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Sonntag, 3. August 2014

Le creux estival

 "Ich kann keine Landschaft lieben, die nicht von geliebten Augen gesehen worden ist."
(François Mauriac)

©Zeit Magazin
Ein süffisantes Defilee auf die deutsch-französische Völkerverständigung gefälligst? Bitte! Wenn kein geringerer als Karl Lagerfeld "Selbstgefälligkeit", als die "schlimmste Bremse im Leben, die einem passieren kann" bezeichnet, dann würde der gebildete Grieche das wohl mit sarcasme übersetzen. Ehrlich, es hätte die Substanz der Pflege (s)eines frugalen Lebensstils, also in etwa N2. Nichtsdestoweniger, liebe ich seine Interviews; sodann also Zitate, die er gegenüber dem Zeit Magazin (©, I) und der Wirtschaftswoche (©, II) zum Besten gab.

"Ich pflege eine freiwillige Selbstdisziplin".
 
"Man darf seine Neugierde nicht verlieren, sonst geht die Energie weg. Man muss sich (nicht?) für alles interessieren – aber man darf nie nur in eine Richtung gehen, man muss sich alle Türen offen halten."

"...wenn du gut angezogen bist, ist die Hälfte des Jobs schon getan." (Leider wahr!)

"Man meint, wenn man schlampig ist, wirkt man jung. Aber das ist ein Fehler." (Leider wahr!)

"Sie (Anm.: die Katze) hat das Gefühl, ihr kann nichts passieren. Es geht immer Zufriedenheit von ihr aus. Das bewundere ich."
~
 
"...aber wenn Sie dumm sind, bleiben Sie dumm, wenn Sie hässlich sind, bleiben Sie hässlich. Sie kennen die Geschichte von Winston Churchill, eine Frau, die sehr hässlich war, sagte zu ihm: Sie sind ja betrunken heute Abend! Ja, sagte er, aber wenn ich morgen früh aufwache, bin ich nicht mehr betrunken, und Sie sind immer noch hässlich." (Leider gut!)

"Ich glaube an mich selber, das heißt, ich erwarte nicht, dass die anderen alles für mich tun." (Leider gut!)

"Früher wollten die Kinder – und auch heute noch – immer wie die anderen Kinder sein. Das habe ich nie gewollt. Ich wollte anders sein..."

"Geistig ist das materiell Schwere ja im Grunde leicht, weil ein Geist, der voll ist, leichter ist als ein schwerer Dummkopf."

"Vor allem ist die Krise eine gute Reinigung." (Anm.: Katharsis-These, ja)

©Zeit Magazin
"We lost, because we won."
('Solange Sie nichts gewonnen haben,
können Sie nichts verlieren'.)
 - Emily Dickinson

Donnerstag, 15. Mai 2014

nostalgia ❣


"Glücklich allein ist die Seele, die liebt.“
(Goethe, in: Egmont; Mainz, 1789)


"Nostalgie ist ein äußerst wertvolles Gefühl."
(Annette Schäfer in Psychologie Heute; 06/2014)

Eine deduktive Analyse. Vorwärts, es geht zurück. Oder: Egal ob "ein Musikstück, ein Duft, ein Foto, ein wiedergefundener Brief", all dies sind teils melancholische Emotionen, die uns gut tun, schon allein da sie uns den Weg ebnen, wofür es sich zu leben lohnt, mithin ein erkaltetes Herz wieder zu entflammen. Warum die Forschung Nostalgie "sehr lange Zeit als lähmende, gar dysfunktionale Emotion angesehen" hat, erschließt sich mir nicht, würde es doch implizieren, dass allein Realität und Gegenwart des Glücksstrebens erster Freund sind, doch können die Gefühle in Gedanken und Träumen (voraus- oder rückblickend) nicht selten viel genüsslicher sein?
Heute weiß man, "Nostalgie beeinflusst die Stimmung, das Selbstbewusstsein, die Sozialbeziehungen, den Blick aufs Leben, selbst das körperliche Wohlbefinden", womit man meiner Wahrnehmung gerecht wird. Beschützt es uns nicht auch vor blinder Fortschrittsgläubigkeit? - mir jedenfalls kann kein Mensch erklären, warum ich durch ein Smartphone auch nur eine Gefühlsnuance zufriedener sein sollte, mithin warum es meinem Leben einen echten Mehrwert liefern sollte. Ganz im Gegenteil: ich möchte nicht dass ein Smartphone für mich denkt und arbeitet, solange ich noch geistig fit bin, traue ich mir das durchaus selbst zu. Und bis jetzt bin ich noch an jedem Ziel angekommen - ganz ohne Smartphone, wohl aber mit eigenem Menschenverstand. Nostalgie jedenfalls, "so das Resümee der Forscher, wirkt wie ein Vorrat an Hochgefühlen, von dem man in Zeiten von Einsamkeit oder Langeweile zehren kann.
Ein Abschluss-Plädoyer:
- "Es kurbelt das Selbstbewusstsein an. Jene, die sehnsuchtsvoll zurückdachten,
hatten besseren Zugang zu positiven Selbstattributen und reagierten auf
Kritik weniger defensiv als die Zukunftszugewandten."
- "Wehmütige Gedanken lassen das Leben bedeutungsvoller erscheinen.
In einer Untersuchung mit amerikanischen Studenten konnten von
Natur aus nostalgische Teilnehmer ihrem Leben mehr Sinn abgewinnen als
nüchterne Zeitgenossen."
- "Wer in nostalgischen Erinnerungen schwelgt, dem wird wärmer."
#Half Life I, Siedler II, #Bundesliger Manager Hattrick
#Hochfelln, #1674m, #Berchtesgardener Land, #Chiemsee
#
Groove Coverage, #Ozzy Osbourne, #Dreamer, #Not a girl
#LG, #Johanneum, #Fußball, #Heimat
#
Champions League, #1998, #BvB, #Santiago Bernabéu
#
Sommerurlaub, #Hintersee, #Taubensee
#Scooby Doo, #Steffi Graf, #Roland Garros, #French Open
Ein Versuch. Alle Bilder, die ich spontan mit Nostalgie assoziierte, habe ich in einer Collage vereinigt. Mein Favorit ist und bleibt Ozzy Osbourne's Dreamer, weil es für mich und im Kontext der Nostalgie vorbehaltlos authentisch ist. Der Blick des Mädchen's zu seiner Rechten hat mich schon immer fasziniert, auch weil ich darin jemanden sah, bei dem ich erstmals ein Gefühl des Verfallenseins wahrnahm. Unvergesslich sind für mich auch die Pausenhof-Fußballspiele mit einem Tennisball, bei dem sich die Sitzbänke als Tore verdient machten - ohne den Ausgleichssport/-wettkampf war ein Gymnasialtag mit Chemie, Bio, Physik oder Mathe schlicht unerträglich; dort gab's für mich wirklich nichts zu gewinnen :D Sowie ich eine Gelegenheit sehe, wieder dorthin in den Norden zu laufen, würde ich sie wahrnehmen; dass Herz trägt doch stets ein Stückchen Heimat mit sich.
#O.C. Carlifornia, #Mischa Barton, #ma, #Mode, #stilvoll

Samstag, 1. Juni 2013

Die Woche in drei kurzen Akten


1st chapter

#Bois de Boulogne, Paris

Die erste Woche der French Open ist schon wieder vorbei. Ein kleiner Eindruck in Bildern. 


#Angelique Kerber
#Letztes Lebenszeichen aus deutscher Sicht im Frauen Einzel
#Schön gespielt. Wunderschön ausgesehn.


#Jo Wilfried Tsonga
#Frankreichs #1
#This man is on fire


#Daniela Hantuchova 2013
#Grand Dame des optisch ansprechenden Tennis
#Leider in Runde 1 bereits rausgegangen


#Daniela Hantuchova 2008
#just amazing watching her within reach live @Paris ages ago
#2007 sagte sie in einem Interview mit dem Spiegel über die Tennis-Tour (sinnbildlich für die Wettbewerbsgesellschaft) hinsichtlich des Überlebens den schönen Satz: "Du musst hart sein wie ein Nagel und kalt wie eine Schlange".




#Schönste Stadt der Welt
#Bois de Boulogne
#Ohne Ticket damals einfach mal so aus tiefer und langer Verbundenheit zu den obigen Eindrücken, aber auch gleichermaßen tiefer Trauer über das wahrgenommene, Wohl oder Übel akzeptierte Ende eine nie enden sollende (Beziehungs-)Geschichte, über Nacht nach Paris geflogen. Es war French Open-Zeit. Aus Düsseldorf erschreckend kurze Flugzeit. Aus den Augen eines Erstfliegers: "Ahhaha Notlandung". Nach Check in und ersten mehreren vergebenen Versuchen in höflich, französischer Sprachkunst bis zum "Bois de Bologne" durchzufragen, kurzfristig, aber erfolgreich und dank gleichermaßen höflich und engagierter Pariser Bürgerinnen, auf Englisch umgeswitched und wohl erhaben vor Roland Garros angekommen. Ganz cool, dem ersten Schwarzmarktticketverkäufer links liegen gelassen, ehe eine kilometerlange Schlange sich auftürmte und je näher sie sich dem Ziel, mithin Ende näherte, einen Hall wahrgenommen, der in etwa das ausdrückte: "Zu spät, keine Tickets für heute mehr"! Wieder kurzum zurückbesinnt auf die eigene Denkflexibilität, heutzutage auch als klugen Oppurtunismus bezeichnet, und den Kilometer zum gleichen, zuvor im sicheren Siegeswillen ignorierten Schwarzmarktticketverkäufer mit alt bewährtem Verhandlungsgeschick eine seiner zwei Tickets abgegriffen - Weltklasse! Fazit: Toller Tag. Toller Ausblick. Autogramme von Hantuchova und Vaidisova. Kurzum: Die Welt war mir positiv zugeneigt!

2nd chapter

#Wetten daß,..

Eines Nachts kam mir diese Woche die Idee, das ich mitlerweile so eine empirisches Know How aufgebaut habe, dass ich typische Marken und sämtliche Sorten - sagen wir deren 50 - eines gut sortierten Supermarktes durch bloßes auseinander halten kann. Also zumindest bei den Eigenmarken, Milka und Alpia wäre ich mir da ziemlich siegesbewusst. Zusätzliche wie Lindt oder Ritter Sport fielen weg, als sie zu oft eine andere Form haben und einen Geschmackstest hielte ich denn doch für zu einfach. Top oder Flop?


3rd Chapter

#thursday crunch time

Der Donnerstagabend wurde dank der kurzfristig zusammengekommenen Doppelkopfrunde mehr als adäquat substituiert. Erst war es wieder einmal ein Schock, den jeder NRW-Bürger kennt - "Was, schon wieder ein Feiertag? "Ja, Katholiken haben eine große Aversion gegenüber Arbeit" "Ah!-.-" - dem dann doch noch das gescheite Ende folgte. Aber der Ausblick, dass gerade an dem einzigen Wochentag, wo die absolut interessanteste und wundertollste Frau, die ich seit über 5 Jahren gesehn hab, zur Fahrschule kommt, ein arbeitsfreier Tag, mithin fahrschulloser Tag sein würde, die war sehr ernüchternd.



#Jojo
#Nachgereicht. -> @Video zu Leave..
#verdammt, aber ich fands damals einfach gut-.- -> Well, "Through the eyes of a child.."

Montag, 17. September 2012

Mon petit Paris

Es wird eine kleine Serie aus 5 Städten mit 5 persönlichen Bindungspunkten zu diesen Städten geben. Der ein oder andere mag sich dort wiederfinden, ein völlig anderer Blickwinkel auf diese Orte ist aber ebenso möglich. Vielleicht vermittelt es etwas Authentizität, regt an, evoziert oder erinnert. save the best for first. Den Beginn macht somit Paris!

#1 Der meditative Garten

Das Schmuckstück findet sich gut versteckt zu den Füßen der Sorbonne. Wenn man die kleine turbulente Kärtchenwelt des Quartier Latin durchquert und direkt auf die Sorbonne zu geht, die einen großen Schatten auf den kleinen, beschaulichen Garten wirft, dann hat man das Herzstück meines Paris erreicht. Man kann die Leute erahnen, man kann die Stimmen hören, den Trubel, das große Treiben der Touristen, aber alles nur in den eigenen Träumen. Und man fühlt sich so entspannt, richtig wohl und mit sich im reinen. Es ist auch die Dankbarkeit für diesen Moment des loslassen und  sich Treiben lassen. Einfach nur genießen und alles Erlebte wie in einem Film mit 10facher Geschwindigkeit in Gedanken ablaufen lassen. Während man so auf einer Bank liegt und den kleinen Bach vor sich hinplätschern hört und den Duft der exotischen Pflanzen. Eine Umgebung, die einem Schutz gibt. Ein völlig neu erscheinendes Bündel aus olfaktorischen Reizen. Die pure Symbiose. Ein kurzes innehalten, das die Speicher wieder füllt. Krafttanken für sich selbst und für die Stadt, die noch vor einem liegt und auf mich wartet. Der Austritt aus dem großen Ganzen, das alles überragt, und der Eintritt in eine andere, friedvolle Welt. Keine Hektik. Stille. Und vis a vis zum meditativen Garten gibt es vermutlich das beste Camembert Panini der Welt. Der passende Beigeschmack!



#2 Die Oper im Schloss Versaille

Landleben! Eine endlos lange Menschenschlange erwartet einen schon, wenn man die Tore Versailles erreicht. Juhu, endlich wieder Menschen. Aber wir haben ja vor allem eines mitgebracht: Geduld. Und die Ruhe haben wir ja ohnehin schon aus dem Garten in uns aufgesogen, nichts könnte uns dieses Erlebnis versalzen. Und während aus Minuten gefühlte Stunden werden, vertreibt man sich die Zeit indem man sich an der immer größer werdenden Menschenschlange hinter einem ergötzt. Schadenfreude. Aber nur ein kleines bisschen. Interessant ist auch die Beobachtung der verschiedenen Kulturen, die es bis hier raus nach Versaille geschafft haben. Keine Bange, die Heimat werden Sie nicht lange vermissen. Sie werden die deutschen Besucher schnell an dem lautesten Ton erkennen. Der Deutsche wartet ungern. Und noch lieber echauffiert er sich selbstdarstellend darüber. Deswegen versuchen Sie sich in der Zeit lieber auf Englisch oder einer Ihnen beliebenden Sprache zu unterhalten, um nicht auch den Zorn gegenüber der deutschen Ungeduld an sich zu reißen. Sie haben Glück. Nach dem langen warten werden Sie alsbald entschädigt. In der Ihnen vertrauten Sprache werden Sie durch die prachtvollen Räume geführt. Und bevor Ihr Kribbeln endlich seinen Höhepunkt erreicht, weil Sie sich nur noch wenige Meter vor dem geschichtsträchtigen Spiegelsaal - für den Sie extra Paris verlassen haben - befinden, dürfen Sie das Unerwartete Glanzstück des Schlosses bestaunen: die kleine, hauseigene Oper! Dafür würde man sich am liebsten direkt nochmal an der Schlange anstellen. Jetzt heißt es seine Fantasie aufleben lassen und sich in eine Zeitreise in die Vergangenheit begeben. Gehen Sie 250 Jahre zurück. Ein kalter Wintertag liegt hinter Ihnen. Sie waren jagen. Haben das erlegte Wild gespeist. Während all dessen haben die Hofbediensteten eine Szene aus Moliere's der eingebildete Kranke einstudiert. Die Lichter erleuchten. Nehmen Sie Platz und genießen die Vorführung. 



#3  Place des Vosges

Wenn Sie in die Jugend Frankreichs eintauchen wollen, schauen Sie am Place des Vosges vorbei. An einem sonnigen Mittag im Frühjahr oder Sommer verbringen hier Schüler offensichtlich gerne ihre freie Zeit. Der Franzose scheint es sich gerne gut gehen zu lassen. Es wirkt alles sehr ausgelassen und fröhlich. Vielleicht macht das auch nur die Sonne. Oder der Schein. Egal. Nach einer einprägsamen Beobachtung der Peripherie ist es nicht weit bis zum maison de victor hugo. Ja, genau, das ist jener Schriftsteller, der so große Bonmot's wie "Das Denken ist die Arbeit des Geistes, die Träumerei seine Lust." oder "Die Philosophie ist das Mikroskop des Gedankens. " oder "Es gibt nur eines in der Welt: einander zu lieben." oder  "Im Denken ist Wille, nicht im Traum." Und der aufmerksame Leser wird bereits erkannt haben, dass hier "die Elenden" von ihm zitiert wurden.






#4  Montmartre 

Es ist Nacht. Ja, scheuen Sie sich nicht wenn der Gong um Mitternacht bereits erklangen ist. Sie haben ja tagsüber die Müdigkeit verträumt und strotzen vor Energie. Also auf gehts, im wahrsten Sinne des Wortes! Hoch auf den Montmartre. Immer der hell erleuchtenden Sacre Coeur nach. Es sind einige Stufen. Ihr Puls wird gefordert. Schwer ist aller Weg. Umso größer ist die Belohnung. Oben angekommen, hat man einen Blick über ganz Paris und Umland. All die Beleuchtungen. Hervorstechend natürlich der Eiffelturm. Erhaben! Und auch hier werden Sie bemerken, dass Sie nicht die einzigen sind, die wissen, wo und zu welcher Uhrzeit die schönsten Orte der Stadt sind. Die Jugend feiert sich, die Zeit und seine Stadt, wenn Sie sich am Wochenende auf die Besteigung des Montmartre machen. Sehr unterhaltsam...



#5 Dans la clandestinité

Der aufgeweckte Französischliebhaber wird bereits ahnen, was zu guter letzt nicht fehlen darf. Die Metro. Natürlich, wie sollen Sie auch sonst diese 5 vorgestellten Identitäten von Paris in kürzester Zeit erreichen. Ihre Beine mögen gut sein, aber soweit tragen auch im kleinen Paris die besten Beine nicht. Und das ist auch gut so. Sie würden sonst die Erlebnisse in der Metro, im Untergrund von Paris verpassen. Jeder Haltestelle hat seine eigene Persönlichkeit und sollte mit einem Auge begangen werden, das weiß, der Weg ist das Ziel. Achten Sie ohne intendierten Fokus auf das Leben der Pariser. Sie werden vielleicht ein konstitutives Merkmal von Metropolen wiedererkennen. Sie werden vielleicht die vielen Leben im Leben einer Stadt entdecken. Sein sie einfach gespannt und entspannt. An Ihrem Ziel sollten sie dennoch rechtzeitig aussteigen!