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Montag, 21. Dezember 2015

Vera F. Birkenbihl. Ein Nekrolog.

"Ihr kennt denn Unterschied zwischen einem evangelischen 
und einem katholischen Pfarrer? 
Die Windeln des evangelischen hängen im eigenen Garten, 
die des katholischen im ganzen Dorf."
(Vera F. Birkenbihl) 
Den Vortrag "Männer vs. Frauen: 2 Mehr als der sogenannte Unterschied" beginnt Birkenbihl mit einem kleinen Quizspiel, in dem Frauen und Männern je 5 Fragen gestellt worden sind.

I.     Ist es okay beim Kartenspielen auch mal zu mogeln?
II.   Ist es okay zu lügen, um des eigenen Vorteils Willen?
III. Ist es okay zu betrügen, um des eigenen Vorteils Willen?
IV.  Ist es okay bis zur Körperverletzung zu gehen, um des eigenen Vorteils Willen?
V.    Ist es okay bis zu Mord und Totschlag zu gehen, um des eigenen Vorteils Willen?

Studienergebnis: Die Frauen haben in der großen Mehrzahl geantwortet, es sei okay, beim Kartenspielen zu mogeln! Die Männer waren darüber entsetzt, weil es gegen die Spielregeln verstoße. Bei allen anderen vier Fragen, fanden die Frauen es jedoch nich okay. Männer hingegen fanden zu 74% okay, zu lügen, zu 50% okay, zu betrügen, zu 25% sei Körperverletzung okay, und zu 15% sogar Mord und Totschlag okay, aber beim Kartenspielen mogeln, das darf man nicht!

Mein persönliches Highlight war die "Butter im Eisschrank". Der Mann soll die Butter aus dem Eisschrank holen. Er öffnet die Tür, sieht Eisschrank, jetzt müsste er, um den Eisschrank zu untersuchen, mit seiner Tunnelvision in vier Bahnen scannen, dann sagt sie: "Mach die Eisschranktür zu, lass sie nicht so lange auf!" Also wirft er einen kurzen Blick mit Tunnelvision irgendwo in die Mitte rein und sagt: "Keine Butter im Eisschrank!" Dann geht sie hin, macht die Tür auf und sagt: Du Depp, da liegt sie ja! Aber wenn's Nachts um 3 irgendwo im Haus, dann muss er gehen und kucken, nicht die Emanze, die geht dann nicht!"

Birkenbihl erklärt u.a. warum mehr Mädchen Abitur machen und mehr Mädchen ihr Studium beenden, warum Frauen die größeren Realisten, flexibler und situativer sind, und warum Männer regelgebunden sind. Und sie erklärt Anomie, sowie warum die Suizidquote zu 80% und die Verkehrsdeliktquote sogar zu 98,8% männlich sind. Ihre Vorträge könnten aktueller nicht sein, als sie auch ein Lehrstück sind, warum es Frauen und Männer nicht gleich, aber gleichermaßen in der Gesellschaft braucht, und warum damit die millionschwere Vermännlichung dieser Gesellschaft über die Merkel'sche Bürgerkriegsflüchtlingspolitik falsch und fatal ist! Teil II der Vortragsreihe folgt demächst.
"Mann sagt: nutzt es dem System, dann nutzt es mir! 
Frau sagt: nutzt es dem Menschen, dann nutzt es mir!"
 (Vera F. Birkenbihl)  ©Zdf Mediathek
"Männer sind freiheitslebender, 
was die offenen Partnerschaften angeht,
 Frauen sind freiheitslebender, 
was die offene Gesellschaft angeht."
(Vera F. Birkenbihl)  ©Genie Bouchard
"Wir müssen Männer und Frauen 50:50 
in Gruppen zusammenkriegen, 
dann ändert sich was, 
dann machen wir einen evolutionären Sprung".
(Vera F. Birkenbihl) ©Kate Moss
"Liebe Mütter, bei Mädchen können sie sagen: Pass auf, jeden Montagabend nach dem Abendessen gehört die Zeit dir! Und das Mädchen schreibt alles ins Tagebuch und dann kommt sie mit ihrer Agenda und arbeitet diese Punkt für Punkt ab. Mit Jungen können sie das nicht machen. Und mit Männern auch nicht!"
 (Vera F. Birkenbihl)  ©Keslertran
"Jede Verhaltensänderung braucht Zeit und Geduld." 
(Vera F. Birkenbihl)  ©Rocketbeans.tv

Donnerstag, 19. November 2015

Geld oder Liebe?

 "Die großen Leute lieben nämlich Zahlen. 
Wenn ihr euch über einen neuen Freund unterhaltet, 
wollen sie nie das Wesentliche wissen. Sie fragen dich nie: 
»Wie ist der Klang seiner Stimme? 
Welche Spiele liebt er am meisten? 
Sammelt er Schmetterlinge?« 
Sie wollen lieber wissen: »Wie alt ist er? Wie viele Brüder hat er? 
Wieviel wiegt er? Wieviel verdient sein Vater?« 
Erst dann werden sie glauben, ihn zu kennen. 
Und wenn ihr den großen Leuten erzählt: 
»Ich habe ein sehr schönes Haus mit roten Ziegeln gesehen, 
mit Geranien vor den Fenstern und Tauben auf dem Dach …« 
werden sie sich das Haus nicht vorstellen können. 
Ihr müsst vielmehr sagen: 
»Ich habe ein Haus gesehen, das hunderttausend Franken wert ist.« 
Dann kreischen sie gleich: »Oh, wie schön!«"
 (aus: der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupér)

Dass ein wirtschaftswissenschaftliches Studium aber auch praktische Lebensentscheidungen widerspiegelt, und schon allein damit seine Daseinsberechtigung hat, sei kurz und bündig an einem klassischen Modell aus der Spieltheorie gezeigt. Dafür nehmen wir zwei junge Menschen, die 17jährige Pünktchen ist ausgelernte Pflegefachfrau und der 20jährige Anton ist ausgelernter Verwaltungskaufmann. Beide lieben einander und sind so glücklich miteinander, dass Familien- und Hochzeitsplanung bereits angedacht sind. Alsdann bekommt Anton ein besser dotiertes Angebot der Verbeamtung in der 500km entfernten öffentlichen Verwaltung. In dem neuen Ort würde Pünktchen jedoch einen schlechter bezahlten Pflegejob annehmen müssen. Beide zögern, da der Tag der Entscheidung und der Umzugskonkretisierung näher rücken. Hier beginnt das Spiel.
Die Spielregeln: beide entscheiden für sich selbst, d.h. unabhängig voneinander, ohne vorher die Entscheidung des anderen zu kennen. Der Entscheidungsprozess findet also innerhalb des eigenen Gewissens, modelltechnisch in der individuellen Nutzenfunktion (U) abgebildet, statt. Sowohl Pünktchen als auch Anton können sich entweder für Liebe oder für Beruf (Geld) entscheiden, demnach hätte Anton bei Liebe den Nutzen U=4 bzw. U=1 und bei Beruf den maximalen U=5 bzw. U=2 (welches jeweilige U bei Liebe oder Beruf nach der Entscheidung verbleibt, hängt von Pünktchen ab), während Pünktchen bei Liebe U=4 bzw. U=1 und bei Beruf U=5 bzw. U=2 bekommen kann. 
 
Das Spiel: Anton wird Beruf wählen, weil U=5 > U=4 (bei Liebe) und Pünktchen wird ebenfalls Beruf wählen, da auch sie dabei den maximalen Nutzen von U=5 (>U=4 bei Liebe) erzielt. D.h., wie die Modellabbildungen auch anschaulich zeigen, das Spiel endet im hellgrünen Punkt, also der Situation, wo beide Beruf wählen, und beide einen Nutzen von U=2 haben. Letztlich also in der Situation, in der beide gemeinsam den niedristen Nutzen (U=4) erzielen, da der Punkt von allen drei anderen dominiert wird. Fachlich gesprochen, das Gleichgewicht, d.h. die Lösung dieses interaktiven Entscheidungsspiels, da jeder die Maximierung seines Eigeninteresses verfolgt, ist daher kein Pa­re­to-Op­ti­mum. Die Antwort, wie sich Pünktchen und Anton tatsächlich im wahren Leben entscheiden, überlasse ich euch...

Samstag, 13. Juni 2015

Satire pur! Mittendrin: Schoki ❂

"Wir selbst entscheiden, was wir mit uns geschehen lassen,
was wir uns zuweilen selbst antun, was wir anderen antun.
Wir tragen die Konsequenzen für jede Geschichte, die wir erzählen,
und für jedes Märchen, an das wir glauben.
Und ganz egal, wem wir die Schuld an unserem Fallen zuschreiben,
wenn wir nicht wieder aufstehen, tragen wir sie am Ende selbst".
(aus: Winterwassertief; von: Lilly Lindner)
#Die Köpfe des fiktiven Institute of Diet and Health #natürlich in Mainz!

Die beiden Journalisten Peter Onneken und Diana Löbl machten die Beobachtung einer durch und durch wissenschaftsgläubigen Gesellschaft, dessen Handlungsleitlinie von der Hypothese - "iss' gesund, und du wirst ein langes Leben haben"-, geleitet ist. In dieser Ausgangsbasis sahen sie genug Motivation für einen seriös-satirischen Selbstversuch. Der Anfang von "Schlank durch Schokolade - Eine Wissenschaftslüge geht um die Welt" war geboren.
#Eine herrlich-amüsante Persiflage auf die Blogger- und Medienwelt

Zuerst wähle man eine Hand voll kluger Köpfe, die Studienaufbau und -einführung begleiten; eine Gesundheitswissenschaftlerin, einen Ökonometriker, einen Wissenschaftsjournalisten, einen Ernährungswissenschaftler und den von mir hoch geschätzten Allgemeinmediziner Dr. Gunter Frank (Uni St. Gallen). Und schon möge die Mission "Chocolate with high cocoa content as a weight- loss accelerator" beginnen.  

Den wichtigsten Verständnissatz dieser TV-Dokumentation erklärt der Diplom-Ökotrophologe Uwe Knop. Teile die Klasse in zwei Gruppen vor einer Klassenarbeit; dem einen Teil lässt du eine Banane vor der Klausur essen, dem anderen Teil nicht, und dann schaue welche Gruppe erfolgreicher abschneidet. 

 Hypothese: die Bananengruppe wird bessere Noten schreiben, weil die Banane blablabla...

Nach der statistischen Auswertung stellst du fest: die Bananenesser waren besser, d.h. Klausurergebnis A hängt mit Banane B zusammen. Das nennt man Wirkungszusammenhang (Korrelation). Wissenschaft besteht aber nicht aus dem Untersuchen und Finden von Wirkungszusammenhängen, sondern von Kausalzusammenhängen (Kausalität), denn entscheidend ist nicht, dass die Banane B auf das Klausurergebnis A wirkt, sondern ob die Banane auch ursächlich für einen besseren Klausurerfolg ist! Es gibt selbst in diesem Land Studienabsolventen, die das gerne ignorieren und/oder durcheinander schmeißen. 
#Jetzt mache ich schon das zweite Mal für diese Schoki-Studie Werbung 
#Man muss eben nur lang und fest genug daran glauben, das ist wie in der Kirche...

Ich erinnere mich noch ganz genau an die gebetsmühlenartigen Worte meines Marketing-Professors, bei dem ich meine Diplom- und eine Seminararbeit geschrieben habe. Was schauen sie sich zuerst an, wenn sie einen Artikel im Peer Review prüfen? Richtig, N! N steht für die Stichprobengröße, in diesem Fall 30 und das ist so unwissenschaftlich gering, das es niemals in einem wissenschaftlichen Magazin veröffentlicht werden dürfte - okay, würde es auch nicht in einem guten Journal. Übrigens der Untersuchungszeitraum von ganzen 3 Wochen ist natürlich so lächerlich kurz, dass es dem ganzen noch eine doppelte Pointe aufsetzt. Das würde nicht mal mehr der/die Diätblog- und/oder Diätzeitschriftenleser glauben.. Unbedingt sehenswert, und zwar hier!

Tracks of the week
Carly Rae Jepsen - I really like you
Years & Years - King

Food of the year
 Es gibt keine evidenzbasierte Studie über (un-)gesundes Essen!
 Es gibt also nur zwei Entscheidungsquellen für unser Essen:
1. unsere Zunge 
2. unseren Geldbeutel
#die Kassiererin wollte mir doch tatsächlich nicht die Nugateier verkaufen, 
weil da sei Alkohol drin und die seihen daher ab 18.. Potz Blitz!

Sonntag, 1. März 2015

Bild-Wurm-Diät

"Geld, hatte sich herausgestellt, war genau wie Sex. 
Du hast an nichts anderes gedacht, 
wenn du's nicht gehabt hast, und du hast an andere Dinge 
gedacht, wenn du es hattest." (James Baldwin)
Tier der Woche (Foto: blog.dawanda.com)
#Video der Woche (Foto: Arte)
#Überraschend großartige und lehrreiche Reportage
#"Zucker oder Fett. Was schadet mehr?", fragten sich die Zwillingsärzte

#Experiment 1: (Tierversuch)
Ein Forscher ernährte zwei Ratten monatelang nur mit zuckerreicher Limonade.
Ergebnis: Sie nahmen weder zu noch ab.
Im zweiten Versuchszeitraum gab er ihnen nur fettreiche Butter.
Ergebnis: Sie nahmen weder zu noch ab.
Als dritten und letzten Versuch mischte er Zucker und Fett im Verhältnis 1:1.
Ergebnis: Sie wurden extrem müde und hochgradig adipös.
Experiment-Ergebnis: erst die Mischung aus Fett und Zucker, wie in dem 
Versuch mit Käsekuchen, schafft süchtig-anregende Bekömmlichkeit, die so
gut ist, dass sie ureigene Prozesse im menschlichen System außer Kraft setzt.

#Experiment 2: (Selbstversuch)
Der eine Arzt ernährte sich vier Wochen lang nur mir Zucker, d.h. also Brot,
Brötchen, Obst oder Gemüse. Der andere hingegen ausschließlich von Fett.
Ergebnis der Zucker-Diät: -1kg Körpermasse, 
davon 0,5kg (50%) Körperfett und 0,5kg (50%) Muskelmasse
Ergebnis der Fett-Diät: -3,5kg Körpermasse, 
davon 1,5kg (40%) Körperfett und 2kg (60%) Muskelmasse
Das Gesamtergebnis: ganz ehrlich, das die Fett-Diät quantitativ effiktiver sein würde, haben wir gewusst, aber das sie durch die verlorene Muskelmasse so viel schädlicher ist, dürfte dabei unterschätzt gewesen sein.

Experiment 3: (Kognitionstest)
Bei einem finanzmathematischen Test über mehrere Stunden (Börsenplanspiel) sollte die kognitive Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit untersucht werden. Im Zeitverlauf des Spiels nahm diese bei dem Arzt mit der Fett-Diät dramatisch ab, weil die nötige Glukose im Gehirn fehlte. D.h. "no/low carb" macht geistig schwach. 
Mein Ergebnis: Schokolade ist gut für mich! =)
#Artikel der Woche (Quelle: Manager Magazin; Foto: guido-schenke.de)
#Wattwürmer als EPO-Ersatz-Dealer (Dopinglieferanten)?
#Auf der Suche nach einem Superhämoglobin sind französische
Forscher fündig geworden, Hemarina M101, so heißt der Botenstoff,
der Sauerstoff durch's Blut im Körper transportiert.
#Es könnte also auch als künstliches, universell einsetzbares Blut
beim Menschen fungieren, und damit fehlende Blutkonserven ersetzen
#Fazit: ich war schon immer der Meinung, diese Tiere sind spitze! =)
Würmer (Foto: blog.dawanda.com)
#Aktion der Woche, #Bild-Zeitung,
#1000€-Geschenk von jedem einzelnen Deutschen

Samstag, 1. November 2014

Fancy Saturday ✮

"Optimismus ist der Mangel an Information" 
(Dirk Thiele)
#Rekordverdächtig? Nicht sicher!
#22 (je 11) 300g
Täfelchen #Milka-Manie
#9kg (inkl. 8x s.u.)
#Wir warten, bis das
Essen wieder lila ist
#Neuzugänge KW 44
#Helmut Schmidt, #Ein letzter Besuch, #China
#Winterlaufausrüstung
#Drei, vier weitere Bücher folgen nächste
Woche noch, damit sollte ich bis Jahresende
gut aufgestellt sein
Motto bei The Taste #4: Farben
Verantwortlich für das Thema: Tanja Grandits-.-
Farbauswahl: weiss, grün, rot, gelb und schwarz
Meine Farbe wäre braun und es gäbe ein Dreierlei
von der Nussfrucht: Mandelnougat, Nuss-Nougat und
Noisette
#Coco Rocha ت
#Elle 11.2014
#China Edition
#Elle 11.2014
#Editorial at its best
#Woman 21/2014
#Wie gerne hätte ich diese Haarfarbe
Story of the week
"Ein Mann saß in einer Metrostation in Washington D.C. und begann auf seiner Geige zu spielen. Es war ein kalter Januarmorgen. Er spielte eine halbe Stunde lang sechs Stücke. Während dieser Zeit der Rush Hour wurde berechnet, dass ca. 1000 Menschen durch die Station eilten - die meisten von ihnen auf dem Weg zur Arbeit. Drei Minuten vergingen, als ein Mann mittleren Alters bemerkte, dass ein Musiker spielt. Er verlangsamte seinen Schritt und hielt für einige Sekunden an - bevor er davoneilte, um seinen Zeitplan einzuhalten. Ein paar Minuten später erhielt der Geiger seine erste Dollarspende: eine Frau warf das Geld in die Kasse, ohne ihre Schritte zu unterbrechen. Ein paar Minuten später lehnte sich jemand gegen die Mauer, um ihm zuzuhören. Aber der Mann schaute auf seine Uhr und begann, seinen Weg fortzusetzen. Eindeutig war er für seine Arbeit spät dran.

Derjenige, der dem Geiger die größte Aufmerksamkeit schenkte, war ein drei Jahre alter Junge. Seine Mutter zog ihn eilig weiter, doch der Junge hielt inne und beschaute sich den Geiger. Letztendlich stieß ihn die Mutter kräftig und das Kind setzte seinen Lauf fort, drehte jedoch ständig seinen Kopf. Dieses Verhalten wiederholte sich bei mehreren anderen Kindern. Alle Eltern zwangen sie ohne Ausnahme, sich weiter zu bewegen. In den 25 Minuten, als der Musiker spielte, hielten nur sechs Personen an und blieben für eine Weile stehen. Ungefähr 20 Leute gaben ihm Geld, setzten jedoch ihren Lauf in normaler Geschwindigkeit fort. Er verdiente $32. Als er das Spielen beendete und wieder Ruhe einkehrte, nahm keiner Notiz von ihm. Keiner spendete Beifall, noch gab es Anerkennung.

Keiner wusste, dass dieser Geiger Joshua Bell war - einer der besten Musiker der Welt. Er spielte einige der schwierigsten Musikstücke, die jemals komponiert wurden - auf einer Geige im Wert von 3,5 Millionen Dollar. Zwei Tage vor dem Spielen in der Metro verkaufte Joshua Bell im Theater in Boston bei einem Konzert den Sitzplatz für durchschnittlich $100. Das Spielen von Joshua Bell in der Metrostation wurde von der Washington Post organisiert als Teil eines Sozialexperiments über Wahrnehmung, Geschmack und Vorrangigkeiten von Menschen." Forschungsfragen: Nehmen wir Schönheit wahr? Halten wir ein, um es zu genießen? Erinnern wir uns an das Talent in einem unerwarteten Zusammenhang? Wie viele Dinge verpassen wir? (©initiative.cc) [English version here]

Dienstag, 17. Juni 2014

Es wird unmoralisch. Eine experimentelle (Nach-)Forschung.


"Niemand hat die Absicht, Karriere zu machen!“
(in Anlehnung an Walter Ulbricht, 1961)

Ich fand kürzlich das F.A.Z.-Ökonomenranking mit den Top50 einflussreichsten Ökonomen
Ja, ich wollte nur 6 Tafeln; für jedes deutsche
Tor hab ich dann nochma eine Extra gegönnt :p
im deutschsprachigen Raum (in 2013). Dort ergibt sich das Ranking aus der Summe der Einzelpunkte in Medien, Politik und Forschung, was das Gesamtergebnis für mich zunächst unattraktiv macht, jedoch nicht das Einzelranking für den Bereich Forschung. Dieses wird angeführt von dem Leiter des Laboratorium für experimentelle Wirtschaftsforschung (BonnEconLab) Prof. Armin Falk. Das nahm ich zum Anlass, mich mal seinen aktuellen Forschungsprojekten zu widmen. Dabei hat eines ganz besonders für Aufregung (Empörung?) gesorgt, und es damit über den wissenschaftlichen Diskurs hinaus, sogar bis in die kultivierten Wochenblätter (Spiegel, Zeit) geschafft.

©Vogue, 07.2014
Er zeigte studentischen Probanden einen Film, in der eine Maus in einer Glasbox wahrhaftig vergast wurde. Credibility (Glaubwürdigkeit) erzeugen, wie wir es in der Finanzwissenschaft nennen, hieß das Credo.
Das erste Experiment: „Nach dem Film bekamen die Probanden die Verantwortung für eine Maus übertragen - und mussten eine Entscheidung fällen: Sollte ihr Tier am Leben bleiben - oder sterben wie der Nager im Film? Wer sich für die Tötung entscheide, bekomme zehn Euro. Wer ihm das Leben schenke, gehe leer aus, hieß es.“ (Spiegel Online)
Ergebnis: „Als die Teilnehmer des Experiments nach Leben oder Tod des Tiers gefragt wurden, nahmen 40 Prozent die 10 Euro - und opferten die Maus.“

©Vogue, 07.2014
Das zweite Experiment: „Eine zweite Gruppe, die den Film auch gesehen hatte, wurde von Falk und seinen Kollegen in eine Art Marktsituation versetzt. Die Hälfte der Gruppe bekam die Verantwortung für eine Maus übertragen, die andere erhielt 20 Euro. Die Geldbesitzer sollten nun über ein Computernetzwerk versuchen, Mäusebesitzern das Tier abzukaufen - zu einem möglichst niedrigen Preis.
Komme der Handel zustande, werde die Maus vergast, hieß es. Alle wurden darauf aufmerksam gemacht, dass man sich auch gegen einen Deal entscheiden könne - keiner bekomme dann Geld, die Maus bleibe am Leben. Ein Vorschlag, den nur 20 Prozent der Händler annahmen. Der Rest (80%) entschied sich für Bares - und den Tod der Maus. Einige Verkäufer verhökerten das Nagerleben für unter 5 Euro; dem Käufer blieben also mehr als 15 Euro“ (Gewinn). 
#1 Effekt: Hunderte Tiere starben während des Experiments.
#2 Erkenntnis: Schuld und Verantwortung werden auf Märkten stets zw. den Vertragsparteien (Käufer/Verkäufer) geteilt.

Konsequenz: emotionale Bindung ist mein Schlagbegriff. Ich behaupte die These, wenn
Mein's (früher) -> Bruder's (heute)
jeder der Probanden sein eigenes Haustier (Hund, Katze, Eule..) mitgebracht hätte, hätte niemand der Probanden das Geld und damit den Tod des Tieres gewählt!
Mich erinnert das - passend zum Deutschland-Spiel - an eine ähnliche Situation, da ich, als Sparfuchs und verhandlungsfreudiger Zeitgenosse schlechthin, ein Puma-Shirt meines Bruders (10€ Kaufpreis) gegen mein Deutschlandtrikot (70€ Kaufpreis) eintauschte; ich hatte mir das rote Pumashirt von meinem Bruder ausgeliehen und meine Freundin damals hatte ihr rotes Top beim Backen bekleckert, also fiel spontan die Wahl auf den Puma, und so zog sie das rote Shirt als Ersatz an. Daraufhin hätte ich das Shirt für jeden pekuniären/naturalischen Gegenwert, den mir mein Bruder nennen würde, eingetauscht, mithin also nicht mehr hergegeben. D.h. der ideelle Wert setzt also die Marktgesetze, denn rein monetär habe ich mich durch den Tausch in der Differenz ja 60€ schlechter gestellt, außer Kraft.
 Warum Pepe nicht auf's Fußballfeld gehört
oder, Motto: Fifa-Fairplay!-.- :D

Dienstag, 10. Juni 2014

zaburzenia w odżywianiu ☃

 “Als ich Normalgewicht hatte, war ich unglücklich, 
also wird zunehmen mir nicht helfen” 
 (Übergeneralisierung nach Fairburn 1999)

Eine kleine wissenschaftliche Psychologie-Stunde gefälligst? Bitte schön! Schweiger und Sipos (2009) beschäftigen sich in ihren Forschungspapieren mit Symptomen einer ES. Nun, woran erkenne ich also, dass ich - möglweise. - eine ES habe? Ein Auszug.
"Vermeidung von Nahrungsmitteln, deren Kaloriengehalt nicht eindeutig bestimmbar ist, z.B.wenn Oma Suppe gekocht hat" ✔
#KW24, #to be explained soon
"Verwendung von Süßstoffen" ✔
"(Selbst)beschränkung auf eine oder zwei Mahlzeit(en) pro Tag ✔
"Benutzung von Salz, Pfeffer und anderen (scharfen) Gewürzen (...)" ✔
"Vermeidung von Essen in Gemeinschaft, um Ablenkung beim Essen zu vermeiden." ✔
"Einsatz von bestimmten Vorstellungen um den Konsum von Nahrungsmitteln unattraktiv zu machen,
die Sie sonst gerne essen würden. Z.B. die Vorstellung, dass Schokolade durch Mäusekot verunreinigt ist oder die Vorstellung, dass der Koch in die Suppe gespuckt hat." WAS??? Nein!
"Nutzung von Zungenpiercings oder Selbstverletzungen im Mundraum, um die Nahrungsaufnahme zu erschweren" BITTE? Nein!
"Großteil der Nahrungsaufnahme findet zwischen 20:00 und 06:00 statt, essen wenn andere schlafen oder nach nächtlichem Erwachen" ✔
"Störungen des Herzrhythmus" ✔
"Störungen der Sexualhormone" Äh, nein!

Ihr könnt das ja mal für euch durchdeklinieren - weniger als Bestätigung finden könnt ihr ja nicht-, und von Bestätigung ist au' nicht mehr weit zu Akzeptanz, von der aus schon bald die Überzeugung winkt. Übrigens, weitere nice-facts-to-know aus der Studie: "Durch Krankheiten verlorene Jahre gesunden Lebens, bei Essstörungen: 2.125 Jahre" - da hab ich bezügl. der akuten Phase ja exakt das wissenschaftliche Ergebnis getroffen, na, is' doch auch was! Und das beste, auch bei der "ausgewogenen" Ernährung lieg' ich mit - Kohlenhydratanteil ca. 50%, Fettanteil 35%, und Eiweißanteil 15% - voll im Trend der Studie - läuft!

Damit zu den (Selbst-)Reflexionsformen der ES (s. Prolog; Fairburn 1999)
“Wenn ich dünn bin, bin ich etwas Besonderes” (Selektive Abstraktion)
“Wenn ich in einer Woche ein Kilo zunehme, werde ich in zwei Jahren 130 Kilo wiegen” (Dichotomes Denken)
“Wenn ich jemanden mit Übergewicht sehe, mache ich mir Sorgen, dass ich selbst bald so sein werde” (Selbstreferenz)
“Wenn ich zwei Kilo zunehme, kann ich keine Shorts mehr tragen” (Katastrophisierung)
“Ich fühle, dass ich zu dick bin, also bin ich zu dick” (Emotionale Beweisführung :D)

Last, not least, die Persönlichkeitsdimensionen (Big Five) gemäß Eysenck (1916-97). 
Festgelegt vs offen für neue Erfahrungen
Unorganisiert vs gewissenhaft
Introvertiert vs extrovertiert
Kritisch, barsch vs umgänglich, verträglich
Gelassen, entspannt vs angespannt, nervös
Gut, ich sag' mal so: die Übergänge sind fließend. Aber schaut euch unbedingt die Grafik an (Personality Disordered), die's nämlich viel interessanter und amüsanter :p
Zunächst schwankte ich zw. 2 (lila Auto) und 7 (pink) Auto; generell eher Narcissist, aber in dem Autobild denn doch ganz klar Histrionic!^^ Übrigens, Zufall oder Schicksal, dass ausgerechnet die zwei pot. Autos meine Farben tragen - ein Schelm der Böses dabei denkt...würd mich ja mal interessieren, welches Auto "euer geparktes" wär :p