Freitag, 10. Januar 2014

Eine Woche voller Überraschungen, faszinierender Menschen und Entscheidungen für's Leben

Es war und ist nicht zu fassen, was diese Woche passiert ist. Am Montag komme ich abends nach Hause und lese zwei E-Mail, wo ich mich verwundert die Augen reibe und noch ein zweites Mal mit der Luppe nachsehen muss, ob es wirklich stimmt. Da steht der Firmenname eines renommiertesten, größten und best gerankten Beratungsunternehmen in Deutschland für eine einmalig gute Stelle "ganz ausversehen haben wir Sie aus unser "kleinen" Bewerberdatenbank als interessanten Kandidaten ausgewählt" - wie, was, wo? Kann nicht sein! Wie das? Ungefähr 99%, vielleicht auch mehr, haben signifikant bessere Noten im Examen als ich! Gibt's doch alles nicht und habe einen Tag später die Gelegenheit mich persönlich zu beweisen, liefere eine weltklasse Leistung wie aus einem Guss ab - selbst fünf Minuten in der englischen Sprache zu argumentieren klingt fast muttersprachlich. 

"Herzlichen Dank, Sie haben es hiermit in die letzte Runde geschafft!" "Is' nicht wahr?", denke ich mir. Okay, präzise geantwortet, keine Fehler gemacht, kluge Gedanken skizziert. Na denn! Einfach nur pures Glück - für einen unschätzbar langen Moment. In der zweiten Mail am Montag steht ein Name, den ich auch nicht glaubte dort in meinem Postfach zu lesen. Es war der Name der wichtigsten Person des Geschäftsführeres, wo ich mich auf eine Projektstelle bewarb, für die nachweisliche und mehrere Jahre Berufserfahrung verlangt war - gut, mein Motto: grds. ein ernst zu nehmender Grund, aber lange noch kein Hindernis sich zu bewerben. Wenig später kam ich dort vor Weihnachten als dem ersten von drei Vorstellungsterminen an dem Tag - nach gut 5km Fußweg im Jahrhundertregen - plittschnass an, warte im Konferenzsaal, ehe sich eine Tür öffnet und die Göttin auf Erden vor mir steht. ♥ Zwei Stunden später verabreden wir uns in sechs Monaten nochmal zu sprechen. Keine zwei Wochen später ihre E-Mail: "Bitte kommen Sie nochmal"! 

Es ist Mittwoch. Um vier Uhr stehe ich auf, lasse mich zum Flughafen chauffieren und Fliege nach München. Dort stelle ich mich bei dem größten Widersacher für die selbe Position vor, auf die die erste Mail am Montag rekurrierte. Liefer eine maximal schlechte Leistung ab - kein Herz, keine Leidenschaft, kein Wille. Im Unterbewußtsein schwirren die beiden prägenden Ereignisse der Vortage. Mein persönlicher Berater geht danach zu Recht hart mit mir ins Gericht. Ich fliege zurück. Einen Tag später, als ich gerade einen Flug nach Zurück für die kommende Woche zum Gespräch um eine Traineestelle buchen will, klingelt es. "Mittwoch war doch nicht so schlecht. Hat doch gereicht! Iwie. Gratz". Mit diesen Worten im Gepäck geht es zum zweiten Mal zu der "Göttin" - sie ist nicht dort :( Ich darf mir mit den beiden entscheidenden Projektleitern einen Gedankenaustausch auf Augenhöhe liefern - war geil! Auf einmal kommt sie rein :) Sofort stehe ich auf, jedoch entgegen dem Wunsch meines Herzens ihre Hand wie eine Prinzessin zu küssen, lasse ich durch meine Augen verraten, wie glücklich ich für diesen so ersehnten Moment bin. Das hielt an, als ich sehe das sie keinen Ehering trägt. 3 Stunden später beginnen Verhandlungen über ein Angebot. Sie macht einen großen Fehler, den ihr Chef aber postwendend zu korrigieren weiß. Nach innen kommen mir Tränen - was soll ich tun, ich werde mich nicht entscheiden können zwischen den drei riesen Chancen - bewahre trotzdem charmante Haltung.

Wie konnte das alles passieren. Wieso haben die mein grenzenloses Potential erkannt, das auf dem Papier nicht rauszulesen ist, woher wussten sie, dass ich ein guter Mensch bin, der fleißig und hart arbeiten kann, der auf Ideen kommt, an die zuvor niemand dachte und der in den Gedanken Humboldt's und Schopenhauer zielführende Zusammenhänge erkennt? Fragen über Fragen bis zu der Erkenntnis, das sie alle Recht haben für das überwältigende Vertrauen und die Erwartung, die in mich gesteckt wurde. Es war verdient! Danke♥ Am Ende würden zwei Menschen, dessen Urteil ich sehr wertschätze über meine Wahl entscheiden. Ein paar schöne Zeilen aus der "Pinguin-Geschichte" (Dr. med. Eckart von Hirschhausen): 
"Menschen ändern sich nur selten komplett und grundsätzlich. Wenn du als Pinguin geboren wurdest, machen auch sieben Jahre Psychotherapie aus dir keine Giraffe. 


Also nicht lange hadern: Bleib als Pinguin nicht in der Steppe. Mach kleine Schritte und finde dein Wasser. Und dann: Spring! Und Schwimm!
Und du wirst wissen, wie es ist, in Deinem Element zu sein."
"(...) Und zweitens: wie wichtig das Umfeld ist, ob das, was man gut kann, überhaupt zum Tragen kommt."
"Wir alle haben unsere Stärken, haben unsere Schwächen. Viele strengen sich ewig an, Macken auszubügeln. Verbessert man seine Schwächen, wird man maximal mittelmäßig. Stärkt man seine Stärken, wird man einzigartig."

Daten vom medizinischen Leistungscheck: 1,73m - 52,4kg - 17,4 bmi } Wenn du keine Gedanken mehr da dran verschwendest, wo und wie du verhindern kannst, Energie aufzunehmen, stellt sich am Ende doch tatsächlich das individuelle "Set-Point-Gewicht" ein.

2 Kommentare:

  1. Wow - das klingt ja mal nach einer richtig, richtig guten Woche. Und zeigt mal wieder, man sollte nie aufgeben, bevor es nicht vorbei ist, selbst wenn nicht die besten Noten auf dem Zeugnis stehen ist nicht alles verloren ;) Gibt mir Hoffnung für meine Bewerbungen :) Und danke für dein Angebot, bei Bedarf komm ich sicherlich darauf zurück!

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  2. ich freue mich sehr für dich - und du hast es dir redlich verdient. :) lg!

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