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Dienstag, 2. September 2014

Dies, Das, Ananas

"Es ist gar nicht so, dass man unbedingt der Talentierste sein muss, 
sondern man muss ein harter Arbeiter sein" 
(André Pollmächer über Marathonlaufen, noch 26 Tage bis Berlin)

Diese wundertollen Bilder habe ich mir von
der guten xAurora anfertigen lassen, die ihr
Handwerk wirklich aus und mit Herz und Hand
versteht; da ich die Skizze, also vielmehr
die Frau in der Skizze links sehr viel sym-
pathischer finde, also sie mag, wenn ich sie
ansehe, und sie ja die Hauptprotagonistin iwo
au ist, werde ich mir beide im blauen Rahmen
(s.u.) einrahmen lassen und es wird noch dazu
einen ganz besonderen Platz bekommen, nur wo,
weiß ich noch nicht :) (Patrik: [ba_hats])
Das war die Pflicht, die dazu kongruente Kür ist altbekannt „Wenn du laufen willst, dann lauf eine Meile. Willst du aber ein neues Leben, dann lauf Marathon.“ (Emil Zátopek) Auch bis zum letzten Trainungskilometer werde ich mir immer wieder die Worte von Kate Moss in meine Gedanken legen: "Nichts schmeckt so gut, wie sich Dünnsein anfühlt"; dann muss es einfach klappen, muss. Ach, weil's so gut in den Prolog passt, noch eine kleine Anekdote aus dem unbedeutenden Leben der Kate Moss. "Foto-Shoot in einem Abbruchhaus. Moss muss mal. Ein Assistent sagt, die Toilette sei im ersten Stock, aber Vorsicht, da sei keine Tür. "Und wie soll ich dann bitte schön reinkommen?"" (welt.de) - Völlig richtig!  [ba_devil]
Ich will diese Bronzefarbe als Haarfarbe haben,
ganz unbedingt; #Kate Moss 2013 (welt.de)
#KW 36, #purple love
Nun da ich seit 1. August meine eigene Wohnung hier habe, übrigens am Fuße der Hauptstraße - das macht eine Freude sag ich euch, wenn um 3 Uhr nachts noch die PS-Raudis und Brummis voll Kante am Fenster vorbeisausen, also würd mich wundern, wenn man hier in einem Jahr auch nur eine Nacht durchschlafen kann, also ohne Pillen seh ich das nicht, definitiv nein - aber zurück zum Thema: aus besagtem Umstand, u.a., zog ich es doch lieber vor noch einen Monat in der Luxussuite meines Bruder's dranzuhängen; naja, iwann findet jede Party ihr Ende. Apropros Ende, kürzlich sah ich ein Youtube-Video, das den Namen "Seeparkklinik Bad Bodenteich" trug, also unweit meiner alten Heimat, gut, sagen wir: vielmehr der meines Cousins, aber das tut der Wichtigkeit keinen Beitrag liefern, damit also zum Inhaltlichen, dem Bericht eines Klinikaufenthalts: "Ich hab so um 8 oderso abends angefangen zu essen und dann hab ich halt so langsam gegessen, dass es immer iwie bis 6 Uhr morgens oder so gedauert hat. Nachts war ich für mich alleine."; "Ich verdiene das Essen nicht, wenn ich nicht vorher Sport gemacht habe"; "Nach dem Abi kam so eine Leere. Ich musste dann iwo anders Leistung erbringen.." - ich weiß nicht wieso, aber ich konnte (kann) mich damit do identifizieren. So, ab jetzt lasse ich aber nur noch Bilder sprechen. Versprochen.
#black&white, #Marathon preparation
#Neuzugänge August, #140€ Couch, #1€ Bügel,
#Salzkristallleuchte (inkl. LED's), #neuer
Kleiderschrank :D Naja, nennen wir es Acces-
soires, #10 Paar Laufschuhe hier, restl. 10
im Norden, ja muss...!

Samstag, 29. März 2014

Von 39kg auf 42,195km

‚Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen‘. 
 
Das war lange meine Einstellung zum Leben, ja, sogar meine feste Überzeugung. Es kam der Punkt, da ich den Glauben daran verlor. So ging ich Ende 2009 in einen fränkischen Kurort, um mich stationär behandeln zu lassen. Wollte ich nie, hat sich so ergeben. Erste Amtsakt: Brot mit Butter! „Butter?“, dachte ich, „never in your best dreams!“; Alternative? Direkt wieder nach Hause. Kurz überschlagen: x Stunden Anreise, und sowieso der ganze Aufwand, „ach was, jetzt, da ich schon mal hier bin – Butter ist super!“. So ging ein Tag ins Land. Wie sah es dort aus? Zunächst einmal gibt es 40 Menschen (von 14 bis 50J.), die das Glück hatten, so einen begehrten Platz zu bekommen, und die gleiche oder ähnliche Probleme (MS, Bulimie) einte, davon – und das wiederum empfand ich als sehr charmant – inkl. mir nur zwei männliche Wesen. Unter so vielen Frauen fühlt man sich doch gleich viel wohler; die Atmosphäre friedvoller und wärmer irgendwie. Aber eine volle Stunde nach dem Essen in ‘nem Beobachtungsraum eingesperrt – zum Lesen übrigens ganz hervorragend! Doch wie machen das die Bulimiker, dachte ich mir manchmal, die müssen doch innerlich brennen.

Mein Plan war mich so weit wie nur irgendwie möglich von den ES-gestörten zu distanzieren – die Gefahr noch viel mehr getriggert zu werden, schien mir zu groß. Diese Intuition sollte sich als sehr wahr erweisen. Also ging ich einfach mal in ein anderes Stockwerk über uns, und da spielten Menschen im Aufenthaltsraum Karten. Ich liebe Kartenspielen, das ist wohl der einzige Punkt wo ich mit Schopenhauer verschiedener Auffassung bin. Auch alles psychisch kranke Menschen dort oben, aber ohne ES-Bezug; Schlafstörung, Burn-Out, Selbstakzeptanz – Probleme psychischer Art, die ich wiederum nicht verstand, aber was ich für mich als einen guten, weil auch lehrreichen Ort hielt.

Auf der anderen Ebene indes sorgte ich für Unmut, oder sollte ich besser sagen Neid. Alle
So ähnlich war's (©ebay.de)
mussten so eine komische Atemtherapie und Tai Chi machen – gar nicht meine Welt, ging mir so richtig auf die Nerven, also handelte ich für mich stattdessen Ergotherapie aus. Kam natürlich bei den anderen nicht so richtig gut an, was ich aber nicht als meinen Missstand erkennen konnte. Dann kam erschwerend hinzu, dass der übliche Weg, sich über gute Essleistungen vom Ersten, zum Zweiten, bis zu einem dritten, freien Tisch hoch zu arbeiten, für mich nicht galt, als ich den Zweiten übersprang – aber auch da handelte ich für mich nur eine faire Lösung aus; wenn andere ihre Verhandlungschance nicht erkennen und nutzen oder sogar verspielen – sorry, not my blame. Bei der Ergotherapie sah ich in einem Inspirations-Büchlein eine Katze, die man aus Holz schnitzen konnte, um sie dann später mit Licht und in „Gold“ glasiert ins Fenster zu hängen – ich liebte diese Schablone sofort. 

Leider, muss man sagen, es is‘ scho verdammt viel Arbeit, so eine Holzfigur detailgetreu und minutiös zu schnitzen. Aber ich wollte es unbedingt, weil ich Katzen mag und weil ich genau
Kam per Post vom Bruder - brachte ツ  
wusste, ich würde es der Nachbarin meiner Mutter schenken, die Katzen noch viel mehr mag. Mit Überstunden und freundlicher Unterstützung der Ergotherapeutin konnte ich es just in time finishen. Es war eine gute Idee, viele mochten dort das Ergebnis. Meine Mutter erzählt mir noch heute, dass sich die Nachbarin jedes Jahr wieder freut, sich die Katze im Winter ins Fenster zu hängen. Und dass sich meine Mutter ärgert, nie so etwas bekommen zu haben, mag bedauerlich für sie sein, hatte jedoch seinen guten Grund – denn wer Katzen in seinem Haus ne duldet, der darf au ne den Anspruch erheben sich eine ins Fenster zu hängen.

Die zwei Monate waren eine Bereicherung für mein Leben, ansatzweise sogar die beste Zeit meines Lebens. So ungewöhnliche Menschen, ganz verschiedene Geschichten, die sie dorthin führten und die meine vorherige These, induktiv von mir selbst erschlossen, wieso jemand derart erkrankt, als falsch dekuvrierten. Vorbei die Zeit, da ich auf den Zug wartend, in klirrender Kälte den Bahnsteig auf und ab ging, um natürlich Kalorien zu verbrennen, die ich nie zu mir genommen hatte! Stattdessen erinnere ich mich an die schönen Stunden in dem riesigen Park, morgens um 5 Uhr, wo der Nebel langsam Aufstieg, an die beste heiße Schokolade in einem kleinen Eckkaffee Bamberg‘s, die ich je trank, an die Bücher, die ich an der Heizung gelehnt und von dieser gewärmt, wie im Schnellzug lesen konnte und an viele Kleinigkeiten, die das Leben erfreuen, an die ich zuvor nie dachte oder die mir zuvor je sichtbar geworden waren. Diese Bausteine gaben mir die ursprüngliche Kraft, fortan oder wenigstens eines Tages wieder für den großen Traum, die Drei-Stundengrenze bei einem Marathon zu unterbieten, zu kämpfen
Doch ohne die Menschen, ohne euch, die ihr inzwischen diesen Blog begleitet, wäre es mir unmöglich 365 Tage im Jahr diese Motivation aufbringen zu können, dafür möge jeder der das liest mit einem großen Herz beschenkt werden

Freitag, 23. August 2013

(K)ein Leben als eine Einbahnstraße

Nachdem mir meine Fahrlehrerin zum Anfang der Woche ADS (Aufmerksamkeitsdefizitsstörung) vorgeworfen hatte, als ich mal wieder nach einer Autobahnausfahrt in der rechten Spur verweilte, obwohl sie in die Linke wollte, gelang es mir doch gestern den Mantel der Konzentrationslosigkeit abzulegen, indem ich tatsächlich zum ersten Mal vor einer Einbahnstraße fragte, wo darf's denn jetzt lang gehn? Zuvor musste sie stets notbremsen, weil ich in friedlicher Regelmäßigkeit das Schild großzügig übersah. Aber heute soll es allenfalls im weiteren Sinne über Verkehr gehen, damit wir dem Thema aber nicht völlig untreu werden, ist dieser Beitrag als Ampel-System geplant. Na, keine Sorge, d.h. auch nicht das es wieder ein politischer Aufruf mit Wünschen für eine Ampelkoalition wird, sondern soll im übertragenen Sinne demonstrieren, dass Verkehrsregeler sinngemäß richtungsweisend und erklärend sind, selbst wenn auch der Aussagegehalt regelrecht überflüssig ist. 
Wer hat sie nicht als Kind geliebt? Wer liebt sie heute nicht? Ferrero Überraschungseier, kurz: Ü-Ei. Ein Marketing-Paradebeispiel für ein langlebiges Produkt mit einem scheinbar zeitlosen Lebenszyklus. Und die Produktidee ist so genial, wie einfach, dass Generationen von Müttern - selbst die sog. Helikopter-Mütter heute - es nicht vermögen, den Konsum ihrer Kinder einzuschränken.
Wollte unbedingt Patrick haben - hat nich soll'n sein..
 Du hast das süße Element - geht immer bei Kindern. Du hast den Überraschungseffekt - ebenso ein Muss. Du hast den Sammlereffekt - der stetige Konsum ist damit gesichert. Kurzum: Das Suchtpotential ist verführerisch. Nun hatte ich mal Steuerrecht und ich werd das Beispiel in diesem Zusammenhang nie vergessen, dass nämlich Ferrero gerichtlich legitimiert, die Schokolade als den Überraschungseffekt verkaufen konnte. Ja, da muss man lachen und nochmal lesen. Is' aber kein Witz und auch kein italienisches Verfahren, wo man ja alles erwarten könnte, nein, die Figuren seien nicht die Überraschung. Warum ist das überhaupt von Bedeutung. Nun, in Deutschland gibt es ja bekanntlich zwei Umsatzsteuersätze, d.h. nur 7% auf sozus. Grundbedürfnisse wie Zeitung, Pflanzen und eben Nahrungsmittel und für alle anderen die bekannten 19%. 
Jetzt is' es ja so, wie wir alle wissen, dass beim Kauf von Ü-Eiern die Konsumenten z.B. mit einer Mini Waage kommen und die Eier danach selektieren oder manche (ich auch) glauben durch schütteln zu wissen, wo eine Figur (Gewinn) oder Spielzeug (Niete) drin ist. Dass sich nun ein Gericht abkaufen lässt, dass die Konsumenten wiegen, weil sie glauben, dass zu wenig Schokolade dadrin sei oder dass sie schütteln, um sicher zu gehn, dass sich das Gelbe nicht vom Schwarzen trennt, lässt mich wiederum an der Justiz zweifeln.
An die Pinguine erinnere ich mich noch sehr gut - toll ♥
Den Blas-Musiker hatte ich auch - unvergessen!
 Die Fahrschüler wissen natürlich, dass es genau genommen zwei Gelbphasen gibt (gelborange/gelbrot wenn ich mich recht entsinne), soll uns aber an dieser Stelle egal sein, wir beschränken uns auf eines. Dafür stelle ich eine Forderung auf, die sich in eine zum Schulbeginn vieler Bundesländer heiß diskutierte Debatte einfügt. Schule darf keine Pflichtveranstaltung sein! Bei uns ist es ja so, dass wir bis zu einem bestimmten Alter schulpflichtig sind und im Großen und Ganzen die Wahlmöglichkeiten, was wir lernen, sehr eingeschränkt und vordeterminiert sind. Das muss aufhör'n! Ja, ich gebe zu, als Schüler wäre ich dann erst um 9 eingetroffen (zum Wochenende vielleicht sogar etwas später und zu olympischen Spielen gar nicht) und nachmittags hätte man mich auf dem Schulgelände auch nicht mehr angetroffen. Entscheiden ist aber, ich wäre jeden Tag gekommen, und zwar in der Tat völlig freiwillig. Und obwohl ich eine vermeintlich geringere Anwesenheitszeit genossen hätte, wäre mein Lernen und meine Persönlichkeitsentwicklung viel effizienter und ausgeprägter, als im obsoleten Schulsystem gewesen. 

Sicher, an den naturwissenschaftlichen Räumen wäre ich mit einem müden Lächeln vorbei gegangen, den Musikraum hätte ich auf sicher auch niemals von innen gesehn, na und? Fakt ist doch, ich habe mich nie dafür interessiert und dieses Nicht-Interesse wurde allenfalls noch durch die Schule gefördert. Viel sinnvoller wäre es doch, dass diejenigen, die sich dafür interessieren, in kleinen Gruppen auf extrem hohen Niveau und sehr fokussiert mit den wenigen Lehrkörperressourcen arbeiten können. Wenn die Clowns wie ich den Fortgang bremsen, weil sie nicht Willens oder fähig sind, der Story zu folgen, ist das wiedermal eine loss-loss-Situation. Oder Anti-Musiker wie mich - um des Umstands wenigstens einmal im Leben ein Instrument in der Hand gehalten zu haben, mit Holzstäben vorzuführen, während die Musikbegeisterten und talentierten mit Gitarre, Flöte und sonstwas im Klassenorchester brillieren, das kann doch nicht Sinn der Sache sein. Wenn der Bildungs- und Sozialstaat es hinbekäme beides mit dem Ziel der Selbstverantwortung (Subsidaritätsprinzip) zu vereinen, d.h. allgemeine Kürzung oder Abschaffung der Sozialhilfe, dann werden die Schulen auch ohne Schulpflicht und mit offenen Fächerwünschen nicht leer bleiben und die Schüler würden sich produktiv auf ihre Interessen und Talente verteilen und spezialisieren

Die Hochschulen bieten indes ein Vorzeigebeispiel dafür, wie es sinnvoll ist und wie es sinnlos ist. Bei den Geistes- und Sprachwissenschaften herrscht nämlich weitgehend - wie im Schulbetrieb - Anwesenheitspflicht. Das führt dazu, dass die Veranstaltungen an Langeweile und schlechter Qualität kaum zu unterbieten sind - logisch, es gibt ja keinen Anreiz für das Gegenteil, der Saal ist ja zwangsgefüllt. Wenn aus Pflicht stattdessen Freiwilligkeit zum Anwesenheitsmotiv wird, wie es z.B. die Wirtschaftswissenschaften bevorzugen, dann besteht sehr wohl ein Anreiz zu guter Lehre und einen Mehrwert zu liefern und siehe da, wer gut ist, der hat auch gefüllte Säle - selbst mit fach- oder universitätsfremden Interessenten. 

 Die Hochschulen liefern auch einen brillianten Übergang zum abschließenden Thema dieses zweifelsohne schier endlosen Beitrags. Gestern las ich einen Spiegelartikel zum Thema BMI (Body Mass Index). Die wichtigsten Argumente habe ich mal zusammenzitiert:
Die scheinbar widersprüchliche Beobachtung, dass Übergewicht das Überleben begünstigt, nennen Forscher das Adipositas-Paradoxon. Tatsächlich gilt die viszerale Adipositas, bei der der Körper mehr Bauchfett lagert als biologisch sinnvoll ist, als ein wichtiger Risikofaktor für Typ-2-Diabetes. Doch der gleiche Faktor mildert offensichtlich die Folgen, wenn es zur Erkrankung gekommen ist: Diabetes-Patienten mit einem hohen BMI sterben seltener
an den Folgen ihrer Erkrankung als Patienten mit normalem BMI. Das gilt auch dann noch, wenn Risikofaktoren wie Hüftumfang oder Rauchen berücksichtigt werden. Nicht für alle als übergewichtig eingestufte Patienten scheint Abnehmen also ratsam. Außerdem ist nicht jedes Körperfett gleich schädlich. Es kommt auf die Verteilung an. Fettpolster an Oberschenkeln, Po und Armen gelten im Gegensatz zu Fetten im Bauchraum nicht als gesundheitsgefährdend und sollen sogar vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes schützen. Der Grund: Bauchfett kann schädliche Fettsäuren abgeben und Zytokine in den Körper schicken, die Entzündungen
hervorrufen. Hüft-, Oberschenkel- und Gesäßfett hingegen fängt diese Fettsäuren wieder ein und hindert sie daran, sich an Leber oder Muskeln festzusetzen, wo sie gesundheitliche Probleme verursachen können. Auf der Suche nach einer Alternative zum BMI haben Forscher zum Beispiel die Waist-to-Height-Ratio (Naja) vorgeschlagen, bei der man den Taillenumfang durch die Körpergröße teilt. "Wir benötigen dringend akkurate, praktikable und kostengünstige Methoden, um Gesundheitsrisiken von Übergewicht beurteilen zu können." Dafür müsse die Verteilung des Körperfetts ebenso berücksichtigt werden wie die Rolle von Hormonen, Zytokinen und anderen biologische Indikatoren.
Trotz alledem erzählen uns Ernährungsberater immer den selben Unfug. Iss mehr/nur Obst, Gemüse, Vollkorn und fettarmes Fleisch. Und wir glauben es, selbst wenn wir wissen, dass es Quak ist. Rein medizinisch ist es ja völlig gleich, ob wir Weizen oder Vollkornprodukte essen. Über die Hälfte der Menschheit wird gar nichts mit dem Begriff Vollkorn anfangen können, weil Brot z.B. typisch deutsch ist, dennoch leben aber Menschen in anderen Kulturen daher nicht kürzer oder keiner käme perse diesen zu unterstellen, sie lebten ungesünder. Oder wenn der Lebensmittelchemiker Udo Pollmer erst einmal loslegt über die Pestizide in Obst oder Gemüse zu referieren, wird ebenso schnell klar, die richtige Ernährung ist keine Einbahnstraße. Warum wird es uns erzählt? Weil es so gelehrt wird in den Unis. 

Wie bei den Wirtschaftswissenschaften, wo man z.B. heute noch ein Zitat wie "5% mehr Inflation sind mir lieber als 5% mehr Arbeitslosigkeit", wo meine hochgebildeten Leser sofort lachen, da sie wissen wie kurzsichtig und irrsinnig diese Aussage ist. Denn ja, Inflation erhöht die gesamtwirtschaftliche Güternachfrage, die Unternehmen möchten ihre Arbeitsnachfrage ausdehnen und die Arbeitslosigkeit sinkt, doch entscheiden dabei ist bekanntlich der Reallohn, d.h. die Relation aus Nominallöhnen zum Preisniveau, welches zu sinkenden Reallöhnen bei Inflation führt, was aber wiederum jeden vernüftigen (das Thema rationale Individuen in Modellen muss an dieser Stelle entfallen) Arbeitnehmer dazu veranlasst, bei seiner nächsten Lohnrunde höhere Löhne zu fordern, um den Reallohn wieder aufs Niveau vor der Inflation zu heben. Die Unternehmen werden spätestens nah längeren Streiks einlenken und der Effekt hätte sich neutralisiert. Ach, was! Wir wussten es ja vorher..

Analog ist es beim BMI. Die genetische Bedeutung ist gleichmehr viel höher, denn die Ernährung. Und "5% mehr Kohlenhydrate anstatt 5% mehr Fett" wäre genauso Unsinn, als zwar wiederum zunächst pro 1g Nahrung 5 Kalorien weniger auf dem Speiseplan stünden, doch die Rechnung ohne den Organismus gemacht wurde, der ein Hormon auf den Plan ruft, um den Fettstoffwechsel anzuregen und den Effekt zu kompensieren. Ach, was! Wärst du mal nicht in die kognitive Einbahnstraße gefahren.. Das Mode-Synonym für Einbahnstraße ist ja inzwischen auch Alternativlos, wir wissen aber spätestens aus der Fahrschule, es gibt immer Alternativen und die sind oft die besseren!

Mittwoch, 21. August 2013

Millions of lights

Es ist eine meiner absoluten Lieblingsarbeiten. Der Duft von purer Reinheit. Der strahlende Glanz - wie neu. Den Körper komplett auf Reset stellen. Die Zeit unendlich werden lassen. Dem Radio die gute Laune ins Gesicht zaubern lassen. Richtig, ich mag Abwasch. So wär das letzte Gerät, das ich mir anschaffen würde, denn auch eine Spülmaschine. Den Spaß lass ich mir nich nehm'n. Wie komm ich überhaupt da drauf? Gestern wurde im Radio ein neues Album von einer Band vorgestellt, dessen Alben in der Vergangenheit von großer Güte waren. Christina Stürmer. Das erste Lied hat mich geradezu glücklich gemacht. Hab mich dabei durch die Küche bewegt, als würde ich über den Wolken schweben. Leicht und lässig. Ein Auszug:
Da sind Millionen lichter in der Welt 
Milliarden Farben die leuchten so hell 
Millionen lichter über der Stadt 
sie bring uns sicher durch die Nacht 
da sind Millionen lichter siehst du sie nicht 
Millionen Gesichter 
wie du und ich 

Du kommst dir vor wie ein Komet 
der in die Erdumlaufbahn fliegt und verglüht 
du spürst wie du rennst den regen auf deiner haut 
durch deine Adern fließt strom du warst noch niemals so gut gelaunt 
als ob dort in der ferne noch mehr von dir wären sie zieh'n dich magnetisch an 
all die Sterne da draußen die den Nachthimmel auf sehn 
wir gehör'n zusammen 
Beim zweiten Lied dann, da musste ich gleich zweimal hinhör'n - für gewöhnlich hör ich nicht mal einmal hin, weil mich bei Musik nur die Melodie interessiert. Wenn ich gute Texte suche, sage ich mir, dann hol ich mir ein Buch aus dem Regal und lese. Also sozusagen eine strikte Sinnestrennung zwischen Medium <-> Sinnesorgan, mithin zwischen Musik <-> Ohr bzw. Buch <-> Auge. Doch dass diese Trennung nicht immer ganz glücklich ist, bewies jener Song mit dem weit bekannten Namen Amelie. Das Identifikationspotential mit den Zeilen ist enorm. 
Amelie du hast gehört
das es einfacher wär
etwas weniger von dir
vom Ideal etwas mehr
irgendwie hast du geglaubt
das du glücklicher wirst
wenn du ein paar Gramm verlierst
jeden Tag wiegt die Angst
noch etwas weniger schwer
wenn sie irgendwan fort ist
gibt es dich auch nicht mehr
und du hasst es zu reden
denn eigendlich müsstest du schreien

Amelie du bist, du bist
zum Glück nicht ganz perfekt
Auch wenns so scheint
auch wenn es nicht so scheint
du bist, du bist
du bist vom Glück nicht so weit weg
jeden Morgen schaust du in den Spiegel
doch du siehst dich nie

Du hast ständig das Gefühl
das dich niemand versteht
das sich die Welt um alles
aber nicht um dich dreht
immer wieder hast du angst
stehst mitten im Raum
alle können dich sehn
doch sie bemerken dich kaum
du spürst ihre Blicke
du hast sie so sehr
und du möchtest schreien
Mir stockt dabei der Atem. Ich muss schlucken und am Ende sag' ich: das ist ganz groß! Wunderschöne Musik, starke Worte, weiter so.
~
Meine Fundgrube in fünf Akten
Patrick ♥ Kam von meinem Bruder mit unerwarteten, aber überaus freundlichen Grüßen in einem Karton zur Klinik damals - man sagt aus Schweden, wirklich wissen tut's nur er..
Tomate, #heimischer Garten. Nicht sicher, was die noch vor hat(te)..
#DSF (heute Sport1), Cooltour mir Gerhard Leinauer. Eines meiner Lieblingsformate. Extreme Sportarten in atemberaubender Natur. War dem DSF aber vermutlich zu anspruchsvoll und wurde daher abgesetzt. 
#Gymnasium, 7. Klasse (?). Einfach nur bunt. Wenig Kunst, viel Fantasie.
#Bad Staffelstein, made by Ottavia Pasin. Wenn man etwas wirklich liebt, dann kann man diese Liebe auch weitergeben..

Donnerstag, 16. Mai 2013

Zeit, mein treuester aller Freunde, warum rennst du mir bloß so davon?


Kürzlich las ich einen Öffentlichkeitsartikel meiner ehem. Klinik, die Zeit liegt zwar schon gut drei Jahre zurück, und doch ist sie nicht löschbar, weder gewollt noch gekonnt. Abgeschlossen ist eben nicht gleich abgeschlossen, das lehrte uns schon die englische Vergangenheitsgrammatik.

Ein Extrakt:
„Die Hilflosigkeit“, sagt Susanne H.* „die ist am schwierigsten zu ertragen. Das eigene Kind zu 
beobachten, wie es fast verhungert– das treibt einen zur Verzweiflung.“ Seit mittlerweile zwei Jahren bestimmt die Magersucht das Leben ihrer erwachsenen Tochter. Und selbst an der Grenze zu 
starkem Untergewicht empfand sich die Studentin noch als zu dick. „Da wünscht man sich als Mutter nur, dass sie doch bitte endlich wieder zu Verstand kommt. Sie muss es doch selbst im Spiegel 
sehen...“ Für die alleinerziehende Mutter eine schwer zu ertragende Situation. 

 „Mir war klar, dass die Essstörung das Leben meiner Tochter bestimmt – 
und gefährdet.“ So wusste sie auch, dass ihr Kind im Spiegel nie die abgemagerte junge Frau sehen, 
sondern sich immer noch zu dick fühlen würde. Die Mutter zögerte deshalb auch nicht, sich Rat und 
Hilfe von anderen zu holen. 

Erst als die Tochter von Susanne H. nur noch 39 Kilogramm wog und aus eigener Kraft nicht mehr gehen konnte, ließ sie sich von einer stationären Therapie überzeugen. In der Schön Klinik standen ihr Ärzte, Therapeuten, Pflegekräfte und auch andere betroffene Patienten hilfreich zur Seite. Eine große Entlastung für die besorgte Mutter. „Trotzdem habe ich weiter nächtelang im Internet gesurft, Bücher gelesen und mit Freunden gesprochen, um zu verstehen, was da mit uns passiert ist“, erinnert sich Susanne H.

 „Man ist verzweifelt, versucht seinem eigenen Kind zu helfen 
und muss sich dann auch noch Vorwürfe anhören wie: Gib deinem Kind doch mehr zu essen!“ Fragen 
wie „Bin ich schuld?“ werden deshalb übermächtig.

Die Wahrheit ist nicht immer angenehm, und nicht selten unangenehm, was wiederum wahr ist.






~

Die Zeit schafft Geschichten. Diese Geschichten lassen sich in Bildern erzählen. Diese Bilder können zu einem Kunstwerk aus Farben, Erinnerungen und Anregungen werden. Das nenne ich Collage. Und lasse wiederum Bilder sprechen:






~

Es sind nur noch 9 Tage bis zum deutschen Champions League Finale, eine viel schönere Vorfreude ist jedoch, dass es nur noch 10 Tage sind bis zu Roland Garros 2013. Endlich zeigt sich Paris wieder von seiner alljährlich sportlichen Seite. Ein Gewinn für alle.



~

Habt ihr's gelesen? Na, wenn nicht gelesen, dann zumindest gesehen:

Deutschland in Angst vor dem Kartoffelkartell!

Kein Witz! Die Verbrechen werden nicht waffentechnisch durch Kartoffeln substituiert, diese Illusion muss leider postwendend verworfen werden. Der Titel rekurrierte lediglich auf die Preisabsprachen eines Oligopols, das sich die Kartoffeleigenschaft als homogenes und substituierbares Gut zu nutze machte. Mit einem Anruf versteht sich. Welch ein Segen, dass dem Deutschen seine Kartoffel auf dem Teller heilig ist. Eine Erkenntnis, die sich aber in den jungen Generationen - nicht nur die eingangs oben falsifizierte Gruppe - nicht mehr allzu nachhaltig weiter gesprochen hat, insofern wird die künftige Zeit das Problem per se lösen.

~

Diese Woche habe ich mich für einen Menschen der Woche entschieden: And the oscar goes to..
.. Leonardo DiCaprio!

Das Bild der Woche referiert auf ein Accessoire, dem ich normalerweise keine große Aufmerksamkeit teile:



Und zu guter letzt möchte ich noch eine Hypothese in die Welten der Online-Galaxie werfen:

H1: Ist es nicht so, dass es zwei Arten von Menschen gibt. Zum einen die selbstreflexiven Sinnierer. Förmlich oder frei als Wissenschaftler zu bezeichnen, die stets ihre Umwelt in polymeren Kontexten reflektieren, dabei gerne eine vergleichende Selbstreflexion nicht vermeiden, sich damit auch nicht immer einen Gefallen tun. Zum anderen die kurzweilig orientierten Monokausalisten, die ihre Gedanken verdrängen und/oder sich mit der immer größer werdenden Selektion an (Online-)Medien beschäftigen und dort verweilen.