"Wer Jogginghosen trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren"
(Karl Lagerfeld)
Die NDR Talk Show ist doch immer wieder gut für amüsante Zitate. Das Highlight war zuletzt die Gesundheitswissenschaftlerin und Soziologin Prof. Annelie Keil, die viele geistreiche Phrasen zu erzählen wusste.
"Das Leben ist nicht gerecht. Wieso auch? Es hat doch auch nichts versprochen. Und wenn man diese Illusion aufgibt, dass das Leben einem irgendetwas versprochen hat, aber es viel hält und immer das, was wir zusammen mit anderen hinkriegen..."
"Wir kommen ungefragt zur Welt und müssen herausfinden warum. Wir kommen ungefragt in eine Familie und die lernen wir bis zum letzten Atemzug kennen. Unter diesen Bedingungen beginnt die Lebensarbeit."
"Alles was wir sind, sind wir durch Arbeit geworden. Aber Arbeit ist mehr als nur Erwerbsarbeit. Lebensarbeit, wie das jedes Kind schwer in der Schule arbeitet, ist derer gleichwertig."
"Leben ist Leidenschaft, was auch bedeutet leiden."
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Das liefert mir genau die Plattform für das bereits angekündigte Recap bei der zweitältesten Modelagentur Deutschlands. Zunächst einmal musste ich mich erstmal fragen, wie wird man eigentlich Booker und was macht der so den ganzen Tag? Keine Ausbildung, Kein Studium, hierzulande also machst du wie wir alle wissen den Klassiker: Praktika (Eins, zwei oder drei, dabei), vorzugsweise natürlich in einer angesehenen Agentur. Alternativ bist du einfach so genial, dass du dir den ersten Schritt ersparen kannst. Auf mich war also letzteres zutreffend.
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Gute Vorbildsfunktion! |
Damit war auch klar, die erste der drei Fragen würde sein, was einen Wirtschaftswissenschaftler in die Modebranche als Model-Booker führt. Was also wiederum zu der Frage führt, was ein Booker können und tun muss. Kurz und knapp: Er braucht Leidenschaft, Einfühlungsvermögen, Verhandlungsgeschick, Sprachfertigkeit und Stressresistenz, um es bei den wichtigsten Eigenschaften zu belassen. Also kann man so sagen wie erfunden für mich, der Beruf.
Die Zweite Frage richtete sich auf die zukünftige Entwicklung von Social Media und wie eine Modelagentur damit umgehen muss, um daraus einen Nutzen zu gewinnen. Hatte damit zu tun, dass ich aus dem Marketing komme und ein, zwei zielführende Sätze zuvor dazu formuliert habe.
Die dritte und letzte Frage sollte einen Ausblick in die Königsdisziplin liefern, dem Erkennen von Fotogenität. Das heißt, du bekommst von 100 Modelkandidatinnen je ein Shot und musst interpretieren können, wer Potential hat und wer nicht. Meine Strategie dabei ist/war die Orientierung an Miranda Kerr als Referenz, also kann jemand die verschiedenen Ausstrahlungsformen (Liebe, Trauer, Freude..) allein über seine Augen zum Ausdruck bringen.
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Kritik und Videos folgen..
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Die wichtigste Erkenntnis bleibt sicherlich, dass du in einer komplett von Oberflächlichkeit infizierten Welt und seiner Gesellschaft, mit einem einzig geilen Bewerbungsfoto und etwas Geschick fast sämtliche Türen öffnen kannst. Übrigens was mir unter all den 50 Setcards, die ich mir angeschaut hatte sofort auffiel, sogar eine aus einer alten GNTM-Staffel hat's in den Agentur-Pool geschafft - und das sogar ohne die Mindestgröße zu erfüllen (1cm ist 1cm zu wenig in Deutschland - da machste für gewöhnlich nix)