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Sonntag, 28. Juni 2015

Trainingswissenschaft

"Das Leben geht immer irgendwie weiter, wenn man will, 
aber es gehört eben auch eine gewisse Disziplin dazu." 
(Axel Prahl in der NDR-Talkshow; #85 Tage bis zum Baden-Marathon)
 
#Laktat-Test #Was die Kurve sehr schön zeigt, sie nimmt erst ab, bevor sie progressiv steigt,
d.h. bei ganz leichter Belastung können wir daher tatsächlich sogar Milchsäure abbauen.

Sportmedizinische Untersuchung und Biochemie. Eine Kurzanalyse. Das Beste zuerst: bei der Anamnese kneift mir die junge Medizinstudentin zwei-, dreimal in den Bauch und antwortet lächelnd: "wow, ich spüre nur Muskelmasse.." Bääm, alles richtig gemacht!

Damit zum Faktencheck: Hintergrund der visualisierten Zahlen ist, dass unsere Muskeln Sauerstoff und Energie benötigen, damit sie an die Arbeit gehen. Zur Energiegewinnung benötigen wir Kohlenhydrate oder Fette, zum Sauerstofftransport das sog. Hämoglobin. Das sind damit die beiden physiologischen Erfolgsfaktoren beim Laufen. Im Energiegewinnungsprozess, also beim  Kohlenhydrate- und Fettabbau entsteht neben Energie, CO2 und H2O, auch Milchsäure, das sog. Laktat. D.h., je schneller, dass wir laufen, desto mehr Energie und Sauerstoff werden benötigt und desto mehr Laktat bildet sich. Heißt auch vereinfacht: je schneller sich das Laktat bildet, desto schlechter ist unsere Physiologie (Fitness).

Hämoglobin #-Nachteil ©MLmT
Technisch gesehen spricht man von der sog. anaeroben Schwelle, d.h. bei der hohen Belastung (Laktatbildung) bekommen die Muskeln nicht ausreichend Sauerstoff (chemisch O), d.h. wiederum, dass die Muskeln anaerob, mit Sauerstoffmangel, arbeiten müssen. An der Stelle kommt das Hämoglobin ins Spiel, ein roter Blutfarbstoff, der entscheidend für den Sauerstofftransport im Blut ist, da er dank seines Eisengehalts Sauerstoffmoleküle binden kann. Im Ausdauersport ist ein hoher Hämoglobinwert (erlaubte Höchstwertgrenze 17 g/dl) daher essenziell.

Zurück zum Schwellenwert: dieser liegt im empirischen Durchschnitt bei 4 mmol/l Laktat, d.h. 5 und 6 mmol/l bei Untrainierten und 2,5 bis 3 mmol/l bei Hochausdauertrainierten. Bei dem Probanden unten, in dem Fall ich selbst, liegt die sog. IAS (individuell anaerobe Schwelle) bei 2,96 mmol/l, also gar nicht so schlecht. D.h. im Steady State, kennt ihr sicher auch aus Schule/Studium als Gleichgewichtszustand, könnte ich 4:12min/km laufen, das entspricht einer Herzfrequenz von <=160 und einem Schnitt von knapp über 14km/h. Ohne je zuvor so einen Test gemacht zu haben, bin ich bei Marathonwettkämpfen stets in diesem Bereich von gut 14km/h angelaufen, also optimal das wissenschaftlich-individuelle Potential ausgeschöpft sozusagen, mithin intuitiv exakt getroffen, chapeau.


Meine Tipps, wie ihr auch ohne einen sündhaftteuren Laktat-Test euren individuellen maximalen Laktat-Steady-State erkennen könnt:
1. Warnsignal Atmung: Solange ihr noch ausschließlich durch die Nase atmen könnt, ist alles im grünen Bereich. Erst wenn ihr anfangen müsst durch den Mund zu atmen, dann wird's langsam eng mit der Sauerstoffpumpe.
Alltagsstrategiekompass -> im Training*: nur durch die Nase atmen! im Wettkampf: voll auf die Waffe Mundatmung setzen, ihr wollt ja schließlich Bestzeit laufen...
2. Warnsignal Schweißdrüse: Solange ihr nicht anfangt zu schwitzen, läuft. Sobald ihr die ersten Schweißperlen auf der Haut wahrnehmt, klingellingelling, wieder runterfahren...
Alltagsstrategiekompass -> im Training*: kein Schweiß! im Wettkampf: Wasserfall!
3. Warnsignal Fabulierlust: Sobald sich eure Fähigkeit und Lust zum Fabulieren dem Ende zuneigt, ihr euch mithin nicht mehr gelüstig unterhalten könnt, habt ihr ein drittes gutes Indiz, dass die eigene Potentialschwelle erreicht bzw. überschritten ist.
*Der letzte Trainingskilometer darf freilich im Vollsprint gelaufen werden...
 #bei 18km/h, also 3:20/km, vergeht einem übrigens das Lachen auf dem Laufband..

Antwort auf Kalziummangelverdacht:
3 Paletten Milchreis
Meine Diagnose übrigens, Verdacht auf Osteoporose. Milchprodukt- und fleischarme Ernährung sowie jahrelanges Frauen*- bzw. Untergewicht seien ein Verstärker für erhöhtes Knochenschwundrisiko. Wäre auch zu schön und realitätsfremd, wenn der extensive Lebensstil ganz folgenlos bliebe.. nachdem ich auf die Frage meines Privatlebens mit einem Job antwortete, der toll sei, empfahl mir der Prof. glatt einen Psychologen aufzusuchen, allerdings klug genug, um hinzuzufügen, nur durch freiwillige Entscheidung natürlich, weil es ohne eigenen Willen und Bewusstsein bloße Geld- und Zeitverschwendung sei. Recht hat der Mann; daher werde ich auch von der Empfehlung absehen...
*Männer kriegen grds. keine Osteoprose

"Bei einem mit einem BMI von 16 als Arzt einen Laktat-Test 
durchzuführen, passt zu der Branche. Geld Geld Geld Geld Geld"


Polen Brooks
Zuletzt möchte ich noch an das obige Zitat meines Zwillingsbruders anknüpfen. Wer von euch schon mal einen stationär-psychosomatischen Aufenthalt erlebt hat, der wird das Credo noch kennen: Zum Klettern und für den Fitnessraum wird ein BMI von mindestens 18 vorausgesetzt. Demnach hätte ich nie wieder Sport treiben dürfen. Wir erinnern uns alle noch an den norwegischen Vierschanzentournee-Sieger 2004, Sigurd Pettersen, der das mit einem BMI von 17,3 (56kg bei 1,80m) schaffte. Der Verband, u.a. für die Skispringer, setzte darauf hin den Mindest-BMI für die optimale Skilänge auf 20, das hieß für die meisten Skispringer bis zu 10kg an Muskelmasse antrainieren. Das mag Karrieren beeinflusst haben, es hat aber die Sportler im Ganzen geschützt und den Sport fairer gemacht, weil nicht mehr der Leichteste am weitesten flog, sondern der beste Skispringer. An dieser Stelle darf man fragen, warum sich die Modeindustrie weiter vehement vor so einer Regel verschließt? Im Laufen wird der BMI glücklicherweise nicht als wettkampfbeeinflussender Faktor beurteilt und somit auf die Eigenverantwortung der Sportler gesetzt, was ich begrüße, denn die Qual, so viel Muskelmasse für einen startberechtigten BMI jenseits von 18 draufzupacken, die wär's mir nicht wert.

Samstag, 13. Juni 2015

Satire pur! Mittendrin: Schoki ❂

"Wir selbst entscheiden, was wir mit uns geschehen lassen,
was wir uns zuweilen selbst antun, was wir anderen antun.
Wir tragen die Konsequenzen für jede Geschichte, die wir erzählen,
und für jedes Märchen, an das wir glauben.
Und ganz egal, wem wir die Schuld an unserem Fallen zuschreiben,
wenn wir nicht wieder aufstehen, tragen wir sie am Ende selbst".
(aus: Winterwassertief; von: Lilly Lindner)
#Die Köpfe des fiktiven Institute of Diet and Health #natürlich in Mainz!

Die beiden Journalisten Peter Onneken und Diana Löbl machten die Beobachtung einer durch und durch wissenschaftsgläubigen Gesellschaft, dessen Handlungsleitlinie von der Hypothese - "iss' gesund, und du wirst ein langes Leben haben"-, geleitet ist. In dieser Ausgangsbasis sahen sie genug Motivation für einen seriös-satirischen Selbstversuch. Der Anfang von "Schlank durch Schokolade - Eine Wissenschaftslüge geht um die Welt" war geboren.
#Eine herrlich-amüsante Persiflage auf die Blogger- und Medienwelt

Zuerst wähle man eine Hand voll kluger Köpfe, die Studienaufbau und -einführung begleiten; eine Gesundheitswissenschaftlerin, einen Ökonometriker, einen Wissenschaftsjournalisten, einen Ernährungswissenschaftler und den von mir hoch geschätzten Allgemeinmediziner Dr. Gunter Frank (Uni St. Gallen). Und schon möge die Mission "Chocolate with high cocoa content as a weight- loss accelerator" beginnen.  

Den wichtigsten Verständnissatz dieser TV-Dokumentation erklärt der Diplom-Ökotrophologe Uwe Knop. Teile die Klasse in zwei Gruppen vor einer Klassenarbeit; dem einen Teil lässt du eine Banane vor der Klausur essen, dem anderen Teil nicht, und dann schaue welche Gruppe erfolgreicher abschneidet. 

 Hypothese: die Bananengruppe wird bessere Noten schreiben, weil die Banane blablabla...

Nach der statistischen Auswertung stellst du fest: die Bananenesser waren besser, d.h. Klausurergebnis A hängt mit Banane B zusammen. Das nennt man Wirkungszusammenhang (Korrelation). Wissenschaft besteht aber nicht aus dem Untersuchen und Finden von Wirkungszusammenhängen, sondern von Kausalzusammenhängen (Kausalität), denn entscheidend ist nicht, dass die Banane B auf das Klausurergebnis A wirkt, sondern ob die Banane auch ursächlich für einen besseren Klausurerfolg ist! Es gibt selbst in diesem Land Studienabsolventen, die das gerne ignorieren und/oder durcheinander schmeißen. 
#Jetzt mache ich schon das zweite Mal für diese Schoki-Studie Werbung 
#Man muss eben nur lang und fest genug daran glauben, das ist wie in der Kirche...

Ich erinnere mich noch ganz genau an die gebetsmühlenartigen Worte meines Marketing-Professors, bei dem ich meine Diplom- und eine Seminararbeit geschrieben habe. Was schauen sie sich zuerst an, wenn sie einen Artikel im Peer Review prüfen? Richtig, N! N steht für die Stichprobengröße, in diesem Fall 30 und das ist so unwissenschaftlich gering, das es niemals in einem wissenschaftlichen Magazin veröffentlicht werden dürfte - okay, würde es auch nicht in einem guten Journal. Übrigens der Untersuchungszeitraum von ganzen 3 Wochen ist natürlich so lächerlich kurz, dass es dem ganzen noch eine doppelte Pointe aufsetzt. Das würde nicht mal mehr der/die Diätblog- und/oder Diätzeitschriftenleser glauben.. Unbedingt sehenswert, und zwar hier!

Tracks of the week
Carly Rae Jepsen - I really like you
Years & Years - King

Food of the year
 Es gibt keine evidenzbasierte Studie über (un-)gesundes Essen!
 Es gibt also nur zwei Entscheidungsquellen für unser Essen:
1. unsere Zunge 
2. unseren Geldbeutel
#die Kassiererin wollte mir doch tatsächlich nicht die Nugateier verkaufen, 
weil da sei Alkohol drin und die seihen daher ab 18.. Potz Blitz!

Dienstag, 10. März 2015

"Zufriedenheit ist größtes Glück"

 „Das Vergleichen ist das Ende des Glücks
 und der Anfang der Unzufriedenheit.“ 
(Søren Kierkegaard)
Artikel der Woche
Der SPON titelte kürzlich, dass die australischen Behörden hunderte Koalas töteten. Begründung: "Koalas vermehren sich  in Australien so rasant, dass sie nicht mehr genügend Nahrung finden. Um sie vor dem Hungertod zu bewahren, haben die Behörden jetzt Hunderte Tiere eingeschläfert." (©Foto: corbis) Menschliche Logik: Ich löse einen schlechten und unbefriedigenden Zustand, indem ich einen noch schlechteren und noch unbefriedigteren Zustand schaffe. Potz Blitz!
Nur Mal so als Vergleich: Ist das nicht als würde man die Menschen, die in Ostasien und/oder Afrika verhungern, mit einem tödlichen Gift injizieren? Das wären die logische Konsequenz und der argumentative Zirkelschluss. Sapperlot! Denn: Wir wollen doch niemanden verhungern lassen!
Aber nun da sich der Mensch die Krone der Evolution aufgesetzt hat, ganz im Zeremoniell Ludwigs XIV., gelten für ihn freilich andere Gesetze, als z.B. Wälder zugunsten von Nutzanbauflächen weichen müssen. Dass das mit der Verteilung trotzdem nicht so ganz klappt, muss ich nicht weiter ausführen.
Dass es aber nicht möglich ist, ein paar Tausend Eukalypten zu pflanzen, also dem Problem des Hungers der Koalas entgegenzuwirken, ihnen mithin Nahrungsquellen zu schaffen, nein, das ist unmöglich. Mag ja Geld kosten oder die Evolution, vll. sogar die Symbiose, ins Ungleichgewicht stürzen.
Uns, die wir Tiere lieben (außer Hunde!), muss das bedrücken :( 
Nicht das jmd. auf die Idee kommt, das Seeberger Popcorn hätte sich versehentlich auf meinen Wunschzettel verlaufen; nein, es wurde mir ohne mögliche, wohl aber mit beabsichtigter Gegenwehr, in meinen Einkaufskarton gelegt. Die Beigabe war in einem "Der perfekte TV-Abend"-Päckchen eingehüllt; nach dem Auspacken, dachte ich mir dann aber, mh, nicht schlecht, dass die mir das dreist in den Karton gelegt hat. Bei sowas gerne wieder! Achja, so'n 250g Tütchen "Wasabi" würd' ich keinem weiterempfehlen, macht aua auf der Zunge, und zwar ganz doll!-.-
Ich hatte ganz früher Mal eine graue Buffalo Fleecejacke, inkl. Kapuze, absolut stunning, also dachte ich mir, komm, gönn dir mal wieder.. :p
Übrigens beim Training zum Schlossberg rauf, versuchte sich eine gefühlt 1,90m lange Brunette, sportlich eingekleidet - womöglich schaute sie letzte Woche GNTM-, an jenem Anstieg. Gut, es blieb beim Versuch. Wo wir wieder bei Halbwahrheiten wären, als der so als "gesund" gepriesene Apfel eben doch nicht ausreichend Sprit liefert, um einen ambitionierten 50hm Anstieg hochzuklotzen...
Entdeckung der Woche
Bin stolze 20Min vor'm Wecker aufgewacht und hab sogleich die Chance beim Schopfe gepackt zwei Bahnen früher zu nehmen (10Min-Takt), und wie der Zufall wünscht, saß dort eine junge Abiturientin, die in ihrem Reclam-Heftchen laß und ihr Stowasser um Antworten ersuchte. Ganz schmale Lippen, lange, dunkle Haare, schöne Augen, ungeschminkt, perfekte Silhouette. Und es ist, als wäre dort eine Magie, die sie umgibt. Es mag aus der Unnahbarkeit, die sie ausstrahlt, herrühren, wo ich mich zugleich selbst wiederfinde. Ich fahr' jetzt übrigens immer zwei Bahnen früher :) Seither bin ich morgens stets gut gelaunt, also noch besser als ohnehin schon^^ (Übrigens, willkommen in den 1970er; gestatten: Ornella Muti; ©Fotos: pinterest.com)
Titel der Woche

Sonntag, 22. Februar 2015

Alles, was wichtig ist ☟

"Resignation, das ist der Egoismus der Schwachen"
(Christian Lindner zur inneren Liberalität)
©Wikipedia.org 
©Hahner Twins.fb,  
#Läuferbeine/-arme 
Als nachträgliches Wort zum Sonntag muss ich dem Vorsitzenden der FDP kurz die freiheitliche Plattform zugestehen, da er  in seinen Reden durchaus nicht an Brillanz eingebüßt hat, auch wenn seine Partei nach der Regierungsamtszeit niemals mehr wählbar ist. So zitiert er den Google-CEO Eric Schmidt wie folgt: "Wenn es Dinge gibt, von denen sie nicht wollen, dass sie alle erfahren, tun sie sie nicht!". Entsprechend verweist er diese Warnung als "Aufforderung zur Selbstzensur unseres Handelns" und auf einen  "totalitären Staat, dessen ureigenstes Kennzeichnen das Zusammenfallen der Öffentlichkeit mit der Privatheit ist, in dessen Ergebnis die Beraubung des Freiheitsrechts auf eben jene Privatheit folgt". Recht hat der Mann. Eine zeitgemäße Übersetzung des Dudens von 'Fluch und Segen' könnte demnach auch Google ausfüllen. Ich möchte mich zunächst aber auf den Teil des Segens beschränken.
Wie geil ist sie denn bitte??? Angesichts der anstehenden Oscar-Verleihung, die, wie der Brite sagt, has run out or was even overdue, sollte man dort vielmehr solche Leistung würdigen - wenig Aufwand, großer Spaß!
Achja, wir Deutschen können das übrigens auch, also lustig. Ich wünsch mir auch ein "Kakerlakophon", ganz ganz doll. Wir hatten übrigens tatsächlich mal eine Zeit lang eine experimentelle Kakerlakenzucht, also mit sog. Küchenschaben, die bei meinem Bruder im Zimmer in einem Terrarium lebten, und ich muss zugeben, ich war oft drüben, um zu kiebitzen, weil die war'n eigentlich echt süß und ich war auch traurig, als sie wieder fort mussten.  
"We need to stop thinking that we all 
have to have perfect skin. [Ist klar ;-)]
Just be confident and be happy is great".
©skinnygossip.com
©Imagebam.com

"I think that beauty really comes from uniqueness."
(Molly Bair)
#Übertraining, #Schmerz

Sie ist seit Ende 2014 so etwas wie die Senkrechtstarterin auf den Laufstegen dieser Welt. Es ist weder ein Geheimnis noch eine wage Prognose, dass sie zum meist beachtetsten Model in 2015 avancieren wird. Mit einer Größe von 1,83m gesegnet, springt sie inzwischen mit ihren gazellenartigen Beinen zwischen Tennis, Highschool und Highest Fashion Level - New York, Paris und Mailand inklusive-, hin und her. Im Transrapid-Tempo vermochte sie es die Creme de la Creme, angefangen von Karl Lagerfeld (Chanel), Alexander Wang über Miuccia Prada, von sich zu begeistern, und stellte damit alles dagewesene in den Schatten.

Was sie auszeichnet? Ihre langen Beine und ihr extravagantes Gesicht sind auf sicher unbestreitbar, aber auch die Bedachtheit ihrer Worte, das leicht bübische unvergessen, zeugt von einer gesunden Persönlichkeit, auch fast brillant möchte ich sogar sagen. "If someone taking a picture from you don't just smile. Do some weird things and embrace your weaknesses!

©Bellazon.com, #ekstatische Beine
#sports nutrition, #for those who doensn't like to fail

Donnerstag, 1. Januar 2015

From Russia with love ☭

"So stehen Sieger auf"

What a drumbeat. What a comeback. It's just awesome! In den letzten zwei Wochen standen gut 250km auf meinem Lauf-Tacho, da es täglich auf meine 20km Runde ging, allein auf den langen 30er wagte ich mich nicht zu trauen; es sollte ein Ruhetag zum Jahresbeginn folgen, doch ein winziger Fehler änderte alles. Während die Familie ihre Kater ausschliefen, warteten in aller Frühe bereits meine Laufschuhe auf mein Erscheinen - Ziel: der 30er! Muskelkater? Im Gepäck! 

Auf den ersten Kilometern war es menschenleer, es fühlte sich an als sei die Welt nur für mich bestimmt, diese Ruhe, eine liebevolle Umarmung für's Herz, einfach wundervoll. Dazu erschien die Sonne bereits in voller Montur und in jenem einzigartig-puren Glanz, umgeben vom babyblauen Himmel und in Begleitung des sanften Nordwinds. Es ging vorbei an gefrorenen Gräsern, in klarem weiß eingekuschelt, schnurstracks Richtung Deich. Dort oben kam ich mir vor, als würde ich durch ein Meer voller Nugatkonfitüre schwimmen; es schmeckte so unfassbar gut. Je mehr ich mich der Stadt näherte, desto mehr Menschen kreuzten meinen Weg, zeitweise glaubte ich sogar, es sei ein strahlender Sommertag, nur der Eisverkäufer hatte seinen Stand vergessen; Läufer-Eldorado als Massenanzugspunkt. 

Mit der Stadtgrenze begann auch der Streckenverlauf des Düsseldorf-Marathons. Dort, wo meine Geschichte am 26.04. zu Ende geschrieben werden soll, dort, wo meine Beine jeden einzelnen Pflasterstein kennen und an jenem Ort, wo ich das letzte Mal vor einem 3/4 Jahr zu eben jenem Marathon war. Doch die Liebe kennt keine Zeit, und ich wusste, sie wird auch heute dort auf mich warten. Und du triffst in einem winzigen Augenblick diesen magischen Moment, der dir sagt: dieses Jahr schaffst du die 2h vor'm Komma - das ganz große Ding! Es ist der Moment, da sich Gabrielle anschickt, mit "Dreams can come true" den Traum auch musikalisch zu begleiten. Bereits 10km vor'm Ziel, da ich emotional begann durch die Luft zu tanzen, wurde mir bewusst, den 30er kann mir niemand mehr heute nehmen. Breites Grinsen von Anfang bis Ende, Honigkuchenpferd-Parade voraus, als dieser Lauf praktisch aus dem Nichts kam und die Leistung gar nicht hoch genug zu bewerten ist.

Wie konnte ich den noch aus meinen Beinen rauszaubern? Es war ein einziges Ferrero Küsschen, das sich dafür verantwortlich zeichnete, als es statt der geplanten 5, warum auch immer, deren 6 wurden, und da ich derartige Fehler, sein sie auch noch so marginal, nicht dulde, wollte ich als Konsequenz direkte Reaktion zeigen, also holte ich mir einen dritten Berliner, und beschloss, bei Sonnenaufgang den 30er zu wagen. Das klingt absurd, ist es letztlich auch, aber am Endes des Tages fühlte ich mich wie der glücklichste Mensch auf Erden - obwohl dem ein eigener, wie unnötiger Fehler vorausging, aber genau das ist die große Kunst, dann den Hebel wieder umzulenken

Aktuelle Laufplaylist (Auszug): Best of
  
 Rudimental - Feel the love
 
Pharao - I show you secrets
 
 Planet Perfecto - Bullet in the gun
 Tina Cousins - Mysterious time


10 Stunden früher. Für gewöhnlich feier ich den gestrigen Anlass nicht, aber die Idee, die russische Tradition zu zelebrieren, die fand ich sehr charmant. So durfte ich mir denn auch gleich zweimal die Neujahrsrede von Wladimir Putin, in bestem kyrillisch selbstredend, anhören, ebenso oft die von mir so sehr geschätzte russische Nationalhymmne hören (I love it!) und den beiden Russinnen im Durak zeigen, wer der Meister der Karten ist, da ich vier aus fünf Spielen souverän gewann. Awkward fact: Allein der Brauch, seinen größten Wunsch auf einen Zettel zu schreiben, diesen dann anzuzünden und die Asche ins Sektglas zu geben, um dann mit Schaumwein befüllt, anzustoßen, schien mir derart suspekt, als ich nur dachte, was stimmt denn mit euch nicht? Ihr könnt doch nicht symbolisch euren größten Wunsch dahinschmilzen sehen. Fun fact: Beim Feuerwerk flüsterte mir die Oma aus der Nachbarschaft zu, früher seien sie immer mit dem Fahrrad zum Rhein gefahren, da sehe man das Feuerwerk ganz besonders gut! 10 Stunden später durchlief ich jenen Ort. Nichtsdestoweniger, einziger Wermutstropfen, der bleibt: in 6 Tagen geht's zurück in den ungeliebten Süden

Sonntag, 17. August 2014

Berlin, where dreams are made of ♥

"We are thrilled to confirm you as our guest in Berlin to participate in the BMW BERLIN MARATHON"  
Big thanks to the wonderful sponsorship of TCS. Und damit noch nicht der guten Dinge Ende; 48,0 kg (BMI: 16,04) Das war ein kurzer Moment endloser Glückseligkeit; dazu dieses we noch 50km mit den Vorboten des Herbstes, vielfältige Wettermelancholie traf naturelle Regeneration des Lebens, gelaufen - läuft! Bei nur noch sechs verbleibenden Wochen bis zum Berlin Marathon wird das Gewicht nur noch eine Richtung für diesen Zeitraum kennen: aufwärts - ja, nützt nichts, wenn die Minimalchance auf den großen Traum vom Unterschreiten der 3:00h weiterleben soll, dann muss das so sein.
#Damit sind die fünf Laufschuhpaare,
mit denen es in Herbst und Winter 2014,
vor allem in die Marathonvorbereitungszeit,
geht, komplettiert. Wettkampfschuh:
Brooks Pure Cadance schwarz/neongrün
Noch zwei kleine Geschichten. Mir fiel auf, dass in den letzten Wochen Land auf und ab alle (gehobenen) Kaffeeblätter, nicht zuletzt das Handelsblatt, von der "Biedermaier Generation" schreiben. Soso? Wenn wir von dem Biedermaier in seiner Ursprungsherkunft sprechen, dem "seine kleine Stube, sein enger Garten, sein unansehnlicher Flecken und das dürftige Los eines verachteten Dorfschulmeisters zu irdischer Glückseligkeit verhelfen", dann erscheint mir der Titel zunächst begrüßenswert. Und wenn wir es mit dem "Kennzeichen für diese Epoche ist die äußere Sicherheit und die innere Unterdrückung aller aufkeimenden Ideen des Liberalismus (...)" zusammenführen, dann ist es - exklusive der Idee des Liberalismus per se - sogar sehr vernüftig. 
#Psychologie heute, 09/2014
An der Stelle des Charakters dieser meinen Generation setzt auch die zweite Geschichte an, die auf einer Forschungsarbeit aus dem Jahr 1970 basiert, als Walter Mischel, Professor für Psychologie, an der Stanford Universität, seine von mir sog. Pralinen-Akkumulation begründete, indem er Kinder in einem Raum mit einer Nougatpraline (Anm.: im Original-Experiment waren es Marshmallows) für 20Min alleine ließ; würden sie die Praline nicht anrühren, so würden sie danach eine zweite bekommen. Ergebnnis der Studie: diejenigen Kinder, die in den 20Min nicht zugriffen, waren später erfolgreicher, als sie zumindest ausgeprägtere leistungsorientierte Eigenschaften aufwiesen. Erkenntnis also: Disziplin und Geduld zahlen sich aus! 
#Psychologie heute, 09/2014
#Big Thanks to
my company :)
Jene Disziplin, die auch MS-bezogene Menschen kennzeichnet, die aber auch eine Art Mensch beschreibt, der zur Zeit von einem Italiener in Frankfurt bis auf's letzte Armband bestraft wird, als der Leitzins dabei ist, die 0%-Marke zu küssen. Menschen also, die heute bewusst verzichten wollen, um morgen die Früchte dieser Enthalsamkeit zu ernten- eine Einstellung, die immer ein neues Ziel in der Zukunft schafft und den Zeitpunkt der Ernte immer weiter in die Zukunft schiebt, aber genau damit Spielräume für nachfolgende Generationen schafft (positiver externer Effekt). Beispiele: ich esse nicht vor 22Uhr, weil ich so die Vorfreude den ganzen Tag mit mir trage oder ich möchte erst im Dezember meinen Jahresurlaub nehmen, so bleibt die Vorfreude das ganze Jahr über bei mir - und zwar ohne dabei Sehnsucht gegenüber der  jüngsten Vergangenheit aufzubauen... in dem Sinne: bleibt diszipliniert! 
Zitat der Woche: "Wenn das Haus in Gedanken brennt" (#Psychologie heute, 09/2014)

Freitag, 11. Juli 2014

Wave of images

„Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten 
lang einem Ball nach, und am Ende gewinnen immer die Deutschen.“
(Gary Lineker, 2010)
#KW28, Kinder Country derart weltklasse,
dass es do wieder ne bei den beiden blieb :p, #BMI: 16,2
Türmchen bauen mit Ferrero :p
Mir fällt keine Marke ein, wo ich den
Marketing-Aufpreis tolerieren würde,
außer Ferrero! 1. Durch die PLZ-Langlebigkeit
kennt man den Geschmack aus der Kindheit und
2. sind die Produkte so unkopierbar genial, s.
Nutella, Kinderschokolade oder eben Country's..
Bisschen was fehlt mir noch auf der Landkarte,
hab' aber schon gute Arbeit geleistet in den
letzten Jahren, und vll den südlichsten Punkt
ausgeklammert, würd' ich au überall wieder wohnen wollen..
#Mein Bruder, #vor'm Essen
#Ja, ich hab erst überlegt, #adidas-Oldschool, aber dann do ne..
Einfach zu geil sein: "Nicht die Mama, nicht die Mama"
zu seinem Papa (statt Papa) oder desch: "Bin das Baby
musst mich liebhaben! Brombeeraugen! Wonnig! Knubbelig!"
Wenn es (35cm) do ne mit >50€ bei ebay gehandelt würde..
Wenn ich das geile Finisher-Trikot vom
Bremen-Mara 2014 schon wieder seh,
dann wird's mir schwer fallen,
dort ne wieder für heuer zu melden :p

Freitag, 23. August 2013

(K)ein Leben als eine Einbahnstraße

Nachdem mir meine Fahrlehrerin zum Anfang der Woche ADS (Aufmerksamkeitsdefizitsstörung) vorgeworfen hatte, als ich mal wieder nach einer Autobahnausfahrt in der rechten Spur verweilte, obwohl sie in die Linke wollte, gelang es mir doch gestern den Mantel der Konzentrationslosigkeit abzulegen, indem ich tatsächlich zum ersten Mal vor einer Einbahnstraße fragte, wo darf's denn jetzt lang gehn? Zuvor musste sie stets notbremsen, weil ich in friedlicher Regelmäßigkeit das Schild großzügig übersah. Aber heute soll es allenfalls im weiteren Sinne über Verkehr gehen, damit wir dem Thema aber nicht völlig untreu werden, ist dieser Beitrag als Ampel-System geplant. Na, keine Sorge, d.h. auch nicht das es wieder ein politischer Aufruf mit Wünschen für eine Ampelkoalition wird, sondern soll im übertragenen Sinne demonstrieren, dass Verkehrsregeler sinngemäß richtungsweisend und erklärend sind, selbst wenn auch der Aussagegehalt regelrecht überflüssig ist. 
Wer hat sie nicht als Kind geliebt? Wer liebt sie heute nicht? Ferrero Überraschungseier, kurz: Ü-Ei. Ein Marketing-Paradebeispiel für ein langlebiges Produkt mit einem scheinbar zeitlosen Lebenszyklus. Und die Produktidee ist so genial, wie einfach, dass Generationen von Müttern - selbst die sog. Helikopter-Mütter heute - es nicht vermögen, den Konsum ihrer Kinder einzuschränken.
Wollte unbedingt Patrick haben - hat nich soll'n sein..
 Du hast das süße Element - geht immer bei Kindern. Du hast den Überraschungseffekt - ebenso ein Muss. Du hast den Sammlereffekt - der stetige Konsum ist damit gesichert. Kurzum: Das Suchtpotential ist verführerisch. Nun hatte ich mal Steuerrecht und ich werd das Beispiel in diesem Zusammenhang nie vergessen, dass nämlich Ferrero gerichtlich legitimiert, die Schokolade als den Überraschungseffekt verkaufen konnte. Ja, da muss man lachen und nochmal lesen. Is' aber kein Witz und auch kein italienisches Verfahren, wo man ja alles erwarten könnte, nein, die Figuren seien nicht die Überraschung. Warum ist das überhaupt von Bedeutung. Nun, in Deutschland gibt es ja bekanntlich zwei Umsatzsteuersätze, d.h. nur 7% auf sozus. Grundbedürfnisse wie Zeitung, Pflanzen und eben Nahrungsmittel und für alle anderen die bekannten 19%. 
Jetzt is' es ja so, wie wir alle wissen, dass beim Kauf von Ü-Eiern die Konsumenten z.B. mit einer Mini Waage kommen und die Eier danach selektieren oder manche (ich auch) glauben durch schütteln zu wissen, wo eine Figur (Gewinn) oder Spielzeug (Niete) drin ist. Dass sich nun ein Gericht abkaufen lässt, dass die Konsumenten wiegen, weil sie glauben, dass zu wenig Schokolade dadrin sei oder dass sie schütteln, um sicher zu gehn, dass sich das Gelbe nicht vom Schwarzen trennt, lässt mich wiederum an der Justiz zweifeln.
An die Pinguine erinnere ich mich noch sehr gut - toll ♥
Den Blas-Musiker hatte ich auch - unvergessen!
 Die Fahrschüler wissen natürlich, dass es genau genommen zwei Gelbphasen gibt (gelborange/gelbrot wenn ich mich recht entsinne), soll uns aber an dieser Stelle egal sein, wir beschränken uns auf eines. Dafür stelle ich eine Forderung auf, die sich in eine zum Schulbeginn vieler Bundesländer heiß diskutierte Debatte einfügt. Schule darf keine Pflichtveranstaltung sein! Bei uns ist es ja so, dass wir bis zu einem bestimmten Alter schulpflichtig sind und im Großen und Ganzen die Wahlmöglichkeiten, was wir lernen, sehr eingeschränkt und vordeterminiert sind. Das muss aufhör'n! Ja, ich gebe zu, als Schüler wäre ich dann erst um 9 eingetroffen (zum Wochenende vielleicht sogar etwas später und zu olympischen Spielen gar nicht) und nachmittags hätte man mich auf dem Schulgelände auch nicht mehr angetroffen. Entscheiden ist aber, ich wäre jeden Tag gekommen, und zwar in der Tat völlig freiwillig. Und obwohl ich eine vermeintlich geringere Anwesenheitszeit genossen hätte, wäre mein Lernen und meine Persönlichkeitsentwicklung viel effizienter und ausgeprägter, als im obsoleten Schulsystem gewesen. 

Sicher, an den naturwissenschaftlichen Räumen wäre ich mit einem müden Lächeln vorbei gegangen, den Musikraum hätte ich auf sicher auch niemals von innen gesehn, na und? Fakt ist doch, ich habe mich nie dafür interessiert und dieses Nicht-Interesse wurde allenfalls noch durch die Schule gefördert. Viel sinnvoller wäre es doch, dass diejenigen, die sich dafür interessieren, in kleinen Gruppen auf extrem hohen Niveau und sehr fokussiert mit den wenigen Lehrkörperressourcen arbeiten können. Wenn die Clowns wie ich den Fortgang bremsen, weil sie nicht Willens oder fähig sind, der Story zu folgen, ist das wiedermal eine loss-loss-Situation. Oder Anti-Musiker wie mich - um des Umstands wenigstens einmal im Leben ein Instrument in der Hand gehalten zu haben, mit Holzstäben vorzuführen, während die Musikbegeisterten und talentierten mit Gitarre, Flöte und sonstwas im Klassenorchester brillieren, das kann doch nicht Sinn der Sache sein. Wenn der Bildungs- und Sozialstaat es hinbekäme beides mit dem Ziel der Selbstverantwortung (Subsidaritätsprinzip) zu vereinen, d.h. allgemeine Kürzung oder Abschaffung der Sozialhilfe, dann werden die Schulen auch ohne Schulpflicht und mit offenen Fächerwünschen nicht leer bleiben und die Schüler würden sich produktiv auf ihre Interessen und Talente verteilen und spezialisieren

Die Hochschulen bieten indes ein Vorzeigebeispiel dafür, wie es sinnvoll ist und wie es sinnlos ist. Bei den Geistes- und Sprachwissenschaften herrscht nämlich weitgehend - wie im Schulbetrieb - Anwesenheitspflicht. Das führt dazu, dass die Veranstaltungen an Langeweile und schlechter Qualität kaum zu unterbieten sind - logisch, es gibt ja keinen Anreiz für das Gegenteil, der Saal ist ja zwangsgefüllt. Wenn aus Pflicht stattdessen Freiwilligkeit zum Anwesenheitsmotiv wird, wie es z.B. die Wirtschaftswissenschaften bevorzugen, dann besteht sehr wohl ein Anreiz zu guter Lehre und einen Mehrwert zu liefern und siehe da, wer gut ist, der hat auch gefüllte Säle - selbst mit fach- oder universitätsfremden Interessenten. 

 Die Hochschulen liefern auch einen brillianten Übergang zum abschließenden Thema dieses zweifelsohne schier endlosen Beitrags. Gestern las ich einen Spiegelartikel zum Thema BMI (Body Mass Index). Die wichtigsten Argumente habe ich mal zusammenzitiert:
Die scheinbar widersprüchliche Beobachtung, dass Übergewicht das Überleben begünstigt, nennen Forscher das Adipositas-Paradoxon. Tatsächlich gilt die viszerale Adipositas, bei der der Körper mehr Bauchfett lagert als biologisch sinnvoll ist, als ein wichtiger Risikofaktor für Typ-2-Diabetes. Doch der gleiche Faktor mildert offensichtlich die Folgen, wenn es zur Erkrankung gekommen ist: Diabetes-Patienten mit einem hohen BMI sterben seltener
an den Folgen ihrer Erkrankung als Patienten mit normalem BMI. Das gilt auch dann noch, wenn Risikofaktoren wie Hüftumfang oder Rauchen berücksichtigt werden. Nicht für alle als übergewichtig eingestufte Patienten scheint Abnehmen also ratsam. Außerdem ist nicht jedes Körperfett gleich schädlich. Es kommt auf die Verteilung an. Fettpolster an Oberschenkeln, Po und Armen gelten im Gegensatz zu Fetten im Bauchraum nicht als gesundheitsgefährdend und sollen sogar vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes schützen. Der Grund: Bauchfett kann schädliche Fettsäuren abgeben und Zytokine in den Körper schicken, die Entzündungen
hervorrufen. Hüft-, Oberschenkel- und Gesäßfett hingegen fängt diese Fettsäuren wieder ein und hindert sie daran, sich an Leber oder Muskeln festzusetzen, wo sie gesundheitliche Probleme verursachen können. Auf der Suche nach einer Alternative zum BMI haben Forscher zum Beispiel die Waist-to-Height-Ratio (Naja) vorgeschlagen, bei der man den Taillenumfang durch die Körpergröße teilt. "Wir benötigen dringend akkurate, praktikable und kostengünstige Methoden, um Gesundheitsrisiken von Übergewicht beurteilen zu können." Dafür müsse die Verteilung des Körperfetts ebenso berücksichtigt werden wie die Rolle von Hormonen, Zytokinen und anderen biologische Indikatoren.
Trotz alledem erzählen uns Ernährungsberater immer den selben Unfug. Iss mehr/nur Obst, Gemüse, Vollkorn und fettarmes Fleisch. Und wir glauben es, selbst wenn wir wissen, dass es Quak ist. Rein medizinisch ist es ja völlig gleich, ob wir Weizen oder Vollkornprodukte essen. Über die Hälfte der Menschheit wird gar nichts mit dem Begriff Vollkorn anfangen können, weil Brot z.B. typisch deutsch ist, dennoch leben aber Menschen in anderen Kulturen daher nicht kürzer oder keiner käme perse diesen zu unterstellen, sie lebten ungesünder. Oder wenn der Lebensmittelchemiker Udo Pollmer erst einmal loslegt über die Pestizide in Obst oder Gemüse zu referieren, wird ebenso schnell klar, die richtige Ernährung ist keine Einbahnstraße. Warum wird es uns erzählt? Weil es so gelehrt wird in den Unis. 

Wie bei den Wirtschaftswissenschaften, wo man z.B. heute noch ein Zitat wie "5% mehr Inflation sind mir lieber als 5% mehr Arbeitslosigkeit", wo meine hochgebildeten Leser sofort lachen, da sie wissen wie kurzsichtig und irrsinnig diese Aussage ist. Denn ja, Inflation erhöht die gesamtwirtschaftliche Güternachfrage, die Unternehmen möchten ihre Arbeitsnachfrage ausdehnen und die Arbeitslosigkeit sinkt, doch entscheiden dabei ist bekanntlich der Reallohn, d.h. die Relation aus Nominallöhnen zum Preisniveau, welches zu sinkenden Reallöhnen bei Inflation führt, was aber wiederum jeden vernüftigen (das Thema rationale Individuen in Modellen muss an dieser Stelle entfallen) Arbeitnehmer dazu veranlasst, bei seiner nächsten Lohnrunde höhere Löhne zu fordern, um den Reallohn wieder aufs Niveau vor der Inflation zu heben. Die Unternehmen werden spätestens nah längeren Streiks einlenken und der Effekt hätte sich neutralisiert. Ach, was! Wir wussten es ja vorher..

Analog ist es beim BMI. Die genetische Bedeutung ist gleichmehr viel höher, denn die Ernährung. Und "5% mehr Kohlenhydrate anstatt 5% mehr Fett" wäre genauso Unsinn, als zwar wiederum zunächst pro 1g Nahrung 5 Kalorien weniger auf dem Speiseplan stünden, doch die Rechnung ohne den Organismus gemacht wurde, der ein Hormon auf den Plan ruft, um den Fettstoffwechsel anzuregen und den Effekt zu kompensieren. Ach, was! Wärst du mal nicht in die kognitive Einbahnstraße gefahren.. Das Mode-Synonym für Einbahnstraße ist ja inzwischen auch Alternativlos, wir wissen aber spätestens aus der Fahrschule, es gibt immer Alternativen und die sind oft die besseren!