Sonntag, 9. September 2012

Made in Germany

Es ist Sonntag, der 9.9.2012. Gedankenabrisse an die vergangene Nacht türmen sich peu à peu auf. Eine halbe Nacht an einem idyllischen Bahnhof irgendwo im nirgendwo verbringen zu dürfen, die erste frische und kalte Herbstluft in sich aufzusaugen, dass hinterlässt seine Spuren. Aber Langeweile? Fehlanzeige. Nein, jetzt weiß man, ich bin wieda zuhause. Das ist mein Deutschland. Im Herzen Europas: Lüneburg! Nachdem aus gut 4 Stunden "Fahrtzeit", erst 5, dann 6, am Ende 9 wurden. Aber mein Schutzengel* war stets an meiner Seite und in seinen Blicken konnte ich sehen, dass wir es gemeinsam ans Ziel schaffen werden. Es gab mir Mut. Mut, die richtigen Entscheidungen in dieser Notsituation zu treffen. Abseits der eigenen Realität liefen die bewegenden Blogs die ich zur Zeit nebenbei lese wie im Zeitraffer durch den Kopf. Akut durfte eine Frau nicht fehlen, die so ähnliches erlebt, wie es mir erging und doch noch nicht die glücklichen Umstände wie ich hatte, Retter zu finden und sich hilfesuchend retten lassen zu wollen. Dieses wechselseitige kurze Aufleben von Dankbarkeit einerseits und Mitgefühl andererseits gipfelte im Film "It's kind of a funny story", wo ein Junge auch den Weg in eine stationäre Klinik fand. Auch umgeben von den Fragezeichen wieso, weshalb, warum, aber wer fragt schon danach wenn man es geschafft hat, wenn man angekommen is am Rettungsboot? Der ersten Rettungsaufnahme, um den Fingerzeig für den langen, harten, beschwerlichen Weg zum Ufer in Angriff zu nehmen.. Szenenwechsel zum allwöchentlichen Allzeittief: Nach den 9 Stunden warteten ja noch die 555 auf mich. Nachdem es diese woche schon galt: alles nur die 55 zu vermeiden, ganz gleich, ob Gold, Silber oder Bronze, selbst die Holzmedaille würde zum sooo herbeigesehnten Ziel reichen. Nun also schon wieder, nocheimal fünfstellig: 5 Kilometer mit 5 Tüten à 5 Kilo. Eine Tortur. Wiedermal an die Grenze. Aber der aufmerksame Leser kennt bereits das Ergebnis. Angekommen. Halt! Die letzten Treppenstufen trugen amerikanische Austauschschüler für mich und die Moral von der Geschicht: Ein schönes Lächeln, ein Blick, eine kleine Geste, sie kann alles Schlechte vergessen machen! Ende gut alles gut. 

*Er war "mittendrin, statt nur dabei!" 

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