#1. "Schluck dich schlank":
„Geht es nach Diätratgebern und Frauenzeitschriften, ist die kalorienfreie Flüssigkeit jedoch viel mehr als das, ein Elixier der Schlankheit gewissermaßen. "Schluck dich schlank" ist wissenschaftlich jedoch kaum belegt. So hat das wissenschaftlich noch niemand klar nachgewiesen. Die Wissenschaftler durchforsteten medizinische Datenbanken, sie suchten auf Englisch, Französisch, Spanisch und Deutsch nach Studien, die sich mit dem Einfluss von Wasser auf das Gewicht Erwachsener beschäftigen. Insgesamt stießen sie auf fast 5000 Artikel - und mussten aufgrund mangelnder Qualität oder unpassender Inhalte fast alles wieder aussortieren. "Wir haben sehr umfangreich gesucht, am Ende sind uns aber nur 13 Studien geblieben" Doch selbst diese waren zum Großteil keine hochwertigen Studien. Zum Teil stützten sich die Untersuchungen auf nur wenige Teilnehmer, zum Teil war der Untersuchungszeitraum zu kurz für aussagekräftige Ergebnisse. Wirklich überzeugen konnten die Forscher nur drei Studien, die alle die Wirkung von Wasser bei einer Diät analysiert hatten. Dabei trank ein Teil der meist übergewichtigen Abnehmwilligen rund einen halben Liter mehr Wasser, als der Ernährungsplan es vorschrieb - mit Erfolg. "Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass Wassertrinken zumindest für kurze Zeit das Sättigungsgefühl stärkt, allerdings nur bei älteren Personengruppen" Der Körper komme mit bis zu zehn Litern Wasser pro Tag klar - deutlich mehr, als wahrscheinlich auch der Abnehmwilligste trinken möchte und würde.“Meine Meinung: Wider erwarten gibt es tatsächlich einen Freifahrtsschein zum Saufen, dass es ein Heilsbringer zum Abnehmen ist, überzeugt mich jedoch nicht. Was aber überzeugt ist hingegen, dass es sehr viele schlampige wissenschaftliche Studien gibt.
#2. Hungern – Fluch oder Segen?
Stärkt Nahrungsmangel in der Kindheit den Körper für Notzeiten? Die Daten dokumentieren, dass Hunger in frühen Jahren noch im späteren Leben gravierende Folgen haben kann. Wer als Kind unter Mangelernährung leidet, dessen Körper bleibt lebenslang geschwächt. Damit widersprechen die Forscher einer Vermutung, derzufolge ein Nährstoffmangel in der frühen Kindheit die Anpassung an Notzeiten erleichtert. Studien belegen, dass Menschen, die in der Kindheit Mangel litten, als Erwachsene unter Überflussbedingungen anfälliger sind für Herz-Kreislauferkrankungen oder Stoffwechselleiden wie Typ-II-Diabetes. Zudem zeugten sie während der Hungersnot eher Nachwuchs. Demnach stecken hinter der langfristigen Wirkung der Mangelernährung epigenetische Mechanismen, also eine veränderte Aktivierung bestimmter Abschnitte im menschlichen Erbgut. "Auch viele andere Daten sprechen dafür, dass eine frühe Mangelernährung den Körper später nicht stärkt, sondern schwächt".Meine Meinung: Hungern ist und bleibt für mich eines der schönsten Gefühle, die einem der Körper aus der Not heraus schenkt. Die Daten der Forscher unterstreichen jedoch, dass die mittel- und langfristigen Effekte zu negativ sind, als dass die kurzfristige Gefühlsparty das Hungern bejahen könnte.
#3. Gold für Gewichtsverlust
Motivation, das ist bekannt, spielt beim Abnehmen eine entscheidende Rolle. Der Deal: Pro Kilo Gewichtsverlust gibt es ein Gramm Gold, Marktwert derzeit rund 45 US-Dollar. Lokalzeitungen berichten, nach oben gebe es kein Limit für die "Golden Losers". Der Haken: Am Freitag müssen sich Interessierte zum Wiegen einfinden. Wer am Ende der 30-Tage-Frist zugenommen hat, muss offenbar nicht befürchten, Gold an die Behörden zahlen zu müssen. Das Programm soll die Einwohner Dubais zu einem gesünderen Lebenswandel animieren. Fast Food ist beliebt, Bewegung und Sport dagegen eher weniger.Meine Meinung: Wenn ich mal so ein richtig korpulentes Pummelchen werden sollte und der Deal noch gilt, dann ziehe ich in die Vereinigten Arabischen Emirate.
#4. Schlankheitspillen – Wunder oder Wucher?
Das Gesundheitsministerium in NRW hat eine giftige Substanz in Abnehmpillen aus dem Internet entdeckt. Betroffen sind Mittel mit der Bezeichnung "Pure Caffein 200 mg". Die darin nachgewiesene Substanz DNP kann zu Atemnot und Multiorganversagen führen - im schlimmsten Fall sogar zum Tod. Das NRW-Gesundheitsministerium hat eindringlich vor der Einnahme von Schlankheitsmitteln gewarnt, die über das Internet mit der Bezeichnung "Pure Caffeine 200 mg" als Nahrungsergänzungsmittel angeboten werden. Die Substanz sei toxisch und stehe im Verdacht, Krebs auszulösen. Da DNP sich im Körper anreichere, könnten auch geringe Dosierungen lebensbedrohliche Wirkungen wie Atemnot, Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen, rasante Überhitzung des Körpers und Multiorganversagen hervorrufen. Der Behörde zufolge kam es in den letzten Jahren zu mehreren Todesfällen nach der Einnahme von DNP. Wer den Verdacht habe, Produkte mit DNP eingenommen zu haben, solle dringend einen Arzt kontaktieren oder die Giftnotrufzentrale anrufen, heißt es. Zweitens, Orlistat könnte "schwer toxisch auf innere Organe wie Leber und Niere" wirken. Die Abnehmpille stört die Leber bei der Arbeit. Nicht zuletzt Pillen mit dem Wirkstoff Synephrin: doch auch davor warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) eindringlich. Das Mittel wird mit Herzstillständen in Verbindung gebracht. Wird Synephrin als Extrakt in Pillenform eingenommen, mit Koffein kombiniert, können die Folgen fatal sein. "Aus Studien ist bekannt, dass oberhalb der Aufnahmemenge von circa 27 Milligramm Synephrin in angereicherter Form ein Dosisbereich beginnt, in dem mit relevanten kardiovaskulären Effekten zu rechnen ist". Für eine 27-jährige Frau wurde das bittere Realität: Nach der Einnahme eines Synephrin-Präparates, das sie zum Abnehmen schluckte, brach sie nach dem Sport im Fitnessstudio mit einem Herzstillstand zusammen. "Statt bunte Pillen zu schlucken, sollte man lieber auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung achten".Meine Meinung: Nichts ist schöner als die Natur und wenn du Sommer und Sport damit verbinden kannst, do it or forget what you are: human being! Was Menschen an Fitnessstudios finden können, daraus werde ich bis heute nicht schlau, aber wenn sie damit abnehmen assoziieren, dann bitte, lieber dort, als in einer Giftzentrale.
#4: Sich dick fühlen macht dick?
59 Prozent der Frauen, die sich als Teenager dick gefühlt hatten, waren gemessen am BMI als Erwachsene übergewichtig - bei den zufriedenen Teenagern waren es nur 31 Prozent. "Sich als dick wahrzunehmen, auch wenn man es nicht ist, kann aus normalgewichtigen Kindern möglicherweise übergewichtige Erwachsene machen". Für den auf den ersten Blick paradox erscheinende Zusammenhang haben die Forscher verschiedene Erklärungen: So halten sie es für möglich, dass der psychosoziale Stress durch das verzogene Körperbild dazu führt, dass die Teenager an Gewicht zulegen. "Eine andere Erklärung könnte sein, dass junge Menschen, die sich selbst als dick ansehen, ihre Essgewohnheiten ändern und Mahlzeiten auslassen. Studien haben etwa gezeigt, dass das Streichen des Frühstücks zu Übergewicht führen kann." "Die Gewichtsnormen der Gesellschaft müssen sich verändern, so dass junge Menschen ein realistischeres Bild davon haben, was normal ist"Meine Meinung: Das Ergebnis ist erstaunlich, erscheint aber eindrucksvoll ehrlich erforscht. Den gesellschaftlich und medial produzierten „Schlankheitswahn“ und das „zweifelhafte Schönheitsideal“ muss tatsächlich nicht gut geheißen werden - schon gar net hochgejubelt. Wenngleich für mich ein nicht-dünnes oder nicht-leichtes Leben ein unvorstellbarer Gedanken wäre – dafür liebe ich letztlich auch zu sehr den Sport, den ich dadurch restriktiv gefährdet sähe.
#5: Diäten – top oder flop?
Low-Carb erhöht Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten. Eine kohlenhydratarme und eiweißreiche Ernährung kann das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall deutlich steigern. Wie die Forscher schreiben, steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, je eiweißreicher und kohlenhydratärmer man sich ernährt.Meine Meinung: Wer hätte es gedacht? Aber die „Bockwurst-Wodka-Diät“ find ich schon namentlich drollig. Manchmal steckt die Absurdität eben schon im Namen. Übrigens, die geht so: „Trinke morgens und abends ein kleines Glas Wodka, mittags ein großes. Iss dazu mittags eine Bockwurst, sonst nichts.“ Vielleicht auch wenig verwunderlich: „Die Methode war in der DDR beliebt“. Und ganz nebenbei: „Trinken (Anm. von mir: Alkohol) kann außerdem zu einer Fettleber und Leberzirrhose führen und Organe wie Bauchspeicheldrüse und Herzmuskel schädigen“. Die weiteren Klassiker „Mond-Diät“ oder „Asthmaspray-Diät“ sprechen auch für sich. Dann vielleicht doch lieber sonntags um 10 Uhr in die Kirche – hilft mit Sicherheit genauso nicht beim Abnehmen, aber in der Kollekte ist das Geld noch besser aufgehoben. Und weil's so schön passt:
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