Montag, 17. September 2012

Mon petit Paris

Es wird eine kleine Serie aus 5 Städten mit 5 persönlichen Bindungspunkten zu diesen Städten geben. Der ein oder andere mag sich dort wiederfinden, ein völlig anderer Blickwinkel auf diese Orte ist aber ebenso möglich. Vielleicht vermittelt es etwas Authentizität, regt an, evoziert oder erinnert. save the best for first. Den Beginn macht somit Paris!

#1 Der meditative Garten

Das Schmuckstück findet sich gut versteckt zu den Füßen der Sorbonne. Wenn man die kleine turbulente Kärtchenwelt des Quartier Latin durchquert und direkt auf die Sorbonne zu geht, die einen großen Schatten auf den kleinen, beschaulichen Garten wirft, dann hat man das Herzstück meines Paris erreicht. Man kann die Leute erahnen, man kann die Stimmen hören, den Trubel, das große Treiben der Touristen, aber alles nur in den eigenen Träumen. Und man fühlt sich so entspannt, richtig wohl und mit sich im reinen. Es ist auch die Dankbarkeit für diesen Moment des loslassen und  sich Treiben lassen. Einfach nur genießen und alles Erlebte wie in einem Film mit 10facher Geschwindigkeit in Gedanken ablaufen lassen. Während man so auf einer Bank liegt und den kleinen Bach vor sich hinplätschern hört und den Duft der exotischen Pflanzen. Eine Umgebung, die einem Schutz gibt. Ein völlig neu erscheinendes Bündel aus olfaktorischen Reizen. Die pure Symbiose. Ein kurzes innehalten, das die Speicher wieder füllt. Krafttanken für sich selbst und für die Stadt, die noch vor einem liegt und auf mich wartet. Der Austritt aus dem großen Ganzen, das alles überragt, und der Eintritt in eine andere, friedvolle Welt. Keine Hektik. Stille. Und vis a vis zum meditativen Garten gibt es vermutlich das beste Camembert Panini der Welt. Der passende Beigeschmack!



#2 Die Oper im Schloss Versaille

Landleben! Eine endlos lange Menschenschlange erwartet einen schon, wenn man die Tore Versailles erreicht. Juhu, endlich wieder Menschen. Aber wir haben ja vor allem eines mitgebracht: Geduld. Und die Ruhe haben wir ja ohnehin schon aus dem Garten in uns aufgesogen, nichts könnte uns dieses Erlebnis versalzen. Und während aus Minuten gefühlte Stunden werden, vertreibt man sich die Zeit indem man sich an der immer größer werdenden Menschenschlange hinter einem ergötzt. Schadenfreude. Aber nur ein kleines bisschen. Interessant ist auch die Beobachtung der verschiedenen Kulturen, die es bis hier raus nach Versaille geschafft haben. Keine Bange, die Heimat werden Sie nicht lange vermissen. Sie werden die deutschen Besucher schnell an dem lautesten Ton erkennen. Der Deutsche wartet ungern. Und noch lieber echauffiert er sich selbstdarstellend darüber. Deswegen versuchen Sie sich in der Zeit lieber auf Englisch oder einer Ihnen beliebenden Sprache zu unterhalten, um nicht auch den Zorn gegenüber der deutschen Ungeduld an sich zu reißen. Sie haben Glück. Nach dem langen warten werden Sie alsbald entschädigt. In der Ihnen vertrauten Sprache werden Sie durch die prachtvollen Räume geführt. Und bevor Ihr Kribbeln endlich seinen Höhepunkt erreicht, weil Sie sich nur noch wenige Meter vor dem geschichtsträchtigen Spiegelsaal - für den Sie extra Paris verlassen haben - befinden, dürfen Sie das Unerwartete Glanzstück des Schlosses bestaunen: die kleine, hauseigene Oper! Dafür würde man sich am liebsten direkt nochmal an der Schlange anstellen. Jetzt heißt es seine Fantasie aufleben lassen und sich in eine Zeitreise in die Vergangenheit begeben. Gehen Sie 250 Jahre zurück. Ein kalter Wintertag liegt hinter Ihnen. Sie waren jagen. Haben das erlegte Wild gespeist. Während all dessen haben die Hofbediensteten eine Szene aus Moliere's der eingebildete Kranke einstudiert. Die Lichter erleuchten. Nehmen Sie Platz und genießen die Vorführung. 



#3  Place des Vosges

Wenn Sie in die Jugend Frankreichs eintauchen wollen, schauen Sie am Place des Vosges vorbei. An einem sonnigen Mittag im Frühjahr oder Sommer verbringen hier Schüler offensichtlich gerne ihre freie Zeit. Der Franzose scheint es sich gerne gut gehen zu lassen. Es wirkt alles sehr ausgelassen und fröhlich. Vielleicht macht das auch nur die Sonne. Oder der Schein. Egal. Nach einer einprägsamen Beobachtung der Peripherie ist es nicht weit bis zum maison de victor hugo. Ja, genau, das ist jener Schriftsteller, der so große Bonmot's wie "Das Denken ist die Arbeit des Geistes, die Träumerei seine Lust." oder "Die Philosophie ist das Mikroskop des Gedankens. " oder "Es gibt nur eines in der Welt: einander zu lieben." oder  "Im Denken ist Wille, nicht im Traum." Und der aufmerksame Leser wird bereits erkannt haben, dass hier "die Elenden" von ihm zitiert wurden.






#4  Montmartre 

Es ist Nacht. Ja, scheuen Sie sich nicht wenn der Gong um Mitternacht bereits erklangen ist. Sie haben ja tagsüber die Müdigkeit verträumt und strotzen vor Energie. Also auf gehts, im wahrsten Sinne des Wortes! Hoch auf den Montmartre. Immer der hell erleuchtenden Sacre Coeur nach. Es sind einige Stufen. Ihr Puls wird gefordert. Schwer ist aller Weg. Umso größer ist die Belohnung. Oben angekommen, hat man einen Blick über ganz Paris und Umland. All die Beleuchtungen. Hervorstechend natürlich der Eiffelturm. Erhaben! Und auch hier werden Sie bemerken, dass Sie nicht die einzigen sind, die wissen, wo und zu welcher Uhrzeit die schönsten Orte der Stadt sind. Die Jugend feiert sich, die Zeit und seine Stadt, wenn Sie sich am Wochenende auf die Besteigung des Montmartre machen. Sehr unterhaltsam...



#5 Dans la clandestinité

Der aufgeweckte Französischliebhaber wird bereits ahnen, was zu guter letzt nicht fehlen darf. Die Metro. Natürlich, wie sollen Sie auch sonst diese 5 vorgestellten Identitäten von Paris in kürzester Zeit erreichen. Ihre Beine mögen gut sein, aber soweit tragen auch im kleinen Paris die besten Beine nicht. Und das ist auch gut so. Sie würden sonst die Erlebnisse in der Metro, im Untergrund von Paris verpassen. Jeder Haltestelle hat seine eigene Persönlichkeit und sollte mit einem Auge begangen werden, das weiß, der Weg ist das Ziel. Achten Sie ohne intendierten Fokus auf das Leben der Pariser. Sie werden vielleicht ein konstitutives Merkmal von Metropolen wiedererkennen. Sie werden vielleicht die vielen Leben im Leben einer Stadt entdecken. Sein sie einfach gespannt und entspannt. An Ihrem Ziel sollten sie dennoch rechtzeitig aussteigen!



Freitag, 14. September 2012

Es war einmal...

Auf und ab im Herzen des Flachs,
 und mit verbundnen Augen,
 konnt ich's bestaunen. 
Im Frühling gedeih so allerlei, und sieh: 
welch Schönheit, so still und frei, 
die süßen Düfte des Rapses.


Donnerstag, 13. September 2012

WilleWürmigesWirtschaft im dreidimensionalen Quadrat

read about (political) volition: just convincing..

find out wormy-like: well book series


last not least interesting environment economics including various of falsity



Sonntag, 9. September 2012

Made in Germany

Es ist Sonntag, der 9.9.2012. Gedankenabrisse an die vergangene Nacht türmen sich peu à peu auf. Eine halbe Nacht an einem idyllischen Bahnhof irgendwo im nirgendwo verbringen zu dürfen, die erste frische und kalte Herbstluft in sich aufzusaugen, dass hinterlässt seine Spuren. Aber Langeweile? Fehlanzeige. Nein, jetzt weiß man, ich bin wieda zuhause. Das ist mein Deutschland. Im Herzen Europas: Lüneburg! Nachdem aus gut 4 Stunden "Fahrtzeit", erst 5, dann 6, am Ende 9 wurden. Aber mein Schutzengel* war stets an meiner Seite und in seinen Blicken konnte ich sehen, dass wir es gemeinsam ans Ziel schaffen werden. Es gab mir Mut. Mut, die richtigen Entscheidungen in dieser Notsituation zu treffen. Abseits der eigenen Realität liefen die bewegenden Blogs die ich zur Zeit nebenbei lese wie im Zeitraffer durch den Kopf. Akut durfte eine Frau nicht fehlen, die so ähnliches erlebt, wie es mir erging und doch noch nicht die glücklichen Umstände wie ich hatte, Retter zu finden und sich hilfesuchend retten lassen zu wollen. Dieses wechselseitige kurze Aufleben von Dankbarkeit einerseits und Mitgefühl andererseits gipfelte im Film "It's kind of a funny story", wo ein Junge auch den Weg in eine stationäre Klinik fand. Auch umgeben von den Fragezeichen wieso, weshalb, warum, aber wer fragt schon danach wenn man es geschafft hat, wenn man angekommen is am Rettungsboot? Der ersten Rettungsaufnahme, um den Fingerzeig für den langen, harten, beschwerlichen Weg zum Ufer in Angriff zu nehmen.. Szenenwechsel zum allwöchentlichen Allzeittief: Nach den 9 Stunden warteten ja noch die 555 auf mich. Nachdem es diese woche schon galt: alles nur die 55 zu vermeiden, ganz gleich, ob Gold, Silber oder Bronze, selbst die Holzmedaille würde zum sooo herbeigesehnten Ziel reichen. Nun also schon wieder, nocheimal fünfstellig: 5 Kilometer mit 5 Tüten à 5 Kilo. Eine Tortur. Wiedermal an die Grenze. Aber der aufmerksame Leser kennt bereits das Ergebnis. Angekommen. Halt! Die letzten Treppenstufen trugen amerikanische Austauschschüler für mich und die Moral von der Geschicht: Ein schönes Lächeln, ein Blick, eine kleine Geste, sie kann alles Schlechte vergessen machen! Ende gut alles gut. 

*Er war "mittendrin, statt nur dabei!" 

Mittwoch, 5. September 2012

Done? absconditus Deus?

Kennst du das Gefühl, wenn du an einer Wand stehst. Kalt. Und wenn du einen Schritt nach vorne wagst, stellst du verdutzt fest, dass deine Arme und Beine angekettet sind. Du bekommst Angst. Panik. Schweiß. Die Uhr tickt. Langsam. Das ticken wird aber immer schneller und schneller. Exponentielles ticken. Plötzlich kommt eine Walze am Horizont auf dich zu. Ja, sie will dich. Nur dich. Der Walzendruck der das Ende bedeutete. Was tun Fisch? Sprach Zeus. Die Götter sind verborgen. Es ist auch ein Moment wo nur noch der unfassbare,nebulöse dort irgendwo da oben zu helfen vermag. Glaube entsteht. Der Rettungsanker, als "lender of last resort". Doch bedeutet es mehr einen Mensch zu retten, als nur eine durch Menschen geschaffene Wirtschaft. Die Walze ist bis auf wenige Meter vorgerückt. Drei. Zwei. Eins. Aufschrecken. Es war nur ein Traum. Aber so nah. So real. 

Was war geschehen? Wir wußten doch schon immer - so insgeheim - Bildungsinstitutionen sind nicht Ort der Bildung, sie sind Krieg. Ein Schlachtfeld. "Du sollst aufglühen wie eine Tulpe im Frühling, dich entfalten wie der Schmetterling aus einem Kokon", all diese schönen Metaphern versucht man uns Tag ein Tag aus Zeit unser Jugend einzuimpfen. Weltfremd kommt es uns vor. Nur aussprechen vermögen wir es nicht. Gesellschaftskonform entwickeln wir uns zum Krieger. Dieser Krieger der stets besser sein will als der andere. Wie unsere vorfahren. Heute ummanteln wir es nur in so euphemistische Begriffe wie "Leistungsfördernder Wettbewerb", "Mitfühlender Liberalismus" oder "Soziale Marktwirtschaft". Was sind unsere Assoziationen damit? Sozial? Wo denn sozial? Leben wir am falschen Ort? Sind unsere Definitionen zu kritisch? Paradox. Nein, mehr noch. Wie ein Oxymoron erscheint es uns. Martialische Begriffe. Ja, das ist unser Gefühl. "Akzelerierendes Ausstechen", "Schlachtplan" oder "Opferbegräbnisse". Das sind die Worte die das beschrieben was wir sehen. Nur die härtesten Überleben. Und die stärksten werden honoriert. Mit Ehrungen von oben übersäht. Dass dabei der ein oder andere geopfert wird, scheint der selbsternannten Elite wohlgesonnen. Ein Konkurrent weniger. Einer weniger, der in dem elitären Gesellschaftszirkel partizipieren kann. 

"Gott steh mir bei, hilf mir, hol mir ein endloses Stück Mut und leg es in meine Hände, damit ich die Kraft habe in dieser Welt zu überleben und noch einen klaren Kopf zu behalten, mir Kant's kritische Urteilsfähigkeit in dieser zerrütteten Welt zu bewahren" sagte ich nach oben und ging dahin. Das Ziel vor Augen. Vielleicht die letzten zwei Klausuren in meinem Leben. "So Gott will", dachte ich. All die harten Momente, Entbehrlichkeiten, Monate nur für dieses eine Ziel, diese zwei Klausuren zu bestehen, würden bald ihr Ende finden können. Jeden Tag dieser Kampf. Kopf hoch, wenn du am liebsten eine Decke über den Kopf ziehen würdest. Aufstehen, wenn du schon wieder am Boden liegst. Verrückt was in einer Welt wo Maß und Mitte längst verloren gegangen sind als "normal" verlangt wird. Es ist Krieg, Kampf gegen x, y, z, vor allem aber gegen sich selbst. Was ist der Preis? Neologismen oder Anglizismen wie "Burn Out", "Depressionen", "Annorexie", ... entstehen, die Liste wird länger und länger. Eine Gesellschaft schafft sich selbst ab. Es scheint wahr. Tatsächlich. 

Mit dem heutigen Tag könnte ich mich aus den Ketten dieser Gesellschaft befreit haben. Mir den Weg in die Freiheit eröffnet haben. Eine Zukunft in einer besseren, unbeschwerteren Welt. In meiner Welt. 

Montag, 3. September 2012

Von deutschen Landesfinanzpolitikern als Robin Hood's und tödlichem Zucker

Na sowas. Jetzt titelt der Spiegel auch schon Zucker töte uns. Nanana, wer wird denn gleich.. formal klang das so: "Jetzt haben Forscher einen Verdacht: Nicht Fett, nicht  zu  wenig  Sport  seien  Ursachen,  verantwortlich  sei  ein  Stoff  namens C12H22O11 – Zucker. Süchtig machend, überall enthalten: Zucker als Volksdroge." Da zieht es einem doch die Socken aus den Schuhen. Komme ich doch kurz überschlagen auf einen Zuckerkonsum von round about 82 Kilo per annum - zugegeben das ist viel - immerhin sogar 44% mehr als die "dicken" Amerikaner im Average konsumieren, von den Diabetes vorzeichen, Übergewicht, Blutzucker und -Insulinvolatilitäten merke ich gleichwohl herzlich wenig. Wieder mal Wissenschaft a la Pippi Langstrumpf? Mach die Welt wie sie mir gefällt. Naja, nun mögen die Statistiken nicht alle lügen, mit denen der Wissenschaftler argumentiert, dennoch scheint ein deduktives Herleiten von Ergebnissen nicht lückenlos zu überzeugen, mithin mit mir zu kongruieren. Es schmeckt doch eher nach einer Ode an die Bewegungsfaulheit. So dann warte ich also vorerst weiter auf meinen Zuckertod.

Achja, apropros Ode, da war doch noch was bemerkenswerteres. Frau Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger kündigte an Steuersünder CD-Ankäufe zu verbieten. Empörung in der Peripherie türmte sich auf. Zu Recht? Wenn Entwicklungshilfepolitiker jetzt die HM's und Zara's des Landes plündern und die Klamotten an arme "Folks" verteilen, macht es Sie dann zu Helden? ... Ein Hoch also auf die letzte liberale Bastion in der deutschen Politik!