Ich mache mich sicherlich nicht allzu nackt, wenn ich sage, er ist sehr wahrscheinlich einer der schillerndsten Professoren in Deutschland. Wirtschaftspsychologe Prof. Jack Nasher. In seinen regen Interviews erzählt der Hobby-Mentalist von Beispielen aus seiner Forschungsarbeit über Verhandlungsstrategien sowie dem Detektieren und Entlarven von Lügen. Ein Beispiel, das er stets nennt, ist dieses von zwei Zwillingsschwestern, die sich um die letzte Orange streiten. Weil der Mutter das Ganze zu bunt wird, teilt sie die Orange und gibt jeder eine Hälfte. Beide sind damit unzufrieden. Hintergrund dieses unvorteilhaften Kompromisses ist, dass die eine lediglich die Schale zum Backen benötigte, während sich die andere nur den Saft zum Trinken auspressen wollte. Sein induktiver Schluss: wenn wir verhandeln, dann oft nur um ein Kriterium (in der Regel: Preis). Das führt zu einem Kompromiss, der stets die schlechteste der Lösungen ist, eine loss-loss-Situation sozusagen. Besser sei es, so Nash, nach den Interessen zu fragen und auf Basis der Interessen eine Verhandlungslösung zu suchen. Er fügt erneut ein Beispiel ein: wenn ich mir ein Auto kaufe, dann sondiere ich vorher und stelle fest, dass das Auto, das ich möchte zwischen 25-30k liegt, also setze ich 20k in der Verhandlung an. Nach zähem Preisfindungsprozess steht am Ende 27,5k, für beide kein maximales Verhandlungsresultat. Viel vorteilhafter wäre es gewesen, wenn ich als Kunde Zusatzleistungen wie Reifen, TÜV etc. dazu bekommen hätte, was für mich einen großen Nutzen hätte (Zeitersparnis z.B.) und wofür ich letztlich sogar 35k bezahlt hätte, womit der Verkäufer wiederum eine größere Gewinnmarge gehabt hätte, da ihm die Zusatzleistungen weniger Kosten, als der Kunde im Gesamtpaket zu zahlen bereit ist. Verhandeln ist demnach ein Ausloten unterschiedlicher Interessen. Oder noch konkreter: Ziel des Verhandelns muss die maximale Interessenbefriedigung der Verhandelnden sein. Wer mehr zu diesen, wie ich finde, durchaus spannenden Fragen, und wie man z.B. jemanden mit 10€ glücklich machen kann, obwohl die Alternativen 50- oder 100€ gewesen wären, erfahren möchte, der sehe oder lese mehr von Jack Nasher.
Zum Schluss des ersten Kapitels spielen wir doch noch ein kleines Ründchen vis-a-vis!
Hemdvergleich. Passt. |
Dufter Dresscode. |
Da fällt mir doch noch ein, am charmantesten fand ich ja, als er bei Regen einen unüberdachten Bahnübersteig entlang laufen musste - die wahrlich lang sein können-, er jedoch keinen Regenschirm hatte, um trocken bis zum Zug zu kommen. Also wartete er kurz, ehe eine junge Dame mit Schirmchen kam und fragte sie, ob er nicht den Schirm halten dürfe und sie ihn dafür mit drunter lassen würde. Die Dame nickte zustimmend. Eine win-win-Situation. Dass sein Kontaktbedürfnis mehr in der Attraktivität der jungen Dame begründet lag, notieren wir als Bonbons des Lebens.
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Auf den ersten Akt, folgt sogleich der Zweite. Dieser führt uns weg von der Wirtschaftspsychologie, bleibt aber an der Grenze zur Verhandlungspsychologie. Es soll um die schlagzeilengeprägte Geschichte des Mehmet Göker und seiner MEG AG gehen. Wie kann ich mir die MEG AG vorstellen? Nun wir alle kennen Jahrmärkte und ein bekanntes Souvenir dort sind Helium Luftballons z.B. als Micky Maus-Motiv - nichts anderes ist bzw. war die MEG AG. Etwas also, dass von außen sehr schön glänzt, aber früher oder später
Ja, kein Wunder, Sportsfreund, dass das in die Grütze ging.. |
zum Platzen verdammt ist. Die preisgekrönte Reportage gibt einen tiefen Einblick in Abgründe einer Branche, wenn die beteiligten Menschen auf mehreren Ebenen und Verhandlungspositionen abheben, mithin jedwede Bodenständigkeit ausziehen und sich damit selbst enthaupten. "Wir setzen den ganz großen der Zunft die Hörner auf. Wir werden die #1, nein, wir sind die Nummer eins", große Töne. Doch Leistung wird an Taten gemessen, nicht aber daran, wer am lautesten Schreien kann. Ursachenforschung: "Zu viele millionenschwere Partys? Sektenartige Strukturen? Ach was! Läuft...". Soweit richtig. Mit dem "läuft", lag der founder sehr richtig, doch vergas er danach das "..voll gegen die Wand"!
Egal ob Versicherungen oder Finanzprodukte, wer Anreize nach oben schaffen will, der muss auch Haftung nach unten sicherstellen. Aller Ursprung dieser Erde sehnt sich nach Gleichgewicht, viele Versicherer oder Financiers können oder wollen es nicht verstehen.
Interessant! ;)
AntwortenLöschenDu hast recht, als Firma Blogger anzuschreiben, ist wirklich eine gute Geschäftsidee, die für beide Parteien eine Win-Win-Situation darstellt. :) Allerdings würde ich auch nur Produkte vorstellen, die mir zusagen und ich selbst gut finde ... viele Blogs machen mittlerweile so viel Werbung, dass es dem Gesamtbild einen ziemlichen Abbruch tut. Nur zu bloggen, um Dinge gesponsert zu bekommen, kann es echt nicht sein. :/
AntwortenLöschenAuch wenn ich auf meiner Liste "Healthy and Happy" geschrieben habe, ist das nur eine Checkliste für gesunde Ernährung. Im Vergleich zu manchen vorherigen Monaten bin ich eigentlich immer relativ glücklich, da es mir ja bzgl. der ES schon viel besser geht.
AntwortenLöschenDu hast natürlich Recht, es ist ja schwer genau zu sagen, was ungesund und gesund ist. Mit ungesund meine ich eigentlich Weizenprodukte, Fertigprodukte, Süßes wie Kuchen und Schokolade sowie Salzgebäck. Natürlich ist auch vieles andere nicht gesund, aber ich achte erst mal auf diese Punkte.
Ich habe schon öfter gesehen, dass du viele Blogs von Mädels mit Essstörung kommentierst. Inwiefern hast du eigentlich mit Essstörungen zu tun? Hattest du auch mal eine?
Liebe Grüße :)
Aber deine ES hast du jetzt komplett hinter dir gelassen, oder??
LöschenDu hast Recht, ich finde MS irgendwie auch interessant und faszinierend, aber ich denke, dass liegt eher an meiner eigenen ES, denn früher wusste ich davon so wenig, wie heute die meisten Menschen.
SO wie du es beschrieben hast, ging es mir beim Laufen auf dem Platz eigentlich immer. Die Zeit ging und ging nicht um und schon ab den letzten 5 Runden habe ich immer bis auf 50 Meter genau gezählt, wie viel ich denn noch laufen muss. Ätzend. Aber jetzt geht es viel besser, ich laufe auch immer ohne Uhr und alles.
Vor der Schule würde ich auch nur den 7,5 Kilometer Weg laufen, der längere wäre dann nur etwas fürs Wochenende. Nach der Schule ist es immer schlecht, ich habe ja lange Schule, dann noch Training, Kinder trainieren (zwei Mal in der Woche) und Therapie. Außerdem sieht es dann mit der Motivation nach stundenlang Schule nicht mehr so gut aus ;)
Du läufst 30 Kilometer? omg, wie cool. Wenn ich mal bei einem Halbmarathon laufen würde, würde mir das ja schon reichen. Aber 30 oder noch mehr ist echt faszinierend.
Liebe Grüße :)
Deine Texte sind immer gut und anstrengend :) ich bin gerade noch zu müde um dazu ein annehmbares Kommentar zu verfassen, nächstes mal wieder.
AntwortenLöschenSehr lieb, dass du für mich das bild hochgeladen hast. Nur habe ich leider kein google+
Was du da schreibst klingt ziemlich zynisch, ich denke man sollte sich ein wenig mehr auf das Positive konzentrieren, dass überhaupt jemand das Generationenmanifest in die Welt gerufen hat, dass es viele Menschen gibt, die etwas tun. Klar es sind mehr die einfach alles nehmen was sie kriegen könne, denen es egal ist was aus der Welt wird bzw die nicht darüber nachdenken, aber was willst du als einzelperson jetzt anderes dagegen tun als mit gutem Beispiel voranzugehen und die Leute zu unterstützen die das ebenfalls tun?
Was Kim jog un angeht scheinen wir geteilter Meinung zu sein, das würde ich dann dabei belassen ;)
Es ist schrecklich großartig, dass innerhalb von zwei Tagen gleich zwei Leute genau das verstehen, was ich zu sagen versuche. Für alle Anderen klingt es schön hässlich, diese ohrenbetäubende Stille und diese süße Agonie.
AntwortenLöschenProgramme kann man anhand von Beweisen jedoch genauso gut umprogrammieren, es ist ja nicht alles ein vorgeschriebener Skript. Oxymoron oder nicht, dies gehört zu meinem natürlichen Schauspiel. ^_~
Liebe Grüße
Emaschi