Freitag, 19. April 2013

Goldgräberstimmung


Vergangene Woche wurden auf einem Blog - zumindest verbal bzw. evaluativ - Lego's gewürdigt. Mit Recht, wie ich finde. Und sie brachten mich sogleich auf eine andere Kindheitserinnung, die allerdings nicht im Entferntesten im selbigen Kontext steht. 

Kaleidoskope

Erinnert sich jemand sofort? Egal, Hilfe folgt zugleich. Wie immer natürlich auch in visueller Form.



Nun stellt sich möglicherweise die berechtigte Frage: Was will er damit sagen? Wohin geht die Reise? Naja, was man durch so ein Kaleidoskop sehn kann, ist ja ganz schön, aber sonst? Okay, es ist sowas wie ein Multi-Mosaik - ganz nett also. Was aber mit der Konsequenz? Nun, an dieser Stelle hole ich diejenigen ins Boot, die sich fragen, was will der Junge uns mit Goldgräberstimmung sagen? Deutschland mag ja für vieles gut sein, wenn ich so aus dem Fenster schaue oder die Tage reflektiere, aber Gold? Alle vier Jahre mit bescheidendem Ertrag bei olympischen Spielen und für einen dekadenten Kindergeburtstag würden wohl auch die Reserven in der Bundesbank langen, dass wars dann aber auch schon

Es ist also Zeit den Vorgang zu liften und die Brücke zum Kaleidoskop zu basteln. Als Kind habe ich mir manchmal - insbesondere wenns schon dunkel bzw. Nacht war - die Augen zugehalten und gerieben. Und wenn ich das machte, dann kamen goldfarbene Mosaike. Ganz verschieden. Total verrückt. Eine Traumwelt. Viel schöner als all das ohnehin schon schöne mit ungeschlossenen Augen. Gold eben. 
Heute, mit dem Verlust der kindlichen Naivität, traue ich mich das leider nicht mehr, weil ich mir vormache, es könnte blind machen -.-

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Kommen wir zu einer anderen Ambivalenz. Es ist Montagmorgen. Hemdkragen sitzt. Krawatte gebunden und zurechtgerückt. Passt. Wenigstens das sündhaftteure Outfit hält was es verspricht. Andererseits doof, denke ich mir, eine Ausrede weniger. Du musst das tun was du am besten kannst - wenigstens in der Theorie- performen! Leistung bringen im engeren Sinne. Am Campus Krefeld angekommen. Ganz bedächtig, mit aller Zeit der Welt Richtung Wirtschaftsingenieur-Gebäudetrakt laufend. Ruhe tut gut. Nach gut 60 anspruchsvollen Minuten - in einem, nach persönlichem Ermessen, viel zu hohen Anteil auf Englisch - dennoch erleichtert. Was sollte man schon anderes erwarten, wenn es um einen lukrativen Lehrauftrag in Multivariate Statistics and advanced Research Methods geht. Es sollte wohl nicht sein, aber du hast dein besten gegeben, rede ich mir mit allem Euphemismus zu. Wo, wo nur ist der alte Zweckpessimismus, die kritische Bescheidenheit? Die Zeit hat mich verändern. Nein, das kann, das darf nicht..

Szenen- und Ortswechsel. Weniger Tage zuvor: Es schellt an der Tür. Durch das verzerrte Glas der Haustür leuchtet knalliges gelb. Es muss die Postbotin sein. Es ist die Postbotin. "Päckchen für -.-, bin ich hier richtig?" "Ja ja, passt" "Für eine Unterschrift muss man 16 Jahre sein, ansonsten darf ich das nicht" Und ein fragender Blick mit den Worten "Bist du schon 16?" hinterher. Ich versuchte mich zusammenzureißen, allein es funktionierte nicht. Ich fing an zu lachen, vielleicht etwas zu schelmisch, aber durchaus berechtigt. "Ja, kein Problem, geben Sie schon her!" Sie wirft die Pupille ihres rechten Auges scharf in den obersten Augenwinkel. Sehr kritischer Blick. "Nee, dann versuch ichs morgen nochmal" entgegnet sie nur noch. 

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Eigentlich hatte ich heute 5 Themen vorskizziert, die ich in diesem Post entfalten wollte, doch die Zeit lässt leider wieder nur deren drei zu. Also beschränke ich mich auf das Prioritäre. Das ist unter dem Wochenmotto Zeit, ein Blick zurück.

Los Angelos, vor einigen Wochen. Wir sind mal wieder bei der achten Staffel von GNTM angekommen.

Die "aktuelle" Episode steht im Blickwinkel eines kritischen Beobachters unter dem Titel:

Heidi Klum als Julia Roberts

Zugegeben, und genaugenommen, ganz so war es nicht. Und doch ist der Titel angemessen. Was ist passiert? Das bekannteste deutsche Topmodel in den USA schlüpft in das Leben einer 17jährigen Hamburgerin und stellt fest: Meine Kleidung passt nicht! 
Was macht eine durchschnittliche 17jährige? Na kla, sie fährt auf den Rodeo Drive und geht shoppen.. die Älteren Leser(innen) werden sofort bemerken, das kommt mir doch irgendwo bekannt vor?!
Jaa, Pretty Woman, I got it!
Völlig richtig.
Das ganze lediglich mit einer Zeitspanne von 23 Jahren! 
Das Ergebnis konnte sich zweifelsohne sehen lassen, doch ist das beschbraune Kleid mit den weißen Pünktchen bis heute mein favorisiertes Modestück und war damals gleichzeitig meine erste Berührung mit dem Kapitel Mode. Mode, das war mit mal das, was einen Menschen verändern kann. Es brauchte nicht erst 5 Jahre später auf dem Gymnasium, um eine Novelle von Gottfried Keller mit dem eingängigen Titel Kleider machen Leute zu lesen und diesen Tatbestand zu begreifen. Konnte das sein? Kleidung war doch bisher das, was Mutter einem unter den Weihnachtsbaum legte oder der Osterhase mitbrachte. Etwas nicht selbstbestimmtes, Abhängigkeit. Ist das möglich? Mode als Ausdruck seiner eigenen Persönlichkeit, frei gewählt? Und wenn ja, wie weit geht (diese) Freiheit? (...)

vorher:


nachher:




Dieser Vergleich brachte mich noch zu einem weiteren erfolgreichen (möge jeder individuell beurteilen) Versuch, die Vergangenheit wieder aufleben zu lassen. Es geht dabei um nicht weniger als den zweiten Filmklassiker der 1990er bzw. 1980er, der das Thema Liebe, made by Hollywood aufgriff.

1987




Wer in diesem Moment die Musik zu den Bildern vor sich abspielt, der hat in seinem Leben, wenn auch nicht alles, aber vieles richtig gemacht! Wer jetzt eigene, verblüffend identische Erinnerungen damit assoziiert, den beneide ich.

Damit vom Jahr 1987 ins Jahr 2011 und zu keinem geringeren als Ryan Gosling!


Ich muss doch sagen, bei aller größtem Respekt vor R. G., Emma Stone und Crazy stupid love, aber als Nostalgiker schlägt mein Herz doch noch eher für Patrick Swazye und Jennifer Grey..

Wenn ich bis dato die üblichen Erwartungen an meine GNTM-Coverage (vor allem optisch) komplett enttäuscht habe, so möchte ich mir dieses nachsehen lassen, es wird für den Moment dabei bleiben. Zum Ende möchte ich mich denn noch kurz eines weiteren Themas widmen, das in der letzten Episode Eingang fand, aber zumindest in der Theorie nur ein Randphänomen eines Fashion-Beauty-Entertainments ist (sein sollte!).



Ich möchte auf die farbenfrohe und mehr oder weniger reichhaltige Message ausdrücklich lobend rekurrieren. Nein, dünn sein ist kein Verbot. Es ist ein Lebensgefühl! Aber zwanghaft dünn sein, ist eine Krankheit. In diesem Sinne, an alle ein genussvolles Wochenende..

5 Kommentare:

  1. Na los! Tu es...trau dich! Ich habe es gerade angetestet und kann das leuchtende Orange deines Blogs nach wie vor ganz prima sehen^^
    (Auch wenn meine Augen kaleidoskopische Goldmosaike leider vermissen ließen)

    Ich muss darüber nachdenken, wie ich es finden soll, dass du deinen kostbaren Teil zur Einschaltquote, der Sendung einer unserer nervtötendsten Exportblondinen, hinzugibst.

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  2. Gott, ich liebe deine Kommentare...Fauxpas mit dem klangvollen Nachnamen Klum sei fürs Erste vergessen!
    Ja, ich bin -auch wenn mich unbestimmte Rechtsbegriffe und Generalklauseln im Allgemeinen eher anmachen, weil so viel Eigeninterpretation möglich und der Weg von BGH, BVerwG, BVerfG und co. nicht zwangsläufig immer derjenige ist, den man in der Klausur einschlagen muss- da ganz bei dir. Ich halte es auch für gänzlich ungeschickt (um es mit einer großen Portion Wohlwollen zu formulieren, eine derart alles-und-nichtssagende Maxime an die Spitze der Verfassungspyramide und somit auch an die Spitze der ganzen RO zu stellen. Ich respektiere -im Hinblick auf die Geschichte- die gute Absicht...es war ein netter Versuch...aber viel mehr auch nicht.

    Oh, nein, nein...ich habe Feuchtgebiete zwar nicht gelesen, kann mir deshalb kein Urteil über Roches schriftstellerische Qualitäten erlauben...aber ich bin mir trotzdem sicher, dass du sie mit deinem Kommentar tief getroffen hättest. Ich kann nicht schreiben, manchmal kann ich denken und dann klatschen meine Finger einen Bruchteil dessen was mein Köpfchen hin und her wälzt zu Papier. (Zu Blog?!) Aber "Schreiben" ist das nicht. Die Arme Charlotte. Ich danke, trotzdem :)

    Alkohol? Ich möchte auch...insofern es kein Bier ist.

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  3. Hosemuckel?! - Autsch. Der saß. Aber von vorne...gesetz dem Fall du betitelst mich als Hosemuckel, hat du mit der Würde (mit Art. 1 GG) grundsätzlich nichts am Hut. Art. 1 verbietet dir deine 'Beschimpfungen' nicht, insofern du nicht Teil der Staatsgewalt bist und besagte Worte in Ausübung deiner beruflichen Pflichten vom Stapel lässt. Dir kommen lediglich einfache Gesetze in Quere - nicht das Verfassungsrecht. (In deinem Fall wären die einfachgesetzl. Normen, die dir zum Verhängnis werden könnten wohl §§185ff. StGB - Beleidigung, Üble Nachrede, Verleumdung etc. oder auch, wenn wir im Zivilrecht bleiben wollen: §823 I BGB) Art. 5 I GG ist hierbei grds. auf deiner Seite, das stimmt (denn wenn du die Grundrechte auch nicht achten musst, darfst du dennoch davon profitieren), wenn du ihn allerdings weiterliest, dann sagt dir Art. 5 II: "Diese Rechte (also jene, die dir zB. freie Meinungsäußerung garantieren) finden ihre Schranken in den Vorschriften der allg. Gesetze..."
    Und so müssten Gerichte den Art. 5 auf deiner Seite zwar zur Kenntnis nehmen, könnten ihn allerdings recht mit der Begründung abbügeln, dass die Meinungsfreiheit kein schrankenlos gewährleistetes GR ist, sondern dort an ihre Grenzen stößt wo andere (einfache) Normen, dein Verhalten als rw charakterisieren. Bleiben wir im ZivilR und spinnen weiter: Mir wurde also gem. §823IBGB ein Anspruch auf SE (in dem Fall wohl ein Immaterialgutsschaden)wegen Verletzung d. allg. Persönlichkeitsrechts zugesprochen...insofern du nicht unendlich viel Asche hast, die Sache via Berufung zum LG hochzuklagen, bleibt es bei der Amtgerichtsentscheidung und die wird rechtskräftig. (Gehst du doch in Berufung, entscheidet das LG und bist du mit der Entscheidung nach wie vor nicht einverstanden, könntest du (stimmende Finanzen vorausgesetzt) mittels Revision auch noch den BGH mit dem Quatsch behelligen.)
    Zum BVerfG (wo eine tatsächliche GR-Abwägung stattfindet - hier wird abgewogen, ob die Judikative deine Meinungsfreiheit ausreichend berücksichtigt hat) könnte die Hosemuckel-Geschichte lediglich per Verfassungsbeschwerde gelangen, allerdings würdest du dir den Stress sicher nicht antun wollen und mir lieber meinen kleinen Immaterialgutsschaden ersetzen.
    Die Antagonismen halten sich selbst regelmäßig dadurch in Schach, dass sie sich auf unterschiedlichen Ebenen abspielen, das meine ich mit Verfassungspyramide.

    Wie kommt es, dass du dich mit EU-Richtlinien herumplagen musst?

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  4. Kaleidoskope *-*
    die hab ich so mit 5 gesammelt:)

    Mir hat es nicht so gut gefallen das bei GNTM die Szenen gezeigt wurden wo Christin (glaubich) Schokoriegel oder so gegessen hat, & das sie dann gemessen wurde. Ich find das sie da so als mega undiszipliniert dargestellt wurde, aber ja:)
    Das mit dem Ernährungsteil gefiehl mir, weil da so gesagt wurde das man nicht nr Salat essen darf & so:)

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  5. Ich fand die Vorstellung von Christin auch toll, aer ich find sie auch ebenfalls furchtbar nervig.

    Ich muss sagen das Jacky mir lieber wär:))
    Carolin ist wirklich klasse. Ich find sie auch sehr netürlich hübsch irgendwie.

    Nee das war keine Anspielung:) ich schwelge nur auch in Erinnerungen:) Außerdem darf ich dazu nix sagen mit meinen Disneyfilmen. Heute sammel ich Radiergummis :D

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