"Wir können uns ne aussuchen woher wir kommen, aber
wohin wir geh‘n"
(Charlie in Vielleicht lieber morgen)
"Ich
bin hier und sehe sie an.
und sie ist
so wunderschön.
Ich kann es
jetzt sehen, in diesem einen Moment,
wenn du erkennst,
dass du keine traurige Geschichte bist,
und du
siehst die Lichter der Hochhäuser,
und alles
was dich staunen lässt,
und du hörst
diesen Song, bist unterwegs mit den Menschen,
die du mehr
liebst, als alles auf der Welt,
und in
diesem Augenblick, ich schwöre es:
sind wir
unendlich!"
Nirgends
kommt Genialität so berührend zum Ausdruck wie in der Lyrik. Ich konnte diese
Zeilen miterleben, tief mit eintauchen, ich war er oder er war ich, als ich zum
ersten Mal vor zwei Monaten nach Stuttgart kam, doch hatte meine Geschichte
einen Schönheitsfehler: sie, war mein Bruder und "sie" ist nicht
schön. Das Schöne: es kann nur besser werden :) Übrigens, gutes Ende ist noch kein guter Film, dafür also ❤❤❤❤❤!
Und schon sind wir wieder bei den nackten Tatsachen; Stuttgarter,
so scheint der gewünschte Willkommenseindruck, müssen endlose Langeweile haben.
Wollte ich mir doch, als ordnungsbewusster Bürger, der ich ja nun mal bin, lediglich
ein Monatsticket für die S-Bahn holen - "104€", sagt'a, denke ich
mir: fein! Das ja'n echter Schnapper. Ja, zu früh gefreut. "Brauchst du
ersma'n Verbundpass, du Clown, weil wir sind ja hier auch im Zirkus", fügt
sie noch höchstfreundlich an. War ich natürlich bedient, aber sieh' da, einen
Tag später schreibt mein Bruder: „Post vom vvs für dich..“ - ja, wenn man weiß,
wie man mit den Leuten sprechen muss, dann läuft das auch, und zwar prompt :p
Mein Bruder indes
lässt sich ja höflich von allen "Papa!" als Spitznamen nennen (schöne
Einzugsgeschenk für meinen Bruder? |
Grüße damit an alle Stromberg-Fans!) und da dachte ich mir jetzt: na, das nehmen
wa' do ma jezz auf's wort! Demnach sorgt ja, wer ein guter Papa für seinen Sohn
ist, indem er ihm z.B. eine Wohlfühloase als Herberge bietet. Nun ist der Papa
kein echter Papa und mein Bruder kein guter dazu, deshalb wird er ein saftiges
finanzielles Entgelt erheben, aber als Meister der Verhandlungspsychologie wird
es ein Duell auf Augenhöhe – wobei ich mir bei seiner Größe mehr Sorgenfalten auf
die Stirn projizierte.
~
In jüngster
Zeit habe ich bemerkenswert leidenschaftliche Inspirationen für’s Lesen ♡, als eines der drei
essentiellen L-Alliterationen eines ausgefüllten Lebens, bekommen und mehr noch:
Ideen die insb. darauf rekurrieren; und die damit die endlosen
Trainingskilometer noch süßer auf mich wirken ließen. Auch dafür möchte ich
'Danke' sagen, denn die Entwicklung dessen was man tut und was einem sehr am
Herzen liegt, wie dieser Blog, kann nicht immer nur von innen kommen.
Etwas,
worüber ich mir schon immer viele Gedanken gemacht habe, und damit wären wir erneut
beim Ausgangsthema dieses Blogeintrags, ist die Frage, wie müsste der entspannteste Ort zum Lesen
aussehen. Eine Frage, wo jeder Mensch ein ganz individuelles Bild vor Augen
entwickeln dürfte, als die Beantwortung dieser Frage auch auf bildlichen
Momenten fußt, von Orten, an denen wir bereits in unserem Leben waren, und wo
wir uns wohlgefühlt haben. Aus diesen, meinen Erfahrungen, gepaart mit dem
Wunsch, des noch nicht dagewesenen, habe ich mal eine kleine Kollage
entwickelt.
#Stressless-Sessel oder anders bekannt, als das kleine Paradies!
#So ein runder Eck-Asubau, eines Wohnhauses, wo man passgenau ein warmes Sofa einbaut, das wär's doch schon..
~
Aus dem
Tagebuch eines Läufers
Freitag,
Samstag und heute bin ich meine 30km Strecke gelaufen, das macht sanfte 90km in
drei Tagen – die mir alles abverlangt haben. Vor wenigen Stunden kam ich an die
Kreuzung, da sich meine 30km von der kürzeren 20km Distanz trennt, und meine
eine Herzhälfte, die Sportliche, sagte: „Nein, es geht nicht. Versuch' gar nicht
erst auf die Idee zu kommen, an die 30er zu denken - du kannst heute nur geradeaus laufen!“
Meine andere Hälfte, die Emotionale entgegnete: „Bedenke, für die nächsten vier
Wochen werdet ihr euch nicht mehr sehen!“ Ihr wisst, ich bog links ab.
Unten, an
den Feldwegen in der Rheinebene kreuzte mich ein kleiner, aber kräftiger Jungspund.
Er trug ein VFB Stuttgart-Trikot mit einer Audel-Bedruckung und war im
Dauerspurt unterwegs. ‚Wow‘, dachte ich, ‚wie klein doch die Welt ist‘ und war
beeindruckt. Wenige Minuten später, oben auf dem Deich, schoss eine Gestalt wie
ein Blitz an mir vorbei – ein breites Grinsen dabei aufgesetzt. Es war der „Stuttgarter“.
‚Och nöö‘, dachte ich, ‚ich will doch heute nicht!‘. Fünf Meter später lief ich
neben ihm, meinerseits einen schelmischen Blick auf ihn gerichtet und dabei
stolz auf mein BVB-Trikot, mit der Aufschrift ‚Rosicky‘, zeigend; was machte
er? Er bog doch glatt rechts ab, weg vom Deich und mir, worüber ich richtiggehend
sauer war. Es dauerte nur einen winzigen Moment, da ich mir eingestand, dass er
gerade genau das tat, was ich immer mit anderen Läufern mache und so auch
einstecken müsste – tat ich erhobenen Hauptes-, und sowieso, dachte ich,
vielleicht wollte er sich auch nur für das 2:3 gestern revanchieren!
Mit dem
Duracell-Häschen-Tempo, das mir aufgezwungen wurd‘, lief ich fortan weiter und
konnte noch zwie Läufer, die gut 500m vor mir waren ein- und überholen – das war
wieder nach meinem Geschmack. Überhaupt, der wohltuende Duft der weitläufigen
Rapsfelder, die scheinbar nur 10m über mir absteigenden Flugzeuge und das
Gefühl, für einen Moment meine Beine fliegen zu lassen, waren ein Genuss. Ich
war bin glücklich. So, ich wird jetzt meine Beine im Zug hochlegen und mich gen
Süden aufmachen – wünsch‘ euch eine erfolgreiche neue Woche, Ihr Lieben ღ!