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Dienstag, 22. September 2015

Gram ist eine Zier von Demut und Enttäuschung

 "Schlauheit kommt von Neugier, 
weil nur wenn man neugierig ist, kann man schlau werden".
(Nils Bomhoff bei #MoinMoin)
 
"Du bist der erste Läufer, den ich mit Wollsocken sehe" 
#Qual #Marathon-Halbzeit #Krampf
Lethargokratie, das ist, wenn man dem Karlsruher Philosophen Peter Sloterdijk Sprachvertrauen schenken darf, "die Hochzeit, die zwischen Machtinstinkt und Trägheit hervorgeht". Der wachsame Beobachter wird sofort bemerkt haben, dass mit diesem Wortspiel nur das deutsche Staatsoberhaupt in Person von Frau Merkel gemeint sein konnte. Aber es gab in der letzten Woche Bewegenderes, als die Abrechnung Sloterdijk's im Handelsblatt, anlässlich des zehnjährigen Amtsjubiläums der Kanzlerin. Eines aber vereint Sloterdijk aus meinen TOP3 Themen der Woche, ein Déjà-vu, als er zeitgeschichtlich den Ursprung der These „Wer hat, dem wird gegeben werden“ (hier) begründet, indem "nämlich Erfolg Erfolg erzeugt", ein Geheimnis das auf Matthäus aus dem Neuen Testament zurückgeht. Und Sloterdijk wird noch ambitionierter, als er die seine Definition von Politik mit der gemeinen Frage verbindet, "wenn Politik die Kunst ist, die Zeit zu nutzen, um auszuführen, was an der Zeit ist, was hat dann Frau Merkel geleistet?". Er gibt die Antwort, indem er sich den neudeutschen Begriff der "Governance" zu Eigen macht, der die Merkel'sche Politik eines "Pannendienst im Großen" beschreibt.  

"Palliativmedizin ist die Suche nach der gesündesten Art und Weise, chronisch krank zu sein".
(Peter Sloterdijk) 

Kennt jemand die Unterscheidung zwischen kurativer und palliativer Medizin? Herr Sloterdijk, bitte! "Hierbei steht die kurative Medizin für jene Behandlungen, die geradewegs die Wiederherstellung der Gesundheit zum Ziel haben, indes die palliative den Inbegriff der Maßnahmen umfasst, mit denen man das Unheilbare „bemäntelt“, sprich lindert und verlängert, ohne eine Heilung versprechen zu dürfen". Dass er daraus Merkel's Politik als Palliativpolitik herleitet, zeugt von einem nüchternen wie treffenden Metablick.Und auf dieser Ebene spricht er dann auch von "Palliativökonomie" im "unheilbaren System der Schuldenstaaten". Dabei erklärt er den volkswirtschaftlichen Begriff der „Pfadabhängigkeit“. Dieser besagt: "Hat man lange genug das Falsche getan, wird das Fortfahren mit dem Falschen vorübergehend das Richtige". Folgen? "Entpolitisierung. Wo Politik war, wird betreutes Dahindämmern. Heilige Hochzeit einer Population mit der Gewöhnlichkeit".

“We’ve got to live, no matter how many skies had fallen“

Als es um 5Uhr in der Früh am Sonntag zum Baden Marathon nach Karlsruhe ging, machte die Bahn auch einen Zwischenhalt in Pforzheim. Innehalten, das war das Gebot des Moments. Bei aller Tragik um jedes menschliche Einzelschicksal aus Syrien, aber wirklich emotional berührt und bestürzt hat mich die Geschichte zweier Mädchen, die aus einem 9m hohen Hallendach einer Pforzheim Turnhalle in die Tiefe stürzten, und bei dem eines sofort ihr Leben verlor. Mein Herz stand still. Auch ich, auch ihr, wir alle waren mal 14 und just da sieht man sich wieder im Spiegel, so jung, und erahnt wie viel Glück dass man gehabt hat, die eigene Grenze zu kennen, das Verbotene nicht über den Grad des Unheilbaren und Unumkehrbaren zu überschreiten und in eine Tragödie zu gleiten. Eine Sekunde lang wirst du zum Vater dieser Tochter und spürst Leere, das Ende des Horizonts. Worin besteht von nun an der Sinn des Lebens in diesem Menschen? Verdammt, ich weiß es nicht.

"Am Abend vor'm Spiel kannst du nicht das aufholen, was du zwei, 
drei Tage vorher versäumt hast. Du musst auf den Tag hinleben."
                                                     (Ralph Gunesch in #Bohndesliga)

Der Fluch der Herbstmarathon's, da war er wieder. Das Wetter war spitze an diesem Sonntag, das Immunsystem kerngesund, die neuen Schuhe und Socken eine Klasse für sich, und doch hat es nicht gereicht, wieder einmal, gescheitert am eigenen Körper und an den eigenen Erwartungen. Keine Ausreden akzeptabel, kritische Fragen alternativlos. War ich doch zu dünn? Vielleicht. Ist die Ernährung suboptimal? Mag sein. Bin ich übertrainiert gewesen? Wer weiß. 7 Monate Zeit um die richtigen Antworten zu geben, 7 Monate bis zum Wiedersehen beim Düsseldorf Marathon 2016, das sind die guten Nachrichten.

#Marathon-Start #Euphorie #10km-Angangsbestzeit #40:16 #km26-Austieg #km26-Wiedereinstieg #finished
Video-Format der Woche
typisches #MoinMoin Zitat: 
"10:30h. In einer halben Stunde ist die erste Stunde, 
für Waldorf-Schüler, Leistungskurs Dreadlocks" (Eddy)
#Rocketbeans #Weltklasse

Montag, 24. August 2015

Cola. Cloud. Charme.

"Je mehr man über sich selbst und über das, was man will, 
weiß, desto weniger lässt man an sich ran."
(aus: Lost in Translation)
Olympiasieger Kemboi vs. Hobbyläufer Ich #long way to go
Noch 26 Tage bis zum Baden Marathon. Inzwischen hat der Urlaub runde 550 Trainingskilometer in den zurückliegenden 25 Tagen gebracht - sehr ordentlich. Dazwischen stellte sich zum regenerativen Ausgleich stets die Frage: Film oder Buch? Es blieb bei Filmen - und Magazinen als substitutiven Kompromiss. Filme die glücklich machen, für den Moment, das darf ich berichten, sind diese ehrlichen, oft sehr kleinlauten, einfach gehaltenen, weil auf's Wesentliche fixiert - dem Leben, den Begegnungen des Alltags mit seinen Dialogen-, Filme wie Wish I was here, Garden State, also Filme in denen Zach Braff und/oder Natalie Portman mitspielen, nein, so einfach verhält es sich freilich nicht, wohlgleich beide großartig sind, es sind diese Filme wie La Boum - oder aber den ich ganz besonders loben möchte-, Beautiful Girls, und da war sie doch wieder, die sinnstiftende Natalie Portman.
Sophie Marceau: einmal hübsch, immer hübsch!
Wie die Welt am Sonntag zum Bundesligastart schrieb, mussten die Spieler bei Hannover 96 (2006) unter dem damaligen Trainer Peter Neururer 500 Euro zahlen, wenn sie sich beim Cola-Trinken erwischen ließen. Wenn schon Profi-Sportlern ein kostspieliges Cola-Trinkverbot auferlegt wird, dann entbehrt diese Maßnahme jedes Arguments für dieses Getränk. Warum ich das im Elternhaushalt immer noch vorfinde, obwohl selbst der relative Ultraläufer 2m daran vorbeischleicht, bleibt mysteriös.

Alles andere als mysteriös sind hingegen introvertierte Menschen, das weiß inzwischen auch das Oberflächlichkeitsmagazin Brigitte. Weil die Thesen so authentisch und passend waren, ein kurzer Rückblick. "Introvertierte schirmen sich instinktiv gegen Reizüberflutung ab - und tun sich damit rechtzeitig etwas Gutes. Erbsenzähler oder Pedant sind für Introvertierte nicht unbedingt Schimpfwörter - sie nehmen es gern ganz genau". Genau! "Introvertierte tanzen tendenziell nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig, sie selektieren viel genauer, wofür sie ihre kostbare Zeit einsetzen wollen. Introvertierte setzten auf Bescheidenheit und können besser mit Geld haushalten". Der progressive Charakterisierungsstil gipfelt in der empirisch-lückenlosen These, dass "Introvertierte nur wenig so sehr hassen wie Smalltalk. Das sehen sie als verschwendete Zeit an". So ist es. So darf, und so soll es auch bleiben.
On Cloud-Runner #Karlsruhe kann kommen #Schuhsammlung +1

Statt Musik gibt's heute die drei Zitate der Woche: 

"Studieren ist wie arbeitslos sein, nur das die Eltern stolz darauf sind"
(Teilnehmerin der Küchenschlacht)
 
"Frauen sind wie Milch: wenn man sie stehen lässt, werden sie sauer"
(Paul Kuhn)

"Wer nicht zu sich selbst steht, verliert sich am Beispiel anderer"
(Ernst Moritz Arndt)

Sonntag, 24. Mai 2015

Achtsamkeit

"I've missed more than 9000 shots in my career. 
I've lost almost 300 games. 
26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed.
 I've failed over and over and over again in my life. 
And that is why I succeed." (Michael Jordan)
#Mailauf 2015 #bis km1 Spitzentrio angeführt..

Ergebnisse der Frühjahrssaison
Düsseldorf Marathon (42,195km) - 03:11h (26.04)
Osterather Mailauf (10km) - 40:39min (01.05)
~
Benrather Schloßlauf (10km) - -/- (06.06)
Stuttgart Lauf (21km) - tbc (28.06)
B2RUN Stuttgart (6km) - -/- (09.07) 

#Düsseldorf Marathon, #Wettkampf-BMI: 15,70
#km 1, #furioser Start, #knapp hinter der Spitze..
 #km5, #erste Bauchkrämpfe, #Hallo Schmerz
#zu Renn-Halbzeit #gezeichnet, aber nicht geschlagen..
#Beim Halbmarathon überholte mich die fünft schnellste
Frau der Damenkonkurrenz, und statt mit Bauchkrämpfen
abzuschenken oder aufzugeben, begann das Rennen von neuem..
 #km 38 #bis zum letzten Meter alles gegeben...
 #mit 3:11 langsamer als 2013/14 #mehr war an dem Tag nicht drin..
#was bleibt? Ohne Frauen ist das Leben wertlos! - so schien bei km 
17 schon alles vorbei, ehe mich die gute Katrin (6. Damenrennen; 03:07h) 
15km lang mit starker Pace mitzog und am Ende durfte ich auch noch der
Siegerin (02:28h) gratulieren...
 #pure Enttäuschung #bis zum Umfallen gekämpft, allein die Lunge wollte nicht..

Damit zu den Lichtblicken - und meiner neuen Rubrik:
Papa liest vor!
Den Anfang macht Winterwassertief von Lilly Linder
#großes Dankeschön an Liv für die Empfehlung der Lilly Lindner-Bücher

Damit zum ersten Teil aus der Reihe Papa liest vor..
"Was bringt es, die Schnitte auf seinem Arm zu zählen, wenn man immer noch Rasierklingen zu Hause hat."
~
"Jeder Ort, an dem du bist, ist ein guter Ort."
~
"Teilweise ist ein schönes Wort. Es kommt bestimmt daher, das teilen weise ist."
~
"Entscheidungen sind etwas gutes. Auch wenn sie letztendlich die Basis für alle Fehlentscheidungen und Scheidungen sind."
~
"Und dein Schmerz, ich weiß, er wird immer da sein. Vielleicht wechselt er manchmal seine Farben, vielleicht wird er sogar hin und wieder durchsichtig, aber vollkommen verschwinden wird er niemals".
~
"Aber wenn man mager genug ist, ausgehungert bis zum letzten fetzen haut, dann glaubt man daran, dann glaubt man an jeden Schwachsinn, den man auf eine Waage stellen kann."
~
"Ohne Liebe bleibt man klein und kann nicht wachsen."
~
"Man lernt sehr viel aus Situationen, in denen man nichts lernt. Das weiß ich aus meiner Schulzeit."
~
"Glaub ja nicht, dass du noch irgendeinen Wert hast, wenn du dich über andere definierst."
~
"Vielleicht zahlt es sich aus, an die Wahrheit zu glauben. Auch wenn sie weh tut."

 
Einen hab' ich noch für heute: meine Lieblingsfilmszene 2015
from: Say anything, who? John Cusack, sound? Peter Gabriel
#Danke an alle, die dem Blog treu geblieben sind...

Freitag, 19. Dezember 2014

Triggernder Jahresrückblick ☟

"Die Katze lässt das Mausen nicht."
(Dirk Thiele)
©Allianz-Arena: harry-j-bauer.de
©Olympia-Eröffnungsfeier: Spiegel Jahresrückblick
©Airport: Stuttgarter Zeitung
I. Quartal. Der Jahresstart begann furios: pitschnass zu einem Bewerbungsgespräch erschienen und wenige Tage später ein attraktives Jobangebot bekommen, von Modelagentur bis Bundesverwaltungsamt über Statistisches Bundesamt, unschätzbare Bewerbereinblicke/-erlebnisse, mithin wertvolles Vertrauen, geschenkt bekommen und nicht zuletzt drei Tage vor Arbeitsantritt die Führerscheinprüfung gewuppt. Pure Dankbarkeit. Über "Sochi" ging es anschließend zunächst nach München und inzwischen tief verwurzelt nach Stg - zugegeben, mit Bedenken, aber, wenn heute da oben bei mir der Sprachfilm "S2 nach Filderstadt. Nächste Station: Filderstadt " abläuft, dann spricht eine positive Assoziation, die da five facts emotional tangiert. Feierabend. Fürstliches Luxusappartment. Laufen. Blog. Essen. Pure Vorfreude.   
II. Quartal. 07:16:07h mussten vergehen, ehe ich 94,39km an Wettkampfdistanz zurückgelegt hatte. Vom Düsseldorfer Rheinufer ging es weiter entlang des Niederrheins, erst nach Meerbusch, ehe in Duisburg, wo die Ruhr das Zusammentreffen bereicherte, der zweite Marathon 2014 die erste Saisonhälfte beschließen sollte. Wiederholungswürdig in 2015.
©Super-Mario: Gribaudi
©Mario Götze: Spiegel Jahresrückblic
k
III. Quartal. Götze euphoriesiert Republik - ein formidables Turnier. Ganz großes 'Danke schön!' noch einmal an TCS, die mich großzügig mit der Teilnahme am Berlin Marathon beschenkten. Lasst mich in dem Kontext einen kurzen Gedanken vorausschauen; "Now you're in New York. These streets will make you feel brand new. The lights will inspire you", klingt für 2015 so schlecht nicht, aber genug der Träume. 
IV. Quartal. Baby-"Euli" hat meiner kleinen Welt wirklich gut getan, stets artig, zuverlässig und zuvorkommend, hat sie sich zu meiner sehr geschätzten Assistentin gemausert. Sie ist und bleibt die aktuelle und mondäne Grand Dame des deutschen Tennissports, Angelique Kerber, eine echte Kriegerin, die obschon die Karten beim Fed Cup Finale eindeutig für Tschechien standen, mit ihrer beeindruckenden Kämpfernatur und burschikoser Emotionalität aufwahrtete. Riesen Respekt! Kaum war ich eine Stunde angekommen, schlüpfte ich gestern direkt in Laufschuhe/-gewand, um mich ins so sehr geliebte Düsseldorfer "Bonsenviertel" (wahres Klischee), wie es einige nennen, zu stürzen, als es für mich vielmehr den deutschen Winternight Boulevard, inkl. erlebbaren Rodeo Drive, symbolisiert. Willkommen Weihnachtsstimmung! War sonst noch was? Achja, 45,7kg [15,27].   Ihr 4kg, wo seid ihr? 
Klare und selbstkritische Worte: das ist nicht gesund. Dennoch ist die Zahl auch Ausdruck der extrem harten Trainingswochen, immerhin seit November deren 16,5h [wöchentlicher Ø] und das kann ganz schnell Substanz von drei, vier Kilos kosten. Fünf Monate verbleiben mir indes bis zum dritten Marathon-Start am Rheinufer, um die Zahl wieder nach oben zu korrigieren und bis dahin werde ich liefern. Zur Ehrlichkeit gehört auch, dass ich es mir nach der langen Wettkampfsaison verdient habe, mal wieder für ein abgestecktes Zeitfenster wie ein fliegender Engel fühlen zu dürfen - ich liebe es-, und wahr ist auch, dass Dünnsein bis zu einem gewissen Grad ein legitimes Lebensgefühl ist. 

Sonntag, 7. Dezember 2014

Dafür liebe ich den Sport...

"Lebensqualität entsteht nur am Rande einer Katastrophe"
(in Anlehnung an Nikolaus Harnoncourt)

Es sah lange danach aus, als sollte es ein gebrauchter Tag werden. Dann kam doch alles anders.

Sonntagmorgen. Es ist 5:30h, in gut einer Stunde muss ich meinen Bus gen Tübingen bekommen. Für gewöhnlich, wenn ich meinen Wecker stelle, blicke ich mind. 1h bevor er klingeln soll, ständig, d.h. im 5-Min.-Takt, auf die Uhr; ergo: nochmal -1h Schlaf. Sei's drum, es war Crunch time. Beim Tübinger Nikolaus-Lauf ging es über die Marathon-Sprintdistanz von 21,0975km. Erwartungen und Anspruch? Ergebnis, mithin Zeit, maß ich weder Bedeutung noch Fokus bei, als ich in den zwei Wochen vor'm Wettkampf 16h bzw. 17h trainierte (davon je 6h am WE) und selbst in dieser Woche standen immerhin vor'm Lauf bereits 13h auf der Trainingsuhr (davon 3h am gestrigen Samstag); 2015, der ganz große Traum am 26.04., wirft bereits seine alles überragenden Schatten voraus, so war ich nicht bereit für meinen ersten Kurzmarathon au nur einen Trainingstag zu verschenken. Das sollte sich später rächen.

Als es den ersten von, lass mich raten: 10? Komm, was schreib ich: 20! Anstiegen bergauf ging, sagte mein Herz schon: danke schön, ich bin raus für heute aus der Nummer! Dirk Thiele sagte einmal im Rahmen eines Ski Nordisch-Wettkampfes, "der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach" - an diesem Tag endlich wurde mir die ganze Bedeutung eines jeden Buchstabens dieses Zitats klar. Kaum 10km später war ich endgültig versucht meine Handschuhe abzulegen und entnervt auszutraben - klar, das sind alles Kapellmeister(innen), die wissen, wie die Trompete gespielt wird, aber das mich alle 2m ein Läufer von hinten vernaschte, das schmeckte mir iwann denn doch gar nicht mehr. 

Auf einmal lief da diese junge Frau an mir vorbei, lange schwarze Haare, zum Zopf gebunden, braune Augen und bis auf die pinken Asics ganz in schwarz gekleidet - der Leser weiß an dieser Stelle bereits: ich konnte (auch) ihr nicht folgen... doch als es einige Meter wieder bergauf ging, hatte ich unerklärlicher Weise Vorteile und konnte sie wieder passieren, so ging es ab km10 hin und her - aus dem nichts war ein Wettkampf da, das, wofür ich do so sehr brenne. Auf den letzten 2km ging es leider nicht mehr bergauf und so schien ich das Duell zu verlieren, beim Vorbeilaufen wandte sie sich um und bedankte sich, wissend, das Ding is' durch. Natürlich, wie es sich für einen echten Krieger gehört, schenkte ich nicht kampflos ab und sagte ihr, sie würde noch eine Zeit unter 1:45h schaffen, sie schüttelte den Kopf. Am Ende fehlten mir 1, 2 Meter am Ziel, aber es blieb unter 1:45h. Fairer Hand shake, das ist (großer) Sport! Und ein angenehm-schönes, immaterielles Nikolausgeschenk nebenbei...

Übrigens, ich werd au ne müde, das zu betonen: ohne Frauen wäre das Leben nicht lebenswert und ich sage das ausdrücklich nicht aus der Fortpflanzungsperspektive. Gott muss gestoplpert sein, als er in Gedanken über die Schöpfung des Mannes sinnierte. Apropos, als ich zurück am Stuttgarter Hbf ankam, stieg ein junger, schlaksiger Mann, von zünftiger Statur, in die S-Bahn; sah mich an, sah mich wieder an, notierte mein Lauftrikot inkl.  Startnummer mit einem schelmischen Grinsen. 1, 2 Stationen später: "Und, wie war der Lauf?". Wenig später stellte sich heraus, eine ehemalige Top7 der deutschen Meisterschaften über 10km, in 30Min (!), gab sich die Ehre. "Vergangenheit, alles Vergangenheit, heute würde ich 45Min über die selbe Strecke brauchen!". Es war der Satz, der mich die nächsten Monate im Training mental aufbauen wird - noch wenige Stunden später glaubte ich, es sei alles eine Frage des Talents, mithin der Genetik, wie könnten mich sonst diese Teenager so spielend überlaufen? Erleichterung: ohne Training geht's auch bei den Besten nicht..

Lehren des Tages: 
1. Wenn du Nikolaus nicht mit Schlammbowle, sondern auf einer Schlammschlacht durch's Tübinger Hochgebirge, feierst, ziehe nicht deine besten, weißen Brooks Cadence an :( 
2. Es sind die Begegnungen mit ganz besonderen Menschen, die das Leben lebenswert machen.
3. Zwei Laufhosen übereinander sind verdammt sexy!

Freitag, 24. Oktober 2014

Abraxas ☃

"Wenn ein unordentlicher Schreibtisch ein Zeichen 
für einen unordentlichen Geist ist, was sollen wir dann
 von einem leeren Schreibtisch denken?"
(Albert Einstein)
#der Knaller der Woche, #NDR
#da krieg ich Lachschmerzen!
#Ich bin übrigens Gesundheitsminister..
George Clooney antwortete kürzlich für Woman.Intim (21/2014, S.234) auf die Frage was Frauen wirklich wollen "das liegt irgendwo zwischen Konversation und Schokolade". Gut, nun steht Herr Clooney bekanntlich nicht in Verdacht ein Frauenschwarm zu sein, also darf man das ein oder andere Wort in seiner Antwort nicht zu eng sehen, aber mit Konversation könnte er vielleicht Recht haben. Apropos, gestern Abend im Netto war eine junge Frau, ca. mein Alter, hinter mir an der Kasse und legte eine Packung Bio-Reiswaffeln ('keine Kalorien'), einen Apfel ('gesund') eine 2l Flasche Volvic ('supermegaextra teuer'; und ich werde nie nie nie verstehen, warum Frauen überall und immer nach diesem stillen Wasser süchtig sind), zwei Fruchtsmoothies ('superteuer aber gesund') und zu guter Letzt eine Tüte Kartoffel Sticks ('Kalorienbombe, aber einfach supermegalecker') auf's Fließband und ich dachte mir nur so: Hallo, hallo, willkommen im ultimativen Klischee!
#Milchreiswoche(n)
#"Das tolle am Sport: Man hat danach
automatisch Appetit auf gesunde Gerichte."
#Apfelstrudel like god!
Das letzte Kapitel war bereits geschrieben, der Epilog gesprochen und das Wettkampfbuch für 2014 damit abgeschlossen. Das ist seit gestern Vergangenheit, da das Buch von mir höchstpersönlich wieder geöffnet wurde und Simsalabim, hab' ich den Nikolaus mitgebracht. Alsdann soll die Reise am 07.12. nach Tübingen zum 39. LBS-Nikolauslauf weitergehen, damit gleichzeitig nach 9 Marathons zum ersten Mal auf die halbe (Sprint-)Strecke über 21,1km. Dass ich noch den letzten Startplatz abgreifen konnte und so nach der schweren sportlichen Niederlage in Berlin denn doch noch die Möglichkeit hab' das Laufjahr mit einem positiven Ergebnis abzuschließen, erfüllt mich für den Moment mit schlichter Dankbarkeit und einer großen Portion Vorfreude. Übrigens, da hab ich doch gleich auch zum ersten Mal die #Runtastic Lauf-App getestet..
©Tomás Ortiz Fernandez
#Nikolauslauf Tübingen 2010
#Schnee #Nikolaus war auch da!
#Ganz starke Leistung gestern! :p
#Sieht bescheiden nach Trabbi aus;
wenn du dich aber auf's 10m Brett
im Schwimmbad stellst und dir noch
4 weitere Türme da drauf denkst, dann
würdest du do au entweder mit'm Fahrstuhl
hochwollen oder do lieber ganz auf das
Sprungvergnügen verzichten - ich durfte
gleich 6x die 50m-Rampe hochlaufen; also doch
Stuttgarter Wertarbeit! :)
Wünsche euch'n schönes (Lauf)-We..

Sonntag, 5. Oktober 2014

Train hard. Compete harder. ☝ Trigger

"Die zwei Tage nach dem Marathon zusammengefasst: 
Viel Reden, noch mehr Schokolade und wenig Schlaf
Mir geht es großartig " (Anna Hahner, lief 02:26:44)

©Hahnertwins
Manchmal muss man gute Worte nicht neu erfinden, auch nicht, um sich zu finden. 'Meine Güte, die is ja rappeldürr und trotzdem so viel Schokolade, wie passt das zusammen?' "Nicht trotzdem, sondern eher deswegen, weil ich als Marathonläuferin so einen hohen Energiebedarf habe, deswegen darf ich und muss ich so viel essen, um die Energie wieder zu bekommen und und es geht halt am schnellsten und coolsten durch Schokolade". "(...) Es gibt noch eine zweite Schokoladenwette: mit Adidas habe ich gewettet, dass ich für jede Sekunde, die ich unter 2:27h laufe, eine Tafel Schokolade bekomme, d.h. ich habe hinten raus nochmal alles gegeben" (Anna Hahner im hr-Interview). Ja dann, herzlichen Glückwunsch zu 16 Tafeln.

#Bilanz nach 8 Jahren und inzwischen
9 Marathonwettkämpfen; #Jubiläum in
2015, dann hoffentlich mit (m)einer
neuen Bestzeit in Düsseldorf, #26.04
Maibritt Daugaard (DEN) lief 03:00:53
Das lässt mich sprachlos - einfach unfassbar!
©marathonfoto.com

Zwei Seitenhiebe zum Berlin Marathon hab ich noch zum Abschluss. Als ich mir um 6 Uhr in der früh meine Startnummer anstecken wollte, stellte ich angsterfüllt fest, dass keine Büroklammern im Startbeutel waren. An der Rezeption gab mir die Dame dann immerhin eine winzige Büroklammer, inkl. einem Näh-Set - "den Rest nähen Sie einfach an!" (Ha ha ha...). Nach fünf Minuten hatte ich denn auch den Faden in der Nadel, legte das Unterfangen aber kurze später ad acta. Ich fragte einen Mitläufer vom Vorabend und der gab mir glücklicher Weise seine drei Ersatzklammern von zuhause; "du hättest sie gestern auf der Messe in so einem Bottich am Ausgang separat mitnehmen müssen, ja, hab ich beim ersten Mal auch versäumt.." (Ach was! Darauf muss man aber bei der Startnummernausgabe auch nicht hingewiesen werden, da kommt man natürlich von selbst darauf-.-; abgesehn davon, dass ich dort alles sah, nur auf sicher keinen Klammernbottich.. ). 

Als ich schlussendlich bei km28 ankam, begriff ich, was Jan Fitschen am Start gemeint hatte, als er sagte: "Laufen ist ein Sport, für den du dich quälen musst. (...) Nur wenn du jemanden überholst, guckt er dich doof an und gibt Gas. Aber das ist bei mir genauso." -  geschenkt, die 1000, die mich an dem Tag überholen sollten, aber als der Streckensprecher den neuen Weltrekord ausrief, da ich mich noch 15km vom gelobten Land entfernt sah, war nicht gut, gar nicht gut - so sieht man sich manchmal gefühlt noch kleiner, als man ohnehin schon ist, die perfekt misslungene Pointe auf sich selbst.

#Ultimativer Kassentest im Doppelpack, nun
da Netto am Samstag Müller Milchreis für
0,27€ auslobte, holte ich mir je eine ~Palette,
da ich aber grds. die Eigenmarke bevorzuge
(festere Konsistenz, mehr Reis, milchiger),
gönnte ich jeder Palette 1 bzw. 2 davon, und
keine Kassiererin scannte diese separat, was
nicht gut ist, #Inventur-, Preisdifferenz;
bleibt mir nur zu sagen: merci! #mystery shopping
#5kg Äpfel+1,5kg Milkaschokolade für
weniger als 10€? Kaufland sagt, bitte!
(Sah an der Nebenkasse wie eine Frau
nur so'n Korb Äpfel mit 'nem roten Sticker
kaufte, das machte mich neugierig und
ließ mich bei der Kassiererin entschuldigen,
die bereits meine Schoki einscannte; und
sieh' da, gab's tatsächlich Restsorten für
1€, zwar nur noch halb gefüllt, aber da ja
5kg draufstand, hab' ich auf Waage gestellt
und soviel nachgefüllt, bis grosszügig >5kg
aufblinkte). Meine Meinung: gerne wieder!