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Sonntag, 6. September 2015

Work hard. Train harder. Freeletics.

“Before you diagnose yourself with depression or low self-esteem,   first make sure that you are not, in fact, just surrounded by assholes.”   
(Sigmund Freud)
Musik der Woche: Kinderhor - Volkslieder rund ums Jahr 
#childhood #memories
 
#Qual #Papa #Burpees
Welcome back, Southwest! Very sobering but I have to put up with it and not less than 600.000 people have to share my sorrow day-to-day. Nichtsdestoweniger hat es in den vier Urlaubswochen für die 700er Marke gereicht, so waren es am Ende dank zwei 30er'n in der letzten Woche immerhin 710km. Bin gelaufen was ging, und mehr ging nicht, und das muss dann auch reichen für Karlsruhe. Der große Schmerz allerdings, der kam nach einem Freeletics-Workout. Als unser Besuch im Garten anfing Burpees und andere Späßchen im 20-15-10er Rhytmus - und weil's so schön war gleich nochmal-, zu performen, fühlte ich mich zunächst äußerst gut unterhalten, aber dann packte doch der Ehrgeiz zu und so stieg ich in die zweite Runde mit ein. Keine gute Idee. Drei Tage später immernoch Brust- und Schulterschmerzen like crazy. Freeletics, ein Mix aus Gymnastik-, Kraftausdauer- und Laufeinheiten, jenseits von Geräten, hat für Menschen, die schon an einer Rolle vorwärts scheitern oder im Stand nicht den Boden mit den Händen erreichen, keine Zukunft. Der physische Schaden ist letztlich größer als der Nutzen - hätte man natürlich auch vorher drauf kommen können. Der gefühlte Gewinner war ich trotzdem, denn als einziger war ich zuvor schon 20km gelaufen.
#Burpees #Albtraum
Praktisch fettfreies Leben (<5%) und turbofit geht auch ohne Freeletics :p #Traum
Guter Verkäufer, bester Mohnkuchen. "Natürlich das größte Stück, bitte!", sagte ich zu ihm, und er nimmt sich die Zeit und geht das ganze Blech durch, um dem Wunsch nachzukommen :p #poppy
Sind sie nicht wunderprächtig? 
Da hat die gute Mel wieder super Arbeit geleistet :p #gaudy

Finally some best of quotes of the previous weeks...

“Success is stumbling from failure to failure with no loss of enthusiasm.” 
(Winston Churchill)


 “Everybody is a genius. But if you judge a fish by its ability to climb a tree, it will live its whole life believing that it is stupid.” 
(Albert Einstein)

 “Time is too slow for those who wait, too swift for those who fear, too long for those who grieve, too short for those who rejoice, but for those who love, time is eternity.” 
(Henry van Dyke)

Montag, 24. August 2015

Cola. Cloud. Charme.

"Je mehr man über sich selbst und über das, was man will, 
weiß, desto weniger lässt man an sich ran."
(aus: Lost in Translation)
Olympiasieger Kemboi vs. Hobbyläufer Ich #long way to go
Noch 26 Tage bis zum Baden Marathon. Inzwischen hat der Urlaub runde 550 Trainingskilometer in den zurückliegenden 25 Tagen gebracht - sehr ordentlich. Dazwischen stellte sich zum regenerativen Ausgleich stets die Frage: Film oder Buch? Es blieb bei Filmen - und Magazinen als substitutiven Kompromiss. Filme die glücklich machen, für den Moment, das darf ich berichten, sind diese ehrlichen, oft sehr kleinlauten, einfach gehaltenen, weil auf's Wesentliche fixiert - dem Leben, den Begegnungen des Alltags mit seinen Dialogen-, Filme wie Wish I was here, Garden State, also Filme in denen Zach Braff und/oder Natalie Portman mitspielen, nein, so einfach verhält es sich freilich nicht, wohlgleich beide großartig sind, es sind diese Filme wie La Boum - oder aber den ich ganz besonders loben möchte-, Beautiful Girls, und da war sie doch wieder, die sinnstiftende Natalie Portman.
Sophie Marceau: einmal hübsch, immer hübsch!
Wie die Welt am Sonntag zum Bundesligastart schrieb, mussten die Spieler bei Hannover 96 (2006) unter dem damaligen Trainer Peter Neururer 500 Euro zahlen, wenn sie sich beim Cola-Trinken erwischen ließen. Wenn schon Profi-Sportlern ein kostspieliges Cola-Trinkverbot auferlegt wird, dann entbehrt diese Maßnahme jedes Arguments für dieses Getränk. Warum ich das im Elternhaushalt immer noch vorfinde, obwohl selbst der relative Ultraläufer 2m daran vorbeischleicht, bleibt mysteriös.

Alles andere als mysteriös sind hingegen introvertierte Menschen, das weiß inzwischen auch das Oberflächlichkeitsmagazin Brigitte. Weil die Thesen so authentisch und passend waren, ein kurzer Rückblick. "Introvertierte schirmen sich instinktiv gegen Reizüberflutung ab - und tun sich damit rechtzeitig etwas Gutes. Erbsenzähler oder Pedant sind für Introvertierte nicht unbedingt Schimpfwörter - sie nehmen es gern ganz genau". Genau! "Introvertierte tanzen tendenziell nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig, sie selektieren viel genauer, wofür sie ihre kostbare Zeit einsetzen wollen. Introvertierte setzten auf Bescheidenheit und können besser mit Geld haushalten". Der progressive Charakterisierungsstil gipfelt in der empirisch-lückenlosen These, dass "Introvertierte nur wenig so sehr hassen wie Smalltalk. Das sehen sie als verschwendete Zeit an". So ist es. So darf, und so soll es auch bleiben.
On Cloud-Runner #Karlsruhe kann kommen #Schuhsammlung +1

Statt Musik gibt's heute die drei Zitate der Woche: 

"Studieren ist wie arbeitslos sein, nur das die Eltern stolz darauf sind"
(Teilnehmerin der Küchenschlacht)
 
"Frauen sind wie Milch: wenn man sie stehen lässt, werden sie sauer"
(Paul Kuhn)

"Wer nicht zu sich selbst steht, verliert sich am Beispiel anderer"
(Ernst Moritz Arndt)

Donnerstag, 13. August 2015

Fartlek: Road to Karlsruhe 2015

"Das Problem mit dem Verstecken in einem Fischglas ist folgendes:
 es sehen einen immer noch Alle!"
(Zach Braff in seinem Crowdfunding-Film Wish I was here)
©Bridgerunners

Vom ersten Ferientag bis heute sind inzwischen 310 Trainingskilometer zusammengekommen, d.h., mit Ausnahme vom ersten Wochenende mit 60 Laufkilometern (jeweils 30km) und 30km Radfahren am Montag danach, waren es in den zurückliegenden 14 Tagen täglich 20 Laufkilometer. Quite decent. Was macht man, wenn der Zahnarzt-Besuch in weniger als fünf Minuten vorbei ist, und alle Daumen hoch sind? Alpia-Nostalgie! Muss man nicht, kann man aber. Weil mir 5kg noch nicht rund genug erschienen, bog ich einen Tag später beim Training rechts, statt wie üblich links, ab, und tankte nochmal deren 2kg nach, je ein kg für die Linke und ein kg für die rechte Hand. Gegen Ende des 10km Rückwegs verweigerten mir dann vier engagierte Straßenbauarbeiter den Weg. "Du kannst passieren, aber deine beiden Tüten lässt du bitte hier!" (schaut auf die pinke Schokolade im transparenten Obsttütchen). Wenige Minuten später, kaum zwei Meter nach der Haustür geschafft; "das ist aber lieb, dass du mir direkt ein großes Tütchen mitgebracht hast!". Es ist schön zu sehen, dass die Menschen hier im Nordwesten doch auch immer noch meine Verführung für die pinken Rechtecke teilen.

Vier Begriffe aus vier Leben, von vier großen Menschen. Damit noch zur Woche aus der Sicht der Illustrierten. Den Anfang machte Emma Stone mit dem Eingeständnis: "ich hab immer groß geträumt! Aber was ich erreicht habe, ist unglaublich".  Und auf die Frage nach dem Treibstoff ihres Lebens sagte sie der Bild: „Hoffnung. Glauben an die Liebe.

In der September-Ausgabe der Vogue sollte dann der Höhepunkt mit dem bemerkenswerten Auftritt meines absoluten Lieblingsdesigner, Philipp Plein, folgen. Über seinen kontinuierlichen Erfolg sagt er: „Ich habe wohl die glückliche Gabe, dass ich mich für so vieles begeistern kann. Ich bin der Meister im Träumeerschaffen". So erzählt er weiter: „Ich habe immer ein Ziel vor Augen, oder, noch besser, einen Traum, der motiviert, also den Grund liefert, etwas zu beginnen. Ich rudere nie zurück. Wenn ich mich für ein Ziel entscheide, gebe ich 150 Prozent, um es zu erreichen." Genau so muss man es machen, das trifft meine tiefe Überzeugung. Und weil die Vogue auf fast 400 Seiten in nur wenigen Worten schafft, was andere Magazine in 4000 Seiten nicht vermögen, legte kein geringerer als Jean Paul Gaultier identitätstreu nach. "Sie brauchen Anerkennung und neue Inspirationen, und vor allem brauchen Sie Liebe, sonst werden Sie verrückt".
 
Und zum Abschluss referiert der Physiker Stephen Hawking im Film die Entdeckung der Unendlichkeit, "was könnte noch ungewöhnlicher sein, als dass das Universum grenzenlos ist. Auch das menschliche Streben sollte keine Grenzen kennen. Wir sind alle verschieden. Wie schlimm das Leben auch sein mag, man kann immer etwas tun, und etwas erreichen. Wo leben ist, da ist auch Hoffnung".

In diesem Sinne, liebe Freundinnen der Sonne, und ganz besonders die der Nacht, bewahrt euch eure Hoffnung, und die Neugier, und hört niemals auf für eure eigenen Träume, und für die Liebe zu kämpfen.

Musiktechnisch bleibt's auch im August bei Trance...
Gareth Emery - U (Armin van Buuren Remix)
Scooter, Masterboy, E-Rotic, Mr. President, Fun Factory, Worlds Apart, DJ Bobo, Captain Jack and U96 - Love Message (1996)
~> Filmtipp dazu: Pride
Aly & Fila feat Roxanne Emery - Shine
Paul van Dyk & Roger Shah feat. Daphne Khoo - Louder

 #3Sat-Reportage #like crazy #Rennen bis zum Rausch #lehrreich
 #Wish I were here #normal/verrückt #violett #Garden State-like

 #6,9kg Alpia (69x) #world of pink #Kuchenzeit #Wie Gott in Frankreich

Sonntag, 28. Juni 2015

Trainingswissenschaft

"Das Leben geht immer irgendwie weiter, wenn man will, 
aber es gehört eben auch eine gewisse Disziplin dazu." 
(Axel Prahl in der NDR-Talkshow; #85 Tage bis zum Baden-Marathon)
 
#Laktat-Test #Was die Kurve sehr schön zeigt, sie nimmt erst ab, bevor sie progressiv steigt,
d.h. bei ganz leichter Belastung können wir daher tatsächlich sogar Milchsäure abbauen.

Sportmedizinische Untersuchung und Biochemie. Eine Kurzanalyse. Das Beste zuerst: bei der Anamnese kneift mir die junge Medizinstudentin zwei-, dreimal in den Bauch und antwortet lächelnd: "wow, ich spüre nur Muskelmasse.." Bääm, alles richtig gemacht!

Damit zum Faktencheck: Hintergrund der visualisierten Zahlen ist, dass unsere Muskeln Sauerstoff und Energie benötigen, damit sie an die Arbeit gehen. Zur Energiegewinnung benötigen wir Kohlenhydrate oder Fette, zum Sauerstofftransport das sog. Hämoglobin. Das sind damit die beiden physiologischen Erfolgsfaktoren beim Laufen. Im Energiegewinnungsprozess, also beim  Kohlenhydrate- und Fettabbau entsteht neben Energie, CO2 und H2O, auch Milchsäure, das sog. Laktat. D.h., je schneller, dass wir laufen, desto mehr Energie und Sauerstoff werden benötigt und desto mehr Laktat bildet sich. Heißt auch vereinfacht: je schneller sich das Laktat bildet, desto schlechter ist unsere Physiologie (Fitness).

Hämoglobin #-Nachteil ©MLmT
Technisch gesehen spricht man von der sog. anaeroben Schwelle, d.h. bei der hohen Belastung (Laktatbildung) bekommen die Muskeln nicht ausreichend Sauerstoff (chemisch O), d.h. wiederum, dass die Muskeln anaerob, mit Sauerstoffmangel, arbeiten müssen. An der Stelle kommt das Hämoglobin ins Spiel, ein roter Blutfarbstoff, der entscheidend für den Sauerstofftransport im Blut ist, da er dank seines Eisengehalts Sauerstoffmoleküle binden kann. Im Ausdauersport ist ein hoher Hämoglobinwert (erlaubte Höchstwertgrenze 17 g/dl) daher essenziell.

Zurück zum Schwellenwert: dieser liegt im empirischen Durchschnitt bei 4 mmol/l Laktat, d.h. 5 und 6 mmol/l bei Untrainierten und 2,5 bis 3 mmol/l bei Hochausdauertrainierten. Bei dem Probanden unten, in dem Fall ich selbst, liegt die sog. IAS (individuell anaerobe Schwelle) bei 2,96 mmol/l, also gar nicht so schlecht. D.h. im Steady State, kennt ihr sicher auch aus Schule/Studium als Gleichgewichtszustand, könnte ich 4:12min/km laufen, das entspricht einer Herzfrequenz von <=160 und einem Schnitt von knapp über 14km/h. Ohne je zuvor so einen Test gemacht zu haben, bin ich bei Marathonwettkämpfen stets in diesem Bereich von gut 14km/h angelaufen, also optimal das wissenschaftlich-individuelle Potential ausgeschöpft sozusagen, mithin intuitiv exakt getroffen, chapeau.


Meine Tipps, wie ihr auch ohne einen sündhaftteuren Laktat-Test euren individuellen maximalen Laktat-Steady-State erkennen könnt:
1. Warnsignal Atmung: Solange ihr noch ausschließlich durch die Nase atmen könnt, ist alles im grünen Bereich. Erst wenn ihr anfangen müsst durch den Mund zu atmen, dann wird's langsam eng mit der Sauerstoffpumpe.
Alltagsstrategiekompass -> im Training*: nur durch die Nase atmen! im Wettkampf: voll auf die Waffe Mundatmung setzen, ihr wollt ja schließlich Bestzeit laufen...
2. Warnsignal Schweißdrüse: Solange ihr nicht anfangt zu schwitzen, läuft. Sobald ihr die ersten Schweißperlen auf der Haut wahrnehmt, klingellingelling, wieder runterfahren...
Alltagsstrategiekompass -> im Training*: kein Schweiß! im Wettkampf: Wasserfall!
3. Warnsignal Fabulierlust: Sobald sich eure Fähigkeit und Lust zum Fabulieren dem Ende zuneigt, ihr euch mithin nicht mehr gelüstig unterhalten könnt, habt ihr ein drittes gutes Indiz, dass die eigene Potentialschwelle erreicht bzw. überschritten ist.
*Der letzte Trainingskilometer darf freilich im Vollsprint gelaufen werden...
 #bei 18km/h, also 3:20/km, vergeht einem übrigens das Lachen auf dem Laufband..

Antwort auf Kalziummangelverdacht:
3 Paletten Milchreis
Meine Diagnose übrigens, Verdacht auf Osteoporose. Milchprodukt- und fleischarme Ernährung sowie jahrelanges Frauen*- bzw. Untergewicht seien ein Verstärker für erhöhtes Knochenschwundrisiko. Wäre auch zu schön und realitätsfremd, wenn der extensive Lebensstil ganz folgenlos bliebe.. nachdem ich auf die Frage meines Privatlebens mit einem Job antwortete, der toll sei, empfahl mir der Prof. glatt einen Psychologen aufzusuchen, allerdings klug genug, um hinzuzufügen, nur durch freiwillige Entscheidung natürlich, weil es ohne eigenen Willen und Bewusstsein bloße Geld- und Zeitverschwendung sei. Recht hat der Mann; daher werde ich auch von der Empfehlung absehen...
*Männer kriegen grds. keine Osteoprose

"Bei einem mit einem BMI von 16 als Arzt einen Laktat-Test 
durchzuführen, passt zu der Branche. Geld Geld Geld Geld Geld"


Polen Brooks
Zuletzt möchte ich noch an das obige Zitat meines Zwillingsbruders anknüpfen. Wer von euch schon mal einen stationär-psychosomatischen Aufenthalt erlebt hat, der wird das Credo noch kennen: Zum Klettern und für den Fitnessraum wird ein BMI von mindestens 18 vorausgesetzt. Demnach hätte ich nie wieder Sport treiben dürfen. Wir erinnern uns alle noch an den norwegischen Vierschanzentournee-Sieger 2004, Sigurd Pettersen, der das mit einem BMI von 17,3 (56kg bei 1,80m) schaffte. Der Verband, u.a. für die Skispringer, setzte darauf hin den Mindest-BMI für die optimale Skilänge auf 20, das hieß für die meisten Skispringer bis zu 10kg an Muskelmasse antrainieren. Das mag Karrieren beeinflusst haben, es hat aber die Sportler im Ganzen geschützt und den Sport fairer gemacht, weil nicht mehr der Leichteste am weitesten flog, sondern der beste Skispringer. An dieser Stelle darf man fragen, warum sich die Modeindustrie weiter vehement vor so einer Regel verschließt? Im Laufen wird der BMI glücklicherweise nicht als wettkampfbeeinflussender Faktor beurteilt und somit auf die Eigenverantwortung der Sportler gesetzt, was ich begrüße, denn die Qual, so viel Muskelmasse für einen startberechtigten BMI jenseits von 18 draufzupacken, die wär's mir nicht wert.

Donnerstag, 1. Januar 2015

From Russia with love ☭

"So stehen Sieger auf"

What a drumbeat. What a comeback. It's just awesome! In den letzten zwei Wochen standen gut 250km auf meinem Lauf-Tacho, da es täglich auf meine 20km Runde ging, allein auf den langen 30er wagte ich mich nicht zu trauen; es sollte ein Ruhetag zum Jahresbeginn folgen, doch ein winziger Fehler änderte alles. Während die Familie ihre Kater ausschliefen, warteten in aller Frühe bereits meine Laufschuhe auf mein Erscheinen - Ziel: der 30er! Muskelkater? Im Gepäck! 

Auf den ersten Kilometern war es menschenleer, es fühlte sich an als sei die Welt nur für mich bestimmt, diese Ruhe, eine liebevolle Umarmung für's Herz, einfach wundervoll. Dazu erschien die Sonne bereits in voller Montur und in jenem einzigartig-puren Glanz, umgeben vom babyblauen Himmel und in Begleitung des sanften Nordwinds. Es ging vorbei an gefrorenen Gräsern, in klarem weiß eingekuschelt, schnurstracks Richtung Deich. Dort oben kam ich mir vor, als würde ich durch ein Meer voller Nugatkonfitüre schwimmen; es schmeckte so unfassbar gut. Je mehr ich mich der Stadt näherte, desto mehr Menschen kreuzten meinen Weg, zeitweise glaubte ich sogar, es sei ein strahlender Sommertag, nur der Eisverkäufer hatte seinen Stand vergessen; Läufer-Eldorado als Massenanzugspunkt. 

Mit der Stadtgrenze begann auch der Streckenverlauf des Düsseldorf-Marathons. Dort, wo meine Geschichte am 26.04. zu Ende geschrieben werden soll, dort, wo meine Beine jeden einzelnen Pflasterstein kennen und an jenem Ort, wo ich das letzte Mal vor einem 3/4 Jahr zu eben jenem Marathon war. Doch die Liebe kennt keine Zeit, und ich wusste, sie wird auch heute dort auf mich warten. Und du triffst in einem winzigen Augenblick diesen magischen Moment, der dir sagt: dieses Jahr schaffst du die 2h vor'm Komma - das ganz große Ding! Es ist der Moment, da sich Gabrielle anschickt, mit "Dreams can come true" den Traum auch musikalisch zu begleiten. Bereits 10km vor'm Ziel, da ich emotional begann durch die Luft zu tanzen, wurde mir bewusst, den 30er kann mir niemand mehr heute nehmen. Breites Grinsen von Anfang bis Ende, Honigkuchenpferd-Parade voraus, als dieser Lauf praktisch aus dem Nichts kam und die Leistung gar nicht hoch genug zu bewerten ist.

Wie konnte ich den noch aus meinen Beinen rauszaubern? Es war ein einziges Ferrero Küsschen, das sich dafür verantwortlich zeichnete, als es statt der geplanten 5, warum auch immer, deren 6 wurden, und da ich derartige Fehler, sein sie auch noch so marginal, nicht dulde, wollte ich als Konsequenz direkte Reaktion zeigen, also holte ich mir einen dritten Berliner, und beschloss, bei Sonnenaufgang den 30er zu wagen. Das klingt absurd, ist es letztlich auch, aber am Endes des Tages fühlte ich mich wie der glücklichste Mensch auf Erden - obwohl dem ein eigener, wie unnötiger Fehler vorausging, aber genau das ist die große Kunst, dann den Hebel wieder umzulenken

Aktuelle Laufplaylist (Auszug): Best of
  
 Rudimental - Feel the love
 
Pharao - I show you secrets
 
 Planet Perfecto - Bullet in the gun
 Tina Cousins - Mysterious time


10 Stunden früher. Für gewöhnlich feier ich den gestrigen Anlass nicht, aber die Idee, die russische Tradition zu zelebrieren, die fand ich sehr charmant. So durfte ich mir denn auch gleich zweimal die Neujahrsrede von Wladimir Putin, in bestem kyrillisch selbstredend, anhören, ebenso oft die von mir so sehr geschätzte russische Nationalhymmne hören (I love it!) und den beiden Russinnen im Durak zeigen, wer der Meister der Karten ist, da ich vier aus fünf Spielen souverän gewann. Awkward fact: Allein der Brauch, seinen größten Wunsch auf einen Zettel zu schreiben, diesen dann anzuzünden und die Asche ins Sektglas zu geben, um dann mit Schaumwein befüllt, anzustoßen, schien mir derart suspekt, als ich nur dachte, was stimmt denn mit euch nicht? Ihr könnt doch nicht symbolisch euren größten Wunsch dahinschmilzen sehen. Fun fact: Beim Feuerwerk flüsterte mir die Oma aus der Nachbarschaft zu, früher seien sie immer mit dem Fahrrad zum Rhein gefahren, da sehe man das Feuerwerk ganz besonders gut! 10 Stunden später durchlief ich jenen Ort. Nichtsdestoweniger, einziger Wermutstropfen, der bleibt: in 6 Tagen geht's zurück in den ungeliebten Süden

Mittwoch, 24. Dezember 2014

Weihnachten in fünf Akten ✍

„Es gibt keine Garantie, dass es besser wird“
(Mats Hummels, Borussia Dortmund)
"Wenn ich Fleisch sehe, geht's mir gut!"
(Mein Bruder über Essen; rechts, wie man sieht)
Eine kleine Weihnachtsgeschichte. I. Akt. Nach einer kurzen Kleiderschrank-Sondierung daheim, standen zwei neue Hosen auf meiner Pflicht-Agenda, also steuerten wir den ersten H&M um die Ecke an. Zwei annehmbare Hosen sollten sich schnell finden lassen, Problem: eine gab es nur noch in 100-facher Ausführung in 152 bzw. 164; suboptimal, als mich nur eine 158 schick aussehen lässt. Kein Problem, dachte ich dennoch, und ließ die Kassendame direkt im nächsten H&M anrufen - auch dort vergebens. Ein Tag später. Es ging in die Modestadt, entlang der Kö zum Jan-Wellem-Platz und Klingellingelling, genau noch die eine gewünschte Jeans in meiner Größe, ergo: das läuft bei mir.

II. Akt. Der Abend vor Heiligabend. Wie in den letzten zwei Jahren hat sich meine deutsche Lieblings-Rockcoverband Pfund in der Kneipe um die Ecke angesagt. Wir sind zu zwölft auf's Konzert, und als ich leicht in Gedanken versunken schien, durchkreuzte eine brachiale Handschranke meinen Weg - "Perso, bitte!", "kann er das ernst meinen? Offensichtlich kann er"; er schaut drauf, schaut verlegen weg, schaut nochmal, sagt nichts. Er muss gedacht haben: 'Doof war ich ja schon immer, aber so selten doof seit gestern nicht'. Fun fact: just vor mir passierte eine 15-jährige die Security. Manche Dinge ändern sich eben nie. Highlight des Abends: Trotz Nirvana, Kings of Leon, The Killers oder U2, ganz klar Spin Doctors Two Princes! Side fact: die beiden schnellsten deutschen Marathonläuferinnen, Anna und Lisa Hahner, mögen und kennen Pfund ebenso wie ich aus'm Rheinhessen, da ich sie bereits als junger Student auf der Mainzer Johannisnacht hören durfte - "Nachtigall, ick hör dir trapsen".

Von und für Marie-Claire Alice
III. Akt. Der Morgen vor dem Weihnachtsmann. Bereits in meiner edelsten Laufklamotte eingepackt... 
Wenn ich schon
kein Sonnenschein bin,
dann wenigstens
ein kleiner Schelm ッ
"Bringst du bitte auf dem Weg die vorbestellten Weißbrote mit!", hallt es mir zur Tür raus nach. Ezepze, wollte ich meinen, doch nicht mit den sechs Meisterinnen hinter der Bäckertheke. "Weißt du wo die 19 ist?" "Nö" (5 Min später) "Weißt du vielleicht wo die 19 ist?" "oO. Keine Ahnung. Mein Problem? ..." (10 Min später). Es ist ja nicht so, dass man bei 100 Vorbestellungen die sensationelle und ideenreiche Erkenntnis haben könnte, chronologisch von 1 bis 100 zu sortieren, nein, denn was das ganze Jahr über schon nicht funktioniert, brauch auch an Weihnachten nicht zu funktionieren, also authentisch, wie die Damen sind, wird im Tannenbaum-Prinzip einfach dort abgelegt, wo gerade Platz ist. Thumbs down.

IV. Akt. Kürzlich traf ich mal wieder den Postboten auf dem Rückweg meiner kleinen 20km-Laufrunde, kurzer Austausch über Altes und Neues, ehe ich mich ein letztes Mal in 2014 verabschiedete, als ich zu erklären wusste, dass meine Trainingspause bereits vor Neujahr kommen wird. "Das glaubst du dir doch selbst nicht - ich weiß doch, dass du do täglich deine Runde drehen wirst". Er sollte Recht behalten. So bleibt auch an diesen Weihnachten alles beim Alten: Laufen, laufen und noch mehr laufen - ihr kennt das ja! Thumbs up.

V. Akt. Hab' zwei wundertolle Briefe von kreativen Bloggerinnen bekommen und es rechtzeitig geschafft wenigstens mit zwei Karten - natürlich mit ganz viel Liebe! - zu antworten. Auch mein Bruder bekommt seine dämlichen Tupperdosen, sehr liebevoll eingepackt - wie man auf dem Bild rechts sieht-, versteht sich! Bei meinem Besuch der Landeshauptstadt hatte ich für das kommende Schrottwichteln noch einen günstigen Mickey Maus-Adventskalender abgegriffen, da ich selbst keinen Schrott besitze (Wieso sollte ich auch?), wollte ich das unnützlichste und damit schrottafinste Present ins Rennen schicken, und was passt am 24.12. besser als ein Adventskalender? Weil 10 Cent etwas bescheiden anmuten, hab ich, großzügig wie ich bin, noch ein altes BVB-Trikot draufgepackt, wenn das ne die Krone der Unbrauchbarkeit derzeit ist, dann kommt heute der Osterhase...
Die gute Emaschi hat sogar meiner
großen Liebe "lila" bedacht. Lovely.

Freitag, 19. Dezember 2014

Triggernder Jahresrückblick ☟

"Die Katze lässt das Mausen nicht."
(Dirk Thiele)
©Allianz-Arena: harry-j-bauer.de
©Olympia-Eröffnungsfeier: Spiegel Jahresrückblick
©Airport: Stuttgarter Zeitung
I. Quartal. Der Jahresstart begann furios: pitschnass zu einem Bewerbungsgespräch erschienen und wenige Tage später ein attraktives Jobangebot bekommen, von Modelagentur bis Bundesverwaltungsamt über Statistisches Bundesamt, unschätzbare Bewerbereinblicke/-erlebnisse, mithin wertvolles Vertrauen, geschenkt bekommen und nicht zuletzt drei Tage vor Arbeitsantritt die Führerscheinprüfung gewuppt. Pure Dankbarkeit. Über "Sochi" ging es anschließend zunächst nach München und inzwischen tief verwurzelt nach Stg - zugegeben, mit Bedenken, aber, wenn heute da oben bei mir der Sprachfilm "S2 nach Filderstadt. Nächste Station: Filderstadt " abläuft, dann spricht eine positive Assoziation, die da five facts emotional tangiert. Feierabend. Fürstliches Luxusappartment. Laufen. Blog. Essen. Pure Vorfreude.   
II. Quartal. 07:16:07h mussten vergehen, ehe ich 94,39km an Wettkampfdistanz zurückgelegt hatte. Vom Düsseldorfer Rheinufer ging es weiter entlang des Niederrheins, erst nach Meerbusch, ehe in Duisburg, wo die Ruhr das Zusammentreffen bereicherte, der zweite Marathon 2014 die erste Saisonhälfte beschließen sollte. Wiederholungswürdig in 2015.
©Super-Mario: Gribaudi
©Mario Götze: Spiegel Jahresrückblic
k
III. Quartal. Götze euphoriesiert Republik - ein formidables Turnier. Ganz großes 'Danke schön!' noch einmal an TCS, die mich großzügig mit der Teilnahme am Berlin Marathon beschenkten. Lasst mich in dem Kontext einen kurzen Gedanken vorausschauen; "Now you're in New York. These streets will make you feel brand new. The lights will inspire you", klingt für 2015 so schlecht nicht, aber genug der Träume. 
IV. Quartal. Baby-"Euli" hat meiner kleinen Welt wirklich gut getan, stets artig, zuverlässig und zuvorkommend, hat sie sich zu meiner sehr geschätzten Assistentin gemausert. Sie ist und bleibt die aktuelle und mondäne Grand Dame des deutschen Tennissports, Angelique Kerber, eine echte Kriegerin, die obschon die Karten beim Fed Cup Finale eindeutig für Tschechien standen, mit ihrer beeindruckenden Kämpfernatur und burschikoser Emotionalität aufwahrtete. Riesen Respekt! Kaum war ich eine Stunde angekommen, schlüpfte ich gestern direkt in Laufschuhe/-gewand, um mich ins so sehr geliebte Düsseldorfer "Bonsenviertel" (wahres Klischee), wie es einige nennen, zu stürzen, als es für mich vielmehr den deutschen Winternight Boulevard, inkl. erlebbaren Rodeo Drive, symbolisiert. Willkommen Weihnachtsstimmung! War sonst noch was? Achja, 45,7kg [15,27].   Ihr 4kg, wo seid ihr? 
Klare und selbstkritische Worte: das ist nicht gesund. Dennoch ist die Zahl auch Ausdruck der extrem harten Trainingswochen, immerhin seit November deren 16,5h [wöchentlicher Ø] und das kann ganz schnell Substanz von drei, vier Kilos kosten. Fünf Monate verbleiben mir indes bis zum dritten Marathon-Start am Rheinufer, um die Zahl wieder nach oben zu korrigieren und bis dahin werde ich liefern. Zur Ehrlichkeit gehört auch, dass ich es mir nach der langen Wettkampfsaison verdient habe, mal wieder für ein abgestecktes Zeitfenster wie ein fliegender Engel fühlen zu dürfen - ich liebe es-, und wahr ist auch, dass Dünnsein bis zu einem gewissen Grad ein legitimes Lebensgefühl ist. 

Freitag, 24. Oktober 2014

Abraxas ☃

"Wenn ein unordentlicher Schreibtisch ein Zeichen 
für einen unordentlichen Geist ist, was sollen wir dann
 von einem leeren Schreibtisch denken?"
(Albert Einstein)
#der Knaller der Woche, #NDR
#da krieg ich Lachschmerzen!
#Ich bin übrigens Gesundheitsminister..
George Clooney antwortete kürzlich für Woman.Intim (21/2014, S.234) auf die Frage was Frauen wirklich wollen "das liegt irgendwo zwischen Konversation und Schokolade". Gut, nun steht Herr Clooney bekanntlich nicht in Verdacht ein Frauenschwarm zu sein, also darf man das ein oder andere Wort in seiner Antwort nicht zu eng sehen, aber mit Konversation könnte er vielleicht Recht haben. Apropos, gestern Abend im Netto war eine junge Frau, ca. mein Alter, hinter mir an der Kasse und legte eine Packung Bio-Reiswaffeln ('keine Kalorien'), einen Apfel ('gesund') eine 2l Flasche Volvic ('supermegaextra teuer'; und ich werde nie nie nie verstehen, warum Frauen überall und immer nach diesem stillen Wasser süchtig sind), zwei Fruchtsmoothies ('superteuer aber gesund') und zu guter Letzt eine Tüte Kartoffel Sticks ('Kalorienbombe, aber einfach supermegalecker') auf's Fließband und ich dachte mir nur so: Hallo, hallo, willkommen im ultimativen Klischee!
#Milchreiswoche(n)
#"Das tolle am Sport: Man hat danach
automatisch Appetit auf gesunde Gerichte."
#Apfelstrudel like god!
Das letzte Kapitel war bereits geschrieben, der Epilog gesprochen und das Wettkampfbuch für 2014 damit abgeschlossen. Das ist seit gestern Vergangenheit, da das Buch von mir höchstpersönlich wieder geöffnet wurde und Simsalabim, hab' ich den Nikolaus mitgebracht. Alsdann soll die Reise am 07.12. nach Tübingen zum 39. LBS-Nikolauslauf weitergehen, damit gleichzeitig nach 9 Marathons zum ersten Mal auf die halbe (Sprint-)Strecke über 21,1km. Dass ich noch den letzten Startplatz abgreifen konnte und so nach der schweren sportlichen Niederlage in Berlin denn doch noch die Möglichkeit hab' das Laufjahr mit einem positiven Ergebnis abzuschließen, erfüllt mich für den Moment mit schlichter Dankbarkeit und einer großen Portion Vorfreude. Übrigens, da hab ich doch gleich auch zum ersten Mal die #Runtastic Lauf-App getestet..
©Tomás Ortiz Fernandez
#Nikolauslauf Tübingen 2010
#Schnee #Nikolaus war auch da!
#Ganz starke Leistung gestern! :p
#Sieht bescheiden nach Trabbi aus;
wenn du dich aber auf's 10m Brett
im Schwimmbad stellst und dir noch
4 weitere Türme da drauf denkst, dann
würdest du do au entweder mit'm Fahrstuhl
hochwollen oder do lieber ganz auf das
Sprungvergnügen verzichten - ich durfte
gleich 6x die 50m-Rampe hochlaufen; also doch
Stuttgarter Wertarbeit! :)
Wünsche euch'n schönes (Lauf)-We..