Samstag, 24. Mai 2014

recenzja i widoki ☟

 "Kein Mensch kann über einen erheblichen Zeitraum für sich selbst ein Gesicht aufsetzen und ein anderes für die Öffentlichkeit ohne schließlich darüber in Verwirrung zu geraten, welches nun das wahre Gesicht ist." 
 (Nathaniel Hawthorne, in: Der scharlachrote Buchstabe)

Wirklich? - 'Vertraue niemals dem Urteil eines Psychologen'. Der Film Zwielicht rekurriert implizit auf die Frage, ob die Feststellung einer psychischen Erkrankung, des sich Nicht-Bewusstseins, einen Mord entschuldigt. Der Film bekennt zweifelsohne klare Position, eine Position, die ich bekennen möchte, als ich weiß, dass der Nachweis über (un-) oder bewusst absolut ausgeschlossen ist, anders gesagt: die Wahrscheinlichkeit der Wahrheit entspricht der eines Münzwurfs. Sie können Beweise finden, Schlüsse ziehen, aber sie können nicht die Wahrheit des (Un-)bewussten im Inneren eines Fremden finden - leider sind sich Psychologen dessen nicht bewusst. Illusion als Berufsmotiv. Selbst habe ich dieses Spiel lange Zeit genossen, weil ich ein Gefühl dafür hatte, was ich erzählen und wie ich es im Ausdruck erzählen muss, um ein entsprechendes Krankheitsbild in meiner Akte zu bekommen, so war ich praktisch vom einen auf den anderen Tag für einen Psycholgen im Grunde genommen kerngesund, für einen anderen hatte ich eine schwere psychosomatische Störung - ein Spiel dessen Ergebnis man selbst zum Lenken im Stande ist, etwas, das außer Frage denen Unrecht tut, die wirklich krank sind, doch der beste seines Standes nicht zu unterscheiden vermag. Tatsächlich macht es keinen Unterschied, ob
#Die gelbe Wand #BVB #Nostalgie pur!
man psychisch krank ist oder nicht - ich war es, und doch hat auch für mich das Spiel funktioniert, als ich einen Psycholgen dazu bringen musste, mich für gesund zu erklären. Die einzige Möglichkeit ein signifikantes Urteil zu eruieren, ist Überwachung, rund um die Uhr, über einen längeren Zeitraum, mit minutiöser Kontrolle - nur dann offenbart sich das wahre Gesicht eines Menschen, denn jeder Mensch macht Fehler und nur so lässt sich auch der beste (Schau-)spieler entlarven. So war es auch bei mir, weil und obwohl ich ein guter Schauspieler war. Ich befürchte, nahezu bedingungsloses Verständnis dem (scheinbar)
#Faultier: "Kuckuck" @#Spiegel-Online
Kranken gegenüber zu zeigen, ist möglw. auch nicht der beste Ansatz; Misstrauen entgegenzubringen und Konsequenz einzuverlangen hingegen schon eher, das letztere hätte eine Therapie sogar als Verstärker vll zu verhindern oder zu stoppen gewusst. Nur eines bleibt für mich wahr: es gibt keinen besseren professionellen Schauspieler für illusorische, brisante und gespaltene Persönlichkeiten als Edward Norton.

Kommende Agenda: 
- Es wird von mir ein wirtschaftspolitisches und pro-demokratisches Bekenntnis zur und nach der Europawahl - möchte ja hier explizit keine Stimmenbewerbung und schon gar nicht -beeinflussung bewirken - geben, weil die Wahrheit ein Recht hat - und zwar völlig idiologiefrei und rein sachlich - erhört zu werden - auch wenn es einen Medien-Politik-Pakt gibt, der die Wahrheit ignoriert, nicht versteht, verhöhnt und/oder sogar radikalisiert und damit Demokratie und Freiheit aussetzt.
- Von der Freiheit und (un-)ausgesprochenen gesellschaftlichen Werten (frei übersetzt aus der Pressesprache: 'frivole Untugenden') handeln auch die zwei kommeden Filmrezi's.
- Ab Mittwoch geht's nach Hause - Erholung und so-, ehe es am Sonntag zum nächsten Marathon nach Duisburg geht und auch wenn ich mich derzeit mit Muskelkater/-krämpfen und Kraftlosigkeit rumplage, ich freue mich so unfassbar darauf - Nostalgiealarm extrem hoch.

4 Kommentare:

  1. "... Selbst habe ich dieses Spiel lange Zeit genossen, weil ich ein Gefühl dafür hatte, was ich erzählen und wie ich es im Ausdruck erzählen muss, um ein entsprechendes Krankheitsbild in meiner Akte zu bekommen... "
    Das herzbrechende an dieser Aussage ist, dass du prinzipiell erstmal nur bewiesen hast, wie beeindruckend schlau du bist. Immerhin sollte ein guter Arzt bei Vorstellung eines Patienten davon ausgehen, dass er ein Problem hat, sonst wäre dieser ja nicht da. Indem man den Ärzten erzählt, was sie hören mussen, um auf eine Diagnose zu schließen, belügt man sich nur selbst. Sei es für die Ausrede einer Krankschreibung, weil man eigentlich eine Pause braucht, oder wegen der Aufmerksamkeit,...
    Es ist schade, dass diese Ärzte nicht hinter deine Fassade gucken konnten, denn hätten sie früher durch dieses Muster sehen können, hätte man dir auch früher helfen können. =) Doch du hast dieses Unrecht selbst erkannt, und das ist wirklich vorbildlich. Immerhin gibt es genug Vorurteile gegenüber Kranken, besonders im psychischem Spektrum.
    Eine Aussage, der ich aber ganz und gar nicht zustimmen möchte: "Tatsächlich macht es keinen Unterschied, ob man psychisch krank ist oder nicht." Das Grundprinzip dieses Satzes ist zu ausschweifend und ungenau. Man kann eine Depression nicht mit Schizophrenie vergleichen, oder Verhaltensstörungen nicht mit Demenz, oder eine Essstörung mit einer Persönlichkeitsstörung. Im besten Fall sollte ein Psychologe nicht nur durch Worte des Patienten eine Diagnose stellen, sondern auch Beweise und Grundlagen sammeln. Für dich macht es keinen Unterschied, welches ich großartig finde, denn 'gesund' ist immer die hoffnungsvollste Lösung, ob das aber der Suchtkranke auch behaupten kann, oder der Bipolare, der sein Leben lang eingestuft und mit Medikamenten abgefüllt wird, ist mal dahin gestellt.

    Darf ich fragen, ob du schlechte Erfahrung mit Psychologen bzw. Ärzten sammeln musstest? Natürlich sollte man Patienten mit Abstand aus rein medizinischer Sicht überwachsen, aber rund-um-die-Uhr-Überwachung und minutiöse Kontrolle? (Wenn man sich nicht in der geschlossenen Abteilung einer Klinik befindet, passiert dies nicht.)
    In meinem Leben war ich in vielen verschiedenen EInrichtung, mit verschiedenen Ärzten, aus verschiedenen Gründen, zu verschiedenen Zeiten der Aufnahme und Bleibe, doch einer solchen paranoid-machenden Kontrolle war ich nie ausgesetzt. (Was wiederrum nicht heißen soll, dass es nicht passiert.)

    Zusätzlich wollte ich noch einmal erwähnen, dass ich deinen Blog sehr schätze. Du schreibst deine offene Meinung im gut-verpackten Schreibstil mit Charme und packender Intelligenz. Auch über deine Kommentare freue ich mich sehr. =)

    Edward Norton ist genial. Zugestimmt.

    Einen schönen restlichen Samstag und einen tollen Sonntag.

    Liebe Grüße
    Emaschi

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  2. Hallo.


    Vielleicht passt es schlichtweg nicht in mein Denkschema, doch Nobelpreis hin oder her, ich glaube nicht daran, dass Kranke nicht zum Arzt gehen, wenn nicht schlechte Erinnerungen, Minderwertigkeitsgefühle oder sogar Geldprobleme mit einhergehen. Natürlich kann es aber auch sein, dass ich zu sehr von mir auf andere schließe.
    Wenn der Leidensdruck einer Person zu groß wird, geht er letztendlich zum Arzt. Auf der anderen Seite kann ich mir durchaus vorstellen, dass viele Leute, die eben nicht "krank" sind, zum Arzt gehen, um eine Krankschreibung zu erzielen. Nur habe ich dafür auch Verständnis, jeder braucht mal eine Verschnaufpause. ;)
    Ein Arzt soll zugegebenermaßen schwarze Schafe erkennen können, aber wenn man ehrlich ist... eigentlich wäre dies schlecht für's Geschäft. Immerhin verdient der größte Teil deutscher Ärzte nicht sonderlich viel, und wenn die Nicht-Kranke-Person auch nur für eine Krankschreibung vorbei-kommt, sollte sie im besten Fall dazu bewegt werden, Vertrauen zu fassen, damit sie wieder kommt. (Ja, wenn sie wirklich erkältet oder andersweitig krank ist,...)

    "ich hatte bei den meisten jedenfalls nicht den eindruck, sie könnten mich geistig und/oder problemlösend weiterbringen"
    Wahrscheinlich konnten sie dies auch nicht. Was ich mich frage ist allerdings, ob ein Psychologe dich problemlösend weiterbringen sollte oder dir nur Ansätze servieren soll, dich von deinen Problemen zu distanzieren und dir somit einen Überlick zu verschaffen, was du lösen kannst, verbessern kannst und zukünftig anders machen kannst.
    Aus diesem Grund sagte ich, man könnte keine psychischen Krankheiten vergleichen. Eine Person, die nicht mehr klar denken kann oder zu selbstzerstörrerisch (oder auch andere in Gefahr bringen könnte) denkt, braucht eben mehr "Überwachung" und "Kontrolle". Jemand, der klar denkst und genügend Bewältigungsstrategien aufweist, braucht trotzdem Hilfe und ein paar Stunden "einfach nur reden" kann viel ausmachen, vorausgesetzt die Person ist ehrlich und geht auch davon aus, dass der Arzt helfen kann.

    Was ich vom jetztigen Burnout-Phänomen halte, verschweige ich lieber. Niemals würde mir einfallen, 90% der Burnout-Erkrankten als Simulanten dar zu stellen, ich gehe einfach davon aus, dass so viele auf ihrem Weg nicht gelernt haben wie man mit Stress (auf Arbeit, in Beziehungen, zu Hause,...) reagiert und damit umgeht und sich nicht besser helfen zu wissen, als zum Arzt zu gehen. (Manche wollen ihre Freunde und Verwandte nicht belasten, wollen nicht, dass man sich über sie lustig macht. Andere haben Angst davor, nicht angepasst genug zu sein... Da gibt es viele Gründe.)
    Ein Arzt hat aer auch professionellen Abstand zu wahren und beschränkt Zeit, was tut dieser also? Klar! Krankschreibung und (in viel zu vielen Fällen) Medikamente.

    Fortsetzung folgt....

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  3. Bevor die Burnout-Welle kam, war es eine Flut an Depressionen. Da appliziert es sich genau so: In dieser Welt wissen viele nicht, was sie mit Traurigkeit anfangen sollen - ich würde sogar soweit gehen, zu behaupten, dass sie alltägliche, wenn auch anhaltende Traurigkeit/Leere/Freudlosigkeit nicht von Depressionen unterscheiden können. Was tun sie? Ja, sie gehen zum Arzt, aus Angst vor Verurteilung von Außen, weil sie niemanden sonst haben, weil sie ihren Job nicht gefährden wollen.....
    Das könnte man ausweiten. Mir fällt gerade auch das Thema ADHS bzw. Zappelphillip ein. ^^
    Aber um nochmal auf den Punkt zu kommen, noch ein Zitat von dir:
    " stationäre therapie is für mich nachhaltig und angemessen,"
    Doch dies ist doch gerade die Überwachung, die du vorher zum Vorwurf der Ärzte machtest, oder nicht? Ambulante Therapie ist fast ein MUSS für jemanden, der frisch aus einer stationären Therapie kommt - es ist zu einfach in alte Muster zu fallen, vor alem wenn man ins alte Umwelt geworfen wird.
    Und unter uns: Bist du der Meinung, dass eine Schizophrenie verschwindet, wenn man 12 Wochen in Therapie war? Nein. Viele von ihnen sind nicht fähig, selbstständig ein Leben zu führen, weil sie nicht einmal allein daran denken würden, ihre Medikamente zu nehmen. Was ist daran verkehrt, dauerhaft zu überprüfen, nachdem die stationäre Therapie "abgeschlossen" wurde, ob es dem Patienten soweit lebenswert geht?
    Wir können uns darauf einigen, dass psychotische Krankheiten auf jeden Fall auf eine speziell-eingerichtete Station gehören, auch die, die zwingend eine Pause brauchen, weil sie sonst sich oder andere gefährden. Aber jemanden immer wieder stationär behandeln zu lassen, bringt auf Dauer auch nichts. Zumal es wahnsinnig teuer wäre für die Kassen. XD
    Oder meinst du in diesem Falle ist die Person "nicht krank" genug?

    wird fortgesetzt....

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  4. Es ist möglich, heraus zu finden, ob jemand tatsächlich krank ist. Ein pädophiler Mörder, dem seine Tat nachgewiesen werden kann, kommt ins Gefängnis. Egal, welche Krankheit er vorgibt zu haben. Forsensiker sind wesentlich (das möchte ich unterstreichen: WESENTLICH) geschulter als die Psychologen, die wir zu Gesicht bekommen. Sollten diese abnormale Tätigkeiten im Gehirn, Verhaltensstörungen aufgrund von Trauma etc, Hormonstörungen , was auch immer, fest stellen, wird er als "krank" eingestuft, welches aber nichts daran ändert, dass der Mörder ins Gefängnis kommt. Nur kommt er dann nicht in das Staatsgefängnis, sondern in die geschlossene forensische Abteilung der Gefängnispsychiatrie.
    Zu sagen, es sei unmöglich durch die Lügen eines Verbrechers zu sehen, hinterfragt nicht nur die Kompetenz der Psychologen, sondern auch an jeglichem Polizeipersonal, den Gerichten, Forsensikern,...
    Auf jeden Fall stimme ich dir zu: Hat jemand ein Verbrechen begangen, gehört er bestraft. Dies passiert auch, wenn man es ihm nachweisen kann. Es ändert sich der Ort oder das Ausmaß der Strafe, wenn die Person nachweislich krank ist, aber die Strafe erfolgt trotzdem.
    Mord ist wahrscheinlich gleich ein ziemlich heftiges Beispiel. Das Einzige, was im Weg steht, ist meist das Nachweisen der Strafe nicht der Strafbarkeit und dessen Ausmaß. Ein Mörder wird weggesperrt, ob krank oder nicht, wenn es ihm nachgewiesen wurde, diesen Mord begangen zu haben.
    Nehmen wir aber mal ein weniger beachtliches Beispiel: Ladendiebstahl. Die Mutprobe eines klar-denkenden, prinzipiell zahlungsfähigen (oder dessen Eltern) Jugendlichen wird beim Erwischen meist mit Geldstrafe und Ladenverbot bestraft. Wie ist es bei einer älteren, demenzkranken Dame, die Hunger hatte und einfach mal zugegriffen hatte und vergessen hat zu bezahlen? Würdest du es genau so handhaben - mit Geldstrafe und Verbot, obwohl sie wahrscheinlich nicht einmal mehr wusste, was sie tat oder warum?



    Puuhhh... jetzt tun mir vom Tippen die FInger weh. XD Aber danke für deine Zeit. Das weiß ich zu schätzen.

    Liebe Grüße
    Emaschi

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