei Etappen. Es ist bereits Freitag, nein, nicht der 13., aber für einen Moment lang fühlt es sich so an. Der Moment sollte mehrere Stunden andauern. Dieses Gefühl der inneren Wut, ohne zu wissen, an wen sie zu adressieren ist. Ein Ortsbesuch. Freitags, wenn ich am Niederrhein das Wochenende verbringe, bestelle ich
Nein, ich bin nicht sauer über das falsche Stück 
Kuchen, ein Vulkan ist ja au ne sauer-.-


mir meistens meinen Mohnstreuselkuchen beim regionalen Biobäcker - meine zweite Form des Zusammenfindens von Besonderheit der Region und Mensch. Abholen lasse ich den vorbestellten Kuchen von meiner Mutter, die wiederum ihre Praktikantin für diese Aufgabe schickt. "Keine Bestellung angekommen", soll sich der Verkäufer zitiert haben lassen. "Wie bitte? Ist der noch am Markt?", antworte ich schon leicht gereizt und drucke mir den Bestellschein aus. Kurz darauf diskutiere ich mit ihm, wie es dazu kommen konnte. "EDV, passiert öfters mal", wiederholt er sich. "Zufall ist etwas, das ich mir nicht leisten kann", denke ich inzwischen überdurchschnittlich gereizt. Ergebnislos. (Mein Mohnkuchen ist immer in den ersten Minuten der Markteröffnung bereits vergriffen, wenn man ihn ne bestellt hat - der einzig wahre eben) Also rufe ich beim Bäcker - freundlich aggresiv, versteht sich - im Betrieb persönlich an; der Azubi nimmt ab, ich schildere mein Problem, woraufhin er sich entschuldigen lässt. Wenige Augenblicke später: "Wir hatten da ein IT-Problem, die Daten wurden ne weitergeleitet an die Vertrieb'ler. Also Herr xxx, ich stelle ihnen für nächste Woche einen Gutschein aus, is' das okay?". Na, bitte! Natürlich war ich noch hochgradig echauffiert, denn ich wollte ja meinen Mohnkuchen, und zwar nur den, mit Pudding; weshalb ich es hier einbringe: Kämpft um euer Recht, fordert es ein! 
~
Donnerstag, gegen Abend. Ich fühle mich gerade an eine fast vergangene Zeit zurückerinnert. Fast jeden Tag sitze ich umgeben vom weiblichen Geschlecht und muss den Deutsch Leistungskurs über mich ergehen lassen. Ganze zwei Männer unter all den
Out of time: Homo oeconomicus
Frauen, davon ein richtiger Mann, der gut mit Frauen kann und einem so halben Mann, mich, den sowohl die Frauen als auch die Literatur wenig interessieren. Angst macht es mir manchmal, wenn mir klar wird, wieviel das ich aus der Zeit an Wissen mitgenommen, wobei ich allenfalls im Unterbewußtsein dem Unterricht gefolgt habe - eine Beteiligung ohne Aufforderung, völlig ausgeschlossen, obwohl das für gewöhnlich so gar nicht meine Art war, aber mir fehlte jeder Bezug dazu und mein Leben versprach damals aufregenderes als die Mätresse des Königs oder eine heimatlose Frau, die sich durch das Berlin der 1920er Jahre schlägt; ich bemalte das viele Papier, das wir Woche für Woche bekamen - irgendwelche Textauszüge, wie auch immer - malte Herzen, alles was mir einfiel, was mich an dieses Mädchen weit weg vom Ort der zeitlosen Literatur denken ließ. Was würde sie wohl gerade tun? - mein Bewußtsein war gegenwärtig, einzig fokussiert auf die Gedanken an sie. Nur mein Name konnte mich aus diesem 90minütigen Gedankenschlaf wecken - ich war mit Abstand der schwächste Schüler in den zwei Jahren, die Abiturprüfung ausgenommen.
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Editorial: ©Vogue Korea
Die wichtigsten zwei Innen-Wohnungsobjekte sind doch eigentlich das Bild über'm Bett und noch mehr das Bild vis-a-vis zum Bett, das ich morgens sehe, wenn ich aufwache. Was könnte ich wo wählen, habe ich mich gefragt. Nun, da ich die nächste Zeit weiter fest damit plane, bei meinem Bruder zu weilen (er hat da noch eine andere Meinung zu, bzw. der no nichts von seinem Glück weiß, aber tut ja nichts weiter zur Sache), wo ich nur einen engen Sofa-Schlafplatz für mich habe - sehr bequem und gemütlich aber, das sei klargestellt - mag sich die Frage so entscheidend noch nicht stellen. Aber zur Sofa-Wand hin, zur Richtung in der ich liege, fänd ich ein Gerhard Schröder Portrait sehr angemessen - zu beeindruckend was er für unser Land erreicht hat. Als Gegenstück, zur Abrundung sozus. fehlten dann nur noch eine schöne Frau, Miranda Kerr, also so diese Kategorie, nicht dadrunter, damit man stets sieht: der Weg ist das Ziel! und ein Landschaftsbild, vll als würde ich auf dem Lerchenberg stehen, die Zwetschgenplantage vor mir und weit ins land ragend die Skyline von Mainz und Wiesbaden, inzwischen mit einem nicht umschaubaren roten Kasten, der den Schriftzug coface trägt.

Sonntag, 9. März 2014

curro, ergo sum ♛

48,7kg - 1,73m
(noch 49 Tage bis zum ersten Wettkampf ⌛)

Gut 4kg in den zwei Wochen bei meinem Bruder abgenommen, das is mehr als okay und so bin ich seit Jahresbeginn bereits wieder in richtig gute Shape gekommen - so mögen die Wettkämpfe kommen!

04.03.2014, #Filderstadt, gegen 19:30 Uhr. Ich begleite meinem Bruder zu seinem Wocheneinkauf im real. Wenn man in den Markt kommt ist dort zur Rechten direkt eine riesige Obstabteilung an die sich die nicht minder große Gemüseabteilung anschließt. Mit kleinem Abstand folge ich meinem Bruder, der seinen Wagen zielgerichtet vorwärts schiebt. Ca. 30m schiebt er gerade aus durch - ohne auch nur einen Blick nach rechts zu werfen - vorbei an Obst und Gemüse, erst als die Fleischabteilung beginnt, dreht er rechts ein. Ich musste fast weinen vor lachen, so geil. Nach 5min holt er ein fast 5kg schweren Krustenbraten - mit extrem großzügigem Fettrand - aus der Truhe; 15€ das Stück. "Schnapper", sagt er und wir gehen weiter. Am Ende waren wir gefühlte 60min im Markt, auf dem Band lagen Waren im Wert von 75€, aber nichts das auch nur annährend wenigstens nach einer Tomate oder Zwiebel aussehen würde. Diese Realsatire war's mir sogar wert, dass ich ihm dafür 50€ gespendet habe.

07.03.2014, #Irgendwo in Deutschland, 21:55 Uhr. Das is schon hart, gebe ich zu Protokoll, wenn du Freitagabends durch's Land reist und an jedem Halt siehst du frisch verliebte Paare die aufeinanderherfallen, als hätten sie sich ein Jahr lang ne gesehn, dabei war'n es "nur" fünf schlichte Wochentage, aber das nennt man eben Liebe. Klar, sieht man wer erst ein, zwei Jahre zusammen is' und wer schon zehn oder zwanzig, und sicher lässt sich auch sehr gut erahnen, wer vereist war und nun wieda vereint is' oder wer durch eine gewöhnliche Arbeitswoche getrennt wurde und dem nur zwei erdrückend kurze Wochenendtage des geteilten Zusammentreffens verbleiben ♡; was das erste Aufeinandertreffen zweier Liebender bzw. Partner doch alles auszusagen vermag. Meine Zeit wird auch wieder kommen, und bevor ich den gedanklichen Monolog im Spiegelbild des Zugfensters beende, füge ich noch an: Am 1. Mai 27. April is' mein erster Laufwettkampf 2014. ღ

Exkurs: Wettkampfplanung (erste Halbjahr '14)
27.04., Metro Group Marathon, #Düsseldorf
01.05., wbm Volkslauf, #Meerbusch
01.06., Rhein Ruhr Marathon, #Duisburg

08.03.2014, #Kurz hinter Köln, 00:25 Uhr. Endlich! Nach 7 Stunden Fahrt liegt das gelobte Land vor mir..

09.03.2014, #Bei Düsseldorf, 10:00 Uhr (punktgenau). Sonne scheint ☀, keine Wolke am Himmel, spürbarer Wind - auf geht's auf meine 30km Rhein-Strecke! Am schönsten Punkt der Strecke, dem Luegplatz, etwa bei Halbzeit, da es links zur Altstadt geht, kreuzt mich eine wunderschöne junge Frau mit Hund, sportlich gekleidet und mit ansprechendem Tempo unterwegs - "warum nicht immer so ein Anblick hier"-, notiere ich gedanklich. Just um 12:30 Uhr ⌚ finishe ich und bin damit ca. 15Min schneller, als noch im Januar. 

10.03.2014, #Wieder in der Nähe von DD, 11:00 Uhr (haargenau). Sonne scheint ☼, keine Wolke am Himmel, spürbarer Wind - kurzum: The same conditions as yesterday! Klare Sache: Gleiche Strecke nochmal - wenn ich schonma da bin und der Wettergott mitspielt. Als ich am Deich ankomme peitscht der Wind, wie die Turbinen der Flugzeuge die gerade über mir am Airport abheben, viele Läufer laufen daher unten hinter dem Deich. Selbstverständlich laufe ich hoch - im Wettkampf kann ich mir ja Strecke und Wetter auch nicht nach belieben basteln - Randnotiz: Ich sollte dennoch klar der schnellste Läufer in meiner Richtung bleiben. Bei diesem ersten richtigen Hochsommerwetter des Jahres herrscht Massentourismus je näher es der Innenstadt dem Rhein entlang entgegen geht; die ersten Eiswagen, Köter im 10m Takt, und dennoch fühle ich mich überglücklich, strecke meine Arme links wie rechts parallel aus Ƹ̴Ӂ̴Ʒ, als wäre ich ein Airbus-Flugzeug und versuche mich wie selbiges durch die Lüfte zu bewegen - der Wind, die puren Sonnenstrahlen, all das perlt auf meiner Haut ab und meine Beine rasen als wäre eine Boing hinter mir-, oh Gott tut das gut! ☯ Ein paar Leute schauen als würden sie denken, was das denn für'n Freak, aber man merkt, dass sie auch über das Tempo erstaunt sind. Als ich mich bei km 15 wieder vor der Altstadt weiter mit dem Rhein gen Neuss rechts wegbewege, muss ich allerdings anerkennen, dass das Tempo Spuren in meiner Lunge hinterließ. Also beginne ich auszulaufen, ehe mich zwischen den letzten beiden Ortschaften eine Frau mit unfassbar schönen, dunkel-langen Haaren auf ihrem Rad überholt, von 5km/h schalten meine Beine sofort auf 20km/h, "der Windschatten isses wert", sage ich mir martialisch, doch es sollte nicht reichen - zwar überhole ich sie noch einmal, als sie auf Barfuß umswitched, aber dann muss ich mich doch der Technik geschlagen geben; nennenswerter Nebeneffekt: Ich finishe den 30er heute um 13:25 Uhr ⌚, nochmals 5min schneller als gestern. 

Exkurs²: Wenn du 60km (2x30km) an einem Wochenende auf ein und derselben Strecke läufst, dann musst du sie nach nur einem Monat der Enthaltsamkeit sehr vermisst haben, ihr sehr viel Vertrauen schenken und es muss wahre Liebe sein!

Auf meiner to-write Liste stehen noch genauso viele Punkte, als ich bereits oben abgearbeitet habe, kurzum: Es wird noch einen Teil II Anfang nächster Woche geben. Schließen möchte ich heute dennoch mit einem wirklich emotionalen Danke an alle die mir einen Kommentar in der letzten Zeit geschenkt haben, ohne diesen Support wäre ich heute sportlich auf sicher nicht so nahe an meinem großen Ziel! ♥♥