Samstag, 13. Juni 2015

Satire pur! Mittendrin: Schoki ❂

"Wir selbst entscheiden, was wir mit uns geschehen lassen,
was wir uns zuweilen selbst antun, was wir anderen antun.
Wir tragen die Konsequenzen für jede Geschichte, die wir erzählen,
und für jedes Märchen, an das wir glauben.
Und ganz egal, wem wir die Schuld an unserem Fallen zuschreiben,
wenn wir nicht wieder aufstehen, tragen wir sie am Ende selbst".
(aus: Winterwassertief; von: Lilly Lindner)
#Die Köpfe des fiktiven Institute of Diet and Health #natürlich in Mainz!

Die beiden Journalisten Peter Onneken und Diana Löbl machten die Beobachtung einer durch und durch wissenschaftsgläubigen Gesellschaft, dessen Handlungsleitlinie von der Hypothese - "iss' gesund, und du wirst ein langes Leben haben"-, geleitet ist. In dieser Ausgangsbasis sahen sie genug Motivation für einen seriös-satirischen Selbstversuch. Der Anfang von "Schlank durch Schokolade - Eine Wissenschaftslüge geht um die Welt" war geboren.
#Eine herrlich-amüsante Persiflage auf die Blogger- und Medienwelt

Zuerst wähle man eine Hand voll kluger Köpfe, die Studienaufbau und -einführung begleiten; eine Gesundheitswissenschaftlerin, einen Ökonometriker, einen Wissenschaftsjournalisten, einen Ernährungswissenschaftler und den von mir hoch geschätzten Allgemeinmediziner Dr. Gunter Frank (Uni St. Gallen). Und schon möge die Mission "Chocolate with high cocoa content as a weight- loss accelerator" beginnen.  

Den wichtigsten Verständnissatz dieser TV-Dokumentation erklärt der Diplom-Ökotrophologe Uwe Knop. Teile die Klasse in zwei Gruppen vor einer Klassenarbeit; dem einen Teil lässt du eine Banane vor der Klausur essen, dem anderen Teil nicht, und dann schaue welche Gruppe erfolgreicher abschneidet. 

 Hypothese: die Bananengruppe wird bessere Noten schreiben, weil die Banane blablabla...

Nach der statistischen Auswertung stellst du fest: die Bananenesser waren besser, d.h. Klausurergebnis A hängt mit Banane B zusammen. Das nennt man Wirkungszusammenhang (Korrelation). Wissenschaft besteht aber nicht aus dem Untersuchen und Finden von Wirkungszusammenhängen, sondern von Kausalzusammenhängen (Kausalität), denn entscheidend ist nicht, dass die Banane B auf das Klausurergebnis A wirkt, sondern ob die Banane auch ursächlich für einen besseren Klausurerfolg ist! Es gibt selbst in diesem Land Studienabsolventen, die das gerne ignorieren und/oder durcheinander schmeißen. 
#Jetzt mache ich schon das zweite Mal für diese Schoki-Studie Werbung 
#Man muss eben nur lang und fest genug daran glauben, das ist wie in der Kirche...

Ich erinnere mich noch ganz genau an die gebetsmühlenartigen Worte meines Marketing-Professors, bei dem ich meine Diplom- und eine Seminararbeit geschrieben habe. Was schauen sie sich zuerst an, wenn sie einen Artikel im Peer Review prüfen? Richtig, N! N steht für die Stichprobengröße, in diesem Fall 30 und das ist so unwissenschaftlich gering, das es niemals in einem wissenschaftlichen Magazin veröffentlicht werden dürfte - okay, würde es auch nicht in einem guten Journal. Übrigens der Untersuchungszeitraum von ganzen 3 Wochen ist natürlich so lächerlich kurz, dass es dem ganzen noch eine doppelte Pointe aufsetzt. Das würde nicht mal mehr der/die Diätblog- und/oder Diätzeitschriftenleser glauben.. Unbedingt sehenswert, und zwar hier!

Tracks of the week
Carly Rae Jepsen - I really like you
Years & Years - King

Food of the year
 Es gibt keine evidenzbasierte Studie über (un-)gesundes Essen!
 Es gibt also nur zwei Entscheidungsquellen für unser Essen:
1. unsere Zunge 
2. unseren Geldbeutel
#die Kassiererin wollte mir doch tatsächlich nicht die Nugateier verkaufen, 
weil da sei Alkohol drin und die seihen daher ab 18.. Potz Blitz!

8 Kommentare:

  1. Wieder mal ein sehr interessantes Zitat oben das.
    Und auch die Studie über Schokolade lässt mich nachdenken!
    Hast du das auf den Bildern alles gekauft?!
    Kannst ja froh sein, dass du die Schokoeier letztendlich doch noch bekommen hast ;)

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  2. Glaub mir, ich kann deine Meinung in Bezug auf Festivals und Konzerte trotz allem verstehen. Es ist nämlich wirklich eklig, eklig, eklig, eklig. Aber das nehme ich persönlich gerne in Kauf, wenn ich dafür meine ganzen Bands sehe. Menschen sind halt alle verschieden!

    Die beiden Bücher habe ich schon auf meiner Bücher-Liste stehen, die ich unbedingt lesen will. Werde sie mir mit Sicherheit in nächster Zeit mal bestellen, ich liebe nämlich so Bücher wo so Zitate drin stehen und man um die Ecke denken muss.

    Dann lass dir die Alki-Eier mal schmecken! :D

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  3. Man muss nur fest daran glauben, das ist wie bei der Kirche :D Ich schmeiß mich weg!
    Ich denke, dass der Körper ganz genau weiß, was er braucht. Interessant ist auch, dass die empfohlene Menge an Nährstoffen auf Werten von 1950 (wenn ich mich nicht irre) basiert und viel zu sehr generalisiert. Kalzium zB ist Hauptsächlich deswegen so notwendig, weil durch die Milchprodukte die Knochen übersäuern und das so vor Osteoporose schützt. Ohne Milchprodukte sinkt der Kalziumbedarf. (aber auch hier: Die Menge der Studien ist schwindend gering).
    Ich gucke mir bei solchen Studien auch immer die Signifikanz und den Korrelationskoeffizienten an. Ich glaube, das ist das erste und womöglich wichtigste, was man direkt am Anfang des Studiums lernt (oder zumindest bei uns). Dass der Großteil aller "Studien" völliger Mist ist und man sich Ergebnisse wunderbar zurechtbiegen kann. Das hat auch kürzlich erst eine Kommilitonin festgestellt, die einen HiWi Job in der Forschung hat - Die Studienleiterin sagte dann an einer Stelle: "Nee, die zwei Personen passen da nicht rein, da versauen wir uns das ganze vorläufige Ergebnis. Streich mal raus wegen Bias!" - Allerdings haben die beiden ideal in die Probandenanforderungen gepasst, nur ein Ergebnis erzeugt, das der Leiterin nicht gepasst hat.

    Zum Halbmarathon: Unter 6min wäre echt der Hammer. Aber ich wäre auch mit 2h 22min absolut überglücklich. Würdest du sagen, ich sollte jetzt mehr auf Zeit trainieren oder erstmal noch auf 21km kommen?

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  4. Zu den Kopfhörern: Ja, das habe ich leider auch schon mal gehört. Ich würde sterben! Ich kann nicht ohne Musik laufen :D Aber bei dem Lauf, an dem ich teilnehmen will, waren so so so viele mit Kopfhörern, allerdings dann in einer Armtasche und unter dem Shirt, sodass man die kaum gesehen hat. Es gab auch viele Babyjogger.
    Ich glaube Musik wäre echt unabdingbar, um das durchzuhalten.

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  5. Oh, bitte verzeih! D:
    Ich weiß nicht wie das möglich ist!
    Jedenfalls habe ich dich jetzt wieder auf meiner Liste stehen.
    Bei Gelegenheit lese ich mich durch deine neusten Beiträge.

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  6. Hast du dir das Video angesehen :D?

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  7. Ein Dankeschön für zwei umfangreiche Kommentare! Was die Morgensache angeht, freut es mich, dass du eine recht nette und hübsche Motivation hast, um aus den Federn zu kommen, haha :) Naja, ich glaube bei dem anderen Beitrag hast du die Dehnübung zum Spagat zu wörtlich genommen, das war nämlich mehr Verbildlichung, als ernst gemeinte Dehnung. Was den Sport betrifft ist es meiner Meinung nach unterschiedlich, wie man den Begriff zu definieren versucht. Dehnung hat für mich viel mit Yoga zu tun und das würde ich auf jeden Fall zu Sport zählen.
    Grüße an dich!

    http://mtrjschk.blogspot.de/

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  8. Ja, Politik und Wirtschaft, mit lernen schafft man es durchaus auf 11 Punkte, so war es bei mir zumindest letztes Halbjahr so. Dennoch ist es einfach gar nicht mein Fach, aber zum Glück hat ja jeder andere Interessen.
    Das mit dem lachen kenne ich aber manchmal auch zu gut. Gerade in so Situationen, wo man nicht lachen darf oder sollte. Früher war das bei mir ganz schlimm, mittlerweile ist es eher nur noch selten. Hach ja.. Ich glaube egal ob heulen oder lachen.. Es ist doof, wenn man seine Gefühle nicht unter Kontrolle hat. ;)

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