Sonntag, 16. Juni 2013

Das Titel-Girl. Part I

in gedanken schwebend schaue ich aus dem fenster. es läuft der immer wieder gleiche film an autos, fahrradfahrern und passanten vorbei - lediglich die chronologie scheint zu variieren, als ich in einem moment aufschrecke, um mich bruchteilen von sekunden später in eine art stockstarre versetzt fühle. keine zehnminuten ist es her, da prophezeite ich mir für die nächsten wochen die traumatischten 1260minuten meines bisheringen lebens - fahrtheoriestunden! sie kamen auf mich zu, wie der käse zur maus, am besten gar nicht. aber auf einmal waren sie da und jeder widerstand zwecklos. auf einmal begeht eine junge frau den raum und bringt ein leises, aber mit einem unbeschreiblich charmanten lächeln versehenes "schuldigung" über ihre lippe. in den nächsten minute läuft dieses lächeln immer wieder in zeitlupe vor meinen augen und gedanken ab; tür auf, lächeln, wundervoll! eine neue faszination war in mir geboren - wieder. viele lange jahre war es her, da mich dieser moment des fasziniert sein, innitiert durch ein bloßes lächeln, aufs neue einholt. die neugeburt, besser die aufweckung. gefühle, die fast zehn jahre und auf ewig wie abgestorben schienen, sie waren da. auf einmal waren sie wieder da - unbegreiflich. festhalten, bitte diesen moment festhalten, sagte ich mir. der grund, warum ich diese erste, völlig unpersönlihe begegnung, immer wieder vor mir abspielte. es waren die schönsten 90 lehrminuten seit einem nicht mehr taxierbar in der vergangenheit zurückliegendem datum.

ich mag die vorzüge eines kindes: neugierde, sorgenlosigkeit und sowas wie ein dauergefühl von ewiger jugend! nicht das ich nicht alles versuchte, um mir das jeden tag zu bewahren, aber in diesen augen, in diesem lächeln - ohne das es eine bewusste muskelbewegung sein müsste - konnte ich all dies sehen. es mag völlig unbegründet sein, dennoch war dieser eindruck da und allein das weckte mein interesse. und mit so einem interesse ist es, finde ich zumindest, wie mit einem titelthema für ein magazin. es ist so unerklärlich definierbar, wie man eines findet. es kommt - wenn überhaupt - ganz wie von selbst zu einem. manchmal nie, in der regel selten. selbstverständlich sprechen wir dabei nicht über irgendein titelthema, sondern über jene, wo sowohl annährend jeder aktive, aber auch passive leser, mithin konsument, sich berufen fühlt, ein exemplar haben zu müssen. taufen wir ihn den audrey hepburn effekt. das schöne dabei ist, dass dieser effekt ein langjähriges, manchmal sogar ewiges, interesse begründen kann. auch hier beginnt alles mit der neugierde. diese wiederum drückt sich in der handlung aus, die wir gemein hin als recherchieren kennen. es gibt zwei wurzeln dieses elementaren lebensprozesses. entweder geht ihm eine frage voran, dessen antwort wir zu recherchieren versuchen oder aber wir werden mit einer tatsache, sprachtechnisch dem ausrufezeichen, konfrontiert und verspüren ein neugieriges und nicht selten auch nachhaltiges interesse, das genauer zu eruieren. ihr lächeln war ein klares ausrufezeichen. deutlicher und beeindruckender ist kein stop zu symbolisieren, das die dieses stop wahrnehmende umwelt dazu verführt, mit einer tieferen aufmerksamkeit aufzuwarten. wenn doch nur jedes vekehrsschild mit jenem zeichen nur annährend so viel brillanz austrahlen könnte, würde sich der ambitionierte verkehrsminister fragend denken, wieviel weniger verkehrsunfälle würden wir dann haben.

ich will zur fahrschule! wann ist wieder fahrschule? morgen? übermorgen? überübermorgen? am besten heute nochmal, am besten jeden tag, am besten 24 stunden, sinnierte ich nach den ersten 90minuten vor mir hin. ich muss diese frau wiedersehen. muss! dieses strahlen, einfach alles. noch bevor ich wieder daheim war, begann die recherchearbeit. ich versuchte mich nach ihr in die liste einzutragen, damit ich sehe, wie sie heißt. problemlos. als ich sogleich zuhause war, ging es in medias res. schnell ud erleichternd fand ich ein bild. das würde mir helfen die erinnerungen zu verfestigen. das würde meinen ansporn weiter vorantreiben. wenige tage später fand ich ein weiteres bild, meinen treuen lesern ist es inzwischen bekannt. ein bild, das zu denen gehört, den man auch nachsagt, sie seien für die ewigkeit. doch viel wichtiger dabei war die entdeckung, das dieses jemand kommentierte den ich kannte..

1 Kommentar:

  1. Ich finde nichts, aber auch wirklich nichts faszinierender & anziehender als ein zufriedenes Lächeln mit einem lebensfrohen Strahlen in den Augen. :)

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