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Dienstag, 28. Juli 2015

July's monthly review

"Every morning in Africa, a gazelle wakes up. 
It knows it must outrun the fastest lion or it will be killed.
Every morning in Africa, a lion wakes up. 
It knows it must run faster than the slowest gazelle, or it will starve. 
It doesn´t matter wether you´re a lion or a gazelle - 
when the sun comes up, you´d better start running!" 
(Dan Montano)
Highlight des Monats: B2Run Stuttgart

Der Stuttgarter Firmenlauf bat zum heißen Tanz der Großen und Kleinen. Mit dabei: Team msg, allen voran mit mir. Grund genug für ein kurzes Recap. Nach 6,2km steht eine Nettozeit von 22:45min. Dass am Ende teamintern nur der Hauch einer Sekunde zu meinen Gunsten entscheidet, war fair und hochverdient und das kommt nicht aus böser Eitelkeit, sondern weil vor mir ein "D wie Durchstarter" Block - oder treffender: "D wie Deutsche Bahn-Geschwindigkeits-Block"-, starten durfte, der noch dazu bei einem Trichter-Start mit dem schmalen Ende zum Beginn ganz sicher gewährleistet, dass wer mehr für sein Startticket bezahlt, auch doppelt belohnt wird - oder anders: Kauf dir ein "D" und hilf mit einen fairen Wettbewerb zu verhindern. Kurz um: einen halben km lang hieß es bremsen, erratisches Fortbewegen, noch mehr bremsen und Ellbogen gegen Ellbogen. Hat keinen Spaß und die gewünschte Zeit gleich mit zunichte gemacht. Und dennoch: supersolide Zeit, bestes Teamtrikot, on Top im msg Team und nebenbei ganz easy Top50 im Overall Ranking, der Weg an den Neckar hat sich gelohnt. Oder um es musikalisch zusammenzufassen:
Chesney Hawkes - The one and only
Tinie Tempah feat. Kelly Rowland - Invincible
Michael Mind Project feat. Anais Aida - Unbreakable


"Das Leben gilt nichts,
wo die Freiheit fällt"
(Karl Theodor Körner)


July's playlist: back to Trance

Astronaut - Rain (MitiS Remix)
John Snow - Smile (DJ THT meets Commercial Club Crew Remix Edit)
DJ Mikesh - My Style
#New York ©Bridgerunners ©Monstercut


#4 Jahre Blogger #Purple World #Picture Story's
 #Life as it really is: sad, painful but you may really love it anyways 
#Best of scene, #Who knows the film? 
#Kuchenwochen

Samstag, 13. Juni 2015

Satire pur! Mittendrin: Schoki ❂

"Wir selbst entscheiden, was wir mit uns geschehen lassen,
was wir uns zuweilen selbst antun, was wir anderen antun.
Wir tragen die Konsequenzen für jede Geschichte, die wir erzählen,
und für jedes Märchen, an das wir glauben.
Und ganz egal, wem wir die Schuld an unserem Fallen zuschreiben,
wenn wir nicht wieder aufstehen, tragen wir sie am Ende selbst".
(aus: Winterwassertief; von: Lilly Lindner)
#Die Köpfe des fiktiven Institute of Diet and Health #natürlich in Mainz!

Die beiden Journalisten Peter Onneken und Diana Löbl machten die Beobachtung einer durch und durch wissenschaftsgläubigen Gesellschaft, dessen Handlungsleitlinie von der Hypothese - "iss' gesund, und du wirst ein langes Leben haben"-, geleitet ist. In dieser Ausgangsbasis sahen sie genug Motivation für einen seriös-satirischen Selbstversuch. Der Anfang von "Schlank durch Schokolade - Eine Wissenschaftslüge geht um die Welt" war geboren.
#Eine herrlich-amüsante Persiflage auf die Blogger- und Medienwelt

Zuerst wähle man eine Hand voll kluger Köpfe, die Studienaufbau und -einführung begleiten; eine Gesundheitswissenschaftlerin, einen Ökonometriker, einen Wissenschaftsjournalisten, einen Ernährungswissenschaftler und den von mir hoch geschätzten Allgemeinmediziner Dr. Gunter Frank (Uni St. Gallen). Und schon möge die Mission "Chocolate with high cocoa content as a weight- loss accelerator" beginnen.  

Den wichtigsten Verständnissatz dieser TV-Dokumentation erklärt der Diplom-Ökotrophologe Uwe Knop. Teile die Klasse in zwei Gruppen vor einer Klassenarbeit; dem einen Teil lässt du eine Banane vor der Klausur essen, dem anderen Teil nicht, und dann schaue welche Gruppe erfolgreicher abschneidet. 

 Hypothese: die Bananengruppe wird bessere Noten schreiben, weil die Banane blablabla...

Nach der statistischen Auswertung stellst du fest: die Bananenesser waren besser, d.h. Klausurergebnis A hängt mit Banane B zusammen. Das nennt man Wirkungszusammenhang (Korrelation). Wissenschaft besteht aber nicht aus dem Untersuchen und Finden von Wirkungszusammenhängen, sondern von Kausalzusammenhängen (Kausalität), denn entscheidend ist nicht, dass die Banane B auf das Klausurergebnis A wirkt, sondern ob die Banane auch ursächlich für einen besseren Klausurerfolg ist! Es gibt selbst in diesem Land Studienabsolventen, die das gerne ignorieren und/oder durcheinander schmeißen. 
#Jetzt mache ich schon das zweite Mal für diese Schoki-Studie Werbung 
#Man muss eben nur lang und fest genug daran glauben, das ist wie in der Kirche...

Ich erinnere mich noch ganz genau an die gebetsmühlenartigen Worte meines Marketing-Professors, bei dem ich meine Diplom- und eine Seminararbeit geschrieben habe. Was schauen sie sich zuerst an, wenn sie einen Artikel im Peer Review prüfen? Richtig, N! N steht für die Stichprobengröße, in diesem Fall 30 und das ist so unwissenschaftlich gering, das es niemals in einem wissenschaftlichen Magazin veröffentlicht werden dürfte - okay, würde es auch nicht in einem guten Journal. Übrigens der Untersuchungszeitraum von ganzen 3 Wochen ist natürlich so lächerlich kurz, dass es dem ganzen noch eine doppelte Pointe aufsetzt. Das würde nicht mal mehr der/die Diätblog- und/oder Diätzeitschriftenleser glauben.. Unbedingt sehenswert, und zwar hier!

Tracks of the week
Carly Rae Jepsen - I really like you
Years & Years - King

Food of the year
 Es gibt keine evidenzbasierte Studie über (un-)gesundes Essen!
 Es gibt also nur zwei Entscheidungsquellen für unser Essen:
1. unsere Zunge 
2. unseren Geldbeutel
#die Kassiererin wollte mir doch tatsächlich nicht die Nugateier verkaufen, 
weil da sei Alkohol drin und die seihen daher ab 18.. Potz Blitz!

Sonntag, 1. März 2015

Bild-Wurm-Diät

"Geld, hatte sich herausgestellt, war genau wie Sex. 
Du hast an nichts anderes gedacht, 
wenn du's nicht gehabt hast, und du hast an andere Dinge 
gedacht, wenn du es hattest." (James Baldwin)
Tier der Woche (Foto: blog.dawanda.com)
#Video der Woche (Foto: Arte)
#Überraschend großartige und lehrreiche Reportage
#"Zucker oder Fett. Was schadet mehr?", fragten sich die Zwillingsärzte

#Experiment 1: (Tierversuch)
Ein Forscher ernährte zwei Ratten monatelang nur mit zuckerreicher Limonade.
Ergebnis: Sie nahmen weder zu noch ab.
Im zweiten Versuchszeitraum gab er ihnen nur fettreiche Butter.
Ergebnis: Sie nahmen weder zu noch ab.
Als dritten und letzten Versuch mischte er Zucker und Fett im Verhältnis 1:1.
Ergebnis: Sie wurden extrem müde und hochgradig adipös.
Experiment-Ergebnis: erst die Mischung aus Fett und Zucker, wie in dem 
Versuch mit Käsekuchen, schafft süchtig-anregende Bekömmlichkeit, die so
gut ist, dass sie ureigene Prozesse im menschlichen System außer Kraft setzt.

#Experiment 2: (Selbstversuch)
Der eine Arzt ernährte sich vier Wochen lang nur mir Zucker, d.h. also Brot,
Brötchen, Obst oder Gemüse. Der andere hingegen ausschließlich von Fett.
Ergebnis der Zucker-Diät: -1kg Körpermasse, 
davon 0,5kg (50%) Körperfett und 0,5kg (50%) Muskelmasse
Ergebnis der Fett-Diät: -3,5kg Körpermasse, 
davon 1,5kg (40%) Körperfett und 2kg (60%) Muskelmasse
Das Gesamtergebnis: ganz ehrlich, das die Fett-Diät quantitativ effiktiver sein würde, haben wir gewusst, aber das sie durch die verlorene Muskelmasse so viel schädlicher ist, dürfte dabei unterschätzt gewesen sein.

Experiment 3: (Kognitionstest)
Bei einem finanzmathematischen Test über mehrere Stunden (Börsenplanspiel) sollte die kognitive Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit untersucht werden. Im Zeitverlauf des Spiels nahm diese bei dem Arzt mit der Fett-Diät dramatisch ab, weil die nötige Glukose im Gehirn fehlte. D.h. "no/low carb" macht geistig schwach. 
Mein Ergebnis: Schokolade ist gut für mich! =)
#Artikel der Woche (Quelle: Manager Magazin; Foto: guido-schenke.de)
#Wattwürmer als EPO-Ersatz-Dealer (Dopinglieferanten)?
#Auf der Suche nach einem Superhämoglobin sind französische
Forscher fündig geworden, Hemarina M101, so heißt der Botenstoff,
der Sauerstoff durch's Blut im Körper transportiert.
#Es könnte also auch als künstliches, universell einsetzbares Blut
beim Menschen fungieren, und damit fehlende Blutkonserven ersetzen
#Fazit: ich war schon immer der Meinung, diese Tiere sind spitze! =)
Würmer (Foto: blog.dawanda.com)
#Aktion der Woche, #Bild-Zeitung,
#1000€-Geschenk von jedem einzelnen Deutschen

Sonntag, 22. Februar 2015

Alles, was wichtig ist ☟

"Resignation, das ist der Egoismus der Schwachen"
(Christian Lindner zur inneren Liberalität)
©Wikipedia.org 
©Hahner Twins.fb,  
#Läuferbeine/-arme 
Als nachträgliches Wort zum Sonntag muss ich dem Vorsitzenden der FDP kurz die freiheitliche Plattform zugestehen, da er  in seinen Reden durchaus nicht an Brillanz eingebüßt hat, auch wenn seine Partei nach der Regierungsamtszeit niemals mehr wählbar ist. So zitiert er den Google-CEO Eric Schmidt wie folgt: "Wenn es Dinge gibt, von denen sie nicht wollen, dass sie alle erfahren, tun sie sie nicht!". Entsprechend verweist er diese Warnung als "Aufforderung zur Selbstzensur unseres Handelns" und auf einen  "totalitären Staat, dessen ureigenstes Kennzeichnen das Zusammenfallen der Öffentlichkeit mit der Privatheit ist, in dessen Ergebnis die Beraubung des Freiheitsrechts auf eben jene Privatheit folgt". Recht hat der Mann. Eine zeitgemäße Übersetzung des Dudens von 'Fluch und Segen' könnte demnach auch Google ausfüllen. Ich möchte mich zunächst aber auf den Teil des Segens beschränken.
Wie geil ist sie denn bitte??? Angesichts der anstehenden Oscar-Verleihung, die, wie der Brite sagt, has run out or was even overdue, sollte man dort vielmehr solche Leistung würdigen - wenig Aufwand, großer Spaß!
Achja, wir Deutschen können das übrigens auch, also lustig. Ich wünsch mir auch ein "Kakerlakophon", ganz ganz doll. Wir hatten übrigens tatsächlich mal eine Zeit lang eine experimentelle Kakerlakenzucht, also mit sog. Küchenschaben, die bei meinem Bruder im Zimmer in einem Terrarium lebten, und ich muss zugeben, ich war oft drüben, um zu kiebitzen, weil die war'n eigentlich echt süß und ich war auch traurig, als sie wieder fort mussten.  
"We need to stop thinking that we all 
have to have perfect skin. [Ist klar ;-)]
Just be confident and be happy is great".
©skinnygossip.com
©Imagebam.com

"I think that beauty really comes from uniqueness."
(Molly Bair)
#Übertraining, #Schmerz

Sie ist seit Ende 2014 so etwas wie die Senkrechtstarterin auf den Laufstegen dieser Welt. Es ist weder ein Geheimnis noch eine wage Prognose, dass sie zum meist beachtetsten Model in 2015 avancieren wird. Mit einer Größe von 1,83m gesegnet, springt sie inzwischen mit ihren gazellenartigen Beinen zwischen Tennis, Highschool und Highest Fashion Level - New York, Paris und Mailand inklusive-, hin und her. Im Transrapid-Tempo vermochte sie es die Creme de la Creme, angefangen von Karl Lagerfeld (Chanel), Alexander Wang über Miuccia Prada, von sich zu begeistern, und stellte damit alles dagewesene in den Schatten.

Was sie auszeichnet? Ihre langen Beine und ihr extravagantes Gesicht sind auf sicher unbestreitbar, aber auch die Bedachtheit ihrer Worte, das leicht bübische unvergessen, zeugt von einer gesunden Persönlichkeit, auch fast brillant möchte ich sogar sagen. "If someone taking a picture from you don't just smile. Do some weird things and embrace your weaknesses!

©Bellazon.com, #ekstatische Beine
#sports nutrition, #for those who doensn't like to fail

Freitag, 13. Februar 2015

"Wer den Frauen hilft, hilft der Welt"

"Eine Traumfigur hat man, wenn man jemanden hat, der von einem träumt!"
(Beda M. Stadler)
 (innerer) Schweinehund; #Dr. Stefan Frädrich
Was anderes könnte mich an diesem Freitag beschäftigen, als der Morgen danach, nach der ersten Episode der 10. GNTM-Staffel? Glücklicherweise genug, und darum soll es heute sodann auch gehen. Gemeint sind die folgenden drei Beiträge des öffentlich-rechtlichen Rundfunks: "Nachtcafé: Salat, Smoothies oder lange laufen - fit werden für die Traumfigur", "Leben ohne Fleisch - Wie gesund ist vegetarische Ernährung?" und "Kochprofis - der Nachwuchs". Die Einleitung zu den Thesen möchte ich jedoch Chris Hemsworth überlassen, die er gegenüber dem Spiegel erklärte. 
"All beauty must die"
 #Arbeitsoutfit :p





"Vor einer ungesunden Gewichtszunahme habe ich Angst! (...) ich frage mich halt, ob es das wert ist - den Körper zu ruinieren". Was mir noch mehr imponierte, seine grds. (disziplinierte) Haltung: "Ich bin ziemlich streng mit mir selbst. Vielleicht bringt mich das dazu, besser zu werden. Ich arbeite besser in einem strukturierten System. Wenn ich frei habe, weiß ich manchmal nicht, was ich mit mir anfangen soll." Der junge Mann erweckt dennoch den Eindruck, als sei er mit sich selbst zufrieden, und dass er sehr klar und persistent seine eigene Zielrichtung verfolgt, bis zu jenem Moment, da seine Kinder geboren werden, denn deren Zuneigung und Wohlbefinden ist das höchste Gut, das Produkt der Liebe. Dieses Verständnis als Ausgangspunkt erscheint mir wichtig.

I. Wen der Ursprung des Bircher Müsli's interessiert, dem empfehle ich die Dokumentation über ein fleischloses/-armes Leben, die ferner überzeugend argumentiert, warum der Mensch natürlicher Weise zum Pflanzenesser tendiert, und sich dabei klar von den ethischen Moralaposteln distanziert. Viel tragender und kohärenter ist dabei die Argumentationssäule der Bekömmlichkeit

II. "Ich kenne Menschen, die essen jeden Tag zwei, drei Tafeln Schokolade, die nehmen nicht zu". Ich auch. Diese unterschwellige Andeutung auf das Zurücklehnen in das genetische Schicksal mochte die ehemalige MTV-Moderatorin Anastasia Zampounidis jedoch nicht so stehen lassen und respondierte stante pede: "(...) Der Körper belohnt einen dafür, dass man gut zu ihm ist, und das ist einfach geiler als jede Pizza schmeckt!". Von dem Teil in ihrer Funktion als Werbebotschafterin für die sog. "Quantified Self"-Bewegung, der digitalen Selbstvermessung, möchte ich mich jedoch ausdrücklich distanzieren. Um es auf einen Punkt zu bringen, das erscheint mir als die perfekte Anleitung zum Unglücklichwerden
"Zu den Preisen hier in Äthiopien
bekämen wir in Deutschland 
handgefertigte Edelschokolade" 
Erstens teile ich die Einschätzung, dass "es genau die machen werden, die es eigentlich nicht müssten". Zweitens kennt der Mensch zwei natürlich-kluge und zumeist verlässliche Quellen mit der Intuition und dem gesunden Menschenverstand, deren Rückbesinnung keiner permanenten, maschinellen Erkenntnisquelle bedarf. Letztlich ist diese Form der "Zahlensammler-Bewegung", alles, deren Messbarkeit möglich ist, eine Reduktion des Menschen auf eine Rechenmaschine, die sich von einer smarten Uhr instrumentalisieren lässt. Ein viel zu hoher Preis. Wer sich mit dem totalitären Treiben innerhalb der Grenzen des Kim Jong-un Staates auseinandergesetzt hat, der weiß, diese totale Selbstkontrolle kann nur in Selbstzerstörung und -zerfall münden. Was die Anhänger als Form der Selbsterkenntnis bezeichnen erscheint mir eher eine pure Selbstentlarvung, bedenkt man, dass sie tagtäglich alle Daten veröffentlichen und vergleichen. 


Im ersten Moment erinnerten mich die "Quantified Self"-Ziele sogar an die Nazis, den perfekten Menschen schaffen zu wollen: groß, gesund, blond, schön. Eine Bessessenheit, die der Unfreiheit nahezustehen scheint. Eine angesteckte Amerikanerin weiß immerhin stolz zu berichten: "Nachdem ich den Arbeitsweg änderte, verspeiste ich 40 Prozent weniger Donuts". Ja, wie war das noch gleich mit der Intelligenz? Drei Sieger gibt es dennoch: 1. die Smartwatch-Industrie 2. die Krankenkassen und 3. die "big four" (Google, Apple, Amazon & Facebook). Und übrigens, "vielleicht gibt es ja wirklich Daten, die man gar nicht wissen will". 


"Beharrlichkeit führt zu Freiheit"
(Leben Magazin 02/2015)
III. Am ernüchterndsten fand ich jedoch die Reportage über angehende deutsche Jungköche, die wochenlang von einem Kamerateam begleitet worden sind. Dabei wird die Geschichte eines Auszubildenden gezeigt, den es in die zwei Sterne Gastronomie auf Sylt zog, um sein Leben endlich selbst in die Hand zu nehmen und sich mit dem Abschluss einer Lehre seinen Stolz und seine Männlichkeit zurückzuerobern. Dieser erwachsene Teenager, noch keine 20 Jahre alt, hatte bereits Frau und Kind, die nördlich des Rheingau's, wo Mosel und Rhein zusammenfinden, wohnten. 


#3
Dazu möchte ich ausdrücklich betonen, ich beglückwünsche jeden, aber auch jeden zu Kind und Kegel, und meinetwegen können andere zehn oder zwanzig Babys werfen lassen, ganz nach freiem Gustus, wirklich gar nicht meine Baustelle, aber sie sollen verdammt noch mal auch für sich und diese Kinder, mithin für ihre Familie die Verantwortung übernehmen! Es ist eine Unverschämtheit und Unsitte, wenn arbeitsfähige Menschen, die noch nicht Mal für sich selbst die Verantwortung tragen können, eine Familie gründen. Mit welchem Recht? Mit deutschem, ich weiß, traurig genug. Was ist das für ein verankertes Gesellschaftsbild (vergütetes Recht auf Faulheit), wo die Verantwortung für sich selbst nicht tragende (versorgungsfähige) Familien auf die Allgemeinheit abgewälzt wird? Diese Haltung, die für solche Menschen, wie für diesen Jungkoch selbstverständlich scheint, ist eine bodenlose Dreistheit. Ob, und wie dieser seine Ausbildung abschließt, möchte ich freilich nicht vorwegnehmen..

Samstag, 29. November 2014

La ferme

 "Denken und danken sind verwandte Wörter; 
wir danken dem Leben, in dem wir es bedenken."
(Thomas Mann)

Es geschah an einem Herbstmittwoch im Oktober 2013, als die schwarzen Keiler anlässlich ihres feierlichen Einzug in den deutschen Reichstag eine kleine Bombe, hübsch eingepackt, in goldenem Papier, mit einem roten Schleifchen gebunden, zu den Koalitionsverhandlungen mitbrachten. Weil man sich unter Verwandten gegenseitig beschenkt, brachten auch die roten Ferkel eine kleine Bombe, in schwarzem Papier, mit einem goldenen Schleifchen gebunden, mit. An der goldenen Verpackung hang ein winziges Namensschildchen "Mütterrente", an der schwarzen "Rente mit 63". Nachdem beide ihr Geschenk auspackten, gab es lange, weil enttäuschte und verägerte Gesichter; nun begannen beide zu philosophieren, welche Bombe denn weniger explosiv sei, als sie nach Tagen im Stall, der Philosophie abtrünning geworden, keine Wahl treffen konnten, richteten sich ein schwarzer Keiler und ein rotes Ferkel aus beiden Reihen auf, und verkündeten die geniale Idee, einfach beide Bomben zu zünden, wie es eben auf einem feucht-fröhlichen Kindergeburtstag guter Brauchtum ist. Das würde doch Mal so richtig Knall-Bumm-Bumm machen. Potzblitz!

Da wir allemiteinander hier etwas geerdeter sind, nehmen wir uns der Thematik auf sachlich-rationaler Ebene an. Was steht eigentlich hinter der Bombe im goldenen Papier? Die Natur hatte sich vor langer Zeit dafür entschieden, die Frau mit der Gabe der Gebärfähigkeit zu beschenken, die sich wiederum dieser Rolle unfreiwillig anzunehmen sah. Weil dieses mit Pflichten und Oppurtunitätskosten der Zeit i.e.S. sowie Mutterliebe i.w.S. verbunden ist, bedachte der Gesetzgeber sie mit einem Rentenpunkt als Ersatz für die entgangene Arbeitszeit. Irgendwann merkte das Bürokratentum dann, dass die Deutschen das Kinderkriegen verlernt hatten und zu wenig Kinder bekamen, also kam man auf die Idee, die potentiellen Mütter mit jedem neugeborenen Kind ab 1992 gar mit 3 Rentenpunkten zu belohnen - sozusagen als ankurbelnde Befruchtungsmaschine. Leider kam die Maschine nicht wie erhofft ins Rollen, iwie fehlte wohl das richtige Schmieröl, sei's drum, weiterhin kein deutscher Babyboom, aber war ja immerhin ein gut gemeinter Versuch, der hätte klappen können. Eigentlich abgeschlossen. Nicht jedoch für die schwarzen Keiler, die nun auf die an Dummheit und Unlogik nicht mehr zu überbietende Idee kamen, auch für die vor 1992 geborenen Kinder 3RP's an deren Mütter auszuschütten, deren Kinder seien ja schließlich mit genauso viel Liebe erzogen worden und gleich viel wert. Grotesk! Warum nicht gleich auch einen Mindestlohn von 20€/h einführen, dem Bruttodurchschnittsverdients also, es ist ja schließlich jeder "gleich" und wenn die Firmen für einen Mensch mit einer Produktivität von 5€/h schon keine 10€ bezahlen, vielleicht bezahlen sie ja dann 20€/h. Vielleicht ist das aber auch gar nicht selten doof, sondern nur Manuel Neuer. Ein einziges Absurditätenkabinett im Reichsstall.

Also vom ersten Knaller direkt zum zweiten. Eines der roten Ferkel, Schweinchen, wie sie liebevoll von ihren Ferkelchen genannt wird (so überliefert), trägt ein goldenes Halskettchen mit dem Namen "Andrea Nahles" hatte einen väterlichen Eber, der sich als Maurer mit 61 Jahren, gezeichnet von der schweren Arbeit, bedauerlicher Weise - mit Abschlägen auf seine Rente im einstelligen Prozentbereich - aus der Berufswelt verabschieden musste. Nun kam Schweinchen auf die Idee, die zeitgemäße Regelung einer abschlagsfreien Rente ab 67J. bzw. 65J., für den Fall von 45 Versicherungsjahren, entgegen jedweder Vernunft weil gegen die Demografie, auf 63J. zu verkürzen, zumindest für die, die auf die 45 sozialversicherungspflichtigen Jahre kommen. Schweinchen, deren geistiger Horizont hinter dem einer durchschnittlichen Ameise zurückbleibt, lebt ja nicht im Land der Dichter und Denker, sondern der Maurer und Maler, und daher kann man so eine Regelung auch einfach Mal auf die gesamte Bevölkerung, mithin alle Berufsgruppen ausdehnen. Dabei entstehen drei hochexplosive Faktoren, die eine Ameise freilich nicht voraussehen kann.
  • 1. Es gibt die Facharbeiter, wie in meiner Firma z.B. die Entwickler (Informatiker), die Zeit ihres Berufsleben an einem Rechner bzw. im Büro saßen, die verdammt gutes Geld verdienen, d.h. Minimum 50k aufwärts und bis ins 6-stellige rein, und wir reden hier von Renten-Jahrgängen, die noch zw. 50-67% ihres letzten Nettogehalts liegen, d.h. wiederum, die haben einen Anspruch auf eine richtig dicke, fette Rente und weil die Anrechnung für die 45VJ früher au noch etwas großzügiger ausfiel, fallen die au in die Regelung und geben dem Schweinchen einen dicken, fetten Bussi, oder wie Hape sagen würde: "Ich bin dann mal weg..
  • 2. Wer ersetzt diese Facharbeiter eigentlich? Ja, Schweinchen weiß keine Antwort, woher auch, aber in meiner Firma z.B. sind solche Entwickler unersetzlich, woher sollst du diese produktiven Köpfe so schnell nehmen? Gute Entwickler aus dem Ausland kommen c.p. nicht nach Deutschland und die hier reichen nicht aus, haben mithin auch längst noch nicht die Produktivität und d.h. ein zusätzlicher Wohlstandsverlust wird kommen, und zwar schneller als der Schnee in diesem Winter! 
  • 3. Ihr, die ihr es bis hier geschafft habt zu lesen, also du und du und ich, wir alle, werden das bezahlen, und zwar teuer, mit viel Tränen und Leid, und das bereits jetzt. Wir haben kürzlich eine Bonuszahlung bekommen, von 1€ brutto, blieben mir davon ganze 40 Cent netto übrig - ja, warum sollte der Bürger mit seinem hart erarbeiteten Geld auch selbst entscheiden dürfen, was er damit macht, wenn doch z.B. damit die Kinder in Rumänien und Polen mit deutschem Kindergeld bedacht werden müssen - deren Väter z.B. hier als Saisonarbeiter partiell Sozialversicherungsabgaben bezahlt haben - weil genau dafür ist ja schließlich das deutsche Kindergeld erfunden worden, glauben zumindest die EU und der EuGH, die deutsche Justiz und der hiesige Finanzminister finden das zwar weniger lustig, aber sie werden ja gar nicht erst gefragt. Aber ich sag mir super, es geht aufwärts, jetzt werden mit meinem Geld schon Kinder in ganz Europa gefüttert und nicht mehr nur gut betuchte Banker in der Eurozone - na, immerhin! Es bleibt alles zu tiefst absurd und höchst skurill, aber bitte, bald ist Weihnachten!

Freitag, 21. November 2014

El nene ♛

 Erfolg ist die Fähigkeit, 
von einem Misserfolg zum nächsten zu kommen, 
ohne dabei seinen Enthusiasmus zu verlieren.
(Winston Churchill)

Mein Anspruch ist es ja, dass meine Leser mehr wissen, dass ihnen Politiker oder Medien mithin nicht auf der Nase herumtanzen. Wenn in Deutschland von Eingangs- und Spitzensteuersatz (14% bzw. 45%) gesprochen wird, dann meint das den Grenzsteuersatz. Nun, was heißt das eigentlich? Der durchschnittliche Bildzeitungsleser wird wahrscheinlich antworten, dass der Einkommensmillionär 45% an Steuern auf sein Einkommen zahlt und sich damit einverstanden erklären. Das ist natürlich totaler Quark, aber sagen tut ihm das keiner, denn sonst würde er wahrscheinlich vor Zorn mit dem Knüppel auf die Straße rennen [deadhorse]. Um es zu relativieren, würde man stichprobenartig die 631 Abgeordneten des deutschen Bundestag zur Erklärung der deutschen Einkommensteuer befragen, dann würde man nicht viele brauchbare Antworten ernten, und auf sicher gar keine, wenn man nach der steueroptimalen Lösung fragte. Dazu muss man etwas weiter ausholen.

#KW47, #5x Mohnkuchen
#5x Baguette, #SPON.de-Hase
Wir haben also in Deutschland diese zwei extremen Steuersätze (genau genommen drei, als der Spitzensteuersatz sich nochmal splittet) und dazwischen gibt es so Zonen, die sich über eine Formel konstituieren, sowas wie eine Steuerstaffelung sozus., und einen Grundfreibetrag (8354€), ab dem der Eingangsgrenzsteuersatz beginnt. D.h., erst für jeden weiteren Euro, den ich über einem Bruttojahreseinkommen von 8354€ verdiene, fließen 16 Cent in die Staatskasse. Und das passiert solange (mit linear-steigendem Grenzsteuersatz durch die Staffelformel ), bis ich die letzte Zonengrenze erreiche (ab dann bleibt's sogar konstant). So gibt es letzlich also vier Staffeln, ab dem ein neuer Grenzsteuersatz gilt, also nochmal, nur jeder mehr verdiente Euro ab und in der neuen Staffel führt dann zu (prozentual) erhöhten Staatsabgaben für diesen Euro! Im Umkehrschluss heißt das wiederum, erstens, wenn der Grundfreibetrag erhöht wird, der Eingangsgrenzsteuersatz gesenkt oder die Werte in der Staffelformel gesenkt werden, dann kann das den Niedrieglohnverdiener und den Einkommensmillionär gleichermaßen freuen![thankyou] Und das ist übrigens auch ein Grund, warum sich in Deutschland konservative Politik so großer Beliebtheit erfreut, der durchschnittliche Bildzeitungsleser versteht es einfach nicht. [wtf]Der deutsche Einkommenssteuertarif ist alles, nur nicht gerecht, oder konkreter gesagt, er schafft Ungleichheit. Zurück zu zweitens, das führt also zu einem degressiv steigendenden, also konkaven Verlauf des Durchschnittssteuersatzes. Was wäre also jetzt die optimale volkswirtschaftliche Lösung?

Nun, jetzt kommt eine Lösung, die ihr als Politiker nur sagen könnt, wenn ihr euch wirklich sicher seid, dass sich die Mehrheit tatsächlich der Logik eines Grenzsteuersatzes nicht bewusst ist. Der Verlauf des Durchschnittssteuersatzes müsste ein regressiver sein (d.h. fallend [shocked]), das wiederum heißt, mit jedem Euro, den wir ab der bestimmten Staffel (würde man sie behalten) mehr verdienen, müssen wir für eben jenen Euro bis zur nächsten Staffel (prozentual) sogar weniger an Steuern zahlen (Ø-Steuersatz sinkt) . Das führte ganz automatisch dazu, dass die Menschen nicht wie heute ("Generation Y"-Klischee) Arbeit durch Freizeit substituieren, sondern ganz im Gegenteil, sie würden den Faktor Arbeit ausdehnen und ihre Freizeitpräferenz deutlich senken. Und damit es nicht nur gerecht ist, sondern auch so klingt, könnte man die jetzigen Spitzengrenzsteuersätze von 42% auf 90% (zB: ab 100.000€) bzw. von 45% auf 95% (zB: ab 1.000.000€) erhöhen, das würde den Gini-Koeffizienten auf sicher senken und damit auch die Ungleichheit. Logischer Weise müssten die Personengesellschaften dann aus dem Konstrukt der Einkommenssteuer ausgelagert werden und ein ähnliches wie Kapitalgesellschaften bekommen. Also, Leser dieses Blogs können Grenz- und Durchschnittssteuersatz voneinander unterscheiden!

Kack-Wissen der Woche: Ich bin exakt so groß wie Adolf Hitler und meine Namensinitialen sind "SS". Irgendwas muss da falsch gelaufen sein [shame] 

Youtube-Track der Woche: Danceheat - Can we believe