Freitag, 5. Juni 2015

❁ Mein Pokémon heißt Phoebe ❀

"Jeder will individuell sein, aber wehe, jemand ist anders..."

Fleetwood Mac - Go Your Own Way




Damit zum zweiten Teil aus der Reihe Papa liest vor.. 
~
"Denn wenn man ausdrücken kann, 
was man fühlt und was man denkt, 
und wenn man weiß, wie man die Worte mischen muss, 
um sie zum klingen zu bringen; 
wenn man mit ganz kleinen Worten ganz große Sätze machen kann
wenn man aus unbenutzten Worten unvergessliche Geschichten macht;   

wenn man Worte verrät, die alles erzählen 
und trotzdem ein Geheimnis bewahren - 
dann hat man die Chance gehört zu werden. 
Und wenn man gehört wird, dann bedeutet das, 
dass sich vielleicht jemand an einen erinnert. 
Nicht nur am nächsten Tag, sondern vielleicht auch noch in ein oder zwei Wochen". 
(Ich werde mich immer an Phoebe erinnern)
"Da hat mich der Busfahrer gefragt: willst du denn nirgendwo raus, Mädchen? 
Und ich habe geantwortet: 'nein, ich will busfahren'."
(Das ist Phoebe, 9 Jahre alt)
~
"Ich mag die Sonne, und du magst den Regen.
 Ich mag den Strand und du das Wasser.
 Ich bin dünn und du bist halb so dünn".
(Phoebe schreibt Briefe mit gewaltiger Wortschönheit 
an ihre große und schwer kranke Schwester, April).
~
"Deshalb lerne ich jetzt etwas über die Sachen, 
die in einem Gehirn passieren, wenn das Glück ausgesperrt ist.
Das leben ist so schön, April, das darf man nicht einfach aufgeben".
~
"Schwestern müssen schließlich zusammenhalten, 
weil man zusammen viel mehr halten kann als alleine". 
("Schwesternfürimmer")
~
"Liebe ist vergänglich - wenn man will, dass sie bleibt, 
dann muss man auf sie zugehen und sie an einen schönen Ort bringen, 
an dem sie bleiben möchte".
 ~
"Diese Ana, ist die auch in der Klinik? 
Kann man sie dann nicht in ein anderes Zimmer verlegen, oder wegsperren? 
Das wäre vielleicht das beste für alle - 
niemand sollte so eine Freundin wie Ana haben!"
 ~
"Darfst du vielleicht ein paar Weihnachtssüßigkeiten essen?
 Ich meine, mag Ana denn nicht wenigstens Schokolade? Oder Christstollen? 
Von Tomatensuppe, Zitronen und Äpfeln wird man doch nicht satt. 
Und auch nicht glücklich".
~
"Denn mein Leben besteht aus Worten. 
Aus Worten für dich, April. 
Das ist alles, was ich noch habe".

Zum Abschluss noch ein kleiner Vorgeschmack auf die Briefe, in denen April ihrer kleinen Schwester Phoebe antwortet.
 ~
"Du hast eine schneeweiße Schnur quer durch mein ganzes Zimmer gespannt 
und mir für jeden Tag ein kleines Päckchen drangehängt. 
Nur am 5. und am 23. Dezember hast du mir sogar jeweils zwei
Geschenke an die Schnur gebunden, weil du meintest, 
dass man an den Tagen
 vor Nikolaus und Weihnachten so aufgeregt sei, 
dass man unter allen Umständen
 zwei Päckchen zum auspacken braucht.
Ach, Phoebe!" 
~
Ich möchte euch allen die ihr da draußen seid, und diese Worte gelesen habt, schreiben: 

Lest in diesem Sommer "Was fehlt, wenn ICH verschwunden bin", 
lest die Worte und Gedanken - und aus den Herzen-, der zwei Schwestern. 
Es ist wundervoll. Phoebe ist wundervoll. 
Und der Autorin möchte ich schreiben: 
Bitte, bitte, erzähl die Geschichte von Phoebe weiter,  erzähl uns mehr von ihr, erzähl uns alles von ihr -  das ist alles, was ich mir wünschen würde.

P.S.: Wenn jemand einen Menschen wie Phoebe gefunden hat, behalte das Glück! - für immer. Ich weiß jetzt, warum es richtig war, dass ich mir früher immer eine kleine Schwester gewünscht habe, eine wie Phoebe. Übrigens, mein größtes Glück ist es, bei über 30 Grad meine dünnen Laufschuhe und -beine in der tiefen Mittagssonne über den bruzzelnden Asphalt gleiten zu lassen...

1 Kommentar:

  1. Das hört sich tatsächlich noch besser an. ;-)
    Ich rede ja nicht davon, dass ich mal wie ein Brathähnchen aussehen möchte. Nur eben ein bisschen gesünder, und nicht dieses käsige weiß, weil ich eben ein ganz anderer Hauttyp bin. Und so sieht das bei mir eben nur krank und unnatürlich aus.
    Von arbeitsfrei kann nicht die Rede sein. Ich schuffte mir gerade den A*** ab. -.-

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